SCATT oder was anderes?

  • Reicht da ein einfaches Kamerastativ aus? Und wie kann ich dann da drauf den Messrahmen von SCATT befestigen?

    Oder was kostet so ein Stativ? Hätte nämlich auch vor zu Hause zu trainieren, denn das SCATT geht ja ohne scharfen Schuss, sodass nichts passieren kann.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Manche haben sich auch eine Halterung an den Messrahmen gebaut. Als Zubehör kannst du noch einen Druckverlaufsensor für den Abzug und einen Pulsmesser kaufen, ist meiner Meinung nach aber nicht nötig. Gerade der Pulsmesser würde nur im Wettkampf Sinn machen und da nimmt man den Scatt normalerweise nicht. Die Qualität des Abziehens kann man auch in der Koordinationsgrafik sehen, wo dann die letzte Sekunde nochmals in Zehntel unterteilt wird.
    Edit:
    Ein normales Kamerastativ reicht aus, das billigste, das es gibt. Es wird wie die Kamera aufgeschraubt.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Jetzt sind wir aber doch vom Thema etwas abgewichen.
    Jedes Trainingssystem zeichnet ja nur den jeweiligen Schuß auf. Bei Topschützen ist das OK. Bei Ottonormalschützen kommt zuerst die Frage, wie genau der Anschlag jedesmal aufgebaut wird.
    Hier hilft die Fotografie weiter. Eine Kamera auf Stativ, die vom Laptop ausgelöst werden kann, ein Mikrofon, das den Schuß ans Laptop weitergibt und eine Software, die diesen Tonimpuls zum Mausklick macht. So kann man dann ganze Bilderserien machen und dann beim Abspielen der Bilder die Bewegung im Anschlag sehen. Gerhard Schuller, einer der BSSB-Trainer, wendet dieses System zB. bei seinen Schützlingen an. Meiner Meinung nach effektiver als ein Scatt oder Rika, da der stabile, immer gleiche Anschlag Voraussetzung für einen guten Schuß ist.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Was ich technisch einfacher finde ist folgendes:
    Aufzeichnung der Anschläge über ein paar Schüsse mit einer Videokamera.
    Dann kann man sich beim Ansehen ein paar Striche zur Orientierung auf den Bildschirm machen.
    So sieht man die Bewegung im Anschlag und auch die Unterschiede von Schuss zu Schuss im Anschlag recht gut.
    Man kann mit einem Kamerazusammenfasser (aus der Überwachungstechnik) auch mehrere Perspektiven gleichzeitig aufnehmen.
    Als Kamera reicht eine einfache Überwachungskamera.

    Ich finde auf diese Art kann man recht gut sehen was man so anstellt.
    Und auch als Trainer hilft das, um dem Schützen besser seine Fehler zeigen zu können.

    Gruss Axel

  • Ich muß auch wieder mal meinen Senf dazugeben. Wir haben das im Team mit den Kameras auch mal gemacht und konnten alle keine entscheidenden Schlüsse ziehen. Und bei uns waren es tolle Kameras und Druckmeßplatte und wir wurden mit Bällchen beklebt usw.

    Das Scatt hat mir 1000 mal mehr gebracht! Vielleicht hat der eine oder andere mal Interesse einen Trainingskurs mit mir zu machen. Dann werdet ihr schnell erkennen wie gut und einfach ein Scatt zu lesen ist und was für tolle Features es hat. Und ich glaube euch versprechen zu können, daß sich jeder von euch verbessern wird. Wenn nicht gleich in Ringzahlen so zumindet gleich in der Technik und dann kommen die Ringe bald mal dazu.

    lg

    TOM

  • Vielleicht wäre es besser SCATT-spezifische Themen auch im dortigen Thread zu Behandeln

    Diverse kostenpflichtige Trainingsangebote sollten hier eingestellt werden.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián


  • Im Praxisbetrieb stellt sich immer wieder heraus, daß das Rika sehr ungenau ist. In vielen Vereinen steht das Ding nur mehr rum, weil es bei einem 380er-Schützen zu einem Ergebnis von 365 kommt und das ist frustrierend. Auch weiß ich, daß es immer wieder Schußbildverlagerungen gibt. Das Rika hat anscheinend zu wenig Meßpunkte und kann da mit dem Scatt nicht mithalten. Wenn man am Scatt einen eigenen Halter hat braucht man gar keinen Schuß zum justieren oder einstellen! Ich kenn keine Spitzenschützen, die das Gerät verwenden und sogar die die dafür werben nutzen das Scatt! ;) (nicht weitersagen) Aber für mich ist das wichtigste an solch einem Gerät, daß es mir schnell und effizient anzeigt, wenn ich eine Veränderung mache, obs jetzt besser oder schlechter geworden ist. Und hier leistet der Zielweglängenwert unschätzbare Dienste. Auch kleinste Unterschiede in der Bewegung (auch für mich mit dem Auge und dem Gefühl kaum meßbar) werde mir hier klar vorgeführt.Ohne dieses Ding wären meine Weltrekorde nicht möglich gewesen! Man kanns so klar und deutlich sagen!

    Hallo Thomas,

    so. Jetzt wird das ganze doch konkreter. Allerdings kann ich die angebliche Ungenauigkeit bei MEINEM Rika System nicht feststellen. Ok ich schieße keinen Weltrekord (hier sei mal erwähnt, dass ich vor Deinen sportlichen Leistungen absolut den Hut ziehe!), aber auf 395 Ringe habe ich es als Autodidakt (seit knapp 25 Jahren schieße ich ohne jeglichen Trainer!) auch schon gebracht.
    Ich schieße IM TRAINING (im Wettkampf sieht das leider anders aus :thumbdown: ) regelmäßig zwischen 390 und 395 d.h. ich kann relativ gut unterscheiden, ob das System spinnt oder ich :D.; und das war bisher immer noch ich :cursing:
    Auch die von Dir angesprochene Schußbildverlagerung kann ich nicht bestätigen.

    Wenn ich den Sensor am Gewehr montiert habe und dort bis zum nächsten Training belasse, muss ich selbstverständlich auch nicht neu justieren.
    Den von Dir angegebenen Zielweglängenweg zeigt mir mein Rika (bei entsprechender Einstellung) auch an. Auch mir zeigt das Rika Dinge kleinste Abweichungen und "Zitterphasen" an, die ein Trainer so nie sehen würde.
    Und ich bin auch mal ganz frech und behaupte, dass die 395 von mir ohne das Rika auch nicht möglich gewesen wären...

    Und nun zu deiner Anspielung: willst eines kaufen ;-)))) mit 950 Euro glaube ich für jeden Verein leistbar und wohl die beste Investition die man machen kann!
    lg TOM

    Nein, ich will keins kaufen - ich bin ja schließlich mit meinem deutlich günstigeren Rika vollauf zufrieden :thumbup:


    Gruß Asterix

    LP Steyr 10e

    in memoriam:
    LG Steyr 110 connect Version tuned by MEC/Centra/TEC HRO
    KK Anschütz 1913 tuned by s.o.

    Rekorde:
    LP: 367

    in memoriam:
    LG: 395/591
    ZF: 281
    100m: 292
    EM: 589
    3x40: 1141
    3x20: 563

  • Zitat von Johann

    Eine Kamera auf Stativ, die vom Laptop ausgelöst werden kann, ein Mikrofon, das den Schuß ans Laptop weitergibt und eine Software, die diesen Tonimpuls zum Mausklick macht.


    Neugierig bin ... welche Kamera und welche Software kommt in Frage?

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Hallo Frank,
    es ist auf jeden Fall eine Spiegelreflexkamera. Bei der Kamerasoftware, die dabei war, gibt es die Möglichkeit mit linkem Mausklick auszulösen.
    Die Software zum Umsetzen des Tons in den Mausklick hat er sich im Intenet besorgt, war ein Kanadischer Anbieter, hat irgendwo um die 30 € gekostet. Mehr kann ich Dir zur Zeit nicht darüber sagen, mir war die Kamera schon zu teuer, darum habe ich nicht mehr weiter gefragt.
    Das System hat einfach rießige Vorteile gegenüber einem Video. Man kann bestimmte Körperpartien, wie Stützarm oder Backe herauszoomen und dann die Wiederholungsgeauigkeit in der Schußfolge darstellen.
    Wenn ich Gerhard Schuller wieder treffe, ist aber erst nächstes Jahr, werde ich ihn nach den Komponenten fragen.
    Hoffentlich war das dem wegi82 nicht zu OT.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Hoffentlich war das dem wegi82 nicht zu OT.

    Nein, sowas finde ich eh interessant. Es wäre vielleicht ein eigener Thread mit alternativen Trainingssystemen eine Möglichkeit solche Dinge besser darzustellen. Wegen OT: Ich finde es einfach nur unfair im RIKA-Beitrag, RIKA schlecht zu reden und zum geld verdienen gibt es halt den Marktplatz.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Wegi!

    Hier ist die Frage aufgetreten, welches der Systeme besser ist und ich dachte, daß ich einigen mit meiner großen Erfahrung damit weiterhelfen kann und Ihr damit Geld spart!!! Denn wie gesagt kenn ich es so, daß das Rika meist in den Vereinen herumliegt und danach kommt man drauf, daß das Scatt gscheiter gewesen wäre. Vielleicht siehst du es mal von dieser Seite. Ich bin halt auch Mentalcoach und positives Denken gehört für mich zum Alltag...

    liebe Grüße

    TOM

  • Hier in diesem Thread ist die Frage aber so nicht aufgekommen.

    Im ersten link den ich gepostet habe sind die Unterschiede mit weiterführenden links sehr gut zusammengefasst und dargestellt.
    Man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ich finde schon, dass die Diskussion zu SCATT und Rika hierher passt. Ein "Laie" auf diesem Gebiet (so wie ich), kann mit diesen Infos schon etwas anfangen.

    Ich kannte z.B. vorher keine Unterschiede zwischen SCATT und dem Rika-Trainer. Jetzt habe ich doch etwas mehr darüber erfahren. Dafür danke!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ich habe die beiden zwar verwandten aber doch sehr verschiedenen Diskussionen aufgeteilt.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Nachdem ich beide Systeme kenne, meine Meinung:
    Das Scatt ist "gefühlt" das professionellere der beiden, war früher aber teurer und in der Bedienung komplizierter. In der neuen Version sind mir keine Probleme mehr bekannt, auch preislich hat es "aufgeholt". Der Sensor wiegt 6 Gramm weniger als der von Rika.
    Das Rika ist aber auf alle Fälle auch sehr gut geeignet zum Training auch vom Fortgeschrittenen bis zum Könner und funktioniert auf kürzere Entfernung als das Scatt (ab 3 Meter, Scatt ab 4 Meter). Es hat alle notwendigen Auswertemöglichkeiten.
    Ich konnte auch noch keine Ungenauigkeiten feststellen.
    Beachten sollte man bei beiden hinsichtlich der Aufstellung, dass in diversen Leutmitteln, z.B. bei Leuchtstoffröhren ein gewisser Infrarotanteil im Licht enthalten sein kann. Das kann dann zu Störungen der Messignale (weil auch Infrarot) führen. Das Rika scheint hier empfindlicher zu sein, ist aber kein Problem, wenn man es weiß.
    Anbei noch der Link zu einer etwas älteren Bewertung der Systeme:
    Bewertung der Systeme

    Liebe Schützenkameraden, allzeit "Gut Schuss" im Neuen Jahr!