Leistung im RWK viel schlechter als im Training und Vereinsschiessen, wieso?


  • Aber warum zeigen wir unsere Sportart nicht einfach wie sie wirklich ist? Ein gelungener Ausgleich zum hektischen Alltag. Eine perfekte Möglichkeit um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Eine spannende Sportart. Wie jeder Schütze weiß, ist gerade die Stille die wohl größte Herausforderung. Schießsport. Keine beliebige Sportart. Sondern etwas besonderes.


    und dann wundern wir uns, warum wir keine Sponsoren finden. Keine Unterhaltung - keine Zuschauer - keine Sponsoren. Aber wir brauchen ja keine, wir sind ja etwas "besonderes".

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Sag mal, bei wie viel Wettkämpfen im Ligamodus hast du schon zugeschaut oder mitgeschossen? Ich trau mich wetten bei keinem, sonst würdest Du unseren Sport nicht in den stillen Keller verlegen wollen. Ich kann dir als Schütze in der Bezirksoberliga und Moderator in der Bayernliga versichern, die Zuschauer wollen unterhalten werden und den Schützen macht´s mit Musik mehr Spaß.
    Wenn du "Einklang mit Körper und Geist" willst, geh auf die grüne Wiese und mach Tai Chi.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Ich denke auch, dass das kleine Spektakel dazugehört, da ansonsten bei weitem weniger Zuschauer kommen. Denn im stillen Kämmerlein ein paar gute Schützen sehen, dass kann ich überall und das ist für die meisten (nicht für uns eingefleischten Fans des Sports) nach 10-15 Minuten langweilig weil es immer das Gleiche ist.

    Es gibt doch genügend Meisterschaften und Schießen wo es ruhig abläuft. Da darf es doch ein paar Wettbewerbe geben, bei denen auch Halligalli angesagt ist. Ich habe schon ein paar Kämpfe in diesem Modus gesehen und war jedes Mal begeistert.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Diese eher seltsam anmutenden Events haben mit unserem Schießsport wie er in den Schützenvereinen betrieben wird wenig bis nichts zu tun. Sie vermitteln einen einseitigen Eindruck unserer Sportart. Aber: Jedem das seine. :)

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Aber warum zeigen wir unsere Sportart nicht einfach wie sie wirklich ist? Ein gelungener Ausgleich zum hektischen Alltag. Eine perfekte Möglichkeit um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Eine spannende Sportart. Wie jeder Schütze weiß, ist gerade die Stille die wohl größte Herausforderung. Schießsport. Keine beliebige Sportart. Sondern etwas besonderes.

    Hm. Im Prinzip stimme ich Dir schon zu. Wenn ich daran denke wie das vor über 20 Jahren war, als ich mit dem Schießsport angefangen habe: absolute Ruhe auf den Ständen war "normal" und man wurde von der Standaufsicht in den Senkel gestellt, wenn man sich nur mal laut geräuspert hat. Man hat, denke ich, seitens der verantwortlichen aber den Sport etwas "öffnen" wollen und den Zuschauern auch etwas "Spektakel" bieten wollen. (Auch die Umstellung auf Mann-gegen-Mann sollte die ganze Sache Publikumsfreundlicher gestallten...) Ob das nun gut ist oder nicht, oder ob es uns Schützen gefällt oder nicht, sei dahingestellt. 8|
    Manchmal sehne ich mich auch nach den "guten alten" (?) Zeiten zurück. (In meinem Heimatverein hängt über der Eingangstüre zum Stand immer noch das Schild: Bitte Ruhe"...)
    Andererseits: was gibt es schöneres, eine "10" von den Fans gefeiert zu hören :D :D :D

    Gruß Asterix

    LP Steyr 10e

    in memoriam:
    LG Steyr 110 connect Version tuned by MEC/Centra/TEC HRO
    KK Anschütz 1913 tuned by s.o.

    Rekorde:
    LP: 367

    in memoriam:
    LG: 395/591
    ZF: 281
    100m: 292
    EM: 589
    3x40: 1141
    3x20: 563

  • Wie definiert Ihr denn "absolute Ruhe"?
    Häufig muß man sich ja auch im Trainingsbereich umziehen -- nicht direkt neben/hinter den Schützen, aber halt im selben Raum.
    Das ist auch im Hessischen Landesleistungszentrum in Frankfurt, wo bisher fast alle Landesmeisterschaften stattfanden, teilweise nicht anders.
    Da wird dann zwangsläufig auch halblaut gequasselt und durch den Verkehr der Teilnehmer, Angehörigen und Wertungsrichter ist schon eine Geräuschkulisse da.

  • Eben. Das ist auf unseren 24 Ständen natürlich auch so. Da finden schon einmal unser Kinder- und Jugendtraining sowie ein spannender Wettkampf unserer Luftpistolenschützen (um nur einen Ring verloren) und ein entspannender Lehrgang unseres Gauübungsleiters (Entspannung und Konzentration) mehr oder weniger fast zeitgleich statt. Das ist auch gar kein Problem. Wir haben vor einer Woche sogar noch den Vorkampf unserer Vereinsmeisterschaft und einige Pokale und Scheiben ausgeschossen. Aber da braucht es wirklich keine Musik! Der normale Schießbetrieb ist mehr als ausreichend.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Hallo Geronimo,

    beim normalen Schießbetrieb, so wie du ihn schilderst, bin ich auch der Meinung, dass hier kein Rock-Pop-Musik und andere "Gaudi" am Stand sein muss.

    Aber wir haben hier jetzt ja auch von Wettkämpfen in der Bundesliga, Regional- oder Bayernliga gesprochen. Bei euch waren da auch bestimmt nicht so viele Zuschauer (wenn überhaupt) da.

    Wir haben nächste Woche das Finalschießen unserer Vereinsmeisterschaft und während du am Stand stehst machen die Zuschauer Witzchen und sprechen miteinander, bzw. spornen auch an. Wenn man dann die Stimmen von Bekannten und Verwandten hört, ist das viel störender als Musik. Aber es ist einfach ein tolles Erlebnis, auf das ich mich jedes Jahr freue.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Genau. Ich finde aber selbst im Finale würde Musik die Stimmung einfach nur stören.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Im Finale sind die Fans aber so laut, da hörst du die Musik eh nicht mehr (wenn ich mich da an das letzte Finale in Coburg erinnere). Wie wirs schon hatten: Ich bin auch froh, wenn ich einfach mal zum Schießen gehen kann, um den Kopf freizukriegen und mich auf was anderes konzentrieren kann. Aber ich mag auch die Wettkämpfe, in denen es dann richtig zur Sache geht. Ohne fände ich das ganze manchmal langweilig, denn gerade die Komponente "Stress" spielt hier mit rein, v.a. wenn du eine große Geräuschkulisse hast und vl Fans, die einen anfeuern. Aber du hast Recht, wenn du "gemäßigte Ruhe" fürs normale Schießen forderst.

    SG 1850 Wirsberg e.V.
    2. Mannschaft, Gauliga Ost

  • Bei uns in der Luftgewehrhalle läuft auch immer Hintergrundmusik - was mich am Anfang ziemlich irritierte. In meinem ehemaligen Schützenverein durfte man sich nämlich nicht mal laut unterhalten. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt - außerdem schieße in eh mit Ohrstöpseln.....! Wenn ich mich richtig auf das Schießen konzentriere, höre ich dann auch die schwach vernehmbaren Rhythmen der Musik nicht mehr. Rammstein läuft bei uns allerdings NOCH nicht! Mir macht die Musik im Hintergrund nichts aus - obwohl ich zugeben muss, dass mir die absolute Stille in der LG-Halle viel lieber ist. Wenn ich alleine schieße - was schon mal vorkommen kann - mache ich mir keine Musik an.

    Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass bei Kreismeisterschaften oder Landesmeisterschaften Musik läuft. Allerdings haben mir die TOP-Schützen unseres Vereins erzählt - dass bei den größeren Veranstaltungen Musik zum Standard gehört. Ich bin auch der Meinung, dass die jüngeren Schützen eher mit dieser geräuschstarken Kulisse umgehen können als die Älteren......?

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

  • Im Finale sind die Fans aber so laut, da hörst du die Musik eh nicht mehr.

    Aber ist das auch wirklich imagefördernd? Die ständige Geräuschkulisse kommt auch bei Bundesligavereinen nicht gut an. So schreibt beispielsweise „Germania“ Prittlbach: „Anlass zu Klagen gab es über die Lautstärke der angereisten Münchner Fans. 'Trommeln sind ja nicht verboten, aber sie wurden nicht gut eingesetzt', analysierte Germaniamanager Sven Körper, 'Es geht nicht an, dass der Moderator ständig übertönt wird und seine Ansagen beim Publikum nicht ankommen. Zwar will der Schießsport raus aus muffigen Kellern, doch vergrault man so wieder die mühsam angeworbenen Zuschauer. Dieses Jahr war das hart an der Grenze. Nächstes Jahr werden wir das besser steuern. Schießen soll ein Familienevent bleiben.' Norbert Ettner räumte ein, dass die Bund-Fans 'offensichtlich übermotiviert waren' und versprach Besserung.“

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Das war dann aber vielleicht auch ein extremer Wettkampf. Das ist ja nicht der Normalfall.
    Aber das stört dann auch mehr die Zuschauer als die Schützen.

  • Aber das stört dann auch mehr die Zuschauer als die Schützen.

    Ob es Schützen stört oder nicht, kann ich leider nicht beurteilen, weil ich weder in dieser Liga schieße noch als Zuschauerin anwesend war. Allerdings - und das ist meine persönlich Meinung - würden mich Laute und Geräusche, Musik, die besonders hart, unangenehm oder unästhetisch klingen ungemein stören. Als Zuschauer UND als Schütze. Ich weiß auch garnicht, warum bei den Schützen so laute Musik abgespielt werden muss???? Wenn ich als Zuschauer mich nicht mehr auf die Schützen konzentrieren kann, geschweige denn, eine Ansage ds Moderators überhaupt nicht mehr mitbekomme - würde ich bei einer solchen Veranstaltung künftig fehlen. Es gibt sicher genügend andere Sportarten, deren Athleten oder Sportler angefeuert werden können - dass das im Schießsport eingeführt wurde, kann ich nicht recht nachvollziehen - oder dass das bei den großen Veranstaltungen überhaupt vom Veranstalter erlaubt wird. Wie gesagt, nichts gegen ein geregelt Maß......! Aber inmitten einer Kakophonie Leistung zu bringen, wo die Konzentration das Wichtigste überhaupt ist erscheint mir nicht ganz plausibel. Aber sicher denken die ganz jungen Schützen unter uns ganz anders[Blockierte Grafik: http://meisterschuetzen.net/wcf/images/smilies/pinch.png].

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

  • Na ja, zähle mich dann auch nicht zu den "jungen" Schützen ;)

    Die Laustärke der Musik und der Fans ist auch Sache des Kampfrichters. Er kann jederzeit einschreiten und die Lautstärke herunter regeln lassen! Meist ist es nicht die Lautstärke der Musik, die überwiegt.

    Als Schütze finde ich Musik und Fans nicht so störend, wie zwei Personen, die sich auf einem ruhigen Stand leise hinter mir unterhalten.

    Man sollte auch beachten, dass beim Training selten Musik läuft und auch keine Fans anfeuern. Die meiste Zeit ist also alles ruhig.
    Der "Krach" ist also nur bei den Wettkampfwochenenden und das auch meist nur in den höheren Liegen.

  • Ich zähle mich doch noch zu den jüngeren Schützen (vom Alter her, nicht von der Erfahrung), denn ich schieße bereits 13 Jahre.

    Und ich habe ein sehr positives Beispiel für Training mit Musik: Wir hatten ein Trainingslager mit den Gaukaderschützen (siehe auch mein Blog) eine Woche vor den Gaumeisterschaften und wir trainierten immer mit Punkrockmusik auf lautem Niveau. Fast alle Kaderschützen waren mit guten Leistungen aus der Meisterschaft gekommen und lassen sich nun viel weniger von Lärm ablenken. Wenn man also mit einer simulierten Lärmkulisse trainiert, härtet das durchaus ab für den Wettkampf.

    So übertrieben, dass man Ansagen nicht mehr hört, muss es auch nicht sein. Das ist wie mit den Fußballfans. Es gibt viele fröhliche, die singen und ihren Klub anfeuern und ein paar, die es übertreiben, z.B. Hooligans.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo