Schießsport und innere Bleibelastung

  • Wenn du die Finger nicht ableckst, dann kommt das ja nur über die Atmung in den Körper und da helfen dann doch die Tabletten nichts.

    Das ist richtig. Jedoch werden auch Teile über die Schleimhäute aufgenommen (Nase + Mund). So gelangt dann doch etwas in den Magen-Darm-Trackt. Wie gesagt, mache ich nur wenn sehr viele und viel geschossen wurde.

  • Da gehst auf eine viel befahrene Straße, dann hast mehr Feinstaub eingeatmet als wenn 10 Jahre lang Kontakt mit Blei beim schießen hast. Und ich denke die neuen Munitionen sind nicht mehr so aus Blei, das ist eher mal etwas Öl was man an den Finger hat, was schwarz ist. Ich wasche trotzdem nach dem schießen Hände.

  • Da gehst auf eine viel befahrene Straße, dann hast mehr Feinstaub eingeatmet als wenn 10 Jahre lang Kontakt mit Blei beim schießen hast. Und ich denke die neuen Munitionen sind nicht mehr so aus Blei, das ist eher mal etwas Öl was man an den Finger hat, was schwarz ist. Ich wasche trotzdem nach dem schießen Hände.

    Belegbare Behauptung?

    Stammtischsprüche?

    Schon zu lange Schütze?

  • Hallo

    Ich finde die ganze Situation mit dem Blei völlig übertrieben, ich selbst schieße regelmäßig seit 1982 LG/LP, KK und GK und beim Rötgen kommen die Strahlen noch durch, als lasst doch bitte die Kirche im Dorf. Ich denke wir haben andere Probleme als die Bleibelastung durch das Schießen.

    Evo10, LP50RF, X Five, Pardini HP/SP rapid fire, Sabatti STR Sport

  • Ich hatte eine Bleivergiftung. (Nein, ich habe keine Kugeln gelutscht, auch wenn`s süß schmecken soll :P, die Hände hab ich auch gewaschen, aber ich verbringe recht viel Zeit auf dem (offenen) Stand). Es hat sich herausgestellt, dass es wohl Leute gibt, die Blei nicht so gut abbauen können, zu denen ich leider gehöre.

    Man kann das beim Hausarzt testen lassen, kostet bei meinem 23,90. Das haben einige Schießkollegen aus Neugier daraufhin auch mal gemacht, nur bei einem (von ca 10-15) hat es auch ein mieses Ergebnis gegeben, bei ihm sind die Ergebnise zudem stark schwankend. Da es für mich immer ein Problem bleiben wird schieße ich mittlerweile mit Staubmaske (P2). Seitdem hab ich den Wert fast wieder in den Normalbereich gebracht. Weniger schießen - keine Option :evil:

  • sherry

    So sehe ich es auch. Die 24 EUR sind gut investiert und man sieht wo man steht. Bei mir ist alles prima und du behilfst Dir mit der Maske.

    Ist ja alles klein Problem, wenn man die Gefahren die von diesem Schwermetall ausgehen kennt und sich dementsprechend verhält.

  • Kleiner Nachtrag noch: die Häfte bis 2/3 des Grenzwertes kriegt man schon mit dem Essen rein. Die Böden sind wohl relativ hoch belastet wegen des früher verbleiten Benzins, alles was bodennah wächst kommt dabei wohl eher schlecht weg. Betrachtet man die Grenzwerte hat Salat mit 300 Mikrogramm/kg wesentlich mehr Belastung als Fleisch (100 Mikrogramm/kg) Ich wusste es schon immer dass das Zeug nicht gut ist für mich :saint:

  • Meine persönlichen Bleiwerte sind auch relativ hoch - ich bin noch am checken, woran es liegt.

    Großkaliber? Kleinkaliber? Druckluft?

    Selber schießen? Aufsicht/Training?

    Lüftung?

    Andere Ursachen (z.B. Blei-Wasserleitungen während meiner Jugendzeit), Essen, sonstiges?

    Aber Fakt ist: Man sollte das Thema nicht verharmlosen, sondern Lösungen suchen. Sport soll ja im Saldo gesund machen, nicht die Gesundheit schädigen.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ich hatte eine Bleivergiftung. (Nein, ich habe keine Kugeln gelutscht, auch wenn`s süß schmecken soll :P, die Hände hab ich auch gewaschen, aber ich verbringe recht viel Zeit auf dem (offenen) Stand). Es hat sich herausgestellt, dass es wohl Leute gibt, die Blei nicht so gut abbauen können, zu denen ich leider gehöre.

    War das eine richtige Bleivergiftung oder hattest Du lediglich erhöhte Blutwerte ?

    Ab welchen Konzentrationen spricht man von einer Vergiftung ?

  • Bei mir im Verein gab es vor ein paar Jahren auch viele Diskussionen zum Thema.

    Und ähnlich vielfältig wie hier waren auch die Aussagen. Da wurde dann z.B. diskutiert ob man die Kugelfänge der Druckluftstände mit oder ohne Atemschutzmaske reinigt. Wer nur mit Maske reinigen wollte bekam zu hören, dass er sich die gerne selber kaufen kann, weil: „Sieh mich an, mir geht‘s gut, und ich bin dem Blei seit Jahrzehnten ausgesetzt“.

    Ich bin dann also zum Profiladen und habe Atemschutzmasken FFP2 geholt. Da das Reinigen der Kugelfänge aber freiwillig geschieht und diejenigen die das meist tun zu denjenigen gehören die den Staub laut eigener Aussage „locker wegatmen“ gab es keinen weiteren Stress. Alle die es nicht wegatmen wollen nehmen eine Maske.

    Die beim Schuss freigesetzte Menge an Blei (Abrieb) und Bleioxyd (Ex-Bleidampf) wurde bei Diabolo- und Kleinkaliberwaffen als praktisch nicht vorhanden bis vernachlässigbar beurteilt, auch weil die Geschosse gefettet sind, Abluftanlagen existieren oder im freien geschossen wird etc.

    Da ich es mir und anderen zumindest beim Schießen mit stärkeren Waffen mit Zentralfeuerzündung nicht antun wollte, spätestens beim Vorgehen zur Trefferaufnahme den ganzen Mist zu überholen und einzuatmen, der beim Schuss vorne als Dämpfe etc. aus dem Lauf gekommen ist, bin ich bei einer CZ75 nach einigen Testschüssen auf (im Schuss) schadstofffreie und präzisere S&B mit vollgekapselten Geschossen (TFMJ) und bleifreien Zündhütchen umgestiegen. Dort kosten 50 Schuss statt 10 Euro dann als Nontox 11,50 Euro. Bei meinem sporadischen Großkalibertraining sind die Mehrkosten kein Problem und fällt im Vergleich zu den Anfahrtskosten, Standgebühr etc. nicht mehr entscheidend ins Gewicht.

    Abseits von wie auch immer gearteten Bleivergiftungen stinkt und raucht es merklich weniger und die Waffe und die Hände bleiben auch sauber. Das überzeugt dann sogar die „Traditionalisten“, und wenn man dann noch weniger Blei freisetzt ist das auch in Ordnung. Einzig die Wiederlader bevorzugen die normalen Hülsen, da die Nontox-Hülsen, so sauber sie nach dem Schuss auch sind, einen schmaleren Zündkanal haben.

  • @Königstiger

    Es wird zwischen akuter Bleivergiftung (Aufnahme einer größeren Menge, also eine Kugel futtern :/) und chronischer Bleivergiftung unterschieden. Chronische bauen sich langsam auf und sind, nachdem was ich verstanden habe, alles über dem Grenzwert, das sind für Frauen 70, Männer 100 Mikrogramm/l Blut. Iich war bei 256, Tendenz steigend, auch vor dem Hintergrund dass das Blei im Blut zügig in die Knochen eingebaut wird, also hatte ich ständig Nachschub. Ab 400 gibts geistige Schäden. Mittlerweile gibts wohl auch schon Aussagen, man könne keinen Grenzwert mehr festlegen, bis zu dem gesundheitliche Auswirkungen ausgeschlossen werden können.

    Bei mir hat es das Imunsystem geledert. Infektionen waren nur schwer in den Griff zu kriegen. Auf der Suche nach der Ursache wollte ich eigentlich nur das Blei ausschließen lassen. Hat wohl nicht geklappt ;(.

    Der Wechsel zu einem neuen Hausarzt war interessant: Guten Tag, ich bin Sportschütze und habe eine Bleivergiftung. Er hat mich erst mal ne Minute schweigend angesehen ?( :D.