Kennt jemand von Euch Hämmerli Super Match ?

  • Hallo zusammen,

    hat jemand von Euch u.U. Erfahrung mit einer Hämmerli Supermatch 22lfb ? Habe im Internet danach gesucht aber keinerlei Treffer bekommen, außer einem Angebot in eGun.

    Mich würde interessieren

    a) Schussleitung adäquat zu Anschütz 1913/2013 ?

    b) wann wurden diese gebaut.

    Warum frage ich ? Könnte dieses kaufen, aber ich will nicht so viele Systeme auf meiner gelben WBK haben, auch Platz im W-Schank sollte nicht verschenkt werden mit ..... überflüssigem.

    Mit bestem Schützengruss

    Jürgen

  • Ich wusste bisher gar nicht, dass Hämmerli auch so etwas gebaut hat. Daher kann ich auch nicht sagen, wie die schießen und wie alt sie sind. Ich vermute aber, wenn das Gewehr so aussieht wie das bei egun angebotene, dass es sich so um ein Modell aus den späten 60ern, frühen 70ern handeln dürfte. Das Teil ist aber wohl eher, vielleicht mal von der Schweiz abgesehen, exotisch.

    Ob es einen gewissen Sammlerwert hat, weiß ich auch nicht. Hämmerli hat ja früher keine schlechten Sachen gebaut. Aber bekannt ist das Teil ja nicht. Vielleicht gab es nur eine sehr kleine Stückzahl davon.

    Zum sportlichen Schießen gibt es aber heutzutage sicher bessere Lösungen. Der Schaft sieht mir doch eher nach Brett aus und auch wenn der Lauf gut sein sollte, überragend ist wohl eher selten, so findet man doch auch bei z. Bsp. Anschütz gute Läufe, ist aber bei den Schäften und dem Zubehör doch deutlich flexibler.


    Wenn Du es sehr günstig bekommen kannst, spricht nicht viel gegen einen Kauf. Aber wie schon gesagt, ich würde darin nicht die Lösung für sportliche Ambitionen sehen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Frank !

    Danke für Deine Einschätzung, wie ich jetzt weiß warst Du nah dran.
    Bin jetzt doch noch tiefer in die Internet DB's und habe einmal nach
    Hammerli und Tanner geschaut und siehe da ich wurde fündig. Hatte in Erinnerung das Tanner auch
    solche Schäfte in den frühen 70ern hatte.
    Es ist das Modell 506 von Hämmerli und hat auch das System und Lauf von Hämmerli, jedenfalls die
    .22lfb Variante. Die anderen größeren Kaliber wurden wohl von Walther geliefert. Die Herstellungszeit
    war von 1963 bis 1966 nach us-amerikanischen Quellen zu schließen.
    Soll wohl ausgesprochen guter Lauf sein ... wie der ist, keine Ahnung, denn Engelskirchen ist etwas weiter
    weg für mich, um einfach einmal hinzufahren.

    Allerings wäre ich froh noch mehr zu erfahren. Vielen Dank im voraus


    Beste Grüße .. Jürgen


  • ...
    Soll wohl ausgesprochen guter Lauf sein ... wie der ist, keine Ahnung, denn Engelskirchen ist etwas weiter
    weg für mich, um einfach einmal hinzufahren.
    ...

    Auf solche Aussagen würde ich nichts geben.
    Wenn man das ganze bei eGun etwas verfolgt ist man doch verwundert wie viele "ausgesuchte Läufe" oder Waffen von "ehemaligen Nationalkaderschützen" angeboten werden.
    Auf eine Nachfrage ob schriftlich bestätigt werden kann daß es sich wirklich um einen ausgesuchten Lauf bzw. wer der ehemalige Nationalkaderschütze war kommt dann meistens keine bzw. eine ausweichende Antwort.

  • Hallo Jürgen,

    irgendwie kam mir die Machart des Schaftes auch etwas bekannt vor, aber erst jetzt, wo Du es ansprichst, fällt mir auch die gewisse Ähnlichkeit mit den älteren Tanner-Schäften auf. Das System weist in der Tat auch gewisse Ähnlichkeiten mit den älteren Walther-Systemen auf. Hämmerli und Walther waren ja auch in früheren Jahren schon irgendwie miteinander verbandelt.

    Ist sicher eine recht interessante Waffe, aber eben doch auch eher was für Sammler und Liebhaber.

    Wir haben hier im Forum ja auch ein paar Schweizer. Vielleicht können die ja auch noch mit ein paar weiteren Informationen aufwarten. Oder frag doch mal direkt bei Tanner nach. Da könntest Du vielleicht sogar mehr Glück haben als bei Hämmerli.


    Königstiger - Jau, wir müssen mal riesige Kader und Nationalmannschaften gehabt haben. :thumbup:


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo zusammen,

    mit dem besonders guten Lauf kam nicht vom Inserat, nein das kam aus der us-amerikanischen Quelle die
    einmal Match 54, Rem 52, Walther etc. Läufe verglichen haben. Fazit war, daß Hämmerli sich nicht verstecken
    braucht, denn die mussten wohl damals wirkich gute Läufe gemacht haben, meist aber für die Freie Pistole etc. etc. Hämmerli ist eigentlich zuerst einmal Pistole und dann LG und dann .... kennt die keiner mehr.
    Wenn man auf die Tanner Seite geht, dann sieht man ein Bild mit genau dem Nachfolger dieses 506er und einen Schaft wie ein Brett ist, der TANNER MATCHSTUTZER 300m mit Schaft 90 hat noch Anleihen des 506er die nicht abzuleugnen sind (staun).
    Bin eigentlich nur am System und Lauf interessiert, der Schaft ist bestimmt nicht schlecht, aber ich schieße mit den Schäften Anschütz 1913 und 2013 aus 2003 und die sind genial als Holzschaft. Natürlich mit handverlesenen Läufen, die es immer einmal gibt .....(nachweisbar genial) und natürlich zu guter letzt, mich interessiert halt wie andere die damaligen Systeme und Abzüge konstruiert haben. Sammler würde ich mich nicht bezeichnen, eher der der dem Alter ein Schnippchen schlagen will mit dem Besten aus allen Zeiten. es ist doch ein herrliches Gefühl mit alten Sachen zu einer Meisterschaft zu fahren und den gela....ten (sorry dafür) zu zeigen das so ein alter Prügel (gerne doppeldeutig) auch noch richtig was trifft. Oderrrrr ? :)
    Übrigens, wenn man sich den Walther Anatomic anschaut (Holz), da denke ich an den Anschütz 1913 aus den 80zigern, nur mit etwas weniger Verstellmöglichkeiten, aber das kann man ja ändern .... Raspel, Leim, Holz, Schleifpapier sei dank ..., aber ich schweife ab.

    Die Schweizer Schützen haben mit Tanner wieder in den 60zigern an die früheren Erfolge anschließen können und das läßt auf gutes Material schließen, und wenn Tanner da mitgespielt hat, dann sind das bestimmt keine Möhren. Die Historie zu kennen wäre toll, habe schon nachgefragt und werde das dann noch posten.

    Von hier aus, eine schöne Weihnacht ... mit freundlichem Schützengruß Jürgen

  • Hallo Jürgen,
    ich habe diese Waffe auch bei e-gun gesehen und mein Interesse wurde geweckt :thumbup: Unter welchen Namen bist du bei e-gun gemeldet, damit wir uns nicht gegenseitig überbieten ;) (ich bin bei e-gun auch als "Knappe" bekannt).

    Mut steht am Anfang des
    Handelns, Glück am Ende.

  • Hallo Knappe,

    bei eGun bin ich als JPHARRA angemeldet.
    Nun die Auktion läuft in 11 Tagen ab, ich denke ich fahre einmal hin und schaue es mir an.

    Viele Grüße Oldgunner

  • Wie bereits erwähnt wollte ich die Antwort von Herrn Tanner posten.

    Hier die Antwort:

    Leider können wir Ihnen betr. dieser Waffe keine Auskunft geben.
    Hämmerli gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Schade für die
    Schützen die Besitzer von Hämmerli-Waffen sind.
    Mit freundlichen Grüssen
    H.Tanner Sportwaffen AG / Schweiz

    TANNER Sportwaffen AG
    Voxenweidstrasse 3
    CH - 4629 Fulenbach


    Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr Jürgen

  • Glückwunsch zur Ersteigerung OldGunner,
    und hast du die Waffe mal vorher in Augenschein nehmen können?

    Mut steht am Anfang des
    Handelns, Glück am Ende.

  • Hi Knappe,

    danke Du warst fair !

    Leider nicht, hatte ein Zeitproblem und auch keine Nachricht von denen erhalten, trotzdem werde ich es
    einmal ausprobieren, telefonisch ging auch nix heute ..
    Eine neue Erfahrung ... werde es posten, wird aber dauern denn ich werde bestimmt einmal mit dem
    Gewehrchen zu Stopper oder Schönebeck fahren, nachdem es eine Bettung bekommen hat. Im Moment
    habe ich mehrere Projekte .... auch ein LG FWB 300s Wiederbelebungsversuch ..... will mal wieder ein
    Prellschlag spüren :) ....

  • Hi,

    jetzt habe ich dieses "Schätzchen" abgeholt und bin überrascht. Nachdem ich die Waffe soweit
    zerlegt hatte waren so gut wie keine Gebrauchsspuren zu sehen, jedenfalls am System und Lauf
    nichts von Bedeutung, das Schloss normale Abnutzung, aber die hat man auch wenn man nur 2000
    Schuss gemacht hat. Patronenlager und Kopf vom Schloss keinerlei Spuren einer Abnutzung, wie neu.
    Lauf spiegelblank, scharfe Züge, Mündung kein Belag. Schaft auch Top, kaum Spuren. ... für ein fast
    50 Jahre altes Gewehr ...
    Hatte wohl Glück. Die Systemschrauben passen in die Löcher vom Anschütz, nur vom System muss ich
    etwas nacharbeiten, + eine dritte Systemschraube von der anderen Seite. Durchmesser ist auch identisch 29,8mm zu 30,05 mm... aber das ist egal, weil es sowieso gebettet wird..

    Werde posten wie es geht, bis dahin ... viele Grüße Jürgen

  • Moin,
    danke für die Ausführliche Information. Ich selber habe eine Walther 300 in Alu und bin sehr zufrieden damit.
    Aber ich habe da ein noch anderes Projekt. Da habe ich noch einen altes leichtes Walther System und dieses habe ich in einen alten Anschützschaft eingepasst. Das mit der neuen Einbettung würde ich dort gerne machen.
    Bei wen hast du den das Weicon bestellt und wie ist die genaue Bezeichnung von der Masse. Da gibt es ja Unmengen von Reparaturmassen!
    Hast du eventuell noch ein paar Fotos vom Arbeitsablauf oder gibt es da was auf Youtube?

    Mut steht am Anfang des
    Handelns, Glück am Ende.

  • Oh ja, an praktischen Tipps oder einer guten Anleitung bezüglich Schaftbettung wäre ich auch interessiert. Ich weiß zwar im Grunde auch, wie es geht, habe es aber selbst auch noch nie gemacht. Es fängt schon mit dem Ausfräsen des Schaftes an. Wie macht man das am besten, wenn man über keinen großen Maschinenparkt für die Holzbearbeitung verfügt und auch sonst nur wenig praktische Erfahrung auf dem Gebiet hat? Wie löst man das mit den Schraubverbindungen am besten, im wahrsten Sinne des Wortes?

    Wäre ja auf jeden Fall ziemlich doof, wenn man hinterher statt der zwei Teile nur noch ein Teil hat. :pinch:


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Es muß ja kein Maschinenpark zur Holzverarbeitung sein. Es kann auch eine Metallverabeitung sein, z.B. Industriemechaniker, Werkzeugmacher etc. Ich selber bin Werkzeugmacher und habe mir ein Inauen-Armbrustsystem in einen Anschütz-Holzschaft gefräst.

    Gruß Christian

    "Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht." Albert Einstein

  • Sicher, nur bei der Bettung in einem Holzschaft geht es darum, eine dünne Schicht Holz (nur ein paar Millimeter) abzutragen. Gar nicht so einfach bei der runden innen liegenden Form, jedenfalls für mich nicht. :whistling:


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hi zusammen,

    klar, schicke ich Euch, gibt einiges im Netz. Aber ich habe das noch weiterentwickelt und das kommt alles per PN.
    Viele Grüße Jürgen

  • Hallo zusammen,

    habe mich direkt an Carl Walther gewendet, leider hart dort niemand mehr Unterlagen zu diesem Gewehr Typ . Schade, die einzige Ressource die ich gefunden habe ist eine englische Internetseite, die sehr interessant ist. Gerade auch im Vergleich der KK's international ..

    The Hammerli Target Rifle

    Aber das war es schon. Einige Threads in den USA aber auch hier nichts ergiebiges gefunden.

    Jedenfalls kann ich noch nicht damit auf den Schießstand, denn der BÜMA meines Vertrauens schaut sich das Teil eben an und wurde auch fündig und verbessert dann noch etwas am Schloss und Schlagbolzen. Das war von Haus aus (Walther) nicht in Ordnung, hat aber auf die Schussleistung keinen Einfluss und ist kein Akt. Ich werde sehen und posten, wenn es interessant ist ... [Blockierte Grafik: http://meisterschuetzen.net/wcf/images/smilies/wacko.png]

    Viele Grüße oldgunner

  • Hallo zusammen,

    wollte ja noch Updates reinstellen. Bisher ist das Projekt am Laufen und ich habe bereits einen alten Linksschaft (Standardgewehr) eines Match54 aus den Jahren vor 1960 umgebaut und das Hämmerli 506 darin gebettet. Auch habe ich an der Mündung ein anderes Korntunnelstück gedreht, sodaß es besser in die heutige Optik passt, denn das alte war zwar nicht schlecht aber passte von den Maßen überhaupt nicht, obwohl es Original Hämmerli ist. Auch sind die Gewinde am Orginal-Korntunnel keine Optikgewinde(Feingewinde) sondern Normalgewinde, sodaß alle Teile die man heute kaufen kann nicht passen .... Nun ich denke es sieht gut aus und hat auch die richtige Höhe. Der Schaft sieht noch etwas roh aus, aber der wird jetzt noch auf Maximalmaß (Sportordnung) im Systembereich gebracht und danach lackiert. Dann sollte es fertig sein. Eine Doku über die Systembettung werde ich noch erstellen und posten über PN.

    Die Fotos sind, das Original Hämmerli 506 so wie es auch erhalten wird. Das Hämmerli im umgebauten Anschütz Schaft in Systembettung.
    Die Systembettung, noch Roh .. wird aber im 2ten Durchgang nochmals mit einem speziellen Überzug (Coating) endbehandelt.

    Ich hatte auch zwischenzeitlich Kontakt zu dem letzten Direktor der Hämmerliwerke und er hat mir freundlicherweise noch Unterlagen zur Verfügung gestellt. Nicht viel aber mehr als nichts.

    Wenn es wieder etwas neues gibt, werde ich es posten. Ich denke dann ist das Teil fertig und ich fahre dann entweder zu Stopper oder zu Lapua ... mal sehen.

    Viele Grüße und viel Erfolg bei den kommenden Meiterschaften

    .. Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    sieht doch schon ganz prima aus. Und den 'richtigen' Diopter hast Du ja auch schon drauf.

    Aber bevor Du jetzt weiter machst, würde ich mir an deiner Stelle doch überlegen, ob es nicht vielleicht noch besser wäre, den Schaft mit einer verstellbaren Backe auszurüsten. Für mich ist das immer eine der Schlüsselstellen für gutes Schießen, insbesondere Liegend.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank - hat sich inzwischen auch ein 'neues' Spielzeug zugelegt