Wie wird das Abzugsgewicht der Luftpistole richtig eingestellt?

  • Servus,

    ich schieße schon über 20 Jahre und stelle meinen Abzug schon eh und je ein. Mich verwirrt immer wieder eines. Der Abzug meiner Steyr LP 10 wurde bei Steyr im Abstand von vier Jahren zweimal von Steyr eingestellt, nach den ISSF Regeln. Ich überprüfte danach das Abzugsgewicht und jedes Mal löste der Abzug aus, ohne dass der Abzug die 500g gehalten hat.

    Ich habe gelernt, dass der Abzug die 500g Abzugsgewicht halten muss und erst auslösen darf, wenn ich die Waffe schreckhaft hoch bewege.

    Jetzt lese ich mir die Regeln von der ISSF durch, die Sportordnung wird sich ja nicht so sehr davon unterscheiden und da steht: Das Gewicht muss auf einer horizontalen Fläche platziert werden und muss sich bei der Messung klar abheben!

    Ich verstehe es so, dass der Abzug das Gewicht nicht auf Dauer halten muss, so wie ich es einstelle, sondern der Abzug muss es nur kurz halten und zwar nur so lange, bis das Gewicht merklich, also frei schwebend, vom Tisch abgehoben wird und dann darf er auslösen.

    Wenn das so ist, wie oben beschrieben, ist mein Abzug ja viel zu hoch vom Gewicht eingestellt?

    Wie seht ihr es denn oder wie versteht ihr es denn?

    Ich bin irgendwie ganz durcheinander!

  • Ich habe gelernt, dass der Abzug die 500g Abzugsgewicht halten muss und erst auslösen darf, wenn ich die Waffe schreckhaft hoch bewege.

    Man muß die Waffe vorsichtig hochnehmen können, ohne daß der Abzug auslöst. Nicht ruckartig.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Du hast es leider etwas falsch verstanden. Ich hebe die Waffe langsam an, das Gewicht schwebt frei und der Schuss löst nicht aus, der Abzug hält das Gewicht, erst wenn ich dann die Waffe kurz ruckartig bewege, bricht der Schuss!

  • Ich stell meinen Anzug auch selber ein, gibt ja verschiedene "Geschmäcker" was Vorzugskraft Vorzugsweg usw betrifft ....
    Hab mir dazu auch ein Prüfgewicht selber gebaut (Kupferstange zurecht gebogen, zwei leere Dosen mit Diaschrott bestückt, Gewicht 510 g
    damit die 500 auch sicher gehalten werden).
    Ich stelle den Abzug so ein das das Prüfgewicht frei schwebt, aber unmittelbar danach auslöst. Bei den Waffenkontrollen bis jetzt noch nie Schwierigkeiten damit gehabt, Gau, Bezirk, oder auch Bayerischen...

    Es macht auch einen unterschied ob die Kontrolle mit Trainingsabzug gemacht wird oder mit Auslösen der Treibladung...

  • Danke dir!

    Ah okay, also genau so, wie es in der Sportordnung von der ISSF und dem DSB steht, es muss sich klar abheben, schweben und dann bricht der Schuss!

  • wenn ihr euch für die 'Deutsche' qualifiziert habt und durch die Waffenkontrolle müsst, dann schaut doch genau zu, wie die das dort machen. Das Prüfgewicht muss sich vom Tisch abheben lassen, ohne dass der Schuss bricht, dann ist es ok. Da mit einer gespannten Waffe geprüft werden soll, muss danach die Treibladung ausgelöst werden, dass geschieht dann durch dies angesprochene ruckartige hochziehen der Waffe.
    Gruß

  • Ich packe auf unser Abzugsgewicht nochmal 20g drauf womit sich insgesamt 520g ergeben. Damit hält die Waffe sicher bei der Prüfung und ich habe nicht noch das Theater vor dem Wettkampf an der Waffe rumfummeln zu müssen. Und die 20g Unterschied merke ich sowieso nicht. Man sollte auch bedenken, das Temperaturen durchaus Einfluss auf den Abzug haben. Grade wenn man jetzt Winter die Waffe nach längerer Fahrt aus dem kalten Kofferraum holt, kann man das Problem haben dass das Abzugsgewicht niedriger ausfällt.

  • ...mein Prüfgewicht das ich mir selber gebaut habe :)
    ... die Stange mit nur einer Dose hat 360g, somit stell ich mir das Vorzugsgewicht ein...
    ... die Stange mit beiden Dosen hat 510g...
    ...ob nun "Deutsche oder Bayerische", das Prüfverfahren ist das gleiche, die 500g müssen vom Tisch, und danach sollte a "ruckerl" reichen um die Treibladung aus zu lösen....

    Vor 14.Tagen bei der Gaumeisterschaft hat der Abzug die Prüfung auch standgehalten... (übrigens war der Tag sehr Erfolgreich :thumbup: )

  • Ich nehme zum Einstellen so einen Safetyclip für die Diabolodose und wiege es ab, passe das Gewicht mit der Wegnahme und Zugabe von Diabolos an und schiebe die Dose in den Clip mit einem breiten Abbindegarn und Stelle damit den Abzug ein! Funktionier super, man muss leider den Griff abbauen!

  • Hallo,
    also Griff abbauen ist jetzt nicht unbedingt so eine gute Idee.
    Klar funktioniert das auch aber muss ja nicht sein. Weiterhin gibt es die ein oder andere Sportwaffe die Unterschiede beim Abzugsgewicht mit und ohne Griff aufweist.
    Ist zwar selten und eher bei KK-Sportwaffen aber man sollte mal dran denken.

    MfG

  • Habe mir auch vor Monaten schon ein Abzugsprüfgewicht selbsgebastelt:
    eine 0,5-Liter PET-Getränkedose, den Schraubdeckel oben durchgebohrt (geht auch mit dem erhitzten Draht), Draht durchgesteckt und umgebogen (bei mir war´s eine alte Mopedspeiche),
    Draht oben quer gebogen, dass er an den Abzug reicht.
    Jetzt noch die Flasche mit Wasser gefüllt (bei mir auf 520 g) und mit einer Digitalwaage gemessen (allerdings mit Deckel und Draht!) - fertig.
    Den gleichen Deckel mit Draht kann ich mit einer 1-Liter-Getränkeflasche für SpoPi verwenden.

    Nach monatelanger Lagerung hat ein Nachwiegen einen Unterschied von lediglich -1 Gramm ergeben (Verdunstung).

    Funktioniert!

    Grüße
    netsurfer2002

  • Nimm doch statt Wasser Sand, dann bleibt das Gewicht immer konstant.
    Oder Blei aus dem Kugelfang!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Laut Sportordnung muss das Abzugsgewicht mindestens 500 Gramm betragen. Wenn ich nun aber ziemlich genau die 500 Gramm anstreben möchte, dann kann es ja nicht sein das das 500 Gramm Prüfgewicht in die Luft gehoben werden muss bevor der Abzug auslöst. Der Abzug wird in diesem Fall sofort auslösen sobald das Prüfgewicht nur um einen Hauch die Tischplatte verlassen hat.
    Somit muss der Prüfer schon eine sehr ruhige Hand haben und das Gewicht auch exakt in die Rille des Abzugszügels einhängen. Immerhin spielt ja hierbei das Hebelgesetz eine sehr große Rolle. Auf der Kreismeisterschaft wurde z.B meine Waffe mit einem Prüfgewicht geprüft weches oben eine kugelgelagerte Rolle besaß. Das ist aber laut Sportordnung garnicht erlaubt. Es muss ein Keil oder ein Kunststoffummantelter Draht sein welcher sich in die Rille des Abzugsschuhes ensetzen läßt.

  • Das stimmt! Er müsste also ca 20 Gramm oder noch mehr haben um sicher das 500er Gewicht halten zu können. Man sollte auch davon ausgehen, das eine LP im Werk genau eingestellt wird .... Vorsicht, das ist ein Fehler darauf zu vertrauen! :thumbdown:
    Sowohl auf unserer nagelneuen Vereins LP (Walther LP 300 Club) als auch bei meiner neuen Walther wurde das Prüfgewicht nicht gehalten, das Abzugsgewicht musste erhöht werden (und die, für mich persönlich, schöne Werkskarakteristik ging verloren). Steyr wirbt auch mit dem genau nach ISSF Regeln eingestellten Abzug und ich habe schon von einigen Schützen gehört, deren Abzug selbst nach einem Service bei Steyr
    die 500 Gramm nicht gehalten hat. :thumbdown: Gerade kurz vor einem Wettkampf sehr ärgerlich X/ . Bei der Waffenkontrolle noch am Abzug drehen zu müssen und dann mit einer ungewohnten Einstellung in den Wettkampf zu müssen ist echt schrecklich und ein Erlebnis auf das man verzichten kann!


    Ich wünsche ein schönes Wochenende!

    Mit freundlichem Schützengruß!

  • Genau das hatte ich zweimal. Meine LP 10 kam von Steyr und hat die 500gr. nicht gehalten. Das erste Mal ist es mir erst nach 4 Jahren aufgefallen, es waren nur so ca. 350gr., war natürlich super sich wieder umzugewöhnen. Nach dem sie das letzte Mal wieder kam, stellte ich gleich den Abzug so ein, wie er war, bevor sie zu Steyr ging!

    Und noch einmal bei einer Schützen, die sich eine neue LP 10 gekauft hatte, da prüfte ich sofort und stellte ihn ein!