Schießstandbau: Fahrsilos als Geschoßfangkammer?

  • Die Überschrift sagt zwar alles, ist aber sehr knapp zusammengeschnurrt. Deshalb die Frage noch ein klein wenig epischer ausgebreitet:

    Relevant ist die Überlegung (nur) für Großkaliber-Kugelfänge. Bekanntlich fordern die Schießstandstandrichtlinien seit einiger Zeit eine separate, ggü. dem gewachsenen Erdreich (auch einem Wall) und ggü. dem Grundwasser abgegrenzte Geschoßfangkammer. Nun habe ich zu meiner Überraschung festgestellt, dass ein "Fahrsilo" den Anforderungen eigentlich genau entspräche. Hinstellen, an drei Seiten Erden drumherum anschütten, als Füllung kommt hinein unten/hinten Erde (resp. Aushub) und darüber Sand.
    Ein Beispiel (kann man auch breiter haben):
    baustoffe-produktbild-fahrsilo-5a.png

    Hat ein Vereinsverantwortlicher hier diese Fertigteil-Überlegung (ist ja in wenigen Stunden aufzustellen und zu montieren) vielleicht schon einmal umgesetzt?

    Gruß, Carcano

  • Ich kenne die Fahrsilos aus den Baumärkten, wo Schüttware (Kies, Schotter, etc.) angeboten wird.

    Die Idee an sich ist, Denke ich nicht verkehrt, glaube aber auch, dass diese Silos recht kostenintensiv wären.
    Wie sieh es mit der Gefahr von Abprallern und Querschlägern aus? Man kann zwar Sand oder Erde innen anfüllen, aber nicht bis oben hin, oder würde da noch Lamellen, bzw. Stahlplatten eingesetzt werden, um die Geschossen nach unten zu lenken?

    Eine andere Alternative wären auch Betonfertigelemente, wie die der Fa. Knecht. Hier wird man zwar das selbe Prinzip des Fahrsilos erreichen, aber a) könnte man es so den örtlichen Begebenheiten anpassen, b) könnte es ggf. kostengünstiger sein, als die fertigen Silos und c) der Aufbau etwas einfacher sein, als ein komplettes Silo zu stellen, sofern das Silo aus einem Teil besteht.
    Es wäre nur ein Betonboden erforderlich und drei Einzelwände auf Maß, ggf. mit einer oben liegenden, schrägen Decke, die Geschossen nach unten lenken können.

    Nur so als Idee.

  • Ich kenne die Fahrsilos aus den Baumärkten, wo Schüttware (Kies, Schotter, etc.) angeboten wird.
    Die Idee an sich ist denke ich nicht verkehrt, glaube aber auch, dass diese Silos recht kostenintensiv wären.
    Wie sieh es mit der Gefahr von Abprallern und Querschlägern aus? Man kann zwar Sand oder Erde innen anfüllen, aber nicht bis oben hin, oder würde da noch Lamellen, bzw. Stahlplatten eingesetzt werden, um die Geschossen nach unten zu lenken?

    In der Tat sollte der Beton keinem direkten Beschuß ausgesetzt sein. Die Schüttungsschräge (Reibungswinkel) beträgt bei Sand um die 30°, kann auch etwas höher sein. Das bedeutet, dass der "Fahrsilo" (also der Geschossfangtrog aus Beton) hinten so hoch [und so tief] sein muß, dass in der Haupttrefferzone die Geschosse schon allein vom Sand abgebremst und aufgenommen werden. Bestimmt wird das letztlich (Strahlensatz) durch die davor liegenden Hochblenden.

    Zitat

    Eine andere Alternative wären auch Betonfertigelemente, wie die der Fa. Knecht. Hier wird man zwar das selbe Prinzip des Fahrsilos erreichen, aber a) könnte man es so den örtlichen Begebenheiten anpassen, b) könnte es ggf. kostengünstiger sein, als die fertigen Silos und c) der Aufbau etwas einfacher sein, als ein komplettes Silo zu stellen, sofern das Silo aus einem Teil besteht.
    Es wäre nur ein Betonboden erforderlich und drei Einzelwände auf Maß, ggf. mit einer oben liegenden, schrägen Decke, die Geschossen nach unten lenken können.

    a) Ja, die Fahrsilos werden ja i.d.R. am Aufstellungsort aus den Einzelelementen zusammengesetzt. Der Boden muss nur dann betoniert sein (Platte oder Guss), wenn er tatsächlich befahren wird, wie typischerweise bei echten Fahrsilos. Beim Kugelfang wäre das nicht nötig, ist auch schießstättenrechtlich nicht vorgeschrieben; nötig ist nur ein wie auch immer gearteter Abschluß der gesamten Geschossfangkammer zur Umgebung. Teichfolie reicht für diesen Umweltschutzzweck völlig aus.

    b) Im Kontrast hierzu wäre 1 vollständiges Fertigelement wegen seiner Größe und Sperrigkeit aufwendig in der Anlieferung. Man wird einen größeren Kran brauchen, der aufgestellt werden muss. Bei Einzelteile (= Platten / Wänden) dagegen reicht unter Umständen ein LKW mit Kranarm, je nach den Verhältnissen und der Anfahrtmöglichkeit. Sie werden bei unserer Verwendung seitlich ja durch Erde abgestützt.

    c) Ein Geschoß_splitter_fangdach ist erforderlich. Meist wird das aus Holz gemacht. Dem direkten Beschuss ist es ja nicht ausgesetzt.

    Carcano

  • Diese Betonfertigelemente werden ja gerne für Keller und Garagen verwendet. Mein Keller zu Hause aus aus solchen Zweischaligen Betonelementen zusammengesetzt, die dann interen mit Beton verfüllt werden.

    http://www.livehausbau.de/keller.html

    Vorteil bei den Fertigelementen ist, dass man sie in allen Größen bekommen kann. Also auch nach Kudnenvorgabe/-wunsch und können so optimal an die Standbegebenheiten angepasst werden. Ich glaube, man wäre etwas flexibler, als mit einem Fahrsilo, wobei ich, wie gesagt, nicht weis, ob die als ein Teil geliefert werden, vor Ort aus Einzelteilen zusammengesetzt oder komplett vor Ort gegossen werden.

    Natürlich wiegen auch dei Fertigelemte einiges. Da hat ein Element locker mal gut üebr eine Tonne Gewicht, as aber auch von der Stärke und Größe abhängig sein wird. Ein weiterer Vorteil ist der Zeitfaktor, für das Stellen der Wände. Unser Keller wurde incl. Kellerdeckengießen in weniger als einem Tag errichtet und musste dann nur noch trocknen.

    Ich will nicht behaupten, dass das die Mutter der Ideen ist, aber eine Überlegung könnte es wert sein, wenn man sich überlegt ein Fahrsilo zu stellen.

  • Diese Betonfertigelemente werden ja gerne für Keller und Garagen verwendet. Mein Keller zu Hause aus aus solchen Zweischaligen Betonelementen zusammengesetzt, die dann intern mit Beton verfüllt werden.
    http://www.livehausbau.de/keller.html
    Vorteil bei den Fertigelementen ist, dass man sie in allen Größen bekommen kann. Also auch nach Kundenvorgabe/-wunsch und können so optimal an die Standbegebenheiten angepasst werden.

    Ja, aber diese Flexibilität ist bei Fahrsilos auch immer so der Fall. Im Prinzip hättest Du bei Doppelwänden einer Geschoßfangkammer nur einen (überflüssigen) Arbeitsgang mehr.

    Zitat

    Natürlich wiegen auch die Fertigelemente einiges. Da hat ein Element locker mal gut über eine Tonne Gewicht, as aber auch von der Stärke und Größe abhängig sein wird. Ein weiterer Vorteil ist der Zeitfaktor, für das Stellen der Wände. Unser Keller wurde incl. Kellerdeckengießen in weniger als einem Tag errichtet und musste dann nur noch trocknen.

    Ein Fahrsilo besteht ja aus mindestens drei oder vier Fertigelementen (je nach Wandlänge können natürlich auch deutlich mehr aneinander gereiht werden). Diese sind immer geringer dimensioniert als es Kellerwände sind (sein müssen), da sie i.d.R. keine Auflast zu tragen haben. Die Aufstellung eines Fahrsilos dauert nur wenige Stunden, das Zeitaufwendigste ist wohl (?) die Fundamentierung, wenn man dafür nicht auch Fertigteile nimmt.

    * * *

    Ich glaube, es ist noch nicht für jeden Leser überhaupt anschaulich, wovon wir sprechen. Deshalb noch eine hoffentlich erläuternde Ergänzung:
    Die vorgefertigten Fertigteile sind weithin anpassbar und addierbar, entsprechen genau unseren Vorgaben und scheinen mir sowohl zur Ertüchtigung alter Stände (wo in den Wall hineingeschossen wird / wurde) wie auch für neue Anlagen brauchbar zu sein.

    Der große Vorteil ist wohl der sehr schnelle Aufbau in wenigen Stunden. Das rechnet sich freilich dann nicht mehr, wenn ein solches Modulkonzept um ein mehrfaches teurer wäre ggü. ortsfester Schalung (Fundamentguss, Sockel, Aufmauerung...) und die Arbeitszeit reine (ggf. bezuschusste) Eigenleistung des Vereins wäre. Hat irgendjemand hier inzwischen schon Erfahrungen damit gesammelt?

    Hier noch ein paar Links, damit mensch es sich besser vorstellen kann:
    Flexible Futtersilos bauen mit der Dennert Fahrsilowand | Dennert Baustoffwelt
    Silowaende.pdf
    HILLEN BETONWERK GMBH

    Sehr anschaulich zum schnellen Aufbau / Montage:
    Uhrle.eu

    Jetzt etwas besser?

    Carcano

    Einmal editiert, zuletzt von Carcano (10. Mai 2012 um 13:12)

  • Allerdings, egal welche Variante, wird das wohl nur bei offenen oder halboffenen Stände verwendbar sein, da man die Elemente kaum in einen geschlossenen Raum bekommen kann.

    Aber am Ende ist es wohl eine reine Preisfrage, was günstiger kommt, ein Betonsilo, das von einer Firma aufgestellt werden muss (gleiches gilt für Fertigbetonwände) oder ein Fundament und Hochmauern in Eigenleistung.