Meisterschaften Freie Pistole Schützenklasse

  • Das wird wahrscheinlich nicht besser, nachdem FP aus dem Olympiaprogramm genommen wurde.
    Wie auch die Laufende Scheibe eine Nieschendisziplin ist.

    Die erfolgsorientierten Vereine lassen FP einfach fallen wie heiße Kartoffel.

    Ich hab' mich gefreut, mal wieder einen thread über die Freie zu sehen, da es auch meine Lieblingsdisziplin ist.

    Weiß jemand, mit welcher Begründung diese Disziplin, die schon im 19. Jahrhundert olympisch war, aus dem Olympiaprogramm gestrichen wurde?

    Gruß
    Wolfgang

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Einer der Gründe ist das die Freie Pistole nur eine reine Männerdisziplin bei Olympia war. Deswegen jetzt auch die neuen Mix-Disziplinen. Damit soll wohl ein passender Ausgleich zwischen Männern und Frauen geschaffen werden. Deswegen ist auch KK Liegend bei Olympia gestrichen.

  • Man hätte einfach nur die Frauen zulassen können, dann wären es auch mehr Teilnehmer geworden.

    Daß KK liegend gestrichen wurde, ist an mir vorbeigegangen. Habe gerade damit angefangen. Daß ich an Olympia nicht teilnehmen darf, ist für mich allerdings nicht ausschlaggebend :)

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Man hätte einfach nur die Frauen zulassen können, dann wären es auch mehr Teilnehmer geworden.

    Daß KK liegend gestrichen wurde, ist an mir vorbeigegangen. Habe gerade damit angefangen. Daß ich an Olympia nicht teilnehmen darf, ist für mich allerdings nicht ausschlaggebend :)

    Mann hätte auch Schießen gegen attraktivere Sportarten austauschen können.

    Hier verkennen einige die Tatsache dass es darum ging Schießen überhaupt noch bei Olympia zu halten.

    Die Entwicklung gefällt mir auch nicht unbedingt, es bringt uns aber auch nicht weiter die von manchen hier die eigenen Wünsche als Basis weiterer Aktionen zu sehen.

    Karl

  • Karl hat auf die Frage von Uboot bereits den richtigen Hinweis gegeben:

    Schießen war im Angebot der Olympischen Spiele immer vergleichsweise üppig vertreten. Dabei geht es um eine Sportart (oder pedantisch:; um ein Sportartenbündel) mit nur geringer Zuschauerattraktion und mit minimaler Vermarktbarkeit. Unter diesen Umständen war der Druck stark, es ganz herauszunehmen (bei den Commonwealth Games, wo Schießen nicht zum festgeschriebenen Programm gehört, ist es stets eine gewisse Zitterpartie, ob es überhaupt erscheint), zugunsten vermarkbarerer und fernseh-attraktiverer Sportarten.

    Dass es hier der ISSF gelungen ist, Schießen - und auch noch mit Patronenwaffen - überhaupt drin zu behalten, ist schon einmal eine beachtliche Leistung, die unter den Betroffenen oft zu wenig als solche wahrgenommen wurde. Die Kritik innerhalb der ISSF (z.B. von Rossi) scheint mir deshalb auch wenig redlich.

    Die Anpassung der Gender-Verteilung war ehrlich gesagt ebenalls überfällig. EInmal aus Gerechtigkeits- und Repräsentationsgründen. Und zweitens sehen Zuschauer nun einmal lieber Anna Korakaki als na ja... ist so. Und herausgenommen wurden auf Drängen des IOC tatsächlich diejenigen Disziplinen, die weniger vermarktbar und attraktiv sind.

    Eie Schwäche gibt es noch: die (offizielle !) Klappscheiben-Luftpistolen-Disziplin der ISSF wäre exzellent geeignet für die Olympischen Jugendspiele (YOG) und könnte wirklich Leute am Fernseher halten. Man schaue nur einmal Biathlon: was da angeguckt wird, von Millionen, ist das Schießen. Und nicht die Strafrunden auf den Skiern für Schießfehler. Aber da haben die nationalen Verbände bzw. die Kontinental-Konföderationen der ISSF geschlafen. Ich hätte Lust, mal eine Mail nach China zu schicken; vielleicht antwortet da sogar mal jemand. ;)

    Carcano

  • Die Argumentation von Karl und Carcano kann ich nachvollziehen.

    Es ist aber bezeichnend für den herrschenden Zeitgeist, daß alles, was nicht "vermarktbar" ist, gestrichen wird.

    Wird im Gesamtpaket so dünn verdient, daß man Randdisziplinen nicht mitlaufen lassen kann?

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Stimmt schon, die ISSF musste was machen um Schießen überhaupt drin behalten zu können. Und da ist SpoPi Frauen zB mit dem Finale Duellschießen wenigstens noch einigermaßen attraktiv und vermarktbar. Was auch die Einschaltquoten belegen im Finale Anna gegen Monika. Da kann die Freie, was ich schade finde, leider nicht mithalten.

  • Man schaue nur einmal Biathlon: was da angeguckt wird, von Millionen, ist das Schießen. Und nicht die Strafrunden auf den Skiern für Schießfehler. Aber da haben die nationalen Verbände bzw. die Kontinental-Konföderationen der ISSF geschlafen.

    Wie bemerkte noch der Sprecher am Ende der Saison; Bald gibt es wieder Fußball und Formel 1.

    Hier versuchen die Verbände doch schon längere Zeit mit den Kopien Sommerbiathlon und Target Sprint mit äußerst mäßigen Zuschauerzahlen am Erfolg teilzuhaben es funktioniert einfach nicht, warum soll das dann mit einer weiteren Disziplin funktionieren?

    Warum lässt man nicht wie andere z.B, Fußballerinnen, Skifahrer, Radfahrer, Beach Volleyballer ....die Leute erstmal eine Sportart ausüben und macht sie dann beim entsprechenden Erfolg olympisch?

    Wo gibt es das sonst noch dass eine Sportart, als Leistungssport von Oben geschaffen wird? Mir fallen da nur die Markenpokale im Motorsport ein, da wird allerdings eine Nachfrage befriedigt und nicht unbedingt erst geschaffen.

    Karl

  • Die Freie ist wie schon gesagt nicht gerade sehr spannend für Zuschauer, genau so wie Liegend, da liegt halt jemand rum oder da hällt jemand so ein hässlcihes Teil hoch, wenn man das mal für den unbedarften Zuschauer formuliert.

    Wir sollten zumindest froh sein, dass überhaupt noch bei Olympia geschossen wird mit "echten" Waffen, die besseren Laserpointer fallen da für mich nicht unter schießen.

    Die Mixed Wettbewerbe an sich sind eigentlich eine super Idee, allerdings zumindest auf Nationaler Ebene schlecht umgesetzt.

    Die Freie war schon immer eine Randdisziplin, wie Califax schon angemerkt hat werden dann viele Erfolgsorientierte Vereine die Disziplin fallen lassen.

    Ich finde es gut, dass Uboot z.b. die Disziplin als Lieblingsdisziplin so betreibt.

    Man sollte sich da aber auch nichts vor machen, die Freie ist immer schon was "elitäres" bzw. besonderes gewesen, was nicht jeder schießt.

    Daraus wird wohl auf kurz oder lang folgen, dass die Freie leider stirbt, der wegfall aus Olympia ist dann nur noch ein weiterer Schritt.

    Ich weiß nicht, wie das im Nachwuchs da aussieht, ich gehe aber davon aus, dass das genau so aussieht wie bei mir mit dem KK Gewehr in der Region.

    Zumindest ist kaum einer in der Jugend bei uns bereit sich mit 3 Stellung "rumzuquälen", so wird es auch da sein.

    Grüße

  • Hallo,

    wir haben seit einem Jahr eine elektronische Anlage für den 50m-Stand und seitdem ist das Interesse an der FP wieder gestiegen. Das macht schon mehr Spaß, als die weite Strecke zu laufen und mit dem Spektiv die Löcher zu suchen. Aber, zugegeben, es gibt jetzt auch keine langen Warteschlangen am Stand.

    Gruss, Marcos

  • Bei der Treffgenauigkeit einer Gewehrschützen brauchts auch die großen Messrahmen.

    Problem bei der Freien ist wie auch bei 3 Stellung, dass es halt aufwendig (resp. aufwendiger).

    Grüße

  • Ritter Wie kommst du drauf das Freie Pistole eine Randdisziplin ist? Es war schon immer die Königsdisziplin. Ich kenne keinen FP Schützen der sich "elitär" fühlt. Der Trainingsaufwand mag größer sein, ok.

  • Horch,

    Randdisziplin heißt für mich, dass die wenige Leute schießen. Luftgewehr z.b. ist keine Randdisziplin.

    Elitär ist nicht im Sinne von dem Gefühl des Schützen gemeint, dass er evtl. hat, sondern; Es können nur gute/ die die Zeit investieren diese Disziplin mit gutem Ergebnis ausüben.

    Grüße

  • Es ist schon paradox, dass die beiden bisher olympischen (Feuerwaffen-) Pistolendisziplinen der Männer beide im praktischen Leben des deutschen Schießsports totale Randdiziplinen waren, und in der allgegenwärtigen Vereinspraxis kaum eine Rolle spielten und spielen: Freie Pistole und Schnellfeuerpistole.

  • Es ist schon paradox, dass die beiden bisher olympischen (Feuerwaffen-) Pistolendisziplinen der Männer beide im praktischen Leben des deutschen Schießsports totale Randdiziplinen waren, und in der allgegenwärtigen Vereinspraxis kaum eine Rolle spielten und spielen: Freie Pistole und Schnellfeuerpistole.

    Was soll daran paradox sein, wir sehen es doch gerade bei dem Boom den das Aufgelegtschießen ausgelöst hat dass der Schütze gerne den vermeintlich einfachen Weg geht.

    Darauf dass kein Zusammenhang zwischen Breitensport und Spitzensport besteht hast Du ja oft genug hingewiesen.

    Bei der OSP kommt dann noch hinzu dass sie halt mal wesentlich mehr Training als die Massenwaffe Sportpistole braucht, teurer ist und natürlich auch fünf Stände braucht was die Trainingszeiten oder Standkapazitäten bei vielen Vereinen einfach nicht hergeben.


    Karl

  • Dass Schießen ganz aus dem Programm der Spiele fallen könnte glaube ich aufgrund von 2-3 ganz starken Argumenten schon mal nicht. Diese sind so auch nur im Schützensport zu finden.

    Kann daher eure Ängste nicht teilen.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Dass Schießen ganz aus dem Programm der Spiele fallen könnte glaube ich aufgrund von 2-3 ganz starken Argumenten schon mal nicht. Diese sind so auch nur im Schützensport zu finden.

    Kann daher eure Ängste nicht teilen.

    Und die wären?

  • Bei der OSP kommt dann noch hinzu dass sie halt mal wesentlich mehr Training als die Massenwaffe Sportpistole braucht, teurer ist und natürlich auch fünf Stände braucht was die Trainingszeiten oder Standkapazitäten bei vielen Vereinen einfach nicht hergeben.

    Das ist ein echtes Problem.

    Ich blockiere allerdings für unser OSP-Training bei uns nur 3 von 5 Ständen, benötige dafür aber mindestens 1/2 Stunde Aufbau- plus 15 Minuten Abbauzeit, da wir im Feuerwaffenbereich nur über Zuganlagen (ohne Dreh) verfügen. Also Leisten an den Zugscheibenträgern anzwingen, alles ausmessen, in Waage bringen, Scheiben hängen, Ampelanlage aufbauen etc. ...

    Um bei OSP was zu reißen, ist auch sehr, sehr viel Munition erforderlich. 3 Päckchen Murmeln sind pro Training und Schütze Minimum, auch, wenn viel Anschuss trainiert wird.

    In der gleichen Zeit bei weniger mentalem Aufwand trainiere ich wesentlich mehr SpoPi- oder LP-Schützen auf ähnlichem Niveau als 1-2 OSP-Schützen.

    Aber OSP ist goil....

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)