Weltrekord und Manipulationsverdacht

  • Zu der Stellungnahme von Sulzbach wäre natürlich auch noch die Stellungnahme des Schieds-/Sportsgerichts vom Gau Aichach interessant. Weiß hierzu jemand mehr?

    Lächelt jeden Tag mindestens einmal.

  • Alleine Meisterschaft schießen - das habe ich ja noch garnicht gehört. Wenn ich in eine solche Situation geraten würde, alleine (?) zu schießen, würde ich das aus naheliegenden Gründen ablehnen. Das ist ja vergleichbar mit Doping, das nimmt man auch alleine im stillen Kämmerlein. Auch im Breitensport.... ! Keine Ahnung, was in solchen Menschen vorgeht...? Schlimm, wenn sich der Verdacht erhärtet, ärgerlich - wenn man's doch aus eigener Kraft geschafft hat. Egal wie - es weiß nur einer wirklich ganz genau: Der Schütze (oder der Sportler).

    Mit solchen Schlagzeilen tut man nicht nur sich selbst KEINEN Gefallen. Schade, dass solche Sportler keine Skrupel kennen![Blockierte Grafik: http://meisterschuetzen.net/wcf/images/smilies/wacko.png]

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

  • Alleine Meisterschaft schießen - das habe ich ja noch garnicht gehört. Wenn ich in eine solche Situation geraten würde, alleine (?) zu schießen, würde ich das aus naheliegenden Gründen ablehnen. Das ist ja vergleichbar mit Doping, das nimmt man auch alleine im stillen Kämmerlein.

    Bei einem Rundenwettkampf kann es schon einmal vorkommen alleine zu schießen. Jedoch ohne Aufsicht? Auf keinen Fall! Wobei sich nicht alle Vereine an diese strengen gesetzlichen Vorgaben halten. Ein gefährlicher Leichtsinn. :whistling:

    Keine Ahnung, was in solchen Menschen vorgeht...? Schlimm, wenn sich der Verdacht erhärtet, ärgerlich - wenn man's doch aus eigener Kraft geschafft hat. Egal wie - es weiß nur einer wirklich ganz genau: Der Schütze (oder der Sportler). Mit solchen Schlagzeilen tut man nicht nur sich selbst KEINEN Gefallen. Schade, dass solche Sportler keine Skrupel kennen! [Blockierte Grafik: http://meisterschuetzen.net/wcf/images/smilies/wacko.png]

    Sicher. Noch ist aber nichts bewiesen.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Am 19.1. treffen sich alle Beteiligten zu einem runden Tisch.
    Bis auf die Hauptperson, die ist in der Abendschule und wird durch den Vater vertreten.
    Auch der Landessportleiter des BSSB Gerhard Furnier wird anwesend sein.
    Sobald darüber was in der Zeitung steht, werd ich euch natürlich informieren.

  • Hallo zusammen,

    nimmt man die in Internet vorliegende Ergebnissliste der Olympishcen Spiele 2008 in Peking und sucht dort nach den Ergebnissen der ersten vier Serien der Sieger, so stellt man fest:
    Gold - 97, 98, 100, 96 ergibt 391
    Silber - 99, 96, 99, 99 ergibt 393
    Bronze - 98, 100, 93, 96 ergibt 387
    Niemand schoss auf der Olympiade 2008 im Wettkampf ein Ergebnis von 395.
    Der Weltrekord liegt für 60 Schuss bei 593 und stammt aus 1989, der olympische Rekord liegt bei 591.
    Zum Vergleich noch einmal die Ergebnisse der DM 2008
    Erster Platz - 93, 99, 98, 97 ergibt 387
    Zweiter Platz - 96, 96, 97, 96 ergibt 385
    Dritter Platz - 93, 95, 100, 98 ergibt 386
    Also sollte man den Schützen fragen ob er das ohne Manipulation geschossen haben will - wenn er darauf besteht dann bitte die Scheiben untersuchen lassen - immer vorausgesetzt es wurden für den Wettkampf markierte Scheiben ausgegeben.
    Und dann hat man Klarheit.

    In diesem Sinne,
    Alex aus Landsberg

  • Also heute stands bei uns in der Zeitung - und für mich ein 1a-Schuldeingeständnis!!!


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    Markus Gleixner verzichtet auf seinen LuftpistolenGaurekord. Dieses überraschende Ergebnis brachte am Dienstagabend der runde Tisch, zu dem Gauschützenmeister Franz Achter im viel diskutierten „Fall Gleixner“ ins Schützenheim der Burgfalken Oberwittelsbach eingeladen hatte.
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    Markus Gleixner hatte, wie mehrfach berichtet, Mitte Oktober 2009 als Mitglied der zweiten LP-Mannschaft der Vereinigten Schützen Kühbach in Sulzbach sensationelle 395 Ringe (Weltrekordniveau) erzielt, allerdings unbeaufsichtigt, was nicht regelkonform ist. Daraufhin bezichtigte Adlerhorst den jungen Kühbacher der Manipulation und legte Einspruch gegen die Wertung des Wettkampfs ein. Da die beiden Mannschaftsführer das Protokoll allerdings unterschrieben hatten, hatte das Sulzbacher Veto laut Rundenwettkampfordnung vor dem Gau-Schiedsgericht keine Chance. Daraufhin wollten die Adler in Berufung gehen, aber eine solche ist in den unteren Klassen des Gaues gar nicht möglich. Gleixner war auch noch von den Gemütlichkeit-Schützen Todtenweis verdächtigt worden, getrickst zu haben. Anfang Oktober hatte er im Wettbewerb Kühbach II gegen Todtenweis II 380 Ringe erzielt.

    Mit der Anerkennung der 395 Ringe Gleixners als Gaurekord durch das Schiedsgericht war die Angelegenheit schießsportrechtlich eigentlich erledigt. Ein ziemlich fader Beigeschmack indes blieb, da sich durch das Urteil der Manipulationsverdacht gegen Gleixner nicht um ein Jota ausräumen ließ.

    Deshalb lag es Gauchef Achter am Herzen, Spitzenfunktionäre des Gaus und Vertreter der betroffenen Vereine (Kühbach, Sulzbach, Todtenweis) sowie Markus Gleixner zusammenzubringen. Gleixner ließ sich, da schulisch eingespannt, von seiner Mutter Christina vertreten. Sogar Landessportleiter Gerhard Furnier (Argelsried) fand den Weg nach Oberwittelsbach, was mithin die Bedeutung der Affäre über die Gaugrenzen hinaus unterstreicht.

    Dass Christina Gleixner, nachdem die Parteien den Sachverhalt aus ihrer Sicht dargestellt hatten, im Namen ihrer Familie erklärt habe, ihr Sohn lege keinen Wert auf den Fortbestand des Rekords, nennt Achter einen „guten Kompromiss“. Die Deklaration der Mutter habe aber absolut nichts mit einem Schuldeingeständnis ihres Filius zu tun, schob Achter umgehend nach. Die Familie (war gestern tagsüber telefonisch nicht zu erreichen) habe die Geschichte vielmehr „endgültig aus der Welt haben wollen“.

    Ein ballistisches Gutachten, das kürzlich Gausportleiter Erich Eibl (Klingen) gefordert hatte, sei am Dienstagabend kein Thema gewesen, sagte Achter. Für ein solches hätten die Scheiben gleich nach dem Wettbewerb eingeschweißt werden müssen. Da dies nicht geschehen sei, hätte die teure Untersuchung (geschätzte Kosten 1000 Euro) nicht zwangsläufig ein stichhaltiges Ergebnis gebracht.

    Eibl gab sich gestern einsilbig. „Für mich ist der Fall jetzt abgeschlossen.“ Mehr ließ sich der Gausportleiter vor einer offiziellen Verlautbarung der Gauführung nicht entlocken.

    Auch Siegfried Kroisi hätte am liebsten geschwiegen. „Die Angelegenheit hat mich zu viel Kraft gekostet“, begründete der Adlerhorst-Schützenmeister seine Unlust zu reden. Schließlich kam Kroisi aber doch ins Erzählen und gab preis, Landessportleiter Furnier sei für ihn am Dienstag das „Zünglein an der Waage“ gewesen. Der Argelsrieder hatte sich Gleixners Scheiben aus dem Wettkampf der Kühbacher gegen Todtenweis genau angeschaut und mit bloßem Auge sofort festgestellt, dass auf fünf Scheiben anders geschossen worden sei als auf die restlichen drei. Als Furnier dies kundtat, habe er einer Fraktion im Kreis der Anwesenden gleich den Wind aus den Segeln genommen, ist Kroisi überzeugt.
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  • Danke. Ein klarer Schlussstrich. Aber kein Schuldeingeständnis. Eine elegane Lösung.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Für mich steht nun endlich fest was ich schon lange vermutet habe, denn eine Leistungssteigerung kann schon mal vorkommen, aber nicht in diesem Ausmaß!

    Schade, dass ein talentierter und engagierter Nachwuchsschütze zu solchen Mitteln greift!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Zitat

    ER hat es halt gemacht wie man es aus der Presse täglich lesen kann.

    Erst wird was versucht und wenn es nicht klappt und der Druck zu groß wird, dann tritt man zurück - erleben wir täglich bei Managern oder Politikern.

    traurig, aber aus der ferne stellt es sich genau so dar! aufgrund seines alter denke ich sollte man die sache dann jetzt aber auch gut sein lassen, dass wird ihn vermutlich sein halbes leben lang in allen passenden und unpassenden moment wieder einholen.

  • Habs auch in der Zeitung gelesen. Na ja, ein Schuldeingeständnis ist das nicht, eher ein "lasst mich in Ruhe".

    Ich hab mir schon überlegt, ob ich ihn vielleicht mal anrufen sollte und ihm einen Platz in meiner Mannschaft anbiete. Falls er wirklich manipuliert hat, dann wird er das sicherlich nie wieder tun. Jedenfalls wenn er ganz aufhört geht ein großes Talent verloren.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Du könntest das machen da du etwas weiter weg bist vom Geschehen. Aber bei uns in der Gegend (ich wohn von Ihm ca 14 km weg) da kennt ihn jetzt vermutlich jeder Schütze. Nicht zuletzt weil auch sein Bild in der Zeitung drin war. Da denke ich wäre es im Moment nicht so gut wenn er da uasgerechnet jetzt wo anfangen würde zu Schiessen. Also ich würde mir das nicht antun - da muss man schon aus einem guten Holz sein.

  • Na ja, eigentlich müssten die Umliegenden Vereine um ihn werben. Nichts ist bewiesen und (ich kenn ihn ja nicht persönlich) wenn er kein Spinner ist, ja warum denn nicht?
    Das ist ein junger Kerl, der hat auf jeden Fall eine Chance verdient. Auch wenn rauskommen sollte, dass er manipuliert hat.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Aichach (LJ) Eigentlich dachten so ziemlich alle, die Akte des Luftpistolenschützen Markus Gleixner sei mit dem runden Tisch am 19. Januar in Oberwittelsbach geschlossen worden.
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    Aichach (LJ) Eigentlich dachten so ziemlich alle, die Akte des Luftpistolenschützen Markus Gleixner sei mit dem runden Tisch am 19. Januar in Oberwittelsbach geschlossen worden. Wie hundertfach berichtet, hatte Gleixner Mitte Oktober 2009 für die Vereinigten Schützen Kühbach an einem Adlerhorst-Stand unbeaufsichtigt 395 Ringe (Gaurekord, Weltrekordniveau) erzielt. Die Sulzbacher Schützen bezichtigten den 18-Jährigen daraufhin der Manipulation. Das Gau-Schiedsgericht indes bestätigte die Bestmarke, weil beide Mannschaftsführer das Wettkampfprotokoll unterzeichnet hatten. Sulzbachs Veto gegen dieses Urteil ist laut Statuten unzulässig. Vor gut zwei Wochen beim runden Tisch im Burgfalken-Domizil erklärte Gleixners Mutter Christina, ihr Sohn lege keinen Wert mehr auf den Rekord und würde die Resultate (umstritten waren auch noch Gleixners 380 Ringe aus dem Wettkampf gegen Todtenweis) streichen lassen. Ein Schuldeingeständnis sollte dieser Verzicht nicht sein. So weit, so gut.

    Jetzt meldete sich Rundenwettkampfleiter Wilhelm Rittler zu Wort, obwohl er dieses Falles längst überdrüssig ist, wegen gegenseitiger Schuldzuweisungen und übler Nachreden kotzt er ihn regelrecht an. „Ein Spruch des Gau-Schiedsgerichts“, betont der Rehlinger, „kann nicht durch einen runden Tisch aufgehoben werden.“ Die Zusammenkunft in Oberwittelsbach, organisiert von Gauschützenmeister Franz Achter, sei überhaupt nicht autorisiert gewesen, eine Entscheidung zu treffen. Überhaupt findet es Rittler befremdlich, dass er als Gaurundenwettkampfleiter zu diesem Treffen nicht eingeladen wurde.

    Kurzum: Gleixners Gaurekord für die Ewigkeit von 395 Ringen hat weiter Bestand. Das hat Rittler die Gauvorstände Achter und Gerhard Lunglmeir sowie Gausportleiter Erich Eibl wissen lassen, mit denen er sich zusammen mit Wolfgang Birzl, seinem Kollegen aus der Rundenwettkampfleitung, traf. „Klipp und klar“ habe er ihnen gesagt, „das Gau-Schiedsgericht ist die höchste Instanz, da geht nichts drüber“.

    Rittler ist es wichtig, dass in diesem Fall die „Schlammschlacht“ endlich beendet wird und „Ruhe einkehrt“. Er selbst ist sich keiner Schuld bewusst. „Die Sache wurde rundenwettkampfkonform abgearbeitet, der Gau hat keine Fehler gemacht“, stellt er heraus.

    Ob Markus Gleixner diese erneute Kehrtwende in seiner dubiosen Angelegenheit noch besonders interessiert? Das einstige Mitglied des Gaujugendkaders ist inzwischen aus den Vereinigten Schützen Kühbach ausgetreten und damit auch aus dem Bayerischen Sportschützenbund ausgeschieden.

    Gauchef Achter wird das leidige Thema noch einmal bei der Ausschussitzung am 9. Februar zur Sprache bringen.

  • Langsam wird´s leidlich und auch peinlich für die Beteiligten. Man merkt hier doch deutlich das einige mit der Sitution überfordert sind und eigentlich gar nicht recht wissen was zu tun ist.

    Aber vielleicht nimmt man diesen Fall als Präsedenzfall für die Zukunft - Schaden würde es nicht. Dann könnte wenigsten die Vorgehensweise abgestimmt werden.

  • Ich verstehe nicht, warum sich die Handelnden hier so schwer tun. Ich kenne zwar jetzt nicht die RWK-Richtlinien des BSSB, glaube aber nicht, dass es danach regelkonform sein kann, einen Wettkampf allein ohne Aufsicht zu schießen, mal unabhängig von Waffenrecht. Da der Wettkampf nicht regelkonform geschossen wurde (allein ohne Aufsicht), kann dieser auch nicht anerkannt werden. Daran ändert sich meiner Meinung nach auch nichts, wenn die beiden Mannschaftsführer ohne genaue Kenntnis über die Sachlage das RWK-Protokoll unterschrieben haben. Durch den später bekanntgewordenen Sachverhalt werden die Unterschriften doch hinfällig. Sonst könnte man ja per Unterschrift alles legitimieren.

    Ich habe selbst schon mal so einen Fall gehabt, wo RWK-Ergenbnisse formal per Unterschrift anerkannt wurden, sich aber trotzdem hinterher herausstellte, dass ganz eindeutig gegen die Richtlinien verstoßen und massiv manipuliert wurde. Da wurden die Ergebnisse gar nicht erst geschossen, sondern gleich am Computer designet. So etwas kann dann doch nur wegen der Unterschriften keine Gültigkeit mehr haben.

    Etwas anders sieht es mit der Schuldfrage aus. Der betroffene Schütze sollte solange als unschuldig angesehen werden, solange seine Schuld nicht eindeutig bewiesen werden konnte. Das scheint wohl hier nicht mehr möglich zu sein. Der (geschulte) Blick des Landessportleiters und das unwahrscheinlich hohe Ergebnis reicht alleine nicht für eine Verurteilung aus.

    Irgendwie haben sich die Handelnden mit dem ganzen Tam-Tam keinen richtigen Gefallen getan. Mein ja nur.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • So einfach ist es eben nicht. Die RWK-Ordnung sagt zwar aus, dass kein Schütze einer Mannschaft allein am Stand sein darf, aber auch, dass bei einem unterschriebenen Ergebnis kein Wertungseinspruch möglich ist.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Hallo Johann,

    mir ist der Passus mit den verbindlichen Unterschriften in den RWK-Richtlinien bekannt. Aber was ist denn höher zu bewerten, der eindeutige Regelverstoß, oder die wohl etwas leichtfertig ohne genaue Kenntnis der Sachlage gegebenen Unterschriften?

    Wie schon gesagt, mit den Unterschriften könnte man dann ja jedwede Manipulation legitimieren.

    Wie sieht es denn aus, wenn sich zwei Mannschaftsführer massiv verrechnen und das dann per Unterschrift bestätigen? Bleibt das so zustande gekommene Ergebnis dann auch gültig?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank