Aufgelegt und Lichtpunkt als Zukunft?

  • Das war am gestrigen Abend ein Thema in dem Lehrgang "Fortbildung Schießsportleiter".

    Das mit dem Alter von 10 Jahren wird in Niedersachsen so von den Behörden gehandhabt. Im Gesetzestext ist bei der Ausnahmegenehmigung nach unten jedoch keine Altersbegrenzung angegeben. Bei der Ausnahmegenehmigung muss von einem Arzt ein Attest erstellt werden. Wenn nun beispielsweise dieser Neunjährige in seiner Entwicklung weiter fortgeschritten ist und der Arzt eine Befürwortung bescheinigt, kann auch ein Neunjähriger eine Ausnahmegenehmigung bekommen.

    Mit freunlichen Grüßen

    Claus-Dieter

  • Unser Landratsamt sieht das aber anders und erteilt an Kinder unter zehn Jahren keine Ausnahmegenehmigung. Gegenfrage: Was mach ich mit den Kids bis die Ausnahmegenehmigung erteilt ist? Oder nochmal anders gefragt: Welche Eltern übernehmen bevor das Kind überhaupt einmal das Schießen probiert hat sofort die Kosten für die Ausnahmegenehmigung. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sowohl die Kids als auch die Eltern erst einmal schnuppern möchten, bevor sie sich auf eine Sportart festlegen. Und da ist aus meiner Sicht hinderlich zu den Leuten zu sagen:

    "Jetzt geht ihr erstmal zum Arzt und lasst euch ein Attest ausstellen. Danach beantragt ihr eine Ausnahmegenehmigung beim Landratsamt und wenn ihr dann alles in einigen Wochen wieder habt darf Ihr Kind gerne bei uns einem Probeschießen."


    Ich kann mir die Begeisterung in den Gesichert richtig vorstellen :thumbdown:

  • wegi,

    den Jahrmarkt hast Du ins Spiel gebracht. Du scheinst nicht akzeptieren zu wollen, dass es Schützen gibt, die dem Sport nachgehen, aber eben nicht die Ambitionen haben, auf Leistungsebene den Sport zu betreiben. Oder überhaupt an Wettkämpfen teilzunehmen.
    Ihnen aber deswegen abzusprechen, dass sie keine Sportler wären, ist in meinen Augen eine bodenlose Frechheit.

    Jeder Jogger oder Läufer, der zum Abnehmen oder um sich einfach nur selber Fit zu halten, aber nicht an einem Marathon teilnimmt, treibt ebenfalls Sport, oder möchtest Du diesem Menschen das auch absprechen?

    Die Rudimentäre Definition von Sport ist Körperliche Ertüchtigung. Punkt aus fertig. Da ist in der Definition, nicht mal im Ansatz, etwas mit Wettkampf oder irgendeiner Mindestebene zu tun hat, in der man dem Sport nachgeht.
    Also hör bitte endlich damit auf, Sport an ein Mindestmaß der Leistung festzumachen!

  • Lichtpunktschießen ist für mich per Definition kein Schießsport.
    Schießsport definiert sich dadurch, daß ein Gegenstand (Geschoß, Pfeil, Bolzen, usw.)
    mit einer Abschußvorrichtung in ein Ziel gelenkt wird.
    Wo nix in Richtung Ziel fliegt, wird kein Schießsport ausgeübt, Punkt.


    Dieses Thema haben wir ja in der Vergangenheit schon durchgekaut und haben nun mal zwei Meinungen zum Lichtpunktschießen. Ich will das auch gar nicht wieder aufwärmen, mir geht es um die Tolleranz. Was die Politiker meinen oder denken, dass haben wir am Beispiel herr Tschöpe gesehen. Wenn die Gegner des Schießsports in der Politik ihre vorgefaste Meinung durchsetzen wollen, dann tun sie es auch und sie haben auch die nötige Lobbi hinter sich, dann können wir uns winden wie wir wollen, es wird gemacht. Man sehe sich die Waffensteuer an und das ist noch nicht das Ende. Daher noch einmal auf das Lichtpunktschießen zu kommen, da kann man noch so dagegen sein, um Jugendliche unter zehn Jahren in die Vereine zu bekommen, ist Lichtpunktschießen genau das was wir brauchen.

    Kogge

  • @ MichaelB

    In Deutschland "Recht haben" und "Recht bekommen" sind zwei verschiedene Sachen. Sollte Dir geläufig sein.

    Deine Gegenfrage, die etwas spitzfindig formuliert ist, solltest Du Dir schon selber beantworten können. Deren Inhalt war nicht Bestandteil meiner Antwort auf die vorherigen Artikel. Dort ging es um neue Vereinsmitglieder. Aber ich würde sie bis zur Klärung wie vom Gesetzgeber vorgegeben, mit dem Lichtpunktgewehr weiter schießen lassen. Und Kinder, die nur "Schnuppern" möchten, können das auch mit einem Lichtpunktgewehr. Bei einem Gespräch mit den Eltern sollte esaber schon Bestandteil sein, auch die Kostenfragen zu erläutern.

    MfG.

    Claus-Dieter

  • Es versteht sich von selbst, dass die Eltern mit den möglichen Kosten konfrontiert werden. Ich halte es nur für wenig sinnvoll, wenn sie in Vorleistung gehen sollen ohne dass ihr Kind die Sportart überhaupt probiert hat. Und Schnuppern gehört für mich einfach dazu, um die Sportart und die Leute kennenzulernen. Das geht ja Erwachsenen, die einen Verein suchen genauso.

  • Unser Landratsamt sieht das aber anders und erteilt an Kinder unter zehn Jahren keine Ausnahmegenehmigung.


    Das ist ja der Kasus Knaktus bei uns, die Bundesländer haben da keine Einheit. Kommen Kinder um zu probieren, stelle ich doch sehr schnell fest wie weit das Kind ist. Reicht es nicht und das Kind ist noch unter zehn Jahre, schießt es Lichtpunkt. Paßt alles, stelle ich den Antrag und baue es vorsichtig auf.

    Kogge

  • Zitat

    ....jetzt zwei neunjährige Neumitglieder, die wir mit Lichtgewehren
    schießen lassen, weil sie noch nicht Luftdruck schießen dürfen. Sollen
    wir die etwa Dartpfeile werfen lassen?

    Wenn man Kinder schon vor 12 an den Verein binden will, könnte man z.B ein
    kindergerechtes Programm anbieten.
    Was spricht dagegen die Knirpse Fußball spielen oder Bogen schießen zu lassen
    bis sie 12 sind?
    Klar ist das eine unsinnige Regelung, aber wenn es so ist müssen die Kids mit dem
    Schießsport halt warten bis sie 12 sind.

    Was bringt denn die Nachwuchsgewinnung, wenn ich es mit Anlagen betreibe
    die Politiker und Funktionäre auf dumme Gedanken bringen und in Zukunft dazu führen könnte,
    daß gar kein Schießsport mehr ausgeübt werden kann?

    Zitat

    Ich will das auch gar nicht wieder aufwärmen, mir geht es um die Tolleranz.

    Ich auch nicht, Du hattest nur geschrieben, daß Du die Vorbehalte gegen
    Lichtschießen nicht verstehst, deshalb habe ich versucht Dir zumindest meinen
    Standpunkt zu erklären, nicht mehr und nicht weniger.

    Ansonsten habe ich Dir ja zugestimmt.

    Zitat

    Wenn die Gegner des Schießsports in der Politik ihre vorgefaste Meinung durchsetzen wollen, dann tun sie es auch

    Darüber kann man trefflich streiten, aber muß man das als Betroffener auch noch unterstützen?
    Indem man denen auch noch Argumente und gleich die passenden Geräte dazu liefert?

  • Es wird auch sitzend aufgelegt geschossen, ich glaube ab 77 oder 75 Jahren.

    wird dann mit den Ellenbogen aufgelegt oder muss man frei auf dem Sessel sitzen? Gibts da eine Regelung bezüglich der Hocker also Lehne (mit anlehnen) erlaubt?

    Lichtpunktschießen ist für mich per Definition kein Schießsport.

    leider verstoßt du mit dieser Aussage gegen die Forenregeln...

    den Jahrmarkt hast Du ins Spiel gebracht.

    jop hab ich. Na was glaubst du denn was eine Schießbude am Jahrmarkt eigentlich ist?

    ist in meinen Augen eine bodenlose Frechheit.

    weißt du eigentlich was eine bodenlose Frechheit ist? Dein post Nr9. Du sagst ja selber, dass "meine Materialschlacht nichts mehr mit Schießsport zu tun hat!" Wo bleibt deine Toleranz? Aber ich glaube ich hab da sicher mehr wie du!

    Die Rudimentäre Definition von Sport ist Körperliche Ertüchtigung. Punkt aus fertig.

    no keine Definition, schlichtweg keine bzw. sicher nicht vollständig.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ja, wegi, es war eine Frechheit von mir, da hast Du vollkommen recht damit!

    Ich habe aber auch gesagt, dass jeder so schießen soll, wie er/sie es für richtig hält.

    Ich frage mich eben, aus welchem Grund Du, den Hobbyschützen die Sportlichkeit absprichst und damit einem Großteil der Schützen.

  • Ja, wegi, es war eine Frechheit von mir, da hast Du vollkommen recht damit!

    Ja mal schauen wie lang das anhält...

    Ich habe aber auch gesagt, dass jeder so schießen soll, wie er/sie es für richtig hält.

    Hier sage ich auch nichts anderes...


    Ich frage mich eben, aus welchem Grund Du, den Hobbyschützen die Sportlichkeit absprichst und damit einem Großteil der Schützen.


    1x im Monat den Abzug zu betätigen macht noch keinen Sportler... Habe aber nichts gegen Hobbyschützen (auch wenn du dir das hier immer einzureden versuchst). Finde sie sogar wichtig und nötig. Den Rest hierzu habe ich schon weiter oben geschrieben.


    @MichaelB
    wie sehen da so die Ergebnisse aus?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Es gibt hier einen vernünftigen Satz, nämlich den, dass es nicht so sehr an den Jugendlichen mangelt, als vielmehr an denjenigen, die sich engagieren möchten.
    Nachdem unser Plan "Ziel im Visier" am 6./7. Oktober schon vor dem Start in die Hose gegangen ist, hatten wir nun einen anderen Plan und der wird realisiert. Mit einem Eventmanager werden wir 3 x im Jahr Kunsthandwerkermärkte in unsererem Vereinsheim durchführen. Gleichzeitig werden [Zynismus ein] immer dieselben Aktiven[Zynismus aus] anwesend sein und Schießstandrundgänge und Probeschießen, auch Lichtpunkt für Kinder unter 12 Jahre, anbieten. Aber was passiert, wenn jetzt tatsächlich 10 Mädels oder Jungen in den Verein möchten, um zu schießen? Wer macht dann mehr als nur Aufsicht, nämlich qualifiziertes Training. Wer hat im Verein die JUBALI? Wenn ja, vor wieviel Jahrzehnten wurde diese gemacht? Möchten die Kinder tatsächlich von einem Schützen Seniorenklasse D mit Bart oder Orthopädiestrümpfen angeleitet werden (ich darf das in meinem Alter so schreiben)?
    Was also benötigen wir? Zunächst einmal junge Leute von 20 bis vielleicht 35 Jahre. Diese müssen so heiß gemacht werden, dass sie mehr wollen, als nur mal 30 oder 40 Schuss pro Training absolvieren. Und wieder sind wir am Anfang. Welcher dieser jungen Leute läßt sich von Oma oder Opa wirklich mitreißen? Hierzu braucht es ein Cluster an Enthusiasten, möglichst gleicher Generation. Dann muss diese Generation sich um die Aquise der noch Jüngeren kümmern.
    Was bringt das Gerede? Nichts!
    Wir sind 160 Mitglieder, heute waren beim Übungsabend - Training will ich das gar nicht nennen - 2 Großkaliberschützen, 1 Kleinkalibergewehrschütze, der krankheitsbedingt nach 2 Schuss aufgehört hat, 1 Lupischütze, 3 Auflageschützen und 1 Luftgewehrschütze. Macht 8 Aktive. Ach ja 2 Schießmeister waren als Aufsicht da.
    Von den 160 Mitgliedern sind mehr als die Hälfte traditionsbedingt noch weiter im Verein, oder weil zuhause noch erlaubsnispflichtige Waffen "rumliegen". Viele davon habe ich in 4 Jahren nicht gesehen - außer, wenn sie auf der Generalversammlung wegen langer Vereinszugehörigkeit geehrt werden sollen. Die gleichen passiven Mitglieder entscheiden aber auf der GV über viele wichtige, den Verein betreffende, Fragen. Als wirklich aktive Schützen kann man vielleicht 20 !!! bezeichnen. Wir bekommen weder eine Mannschaft in der Schützenklasse, noch in einigen anderen Altersklasse zusammen. Ein Wunder, dass wir es in der Disziplin Luftgewehr Auflage beim RWK bis in die Gruppe 2 (von 7) geschafft haben.
    Ich könnt die Krätze kriegen !!!!
    Falls sich jemand fragt, was ich denn im Verein einbringe, nur soviel sehr sehr viel, aber in einem anderen Bereich und über den Bereich, für den ich gewählt bin, noch etliche andere Dinge. Langeweile kommt nicht auf.

    Ich hatte ja versprocehn alle 14 Tage Luftgewehr Freihand zu schießen. ÄIm Schützentagebuch könnt ihr meinen ersten Versuch nachher lesen.

    Grüße aus dem Norden
    Minimag
    ____________________________
    SV Tarp
    SFCO Ottendorf

  • @ Minimag

    wenn es bei dem Senioren D (wohl neue Klasse, über die vom DSB noch keine Info erfolgte) auch noch die medizinischen, Fleischfarbenen sind, und er wohl möglich noch eine kurze Hose trägt, dann möchte ich hiervon auch nicht angeleitet werden. Und ich bin 63 Jahre.

    Aber Deine Bestandsaufnahme ist zutreffend für viele Vereine. Nicht nur für Schützenvereine. Und hier schließt sich der Kreis wieder.

    Schöne Grüße von der Südlichen Nordsee

    Claus-Dieter

  • Moin Claus-Dieter,
    An der nördlichen Nordsee und Ostsee gibt es Senioren D für die NDSB-Disziplinen ( 9.xx.xx).

    Gruß Brigitte

    Grüße aus dem Norden
    Minimag
    ____________________________
    SV Tarp
    SFCO Ottendorf

  • Mal ganz kätzerisch gefragt, wenn ich einen Verein mit 160 Mitglieder habe, liegt es da nicht zum großen Teil an der Vereinsführung wenn nur eine Handvoll Zum Übungsabend kommt? Was biete ich meinen Mitgliedern? Was biete ich im Vereinsleben an, ausser nur stures Training? Auch ich maschiere auf die siebzig zu, aber wir bemühen uns für alle was zu bieten und alle sitzen in einem Boot und ziehen mit. Man muss sie nur herein holen und das ist Arbeit die sich der Vorstand durch seine Wahl verpflichtet hat. Auch bei uns war die Tendenz nach unten, aber wir haben uns angestrengt und strengen uns weiter an, dass es wieder aufwärtsgeht. Von April bis September haben wir sieben neue Mitglieder dazu bekommen. Auch im letzten Jahr kamen einige zu uns, nicht nur Jugendliche sind eingetreten auch Erwachsene in dem Alter wo die die große Schere ist zwischen Jung und Alt. Wir haben in der Stadt mit Bogenschützen fünfzehn Vereine, da ist es gewiss nicht leich neue Mitglieder zu bekommen.

    Kogge

  • Hallo,
    was machen wir anders, wir hatten im April eine Aktion für LEUKIN gestartet, was auch in der Deutschen Schützen Zeitung zu lesen war. Wir haben eine Homepage, unsere Jugendlichen und Erwachsen, werben in ihrem Umfeld,es wird nicht nur trainiert, wir unternehmen auch was zusammen. Zusammengefast, der Verein versucht seine Mitglieder zu motivieren nicht nur Schießen, Training nach Hause. Wir machen einiges gemeinsam und versuchen uns auch sozial einzubringen, dass wird in der Öffentlichkeit wahr genommen, die Medien (Zeitung berichtet darüber) ob das alles anders ist? Sicher werden viele Vereine genauso handeln, für uns ist es bisher erfolgreich und wir werden auf diese Schiene weiter fahren. Was aber meines Erachtens das Wichtigste ist, der Vorstand muss funktionieren für alles Neue offen sein und seinen Mitgliedern zu hören und sie einbinden.
    Kogge