Neue ungeheuerliche Angriffe auf den Schießsport

  • Hallo Pesca,

    das Wort "Waffenlobby" ist ein von der Presse erfundener, negativ besetzter Begriff für etwas, dass es so in Deutschland (noch) nicht gibt. Die Presse meint damit, das die Verbände der Sportschützen, Jäger und Sammler durch gezielte Einflussnahme auf die Politik ein schärferes Waffengesetz verhindert haben bzw, verhindern können. Diese Sichtweise stimmt aber so nicht, da außer dem DSB die Verbände viel zu klein und unbedeutend sind und der große DSB oft nur hilflos zurückrudert, statt klare Positionen in Bezug auf das Waffengesetz zu beziehen.

    Deshalb haben wir ja jetzt auch die Kinderschlösschen am LG-Futteral.

    Mittlerweile gibt es aber unabhängig von den Verbänden das Bemühen, so etwas wie eine Lobby für den legalen privaten Waffenbesitzer zu schaffen, um immer weitere, sinnlose und sinnfreie Verschärfungen, die keine zusätzliche Sicherheit schaffen, aber dafür auf Dauer unseren Sport zerstören, zu verhindern bzw. zu entschärfen.

    Dazu zählt auch die angestrebte Verfassungsklage gegen die verdachtsunabhängigen Kontrollen mit Zutritt zur eigenen Wohnung.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Lieber Frank,

    die Einflußnahme hat meines Erachtens durchaus stattgefunden.
    Jedenfalls interpretiere ich die Wahlergebnisse so.
    Es gab ja im Vorfeld auch entsprechende Aufrufe.

    Eine unsorgfältige Wortwahl ist immer auch negative Öffentlichkeitsarbeit.

    Meines Erachtens kämpfen beide Seiten seit Winnenden mit Mitteln gegeneinander, die nicht zielführend sind (will sagen: nicht zu einem Kompromiß führen können, der beide Seiten befriedet oder befrieden könnte).

    Gruß
    Pesca

  • Hallo Pesca,

    eine richtige Einflussnahme hat wohl noch nicht stattgefunden. Die letzte Verschärfung fand ja noch im Juli statt. Wenn mit der Wahl ein kleines Zeichen gesetzt wurde, so kann das nur gut sein. Zeigt es den Politikern doch, dass es da draußen im Lande eine Gruppe von Menschen gibt, bei denen langsam das Mass voll ist und die nicht mehr bereit sind, weitere sinnlose Verschärfungen stillschweigend hinzunehmen.

    Die Auseinandersetzung hat für mich in erster Linie eine gewaltige Schieflage. Wir Schützen kennen doch die wahren Verhältnisse in unseren Vereinen. Wir bringen unseren Jugendlichen auf eine sehr verantwortungsvolle Art und Weise einen weltweit anerkannten Sport bei, bei dem es um Konzentration und mentale Stärke geht und der mit Gewalt nicht das geringste zu tun hat. Wir wissen auch, dass kein noch so scharfes Waffengesetz die tragischen Attentate, bei denen es sich ja trotz der Schwere der Verbrechen immer nur um Einzelfälle gehandelt hat, verhindert hätte. Selbst ein totales Verbot würde uns allen nur ein großes Stück Lebensqualität nehmen, aber unser Land kein Stück sicherer machen, da die legalen Waffen überhaupt nicht deliktsrelevant sind. Daran haben auch die tragischen Einzelfälle nichts geändert.

    Aber fast jeden Tag sind wir heute immer neuen haltlosen Angriffen ausgesetzt. Da stempeln uns Schreiber ohne jede Sachkenntnis zu gefährlichen Waffennarren ab. Da werden unsere Jugendlichen als potenzielle Massenmörder bezeichnet, die am besten gleich gekennzeichnet und aussortiert gehören. Wenn heute irgendwo in Deutschland ein Verbrechen stattfindet, dann war der Täter sicher im Schützenverein, oder kannte zumindest einen, der im Schützenverein war. Da werden Erstochene dann auch mal ganz schnell zu Erschossenen, sogar bei derDPA.Der Zweck heiligt die Mittel.

    Ja, es findet gerade wieder eine Hexenjagd statt. Ich gebe daher auch zu, dass es mir deshalb auch mittlerweile manchmal schwer fällt, sachlich zu bleiben.

    Ich habe noch nie in meinem Leben jemanden bedroht, geschweige denn meine Sportgeräte irgendwie missbräuchlich verwendet. Nur weil mittlerweile immer mehr Leute in diesem Land durch die Gehirnwäsche der Medien ein völlig verdrehtes Bild von der Realität im Kopf haben, soll ich ein großes Stück meiner Lebensqualität aufgeben. Da sollte es doch jedem einleuchten, dass ich mich dagegen wehre, so gut ich kann.


    Du hast vollkommen Recht. Wir brauchen wieder eine sachliche Ebene. Aber wer hat die denn verlassen, ist doch die Frage. Heute besteht doch zwischen den Artikeln der Welt oder FAZ und denen der Bild kein Unterschied mehr.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • So lange der DSB nicht ganz klar Stellung bezieht, können wir uns Gedanken machen wie wir wollen, wir ändern nichts. Die müssen mit allen Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen Aufklärung in der Öffentlichkeit betreiben und den Bürgern das Schützenwesen in all seinen Facetten näher bringen. Wir die Vereine sind natürlich auch gefragt durch öffentliche Veranstaltungen, unseren Mitmenschen zu zeigen was wir für eine schöne Sportart betreiben. Durch ihre Vielfältigkeit von der Tradition bis zum Sportschießen, kannn dieser Sport bis ins hohe Alter augeübt werden. Das die Vereine dieses mehr oder weniger tun, davon bin ich überzeugt und zu mindestens in unserem Verein hat sich die Öffentlichkeitsarbeit schon rentiert. Hoffen wir das der DSB diese Thema noch einmal aufgreift und noch mehr Öffentlichkeitsarbeit für den Schießsport treibt, damit die falschen Vorstellungen vom Tisch kommen, die Schützen sind schießwütig und ballern nur rum.


    Kogge

  • Triumph der Knarren-Narren
    Nach dem Amoklauf von Winnenden haben Politiker eine Überprüfung des Waffenrechts angekündigt. Ein Jahr nach der Tat zeigt sich: Schützen haben eine bessere Lobby als Schüler. (stern.de)

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Hallo,

    gestern war ja nun der Jahrestag des Amoklaufs und bei aller Anteilnahme an diesem schrecklichen Geschehen haben die Grünen wieder tolle Sprüche ab gelassen. Sei es Frau Roth oder Frau Künast. Ich frage mich blos wo nehmen die diese Aroganz und Frechheit her das Schützenwesen so runter zu machen. Leider hat unser Bundespräsident auch nicht gerade für uns gesprochen, es ist schade denn wenn unsere Sportler Medailen und Weltmeisterschaften gewinnen, sonnen sich unsere Politiker auch in diesen Erfolgen. Aber eins ist den Gegnern nun wieder gelungen, wir sind wieder negativ in den Schlagzeilen. Hoffen wir, dass man uns jetzt in Ruhe unseren schönen Sport und Tradition leben läßt.

    Kogge

  • Triumph der Knarren-Narren
    Nach dem Amoklauf von Winnenden haben Politiker eine Überprüfung des Waffenrechts angekündigt. Ein Jahr nach der Tat zeigt sich: Schützen haben eine bessere Lobby als Schüler. (stern.de)


    Das ist ja schon sehr reißerisch. Herr Mäurer mag ja sachliche Argumente aufführen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass auch er zum erlauchten Kreis der Wichtigmacher gehört. In einem Jahr "Amokdiskussion" ist sehr deutlich geworden, wie dieses Thema von Politik und Medien ausgeschlachtet wird. Das ist geschmacklos - besonders den Opfern und ihren Familien gegenüber.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Alleine schon die headline verdient den Orden des schlechten Ausdrucks. Knarren-Narren. Ich fasse es nicht.

    Was sind denn unsere Winter-Biathleten? Knarren-Narren auf Rutschbretter?

    Kein Mensch macht sich die Mühe einmal medienwirksam festzustellen, dass Amokläufer KEINE Sportschützen sind/waren. Dass diese Tätergruppe mit der Tradition, Bewußtsein und Verantwortung unseres Sports NICHTS aber auch garnichts am Hut hat.

    Auf der anderen Seite kann ich die große Trauer und Verzweiflung aller Hinterbliebenen der Opfer von ALLEN Amokläufen nachvollziehen.

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

    Einmal editiert, zuletzt von red gecko (15. März 2010 um 16:47)

  • Sehr gute Antwort. Hätte man nicht treffender formulieren können.
    Das mit der Datenschützerin, die nichts gegen Veröffentlich solcher Daten hat, kommt mir im Übrigen etwas vor wie der Herr Niebel, der ein Amt besetzt, dass er in der Opposition noch abschaffen wollte.
    Man wird von solchen Leuten ja schon regelrecht an den Pranger gestellt, weil man Schütze ist. Insofern sind solche Antworten gut und wichtig, da sie die Sache mal von einem vernünftigeren Standpunkt aus beleuchten.

    SG 1850 Wirsberg e.V.
    2. Mannschaft, Gauliga Ost

  • Ich empfinde große Achtung für Herrn Dr. Kohlheim. Er vertritt nicht nur die Interessen unseres Verbandes, sondern setzt sich als ehemaliger Richter auch für unsere Freiheitliche Demokratische Grundordnung ein. Ein Begriff, mit dem scheinbar immer weniger Menschen in diesem Land noch etwas anfangen können.

    Wenn alle unsere Präsidenten so eloquent und deutlich Stellung beziehen würden, hätten wir wahrscheinlich ein paar Probleme weniger.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Die Hatz geht weiter:

    185.000 Unterschriften gegen Waffen und Killerspiele

    Gestern hatte ich einen interessierten Jugendlichen als Zuschauer beim Training. Sein Vater wäre mit dem Schießspport einverstanden, seine Mutter nicht. Ich habe die Hintergründe der Ablehnung (noch) nicht hinterfragt, sondern unsere Informationsschrift für Erziehungsberechtigte übergeben und seine Mutter herzlich eingeladen.

    Ich fühle mich so hilflos ;( - die Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit im Sportschießen scheint mir angesichts der wiederholten Angriffe so bescheiden zu sein ...

    "Nahezu 1,5 Millionen Schützen sind Mitglieder in ca. 15 000 Vereinen." [Quelle: DSB] Daneben die in anderen Verbänden organisierten Schützen ... Wir müssten doch in der Lage sein, argumentativ und politisch wirksam gegenzuhalten?

    Was ich im Verein und in meinem eigenen Umfeld bewirken kann, sind im Vergleich zu den Aktivitäten der Gegner unseres Sports allenfalls Nadelstiche. Wie können wir qualifiziert und mit großer und breiter Wirkung entgegen halten?

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Das sind nicht gerade wenige Unterschriften. Ich schätze die Politik kann das nicht ignorieren, d.h. es wird wohl nochmal Gesetzesänderungen geben. Bin gespannt wie das weiter geht.

    Man kann aber nicht sagen, dass die Verbände (DSB und Landesverbände) nichts tun. So weit ich das verfolgt habe wird dort sehr intensiv mit der politischen Ebene zusammengearbeitet.
    Das Image des Vereins muss jeder Verein selbst aktiv pflegen. Da können die Verbände nicht viel tun. Und zweifelnden Eltern müssen wir Zeigen, dass wir das Thema "Amoklauf" nicht herunterspielen, dass wir gut ausgebildet sind und Verantwortung für Kinder und Jugendliche übernhemen können.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Hallo,

    es ist wirklich schade, dass auch nach über einem Jahr nach dieser schrecklichen Tat noch keine Ruhe einkehrt und man immer noch einen generellen Sündenbock in Form der Schützenwelt sucht. Es sollte einfach mal ein Schlussstrich gezogen werden, das Waffengesetz wurde verschärft und nun muss wohl an der Prävention und Betreuung von potenziell gefährdeten Jugendlichen gearbeitet werden. Nicht nur immer auf den Schützen herumhauen!!

    Was mir in der Berichterstattung über Winnenden immer etwas fehlt, ist, dass auf der Flucht der Amokläufer bereits gestellt war, am Boden kniete und Polizisten ihn eigentlich schon überwältigt hatten. Doch er entkam nochmal und erschoss weitere 2 Leute und sich selbst. Dass hier aber niemand eine Kritik an Polizisten übt, bzw. an der Ausbildung derselben verwundert mich doch etwas. So hätte man 3 weitere Menschenleben retten können, ganz ohne Gesetzesänderung bzw. -verschärfung, psychologischer Betreuung, usw.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo