Ein optisches Problem, Adlerauge 0,75 und Ringkorn auf 10 und auf 50m

  • Ich bin Auflageschütze Altersklasse B und schieße LG (Walther 300 XT Alutec) und KK (Anschütz 1907 und Mod. 54).

    Bei beiden Waffen LG und KK ist der optische Aufbau wie folgt:
    Monocle – verstellbare Iris, Filter – Leenshood, Duplex, Duplex-Iris – verstellbares Ringkorn 5,0 – 7,5 und aktuell mit Adlerauge 0,75.
    Bisher hatte ich mit einem Adlerauge 0,5 geschossen und zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.

    Bei LG passt der Aufbau.
    Ich habe den Eindruck „noch“ besser zu sehen, allerdings sind die Anforderungen an die Lichtverhältnisse höher.

    Im Gebrauch am KK habe ich festgestellt, dass ich mit diesem Ringkorn und dem Adlerauge 0,75 mit dem Verstellbereich „nicht hinkomme“.
    Das Kontrollweiß ist zu eng.
    Zunächst habe ich dies auf die schwachen Lichtverhältnisse der Stände geschoben (ich schieße in drei Vereinen), aber damit habe ich mich geirrt, wie ich heute Morgen festgestellt habe.
    Denn ich habe auf meinem LG-Stand das LG mit baugleicher Optik und das KK miteinander verglichen.
    Dabei habe ich festgestellt, dass ich mit dem LG auf die LG-Scheibe, bei der Einstellung 6,5 mit der ich in etwa schieße (+/-), mindestens den gleichen Wert erreicht habe, wie bei dem KK auf dieselbe Scheibe mit der (End)Einstellung 7,5.
    Auf eine Skala gerichtet, zeigt sich, dass mit dem LG Aufbau und dem Ringkorn auf 7,5 gestellt, etwa 4,5 cm abgedeckt werden. Mit dem KK, bei gleichem Aufbau dagegen nur max. 3,5 cm.
    Woran mag dies liegen?

    Denn auch nach dem Tausch der Ringkorne und der Adleraugen zwischen KK und LG hat sich daran nichts geändert.

    Einen geringen Unterschied gibt es.
    Der Abstand Diopterscheibe : Ringkorn ist beim KK um ca. 6 cm länger, aber das kann es eigentlich nicht sein.

    Beide Monoclegläser habe ich mir bei Klingner (Herr Klütemeyer) am selben Tag anpassen lassen. Daran könnte es auch nicht liegen, es sei denn, die Gläser hätten unterschiedliche Korrekturen. Oder?

    Kann mir jemand das geschilderte Phänomen erklären?
    Mit dem Adlerauge 0,5 hatte ich das Problem nicht, aber vermutlich deshalb, weil der Verstellbereich am Ringkorn in jedem Fall ausgereicht hat und mir deshalb nicht aufgefallen ist.

    Und noch eines kommt mir suspekt vor und kann ich mir nicht erklären.
    Wenn man den Abstand Ringkorn/Adlerauge zur Zielgröße auf 10 betrachtet, LG Scheibe Spiegeldurchmesser schwarz = 30 mm, dann entspräche dies dem Winkelmaß entsprechend auf 50 m einem schwarzen Spiegelanteil von 150 mm.
    Der schwarze Spiegelanteil der KK-Scheibe ist auf 50m dagegen aber nur 110 mm.
    Man kann dabei irre werden?
    Oder?

    Meine Lösung ist nun, dass ich mir entsprechende Glasringkorne bestelle, aber das Problem habe ich damit nicht erklärt.
    Gruß
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Es gibt eine Tabelle für empfohlene Ringkorne bei unterschiedlichen Adleraugen und Visierlängen von Anschütz. Da hab ich jetzt allerdings nicht drauf geschaut.
    Also beim LG schiesse ich mit Ringkorn 6,2 und einem 0,5er Adlerauge, während ich KK bei nem 0,5er Adlerauge mit irgendwas zwischen 4,8 und 5,2 Ringkorn schiesse. 0,75er Adlerauge habe ich noch nicht probiert, allerdings solltest Du dann bei beiden Gewehren mit einem 7,5er Rigkorn klar kommen,... wobei beim LG so grad eben. Die Monocle haben nicht unbedingt was damit zu tun, da sie alles vergrößern (weitsichtig) oder verkleinern (kurzsichtig). Also Spiegel und Ringkorn.
    Bei einer vergrößerung muss man natürlich bedenken, dass auch alle Probleme und Fehler mit vergrößert werden,......

  • die Unterschiede kommen wahrscheinlich von unterschiedlich langen Visierlinien.
    Ich glaube bei gleichem Adlerauge ist bei Längerer Visierlinie ein größeres Adlerauge nötig.
    Bei mir war das Problem immer bei Zimmerstutzen und 10er Armbrust, wo die Visierlänge ja stark unterschiedlich ist.

    Eventuell musst du zwei Ringkorne nehmen, ich habe mittlerweile auch drei Korntunnel zum wechseln.

  • Matze und Omega danke ich für die Antworten.
    Matzes Antwort bestätigt auch meine ursprüngliche Erwartung.
    LG und KK-Spiegel haben wegen der Größenunterschiede des "Schwarzen" Spiegelanteils unterschiedliche Winkelmaße (Ringkornmitte - Zielmitte - Radius des schwarzen Spiegelanteils). Der des KK-Spiegels ist kleiner. Deshalb ist das von Matze verwandte Ringkornmaß für KK auch kleiner, als das für LG.
    Ich will nicht nerven, aber bei mir ist es umgekehrt.

    Dass es an der abweichenden Visierlänge liegt wie Omega vermutet, glaube ich eher nicht, aber ich werde es ausprobieren.
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • die Unterschiede kommen wahrscheinlich von unterschiedlich langen Visierlinien.oMEGA

    Omega24v hatte recht!
    Eben habe ich die Visierlinienlängen angepasst und bei beiden Waffen auch gleiche Abstände gemessen.

    Daraus ergibt sich nun eigentlich die Frage, wie verhält es sich mit der zulässigen Vergrößerung, Adlerauge 0,75 ab Sen B, wenn ein Parameter für die Vergrößerung der Abstand Brillenglas Diopter ist!

    Mein Problem ist jedochzunächst erst einmal gelöst.
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Das Brillenglas zählt als Vergrößerung nicht... zumindest in der Sportordnung, da es ein medizinisch / altersbedingt notwendiges Hilfsmittel ist. Dass das Brillenglas mit vergrößert muss bei der Anpassung des Brillenglases selber berücksichtigt werden, ist also Sache des Optikers, damit z.B. das Adlerauge mit eingerechnet wird in die Korrekturwerte.