Markus Gleixner ist Weltrekordhalter. 395 von möglichen 400 Ringen hat er mit seiner Luftpistole in einem Wettkampf erzielt. Freuen kann sich der 18-jährige Kühbacher allerdings nicht darüber. Denn der Schützengau Aichach will das Ergebnis bis heute nicht anerkennen, weil ein Verein Einspruch eingelegt hat: Gleixner soll das Resultat manipuliert haben.
Weltrekord und Manipulationsverdacht
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Ich verstehe nur nicht was das für ein "Wettkampf" ist , wo man sich seinen Platz aussuchen darf. Bei uns, egal ob Kreis-, Bezirks-, Landes-, oder Deutsche Meisterschaften oder RWK oder auch irgendwelche Ligawettkämpfe, steht von vornerein fest wo welcher Schütze oder Schützin zu starten hat.
Auch das ein Wettkampf ohne Aufsicht durchgeführt wird kann ich mir schlecht vorstellen.Das ganze hört sich für mich eher wie eine Lausbubengechichte an, die im nachhinein recht hohe wellen schlagen wird.
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Hallo,
also meiner Meinung nach, nachdem ich den Artikel gelesen habe, liegt hier klar ein Betrug vor. Dass sich ein Schütze mal steigert, ok, aber dass er auf einmal 30 Ringe über seinem eh schon guten Durchschnitt liegt, ist für mich unverständlich. Vor allem er konnte seine Leistung ja nicht mal annähernd wiederholen.
Und wenn er vorher ein begeisterter Schütze war und wirklich unschuldig ist, dann kämpfe ich doch für mein Recht. In seinem Austritt und seinem Nachtaroken, dass ihm eh alles egal sei, sehe ich ein klares Schuldeingeständnis.
Ich finde es einfach schade, dass ein ambitionierter und engagierter Schütze seine Grenzen nicht kennt und sich nicht einfach mit seinem eh schon guten Erreichten zufrieden gibt. So zerlegt man den Schützensport eher.
Und ganz ehrlich: Wer von euch würde sich über einen Rekord freuen, wenn er weiß, er hat betrogen?? - ich nicht.
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Markus Gleixner galt als eines der größten Talente im Sportschützengau Aichach. Am 16. Oktober dieses Jahres aber hat er beim Gaurundenwettkampf der zweiten Kühbacher Luftpistolenmannschaft mit 395 Ringen bei 40 Schuss ein derart sensationelles Ergebnis erzielt, dass Misstrauen geweckt wurde.
Markus Gleixner sei eines der größten Talente im Sportschützengau Aichach, hat es seit längerem geheißen. Nicht umsonst gehört der Kühbacher dem Gaujugendkader an. „Er ist ein superguter Schütze“, sagt Peter Schlecht, Jugendleiter der Vereinigten Kühbach, über den 18-Jährigen. In den letzten Jahren hat Gleixner für die Vereinigten kontinuierlich beachtliche Resultate geschossen. Am 16. Oktober dieses Jahres indes hat er beim Gaurundenwettkampf der zweiten Kühbacher Luftpistolenmannschaft in Sulzbach mit 395 Ringen bei 40 Schuss ein derart sensationelles Ergebnis erzielt, das Misstrauen weckte. „Das wäre Gaurekord auf Weltrekordniveau“, erklärt Gaurundenwettkampfleiter Wilhelm Rittler (Rehling). Adlerhorst Sulzbach hat gegen die Wertung des Ergebnisses Protest eingelegt; der Verein wirft Gleixner vor, manipuliert zu haben. Das Schiedsgericht des Gaus unter dem Vorsitz von Bernd Büttner (Schützenmeister bei Grüne Eiche Schönbach) setzt sich seit einiger Zeit mit dem Fall auseinander, in der nächsten Woche will es ein Urteil fällen.
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Jetzt habe ich die weiteren Artikel gelesen und das ist schon sehr sehr seltsam und bestätigt meinen Verdacht nur noch mal.
Wie kann man in einem dunklen Raum schießen, in dem nur durch einen Spalt Licht aus dem Treppenhaus fehlt? Jeder von uns Schützen weiß, dass eine gute Beleuchtung essentiell ist.
Und dann alles Innenzehner, keine angerissenen Schüsse. Also wers glaubt, wird selig. Das kann ich einfach nicht glauben, denn das schießen nicht mal die Spitzenleute im Weltcup. Und der von ihm genannte "wahnsinnige Dusel" klappt vielleicht bei ein paar Schüssen, aber nicht bei 35 Zehnern!!
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Aber kann nicht wer fünf Zehner in Folge schießt auch mit viel Glück stolze 395 Ringe schaffen? Bei kleinen Schießständen wie bei „Adlerhorst“ Sulzbach dürfte die fehlende Raumbeleuchtung nicht wirklich ein größeres Problem darstellen. Im sehr hellen Dachgeschoss finden sich nur vier Schießstände. Sie haben fahrlässig auf eine Schießaufsicht verzichtet und das ermittelte Ergebnis sogar mit ihrer Unterschrift bestätigt. Es ist gültig. Auch ein Rundenwettkampfgericht dürfte zu dieser Entscheidung kommen. Und: Ein solches Ergebnis ist möglich. Im (begründeten) Zweifel für den Angeklagten.
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Ich würde das Ergebnis bei den 365 belassen und dann in den nächsten Runden zeigen was ich kann.
Dies ist aber nur möglich wenn er es auch wirklich geschossen hat. (was ich nicht glaube)Wie sieht es eigentlich mit den Scheibennummern aus? Wurden die vorher bzw. nachher kontrolliert?
Entweder hat er es aufgelegt geschossen oder getürkte Scheiben mit gehabt. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Da gibt es dann auch nicht "im Zweifel für den Angeklagten" da dies eine grobe Unsportlichkeit darstellt.
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Entweder hat er es aufgelegt geschossen oder getürkte Scheiben mit gehabt. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Ich denke es bleibt nur die erste der beiden Möglichkeiten. Oder die 395 Ringe regulär zu schießen.
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Also bei der Landkreismeisterschaft im November in Augsburg hat Andreas Reger auch 391 Ringe geschossen. Absolut regulär. Solche Ergebnisse sind also schon möglich.
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Sagt mir in Österreich nix der Name.
Schießt er auch Luftpistole? Wenn ja was waren seine vorhergehenden Wettkämpfe?
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Er schießt in der Bundesliga für Waldenburg, hat dort einen Schnitt von 374
Die 391 hat er mit der LP geschossen, mit dem LG ist es ja nichts besonderes. -
Diese Leistung muss man anerkennen.
Aber der Bursche hatte ja doch 9 Ringe weniger im Schnitt...
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Ich denke auch, dass dort etwas nicht stimmt. Wenn jemand mit dem Luftgewehr sicher 10er Schießen kann und ergebnisse von 385-390 Schießt, dann ist es nochmal ein rießen Schritt, bis dieser mal 395-400 Schaffen würde. Wenn ein Schütze (mit dem Luftgewehr) 370-380 erreicht, so dass er 10er nicht sicher Schießen kann dann behaupte ich dass er unmöglich 395+ Schießen kann.
Zumal auch die Nervösität dazu kommt wenn jemand auf so einem Ergebnisskurs ist, das merke ich ja schon wenn es mal besonders gut läuft.
Ich finde es auch ein bischen verarsche für "Profischützen" die sich seit Jahren bemühen um nur annähernd an solche Ergebnisse zu kommen, wenn einer kommt und Plötzlich bei schlechten Umgebungsbedingungen von 359 oder so auf 395 springt. Übrigens könnte er ja sagen "ich weis dass ich das geschafft habe, wenn ihr er nicht glaubt, dann ist das euer Problem. Denn ich schaff das mal wieder" und nicht so ein Fass aufmachen und die Königskette zurückgeben usw.
"ist halt meine Meinung"
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Hallo,
dass es (wenn auch fälschlich) anerkannt wurde durch die Unterschrift der Mannschaftsführer, ist in Ordnung. Aber dass er es trotzdem so geschossen hat, glaube ich trotzdem nicht. Ich würde es ihm natürlich gönnen.
Aber jeder von uns weiß doch, dass ein Leistungssprung von 10-15, im extremen Fall um 20 Ringe an einem Sahnetag möglich ist, jedoch keine 30 Ringe und das noch dazu in einem Raum mit nicht so guter Beleuchtung. Und wie schon Loki sagte: Wenn ich das wirklich schieße, dann bin ich mir auch sicher, dass ich nochmals in die Nähe komme. Vielleicht nicht 395, aber wenigstens sollten dann noch ein paar mal die 380 gut fallen. Aber dieser Junge hat ja 359 geschossen und dann einfach aufgehört, bzw. aufgegeben. Hier ist doch was nicht koscher.
Bedenke doch mal, 5 Innenzehner auf einer Scheibe, ja so viel Glück kann man haben (wenn auch nur sehr sehr selten), aber dann 35 Innenzehner in einer Serie. Das ist für mich kein Glück mehr, sondern Betrug. Ich könnte mir auch vorstellen, dass er dies evtl. mit einem Luftgewehr aufgelegt geschossen hat oder die Scheiben bereits vorbereitet im Pistolenkoffer mitgebracht hat und diese dann abgegeben hat.
Sein Zurückziehen kommt für mich einem Schuldeingeständnis gleich, denn ein ehrgeiziger und ehrlicher Schütze würde den Gegenbeweis antreten und ähnliche Resultate schießen wollen!!
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Aber jeder von uns weiß doch, dass ein Leistungssprung von 10-15, im extremen Fall um 20 Ringe an einem Sahnetag möglich ist, jedoch keine 30 Ringe
In meiner ersten Saison hatte ich ebenfalls solch ein Erlebnis. Ich war im Normalfall im 360er Bereich, Wettkampf und Training. Doch dann habe ich unter Aufsicht beim Ligawettkampf auf einmal 388 rausgehauen. Wahnsinn. Gut, dass ist jetzt LG und nicht LP und auch keine 30 Ringe. Aber es gibt wirklich mal Tage, wo man eigentlich mit nix rechnet und dann kommt das WOW-Erlebnis. Dennoch hat der Artikel für mich einen faden Beigeschmack.
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Aber oben raus wird es halt um einiges schwerer. Ich Schießen zwischenzeitlich um die 385-389, hab aber schon seit 4 Monaten keine 390 mehr gehabt. Geschweige denn mal 398 oder so und 395 mit der Pistole ist wie >400 mit dem Gewehr wenn das gehen würde.
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Keine ahnung was man davon halten soll.
395 Ringe sind wirklich topp, aber wie soll man das Ergebnis einordnen?
395 kann man schiessen, auch wenn man vorher um 365 rum geschossen aht, möglich ist alles.
Aber die begleitumstände sind doch etwas merkwürdig.Abwarten was passiert würd ich mal sagen
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30 Ringe mehr sind schon ein bisschen arg viel. Klar, möglich wäre das.
Wenn er wirklich betrogen hat, dann wohl ziemlich dumm. Hätte er bei 380 Ringen geschummelt, dann hätte jeder gedacht, dass bei ihm jetzt der Knoten geplatzt ist.Zu Andreas Reger: 391 Ringe sind für ihn immer mal drin. Er hat bereits in vielen Wettkämpfen zwischen 382 und 388 Ringe geschossen. Nur in der Bundesliga konnte er die absoluten Spitzenergebnisse noch nicht bringen.
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Das Ergebnis von 395 Ringen wurde inzwischen anerkannt. In der heutigen Ausgabe der Aichacher Zeitung war ein Leserbrief zu diesem Thema drin. Ich hab mir den mal schicken lassen:
QuoteEs dürfen keine Zweifel bleiben
Auf den Artikel „Gleixners Rekord anerkannt“ vom 29. Dezember 2009 geht der Schützenverein Adlerhorst Sulzbach ausführlich ein. An den Adlerhorst-Ständen hat der Kühbacher Markus Gleixner am 16. Oktober 2009 mit der Luftpistole 395 Ringe (Gaurekord) erzielt, die das Gau-Schiedsgericht trotz Manipulationsverdachts in erster Instanz bestätigt hat. Die Umstände beim Rundenwettkampf Sulzbach gegen Kühbach haben in der Presse und vor allem bei den aktiven Schützen hohe Wellen geschlagen. Leider sind nicht alle wichtigen Vorgänge beim Ablauf des Wettkampfes an die Öffentlichkeit gedrungen, so dass unser Schützenverein Adlerhorst Sulzbach bei manchem Außenstehenden in ein schiefes Licht geraten ist. Diesen Makel können wir als einer der größten Schützenvereine im Gau Aichach nicht auf uns sitzen lassen. Nachdem das Schiedsgericht entschieden hat, unseren Einspruch abzulehnen, legen wir einen zweiten Einspruch gegen das Urteil ein. Die Urteilsbegründung, dass der Meldezettel unterschrieben wurde, ist in unseren Augen zu einfach, zu mager und nicht ausreichend, da mehrere Gesichtspunkte nicht berücksichtigt bzw. nicht genügend gewichtet wurden. Auf mehrere Fragen wollen wir ausführlich antworten:
1. Warum schoss MarkusGleixner allein im 2. Stockwerk? Bei der Scheibenausgabe fragte der Kühbacher Mannschaftsführer den verantwortlichen Schießleiter Adolf Gröger, ob im 2. Stock geschossen werden kann. Die Antwort war ein klares Nein. Bei Wettkämpfen wird nur im 1. Stock geschossen. Die Kühbacher Schützen wurden darüber informiert. Bei der Nachfrage des Kühbacher Sportleiters erhielt er vom 1. Schützenmeister Kroisi die selbe klare Anweisung. Als dann Markus Gleixner den Sulzbacher Schützen Günter Sitta erneut fragte, gab dieser zur Antwort, dass es ihm egal wäre. Sachlage ist aber, dass die Benutzer einer Schießstätte den Anordnungen der verantwortlichen Aufsichtsperson zu befolgen haben (§ 11, Abs. 2 A). Günter Sitta hat also keine Erlaubnis erteilt, er darf es in diesem Fall auch nicht, da er ohne Funktion war. Die Anweisungen von Schießleiter und Schützenmeister waren für alle Kühbacher eindeutig. Wer eine begründete Anweisung einer Aufsichtsperson nicht befolgt, handelt ordnungswidrig (§ 34 Abs. 10 A ).
2. Warum war Markus Gleixner nicht beaufsichtigt? Im 1. Stock befindet sich der Aufenthaltsraum. Das Tableau mit den Kontrollämpchen für die Scheibenzuganlagen befindet sich im Blickfeld von Stammtisch und Theke. Die Lämpchen sind nach den drei Stockwerken in dei Reihen übersichtlich angeordnet. Wird eine der Zuganlagen eingeschaltet, leuchtet sofort das entsprechende Lämpchen auf. Die Funktionen wurden nach dem Wettkampf von allen Beteiligten nachgeprüft. Hätte eines der vier Lämpchen im 2. Stock aufgeleuchtet, dann wäre das sofort den vielen Beobachtern am Tableau aufgefallen und man hätte reagiert. Hier steht die Aussage von Markus Gleixner, dass er eingeschaltet hat, gegen die Aussage zahlreicher Personen. Sie hatten das Tableau ständig im Blick, um den Fortgang des Wettkampfes zu beobachten. Nachdem kein Lämpchen eine Benutzung der Scheibenzuganlage im 2. Stock anzeigte, war also niemand beim Schießen. Ein leerer Raum muss nicht beaufsichtigt werden. Ein weiteres kommt noch hinzu: Der 2. Stock wird auch als Geräteraum genutzt. Hier herrscht ständig ein Kommen und Gehen durch den Schießraum. Vor allem die Jungschützen vom Kampf vorher zogen sich um und räumten ihre Ausrüstung auf. Niemand hat Markus Gleixner gesehen.
3. Warum hat unser Mannschaftsführer den Meldezettel unterschrieben? Nach dem Auswerten aller Scheiben war ihm die Bedeutung des Ergebnisses von 395 bewusst. Er überlegte, ob er alles richtig gemacht hatte. Er konnte keinen Fehler entdecken und unterschrieb. Aber sicherheitshalber kreuzte er den Passus an: vermutlich Rekord – - bitte prüfen. Erst nach der Unterschrift kam im Aufenthaltsraum die ganze Wahrheit scheibchenweise ans Licht. Daher der erste Einspruch.
4. Der Einspruch gegen den Schiedsspruch gründet sich auf die Tatsache, dass unser Mannschaftsführer nicht befragt wurde und dass das Widersprüchliche in Gleixners Aussagen nicht genügend gewichtet wurde. Vor allem aber wurde dem Verlangen nach Überprüfung des Rekordergebnisses nicht stattgegeben. Überprüfen in einem solchen brisanten Fall darf sich nicht allein darauf beschränken, nachzuschauen, ob schon ein ähnliches Ergebnis vorliegt. Nachdem das Schiedsgericht das Zustandekommen von 395 Ringen nicht klären konnte oder wollte, stellt Adlerhorst Sulzbach den Antrag an den Schützengau Aichach, dass die zwei Ergebnisse von Markus Gleixner, Kühbach gegen Todtenweis und Sulzbach gegen Kühbach, kriminaltechnisch in Wiesbaden vom Deutschen Schützenbund untersucht werden. Dies wird nicht billig sein, denn zu den geschätzten Laborkosten von 1000 Euro können sich für den Verlierer im Falle eines Betruges noch die Anwaltskosten hinzugesellen.
5. In jeder Sportart gab es schon Fälle, in denen ein Ergebnis nachträglich korrigiert werden musste, da sich neue Erkenntnisse ergeben hatten (Skilanglauf, Fußball). Es genügt uns nicht, sich hinter der Rundenwettkampfordnung zu verstecken, die keinen Millimeter nach oben oder unten zulässt. Denn dies ist nicht nur ein Fall für Sulzbach, er genießt die Aufmerksamkeit weit über den Gau Aichach hinaus. Er muss nicht nur in unseren Augen sauber abgeschlossen werden, es dürfen keine Zweifel bleiben. Dies liegt im Interesse beider Parteien.
Siegfried Kroisi
Adolf Gröger
Adlerhorst Sulzbach -
Danke. Ein wirklich umfassender Einblick. Gerade der Aussage „Er muss nicht nur in unseren Augen sauber abgeschlossen werden, es dürfen keine Zweifel bleiben. Dies liegt im Interesse beider Parteien.“ kann ich mich nur anschließen. Schon der Rundenwettkampfleiter hätte ein solches Gutachten veranlassen müssen. Was sind in einem solchen Fall schon 1000 Euro?
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