Sicherheitsschnur

  • Steht hier doch schon oft genug geschrieben, die SpO ist auch verlinkt. Der DSB empfiehlt (leider) nur noch, es gelten die Spielregeln jedes Veranstalters. Und selbst wenn auf den intergalaktischen Meisterschaften Schnüre vorgeschrieben wären, ein Verein könnte ausschreiben, er möchte zur Sicherheit einen 0,7er Druckbleistift im Lauf haben oder er ist sich seines Risikos bewusst und verzichtet komplett auf alles einführbare. Die ISSF Regel ist nur eine sehr gute Argumentationshilfe, um diese Regel mit der Schnur komplett durch den Lauf, ob sinnvoll oder nicht, umzusetzen. Dieser Spielraum, der durch die Empfehlung entstanden ist, schadet mehr als das er hilft. Das Beste ist das Einfachste, wie eh und je gelehrt wird, eine Waffe so handhaben, als ob sie geladen ist und dann hat man alles dabei, was die oberen Herren des Veranstalters sich so einfallen lassen können. Da ist man mit der Schnur auf der "sichersten" Seite... generell vorgeschrieben ist es aber nirgendwo. Und es gibt genügend Schützen in den Vereinen, die auf einem Wettkampf mit dem KK wie gehabt das rote Fähnchen benutzen und beim nächsten LG-Wettkampf ankommen "Das brauchten wir letztens aber auch nicht". Die bringen erst die Dynamik in diese Diskussion :D

  • Ist jetzt zwar schon ein etwas älteres Themaaber doch (gerade vor den Kreismeisterschaften) hochaktuell.

    Bei mir wird der Mündungsschoner (obwohl vom NSSV zugelassen !!!) vom Kreis nur bei Seitenspannern wie FWB 300 usw. wo die Ladeklappe nicht geöffnet werden kann) akzeptiert! :thumbdown:
    Die Schnur finde ich nicht so toll (wenn auch sicherheitstechnisch sinnvoll), weil ich Angst habe, das die Schnur gerade im Wettkampf wegen schwitzieger Finger zu Rost im Lauf führen könnte, was weder für die Waffe noch für die Präzision gut ist!!! ;( ( gut bei meinen Sportgeräten bin ich peniebel :rolleyes: )

    Nur bei Feuerwaffen wird das normale Fähnchen akzeptiert.
    Bei Meisterchaften im Kreis wird man zwar nicht disqualifiziert aber darauf hingewiesen und bekommt freundlicherweise eine Sicherheitsschnur (Wäscheleine) geschenkt :thumbup: .

    Mit freundlichem Schützengruß!

  • Sei doch froh, dass du nicht disqualifiziert wirst. Das Thema ist Bestandteil der SpO und daher immer hochaktuell ob sinnvoll oder nicht umgesetzt.

    Ich hoffe mal, dass beim Laden nicht zu viel Schweiß am Diabolo hängen bleibt. Penibel gedacht müsste man ja jeden einzeln mit nem Tuch oder vlt. sogar mit Q-Tip... :D

  • In der Sportordnung ist es eben nicht geregelt! Es obliegt dem Veranstalter das zu entscheiden und ich hatte auf Erfahrungen gehofft, wie es bei anderen Meisterschaften bzw. Verbänden geregelt wird/wurde.
    Einzig in den ISSF Regeln für Worldcups ist es entsprechend festgelegt (was aber die wenigsten Schützen je betreffen wird).
    Mit dem Schweiß ist das schon so eine Sache, da mir nicht wenige ältere LG/LP mit Rost im Lauf untergekommen sind (und so alt waren die Waffen auch noch nicht).
    Beim Diabolo mache ich mir keine Sorgen, da es ja von um die 50Bar Pressluft durch den Lauf befördert wird und der Lauf dadurch ja auch gereinigt wird (auf Feuchtigkeit bezogen).
    Die Sicherheitsschnur hingegen verbleibt ja eine gewisse Zeit im Lauf (mitunter ein paar Tage bis zum nächsten Einsatz) und etwaiger Schweiß hätte schon die Möglichkeit auf den Laufstahl einzuwirken. Ich weiss, das manche Schützen die Waffenpflege etwas locker handhaben aber alleine wegen den Anschaffungskosten/Werterhalt der Sportwaffen bin ich da etwas vorsichtig und öle/putze lieber einmal zu viel als einmal zu wenig! :thumbup:

    Mit freundlichem Schützengruß!

  • Ich würde sagen, die getroffenen Festlegungen in der Sportordnung sollten ausreichend sein.

    Eine Waffe darf nur abgelegt werden, wenn
    - Die Sicherheitsvorrichtung eingeführt ist, bzw. sich bei Feuerwaffen keine Patrone in der Waffe befindet,
    - sich kein Magazin in der Waffe befindet,
    - bei Luftdruckwaffen mit Spannhebel dieser geöffnet ist,
    - bei Gasdruckwaffen die Ladeklappe geöffnet ist

    Mündungsschoner ist zwar sinnvoll, kannst du aber nicht einführen :D . Schur oder Fähnchen sind dem Text nach korrekt.

  • Die Sicherheitsschnur hingegen verbleibt ja eine gewisse Zeit im Lauf (mitunter ein paar Tage bis zum nächsten Einsatz)

    wenn dir das solche Kopfschmerzen bereitet nimm die schnur halt nach dem Wettkampf einfach wieder raus. sagt ja keiner, dass diese ewig drin bleiben muss...

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ich würde sagen, die getroffenen Festlegungen in der Sportordnung sollten ausreichend sein.

    Eine Waffe darf nur abgelegt werden, wenn
    - Die Sicherheitsvorrichtung eingeführt ist, bzw. sich bei Feuerwaffen keine Patrone in der Waffe befindet,
    - sich kein Magazin in der Waffe befindet,
    - bei Luftdruckwaffen mit Spannhebel dieser geöffnet ist,
    - bei Gasdruckwaffen die Ladeklappe geöffnet ist

    Mündungsschoner ist zwar sinnvoll, kannst du aber nicht einführen :D . Schur oder Fähnchen sind dem Text nach korrekt.

    Hallo Nullpunkt

    könntest du mir kurz sagen wo in der SpO ich diesen Text finde und vor allem welchen Stand diese SpO hat?
    Mein Stand ist der selbe wie von WSG98, dass es in der aktuellen SpO keine Regelung zur Sicherheitsschnur gibt und vom Veranstalter festgelegt werden kann.

    Lediglich nach ISSF.

    Aber ich schaue gerne nach und belese mich eines besseren ^^

  • In der Sportordnung ist es eben nicht geregelt! Es obliegt dem Veranstalter das zu entscheiden und ich hatte auf Erfahrungen gehofft, wie es bei anderen Meisterschaften bzw. Verbänden geregelt wird/wurde.
    ....
    Die Sicherheitsschnur hingegen verbleibt ja eine gewisse Zeit im Lauf (mitunter ein paar Tage bis zum nächsten Einsatz):thumbup:

    Na damit ist das Individuelle doch eindeutig geregelt. Bei uns im Kreis wird es auch so gehandhabt und selbst im RWK des NSSV ist es nicht eindeutig geregelt. Da wird z.T. auch nur eine Schnur vorgeschrieben.

    Bei mir hat die Schnur im Lauf im Waffenschrank auch nichts zu suchen. Die fliegt beim Einpacken in den Koffer, spätestens beim Abstellen in den Waffenschrank raus und wird erst wieder eingefuehrt wenn der Koffer das nächste Mal auf dem Schießstand geöffnet wird.

  • könntest du mir kurz sagen wo in der SpO ich diesen Text finde und vor allem welchen Stand diese SpO hat?


    Der Absatz stammt aus der aktuellen Sportordnung, Punkt 0.2 Sicherheit. In dem Zusammenhang geht es aber darum was zu tun ist, wenn ein Schütze während des Schießens die Waffe aus der Hand legt. Sicherheitsfähnchen und was es da sonst noch gibt werden ja i.d.R. vom Veranstalter für den Transport der Waffe auf der Schießanlage, im Bereich der Waffenkontrolle usw. vorgeschrieben - weniger, wenn der Schütze mit seiner ureigensten Tätigkeit (dem Schießen) bereits angefangen hat. Wobei es sicher Ausnahmen gibt, aber da hilft dann ein Blick in die Ausschreibung.

  • Mit Sicherheitsvorrichtung kann eben auch ein Fähnchen gemeint sein (theoretisch sogar so ein Armatix-Schwachsin, wozu es hoffentlich nie kommen wird!)In der Sportordnung steht also nicht Sicherheitsschnur.So ganz sicher ist sich da Wohl kein Veranstalter ( der DSB akzeptiert auch den Mündungsschutz).Ich persönlich finde den Mündungsschutz super, da er schussfest ist und den Korntunnel/Lauf vor Staub/Dreck schützt :thumbup:

    Mit freundlichem Schützengruß!

  • hallo,
    nun letztendlich wirst du die jeweilige Ausschreibung lesen und dich nach dieser richten müssen.
    Bei uns, NWDSB, ist auf Landesebene eine Schnur, bzw. ein Fähnchen erwünscht, was auch in der Ausschreibung steht, wenn, Bezirk schreibt es nicht vor.

    Ich hab auch die Schnur nur im Lauf, wenn ich die Waffe aus dem Koffer herausnehme, oder vom Stand gehe und die Waffe liegen lasse.

  • Ok, dann werde ich mal auf die kommenden Ausschreibungen gucken.
    ( Auf den letzten stand diesbezüglich nichts )

    Mit freundlichem Schützengruß!

  • Hallo Zusammen,

    ich lese das hier leider erst jetzt, gebe aber trotzdem noch meine Senf dazu.

    Ich hatte schon erlebt, daß ein älterer Schütze mit der Standaufsicht (ca. 25 Jahre alt) diskutiert hat, weil er ein Bier getrunken hatte und die Aufsicht ihn nicht schiessen lassen wollte.

    Gab einen Riesenstress, weil sich der ältere Mann partout nicht an die Anweisung der Aufsicht halten wollte.

    Hat mit der Sicherheitsschnur ja erstmal nix zu tun.

    Aber!

    Ich habe kurz nach dem Streit mit Schiessen angefangen, und das Gewehr des älteren Mannes lag nach auf dem Tisch vom Stand.

    Da kommt der rein, nimmt das Gewehr in die Hand und schiesst. Ohne zu spannen oder zu laden...

    Das Gewehr lag eine geschlagene Viertelstunde gespannt und geladen am Stand...

    Mit Sicherheitsschnur sehe ich sofort, was los ist. Ohne Schnur nicht.

    Im Interesse des Betreibers der Schiessanlage sollte man eine Sicherheitsschnur verwenden.

    Die Kosten für eine rote Wäscheleine mit 1 Meter Länge sind verschwindend gering...

    Und was ich bei einer Luftdrucksportgerät nicht beachte, beachte ich auch nicht bei KK oder GK.

    Ist meine Meinung.

    Gruß

    Andreas

  • Das kommt mir so bekannt vor... Darum mach ich keine Aufsicht mehr bei Traditionsveranstaltungen.
    Man ist eben der Arxxh oder die Spassbremse.
    Dabei will man nur ein minimum an Sicherheit.

    Facebook Streu Kreis

  • Absolut richtig!!!
    Die wenigen Unbelehrbaren müssen sofort vom Stand verwiesen werden.
    Sicherheit geht in jedem Fall vor.
    Wie sollen wir es denn unserem Nachwuchs lehren wenn es immer noch Schützen gibt
    die Bestimmungen und Sicherheitsvorschriften ignorieren.

  • Keine Frage, Regeln müssen eingehalten werden.

    Aber Regeln dürfen und müssen sogar auch immer kritisch hinterfragt werden.

    Was ist denn, wenn Maßnahmen wie diese Fähnchen, Stöpsel oder Schnüre gar nicht die Sicherheit erhöhen, sondern in Wirklichkeit sogar dazu angetan sind, das tatsächliche Risiko zu vergrößern?

    Die Problematik, welche dahinter steckt, ist unter dem Stichwort Risikokompensation längst ein Thema der Wissenschaft und wurde auch hier im Forum schön öfter erläutert, allerdings auch oft mit sehr uneinsichtigen Reaktionen und verbunden mit der üblichen Polarisierung.


    Die Fokussierung auf die ungeladene Waffe ist der Kardinalfehler. Die tatsächliche Ursache der (wenn auch sehr wenigen) Unfälle im Schießsport, die es bisher gab, lag immer darin, dass fälschlicherweise angenommen wurde, die Waffe sei ungeladen. Statt nun den alten und einzig richtigen Grundsatz, wonach jede Waffe immer als geladen anzusehen ist, weiter zu forcieren und in die Köpfe der Schützen zu hämmern, beschloss man mit den Stöpseln leider eine Maßnahme, die dazu angetan ist, den Kardinalfehler und damit auch die Ursache der bisherigen Unfälle noch zu vergrößern, statt ihn zu minimieren.

    Warum ist das so? Ganz einfach, weil es Zeitgenossen gibt, die meinen, durch die Maßnahme wäre ja jetzt alles (noch) sicher(er) und verhalten deshalb auch wieder leichtsinniger. Sie achten im guten Glauben, die Waffe wäre ja ungeladen, nicht mehr immer darauf, wo die Mündung gerade hin zeigt, sie achten nicht darauf, ob beim Auspacken jemand vor dem Koffer steht, sie spielen sogar manchmal mit dem Abzug oder betätigen den zu 'Testzwecken'. Ist ja auch vermeintlich alles kein Problem, da die Waffe ja ungeladen ist, aber irgendwann ist dann statt der Fahne oder Schnur doch mal eine Murmel drin, der Schütze nimmt das aber auf Grund seiner Routine gar nicht wahr, verhält sich also auch gewohnt etwas leichtfertig und dann macht es auf einmal doch Peng und wenn dann auch noch einer getroffen wird, dann haben wir wieder den Unfall, der ja gar nicht sein kann.


    Denkt einfach mal drüber nach.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Wobei es für mich immer noch beruhigender ist bei einer fremden Waffe wirklich zu sehen dass sie nicht geladen ist.

  • Wobei es für mich immer noch beruhigender ist bei einer fremden Waffe wirklich zu sehen dass sie nicht geladen ist.

    Bevor Du das im Fall der Fälle wirklich siehst, kann es längst zu spät sein.

    Was Du aber fast immer mitkriegst, ist, wie jemand mit der Waffe hantiert und da kannst Du dann auch oft noch reagieren, bevor die Mündung auf Dich oder jemand anderen gerichtet wird. Nur hast Du dann kein richtiges Argument, wenn de Fokus eben auf die ungeladene Waffe gesetzt wird.

    Ich hatte in letzter Zeit leider wieder öfter das wenig erfreuliche Erlebnis, dass z. Bsp. bei der Waffenkontrolle jemand recht sorglos mit der Waffe hantierte und die Mündung dabei auch öfter auf mich oder andere zeigte. Darauf hin angesprochen, reagierte der jeweilige Schütze immer mit dem Hinweis auf den Stöpsel und dass die Waffe doch ungeladen sei. Ja, war sie auch und Tausend Mal geht das dann so auch gut, aber einmal macht es dann doch Peng und dann ist Holland wieder in Not.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Darauf hin angesprochen, reagierte der jeweilige Schütze immer mit dem Hinweis auf den Stöpsel und dass die Waffe doch ungeladen sei.

    Womit er Recht hat, denn mit einer Schnur wurde noch keiner erschossen.