Blende / Stativ

  • Hallo zusammen,

    Ich frage mich ob es einen unteschied macht ob ich mit einer Blende am Diopter, womit ich derzeit auch schieße, oder mit einem Stirnband mit Blende schieße, wenn ja welchen. (bei Meisterschaften hab ich zumindest noch nie eine Blende am Diopter gesehen)

    Und macht es Sinn, dass ich mir ein Stativ zulege? Schieße derzeit einen Schnitt von 360


    Vielen Dank im Voraus!

  • Hallo und herzlich willkommen.

    Zum Stativ werden dir viele sagen, dass das ein ganz grosser Vorteil ist. Da du im Prinzip überhaupt nicht aus dem Stand musst.

    Blende am Diopter oder nicht? Für mich gibt es keinen Unterschied. Das ist aber nur meine Meinung.

  • Mal ne Frage zum Stativ, ich hab jetzt schon öfter gehört, dass es Probleme mit den Aufsichten gibt (Verwarnungen, Disqualifikationen) wenn man ein Gewehr im Stehendanschlag in der Schulter lädt, also Diabolo oder Patrone einführt und die Kammer schließt und das Gewehr nun nicht auf den eigenen Kugelfang zeigt.

    Dieses finde ich jetzt in der neuen SpO nur bei den Auflageschützen vermerkt, OK, die werden jetzt weniger ein Stativ verwenden aber die Problematik wird dort eigentlich beschrieben:

    9.8.2 Laden
    Das Einführen des Geschosses / der Patrone und das Schließen des Verschlusses dürfen nur dann erfolgen, wenn die Waffe in Richtung seines Kugelfanges zeigt.

    Es wurde mir mal damit begründet, dass einem Schützen für einen Wettkampf der Stand XYZ zugeteilt wurde und er dann aus Sicherheitsgründen nichts mit dem geladenen Gewehrlauf in der Richtung von Stand ABC zu suchen hat. Gibt es da irgendwelche Infos/Hintergründe? Wie wird es bei den Top-Schützen gehandhabt, auch international (auch wenn dort ein anderes Reglement gilt)? Es ist doch immer schwer den engagierten Hobbyschützen irgendwas aufzudrücken, und man dann in den Berichterstattungen sieht, dass woanders so etwas gedultet wird.

  • Wo soll die mündung denn sonst hin zeigen, wenn du mit stativ schießt? Verstehe ich nicht wirklich. ..

    Grüße

    Ein guter Verlierer wird nie ein Gewinner.

  • Eine ähnliche Regel wie die im Teil 9 gibt es schon in der alten SpO 0.2.6:
    Zielübungen und das Laden der Waffe sind nur im Schützenstand gestattet und zwar mit nach dem Geschossfang gerichteter Mündung.

    Da steht allerdings nix davon, dass es mein eigener Geschossfang sein muss. Das ist m.M. nach auch gar nicht möglich, wenn ich im Stehendschießen das Gewehr auf dem Stativ ablege zeigt es zwangsweise zur Seite (zumindest wenn ich in der Schulter drin bleibe) und damit in Richtung auf den Kugelfang irgendjemand anderen. Da müsste ich ja das Stativ direkt vor mich hinstellen.

    Was eher zu Mecker von der Aufsicht führen kann, und wo mir, wenn ich das sehe das kalte Grausen kommt, ist wenn Schützen das (ungeladene) Gewehr auf dem Stativ liegen lassen und dann den Stand verlassen. Formal ist das zwar vielleicht ok, aber da braucht nur jemand unabsichtlich an das Gewehr/Stativ ranboxen und schon fällt das Teil anderhalb Meter tief ...
    Was ich selbst schon gesehen habe ist, dass Schützen das Gewehr auf dem Stativ laden und dann kurzzeitig keine Hand mehr am Gewehr haben, weil sie z.B. Scheiben wechseln müssen. Das kann dann zu recht zu Verwarnungen führen da 0.2.9 SpO a.F.: Eine Waffe darf nur abgelegt werden, wenn .. sich kein Geschoss bzw. keine Patrone in der Waffe befindet ...

  • Wenn ein Druckluftstand eine Mindesbreite von 1m haben kann, dann muss man schon aufpassen, dass man mit seinem Gewehr oder seinem Rücken einem der beiden Nachbarschützen zu nahe kommt. Das ist die eine Sache, man kann schnell die Nachbarn stören. Das was ich aber eher meinte ist folgendes:
    Im Stehendanschlag beim Rechtsschützen steht das Stativ ja schon (bei mir zumindest :) ) etwas rechts vom Schützen und somit zeigt das dort abgelegt Gewehr nicht auf meine Scheibe, also auf meinen Kugelfang, sondern je nachdem wie weit das Stativ neben dir steht schon auf die des Nachbarschützen. Mir ist da irgendwie der Strahlensatz aus der Schule in Erinnerung, die Scheiben haben ja nen Abstand von einem Meter und das Gewehr ist pi mal Daumen 1m lang, wenn ich jetzt das Gewehr an der Mündung 10cm nach rechts zum Ablegen und Laden rüberschwenke, dann bin ich in 10m Entfernung beim 1m weiter rechts auf der Nachbarscheibe.
    Bei 50m KK ist es noch heftiger, da ist der Mindestabstand mit 1,25 zwar etwas größer aber die Bahn ist ja auch 5 Mal länger.
    Um das Gewehr auf den Kugelfang deines dir zugewiesenen Standes zeigen zu lassen müsste das Stativ ja vor dir stehen.
    Das mag man sich bei elektronischen Ständen noch gerade so antrainieren aber bei Zuganlagen würde einem das abgelegte Gewehr vor der Nase immer stören.

    Sicher sollen sowohl der Hintergrund eines Luftdruckstandes als auch der eines KK-Standes solchem Beschuss standhalten aber der reguläre Kugelfang hinter der Trefferfläche ist dort nicht.

  • Zitat von GroMar

    ... wenn Schützen das (ungeladene) Gewehr auf dem Stativ liegen lassen und dann den Stand verlassen.


    Oh ja, immer wieder mal zu sehen. Zur Schau getragenes Heldentum für die einen, grob fahrlässig für die anderen. Solange es dann beim Eigenschaden bleibt (sogar Aluschäfte zerbrechen je nach Aufprallwinkel, aber auch sonst sorgt der Aufprallimpuls sehr wahrscheinlich für einen Schrotthaufen), lehrt das vielleicht mehr als 1000 Worte. Da aber auch ein Fremdschaden zu befürchten ist (wenn zum Beispiel eine Aluschaftkappe auf dem Spann eines anderen Schützen landet), wäre diese Form des Ablegens aus meiner Sicht grundsätzlich ein Grund zur Disqualifikation.

    Zitat

    ... mit nach dem Geschossfang gerichteter Mündung ...


    Erinnern wir uns doch mal an früher(tm). Hätte man von einer 'durchschnittlich vernünftigen und vorsichtigen Person' erwartet, einen Seitenspanner mit (streng) nach dem Geschossfang gerichteter Mündung zu laden? Absurd.
    Mir ist abseits der DSB-Sportordnung der Begriff der 'sicheren Richtung' geläufig. Ich kenne glücklicherweise nur solche LWB, die diesen Begriff sachgerecht interpretieren und anwenden können.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.