• Auflageschiessen kenne ich in meinem LV nur in den Senioren Klassen. Unterhalb gibts das nicht, wozu auch ?

    Ich kann es ja noch verstehen das man Auflage in der Senioren und Altersklasse schießt, aber wenn ich einen Blick auf meinen Bezirk werfe dann fange ich an zu weinen.
    Auflage Meisterschaften auf Kreis- und Bezirksebene von der Schüler bis zur Seniorenklasse.

  • Echte Freaks hier im Forum. Auflageschiessen kein Sport ? Dann kommt doch mal und versucht Euch im Luftpistolen Auflagewettbewerb. Ohne konzentriertes Training, Top - Material und dann auch noch Begabung geht da nichts.
    Ausserdem eine wunderbare Möglichkeit junge Menschen an das Pistolenschiessen heranzuführen.
    Und dann fragt doch mal die Waffen und Munitionshändler und Produzenten. Ohne Auflagesport gäbe es mindestens die Hälfte nicht mehr. Ich bin im Moment in Weltklasseform im Liegendwettbewerb, bei der Deutschen im Oktober im Auflageschiessen bin ich trotz Bleiker und Co. aber nur Zuschauer bei den Siegerehrungen. Da stehen Leute die meistens vier bis fünf mal die Woche trainieren, zum testen zu Klingner, Allermann u.s.w. fahren. Die haben zur Unterstützung der Anschläge oft die komplette Kleidung an. Und was das Beste ist, die haben eine Supertechnik, können abziehen, sind meistens echte Sportsleute mit einer unerschütterlichen Liebe zu ihrem Sport, ihren Vereinen und auch zu ihrem Verband.
    Und natürlich hat der Dachverband die Entwicklung verschlafen. Zumindestens ab alte Herren (Fussball ab 33) sollte man mitmachen dürfen. Jeder Kaufmann würde doch das erfolgreiche Pferd reiten und nicht weiter den 3 mal 40 Gaul, der ist nämlich in Deutschland reif für den Gnadenschuss.
    Und warum nicht auch Europameisterschaften im Auflageschiessen, das wäre ein Wahnsinnserfolg. Veranstaltungen wie die Weltmeisterschaften im Armbrustschiessen in Frankfurt sind doch Flops, wie hier heute im Forum nachzulesen. Die Weltmeisterschaft der Behinderten in Suhl, vorher hochgelobt, fand nicht eine Erwähnung auf der Internetseite des DSB, geschweige irgendwo im Videotext oder in meiner Tageszeitung.
    Und nochmal,Ihr Kritiker von Auflage, DSB, Altfunktionären, kommt nach Dortmund und Hannover im Oktober. Das sind die einzigen Meisterschaften im Schießsport in Deutschland wo richtig die Post abgeht.

  • DAs Aufgelegt-Schießen ist nichts Neues. Wenn man mal in die Historie (also in die Zeit vor 1861) schaut, ergibt sich folgendes Bild: bei den Schützengilden Im Norden war das Aufgelegt-Schießen eher die Regel als die Ausnahme, im Süden (Bayern, damals auch noch Tirol usw.) wurde fast ausschließlich stehend frei geschossen, wobei dort der die Waffe haltende Arm nicht am Körper abgestützt werden durfte.
    1861 in Gotha (bei der Veranstaltung, auf der der Schützenbund gegründet wurde) gab es sowohl Bahnen, in denen aufgelegt geschossen wurde als auch Bahnen für den Anschlag "stehend frei".
    Der Schützenbund hatte es sich bei seiner Gründung das Ziel gesetzt, das Aufgelegt-Schießen verschwinden zu lassen und nur noch stehend frei zu schießen. Das hatte allerdings keine sportlichen Gründe (der Begriff "sports" hatte damals eine andere Bedeutung als heute der Begriff "Sport"), sondern war eine Annäherung an die militärische Art zu schießen.
    In all den Jahren bis zu seiner Zwangsauflösung 1936 hatte es der Schützenbund aber nie durchsetzen können, das überall nur stehend frei geschossen wurde. Das hing auch damit zusammen, das selbst zu seinen besten Zeiten nur eine Minderheit der Schützen Mitglied im Schützenbund war.

    Aufgelegt-Schießen gehört also, egal, ob man es mag oder nicht, mit zur Tradition deutscher Schützenvereine und Verbände.

  • Ein Beispiel, junge Leute kommen um sich im Schießsport auszuprobieren,wie führt man sie an das Schießen heran? Man fängt mit Auflage an damit sie ein Gefühl für die Waffe bekommen und die Sicherheit wächst. Nachdem sie sich entschlossen haben , den Schießsport bei zu treten, kann ich sie doch nicht zwingen Freihand zu schießen wenn sie das nicht möchten. Wir haben die Erfahrung gemacht, wir führen sie an das Schießen heran und geben ihnen alle Möglichkeiten mit unserer Unterstützung sich zu entscheiden. Das klappt sehr gut, denn über die hälfte entscheidet sich für das Freihandschießen und die anderen sind mit Begeisterung Auflage Schützen.

  • Aufgelegt-Schießen gehört also, egal, ob man es mag oder nicht, mit zur Tradition deutscher Schützenvereine und Verbände.

    Nur müssen wir darauf achten es bei dem Weg back to the roots nicht übertreiben, denn nur mit dem GK-Vorderlader könnte es auch wieder problematisch werden.
    Meins wäre die Stinkerei nicht.

    Karl

  • Warum hängt der Breitensport denn vom Anschlag ab? Praktiziert man etwa sofort Leistungssport, wenn man Stehend schießt?

    Hängt natürlich nicht von Anschlag ab, aber Leistungssport beding nun mal auch internationale Wettbewerbe.
    Den zweiten Aspekt hast Du Dir schon selbst beantwortet:

    Zitat

    Zudem muss man sich Stehend auch erst einmal ein gewisses Niveau erarbeiten, während es normalerweise auch einem eher
    untalentierten Einsteiger leicht fällt, aufgelegt auch vermeintlich halbwegs akzeptable Ergebnisse zu schießen.

    Was Du hier so negativ darstellst ist ein Aspekt des Breitensports.
    Da geht es um Spaß, schnelle 'Belieferung' des Belohnungszentrums im Hirn oder
    auch nur darum, Couchpotatos mal von der Glotze/PlayStation wegzubekommen.

    Wenn man sich erst jahrelang quälen muß, nur eine Chance hat, wenn man an den üblichen
    Materialschlachten teilnimmt und sein Leben am Sport ausrichtet, dann ist's Leistungssport.


    Hinzu kommt noch, dass so langsam auch das Wissen in den Vereinen um die Anschläge und das Wissen, wie man diese vermittelt und auch trainiert, verloren geht.

    Nun übertreibst Du aber.
    Freistehender Anschlag ist nach wie vor olympische Disziplin und mit (teils sehr guter) Literatur
    zum Stehendanschlag kann ich Dich zuwerfen.
    Anders sieht es da schon bei Aufgelegt und 'wirklich' freien Anschlägen aus.
    Da muß man schon mal auf YouTube Filme zurückgreifen, erfahrene Schützen fragen
    oder selbst experimentieren.
    Aber das weckt den Pioniergeist und sorgt für zusätzlichen Spaß.

    Außerdem verdeutlichst Du eines der Probleme des DSB:
    Wenn vielen Menschen die angebotenen Disziplinen keinen Spaß (mehr) machen,
    sind daran nicht die Menschen schuld, die ihrer Freizeit anders verbringen wollen.
    Zielführend ist dann eher mal über die Disziplinen nachzudenken.

    So nebenbei, schon mal mit Schießbekleidung geschossen? Ich vermute nein, denn einen anderen Schluss lassen deine obigen Äußerungen eigentlich nicht zu.

    Rate mal, warum ich erst vor einem guten Jahr mit Gewehrschießen angefangen habe.
    Weil ich eben keinen Bock auf Schießanzüge hatte.

    Und wie oben schon gesagt wurde, aufgelegt Schießen war durchaus gängige Praxis bei
    vielen Vereinen, bevor der deutsche Schützenbund kam.
    Und besondere Schießkleidung war auch in der Anfangszeit des deutschen Schützenbundes
    verpönt, wenn nicht gar verboten.
    Man schoß im Straßenanzug und mit Kopfbedeckung.
    Sakko beim Schießen ausziehen war auch nicht geduldet. ;)

    Das ist nämlich bei den DM des DSB noch etwas anders, da kommt nicht jeder mal eben so hin.

    Ohne die Leistung meiner Kameraden schmälern zu wollen, aber selbst ich habe
    die Qualifikation zur DM nur um einen Ring verfehlt.
    Mit viermal Training zuvor, einem uralten, ehemaligen Vereinsgewehr,
    Standardmunition und in Straßenkleidung und Halbschuhen.

    Um auf der DM 'mitreden' zu können, braucht es natürlich etwas mehr Aufwand,
    aber der ist auch noch für ambitionierte Freizeitsportler machbar.

    Nur müssen wir darauf achten es bei dem Weg back to the roots nicht übertreiben, denn nur mit dem GK-Vorderlader könnte es auch wieder problematisch werden.
    Meins wäre die Stinkerei nicht.

    Meins auch nicht, aber Vorderlader sind hier bei uns auch sehr beliebt,
    es gibt sogar Diziplinen für Modelkanonen. ;)
    Wenn man sieht mit wieviel Begeisterung und Spaß diese Leutchen bei der Sachen sind,
    ist es doch eine Gute Sache.
    Und Tradition im Schützenwesen war es, wie eben heute auch, immer das Neueste und Beste zu wollen.
    Kaum gab es Hinterlader, wurden sie auch schon geschossen.
    Also keine Angst. ;)

  • Murmelchen schrieb:
    So nebenbei, schon mal mit Schießbekleidung geschossen? Ich vermute nein, denn einen anderen Schluss lassen deine obigen Äußerungen eigentlich nicht zu.


    Rate mal, warum ich erst vor einem guten Jahr mit Gewehrschießen angefangen habe.
    Weil ich eben keinen Bock auf Schießanzüge hatte.


    Na dann erwarte aber kein Mitleid, wenn sich irgendwann mal Deine Wirbelsäule meldet. Eine der wenigen nicht leistungssteigernden Gründe, zumindest einer Schießhose, ist die im statischen Stehendanschlag Unterstützung der Wirbelsäule während der unnatürlichen Haltung.


  • Und Tradition im Schützenwesen war es, wie eben heute auch, immer das Neueste und Beste zu wollen.
    Kaum gab es Hinterlader, wurden sie auch schon geschossen.
    Also keine Angst. ;)

    Eine recht selektive Sichtweise.

    Karl

  • Ich glaube, hier wird um des Kaisers Bart diskutiert. Unser Sport ist doch eine der schönsten Sportarten die es gibt, egal ob ich Auflage oder Freihand schieße, egal welche Waffenart. Es ist ein Konzentrationsport und Konditionssport. Der eine hat das Ziel im Sportschießen ganz nach vorne zu kommen bis er seine Grenzen erreicht hat. Der Andere sieht es locker, schießt Auflage und es ist ein Ausgleich vom Tagesstress. Damit will ich nicht sagen, dass es auch da Schützen gibt die hochgesteckte Ziele haben und hart trainieren um höchst Leistung zu bringen. Daher sollten vom DSB alle gleich gefördert werden und Angebote kommen die einen Anreiz zum Schießsport geben.

  • ...Meins wäre die Stinkerei nicht....


    Ein guter Schütze wird mit jeder Waffe klar kommen.

    Ansonsten ist doch das Schöne am Schützenbund, das es so viele Disziplinen gibt, das eigentlich jeder da etwas für sich passendes finden könnte. Gruppendruck (so in der Art "wir schießen hier aber nur Disziplin XY und sonst nichts") ist ein Problem des Vereins, nicht des Verbandes.


  • Ein guter Schütze wird mit jeder Waffe klar kommen.

    Wie kommst Du darauf dass ich das nicht kann?

    Zitat


    Ansonsten ist doch das Schöne am Schützenbund, das es so viele Disziplinen gibt, das eigentlich jeder da etwas für sich passendes finden könnte. Gruppendruck (so in der Art "wir schießen hier aber nur Disziplin XY und sonst nichts") ist ein Problem des Vereins, nicht des Verbandes.

    Nur ist der Verein und nicht der Verband mein "Geschäftspartner"

    Karl


  • Die zuvor schon erwähnten extrem niedrigen DM Starterzahlen lassen keinen anderen Schluß zu. Den dortigen Mitgliedern gehts m.M. nach weniger um den Sport als vielmehr um das schiessen und die Waffen selbst. Die Mitgliedschaft in einem Verein/Sportverband ist wohl nicht mehr als ein leider notwendiges Übel.

    4500 Starts nur bei den Standard-Disziplinen ( von Western, Silhouette IPSC, Field Target, Perkussion und Steel Challenge garnicht zu sprechen) zeigen dass du falsch liegst. Aber dies wusstest du ja bereits ...

    Axel

  • 4500 Starts nur bei den Standard-Disziplinen ( von Western, Silhouette IPSC, Field Target, Perkussion und Steel Challenge garnicht zu sprechen) zeigen dass du falsch liegst. Aber dies wusstest du ja bereits ...

    Axel

    Vorsichtig geschätzt kannst Du da noch mal 1000 bis 2000 dazurechnen,
    die zwar die Qualifikation geschafft haben, aber keine Zeit, Lust oder Mittel haben
    um quer durch die Republik zur DM zu fahren.

    @ Königstiger

    So so, wer sich für Waffen interessiert und gern damit schießt betreibt also keinen Sport?
    Und damit es Sport wird, muß man zur DM wollen?
    Interessante Ansicht.

    Mitglied in einem Schützenverein braucht man dank BDS übrigens nicht zu sein.
    Wer Vereine nicht mag, wird dort eben Einzelmitglied im Landesverband.

    Auf der anderen Seite kenne ich auch Viele, die zwar regelmäßig im Verein sind,
    sich aber selten auf dem Schießstand blicken lassen und ein eher gestörtes
    Verhältnis zu Schußwaffen haben.
    Sind das jetzt die 'wahren Sportler'?


  • So so, wer sich für Waffen interessiert und gern damit schießt betreibt also keinen Sport?
    Und damit es Sport wird, muß man zur DM wollen?
    Interessante Ansicht.

    Tom,

    Du kannst da aber sehen dass hier völlig unterschiedliche Ansichten und auch Anforderungen aufeinander treffen. In einem Verband schafft nicht mal ein LM die Qualifikation nach Hochbrück und bei dem anderen Verband schaffen es über 10 % der Mitglieder auf die DM.


    Zitat


    Mitglied in einem Schützenverein braucht man dank BDS übrigens nicht zu sein.
    Wer Vereine nicht mag, wird dort eben Einzelmitglied im Landesverband.


    Zu welchem Zweck soll ich Mitglied in einem Dachverband sein, wenn ich erstmal schießen will?

    Karl

  • Du kannst da aber sehen dass hier völlig unterschiedliche Ansichten und auch Anforderungen aufeinander treffen. In einem Verband schafft nicht mal ein LM die Qualifikation nach Hochbrück und bei dem anderen Verband schaffen es über 10 % der Mitglieder auf die DM.

    Ja gut, aber es geht doch hier um Leistungssport vs. Breitensport, bzw. wieviel Mittel für was verwendet werden sollen.
    Oder auch darum, wie man Breitensport fördern kann.

    Wenn man Breitensport nur als Vorstufe zum Leistungssport sieht, jeden Spaß von vorherein ausschließt und
    als 'nicht sportlich' abqualifiziert, wird es schwer Antworten und Lösungen in einer sich stetig änderten Gesellschaft zu finden.

    Breitensport kann doch nicht heißen Beitrage für den Leistungssport zu zahlen und gnädigerweise auch an deren Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen.

    Es gibt doch auch Menschen die einfach nur Spaß haben wollen, ihrer Freizeit nicht nur vor der Glotze verbringen wollen
    oder Ausgleich zum Berufsstress suchen.
    Die wollen nicht krampfhaft Erfolge, die haben sie meist schon im Beruf und müssen niemanden mehr etwas beweisen.
    Wenn man diese, relativ große Gruppe, für ein stures Festhalten am 'einzig echten Sport' vernachlässigt,
    wird's schwer mit der Zukunft.

    Zu welchem Zweck soll ich Mitglied in einem Dachverband sein, wenn ich erstmal schießen will?

    Für Menschen denen Vereine ein Graus sind? ;)

    Hier im LV 1 hat der BDS eigene Schießstätten und auch Leihwaffen.
    Und als Gastschütze ist man sowieso bei den meisten Vereinen willkommen.
    Da ist man nicht unbedingt auf Vereine angewiesen um zu schießen oder um an Meisterschaften teilzunehmen.

    Teilnahmen aus ' Sportwarts Gnaden' und nur nach Teilnahme an Vereinsmeisterschaften, wie beim SVBB,
    gibt es hier im BDS LV1 auch nicht.
    Wer will, meldet sich selbst zur Landesmeisterschaft an, bei zu großen Andrang in den populären Disziplinen
    (hier meist 'Kombi' und Fallscheibe) wird eine Bezirksmeisterschaft vorgeshaltet
    und man muß dann eben die Qualifikation zur LM schaffen.

  • ...also irgendwie ist das ursprüngliche Thema hier etwas abhanden gekommen......" Beitragsanpassungen" meine ich mich vage zu erinnern, oder? :whistling:

  • ...also irgendwie ist das ursprüngliche Thema hier etwas abhanden gekommen......" Beitragsanpassungen" meine ich mich vage zu erinnern, oder? :whistling:

    Utrica, bisher hast du ja noch nichts zu diesem Thread beigetragen, oder? Findest du das nicht ein bisschen dreist? Oder wolltest du diesen Thread nur einfach wieder nach oben holen?

    Es ist doch eigentlich alles zum Thema geschrieben oder? Die Betragsanpassung mit allen Konsequenzen wird kommen, da ändern niemand von den normalen Mitgliedern etwas daran.

    Axel