Wie reinigt ihr eure KK-Waffen?

  • Für KK-Einzellader- und Repetiergewehre, Freie Pistolen und Silhouettenpistolen gilt:
    "so wenig wie möglich, so viel wie unbedingt nötig."
    Für KK-Selbstladegewehre, für Pistolen und zu einem gewissen Grad auch Revolver gilt:
    "Regelmäßig, aber mäßig!"

    Jedenfalls braucht's nach jeder Laufreinigung 5 bis 15 Schuss, bis die Waffe wieder so gut schießt wie vorher. Das hat seinen Grund.

    Es ist hier deutlich anders als im Großkaliberbereich. KK-Gewehre gehören nicht "geputzt". Klar gibt's beim Reinigen auch Sonderfälle wie die Verlängerungsrohre bei Anschütz etc.

    Carcano

  • Hallo,

    Die Polytetrafluorethylen Strukturen


    Auch wenn Anschütz es Keramik Coat nennt, Polytetrafluorethylen ist Teflon (Polytetrafluorethylen – Wikipedia), nicht Keramik und ist der selbe Wirkstoff den Tetra Gun enthält. (Auch Bore Tec enthält Teflon)

    Ich selbst reinige mein KK mit den Dochten und Ballistol (und manchmal auch mit Tetra Gun), nach jedem Schießen.

    Aber mal eine andere Frage, kennt von euch jemand dieses Mittel? #### "Keramik Coat" ####......


    Also des Keramik Coat von Anschütz kenn ich nicht, hab aber das KK bzw. den Lauf mit Tetra Gun versiegelt.

    Hat das schon mal jemand ausprobiert und bringt es was? Ich bin bei solchen Mitteln die man in den Lauf gibt immer etwas skeptisch.

    Hmmm... Also das Resultat hinterher war weder besser noch schlechter. Ich denk aber schon, dass da was dran ist und dass das Teflon die Poren im Lauf schließt, aber ich glaub nicht, dass man es merkt, da wahrscheinlich die Schussleistung nur ganz minimal verändert wird.


    viele Grüße
    Alex

    Alexander Straßer

  • Hallo zusammen,

    und noch eine Variante. M.E. ist es sehr stark abhängig was für Lauffabrikate und wie diese hergestellt wurden. Es gibt ja verschiedene Methoden einen Lauf zu ziehen. Somit ergeben sich dann auch versch. Erfordernisse ...bei manchen ist die Oberfläche nicht so blank wie die andere, oder ein Hersteller hat verschieden Produktionsmethoden entwickelt. Anschütz schreibt ja auf seiner Homepage, daß sie die Verfahren immer weiter entwickeln. Ich kann das nachvollziehen, habe verschiedene Anschütz Läufe und die sehen tatsächlich, was den Glanz innen angeht, anders aus. Das hat m.E. nichts mit dem Putzen zu tun. Mein 1813 Lauf glänzt innen mehr als mein 1913 und der 2013/690er glänzt wieder wie der 1813 Lauf. Mein Urlalt Hämmerli 506 glänzt noch mehr und ich weiß das dieser Lauf spanabhebend gemacht wurde, wie auch Liljaläufe. Wobei die Anschütz Läufe kalt gehämmert wurden. Das ergibt andere Microstrukturen in der Laufoberfläche und somit auch für jede Waffe, sei es Lang- oder Kurzwaffe, Großkaliber oder was sonst noch.
    Es gibt im Internet jede Menge Informationen. Ich denke, das was in den Bedienungsanleitungen steht, ist zum Teil richtig ....putzen nach 5000 Schuss und dann wieder, um nur ein Beispiel zu nennen. Aber ich selbst putze die Waffe direkt nach dem Schießen mit 2 Filzpropfen hintereinander gesteckt, ohne Öl mit einem sehr guten Putzstock, der kunsstoffumantelt ist. Auch wische ich den gesamten Putzstock immer komplett ab, bevor ich wieder damit die Waffe reinige. Auf dem Putzstock befindet sich immer "Dreck". Knappe hat recht, man weiß nicht was in der Munition alles drin ist, und ich belasse ungern Rückstände im Lauf.
    Ich erinnere hier an dieser Stelle, dass ein bestimmter Munitionshersteller aus der Topliga einmal in die Treibladungen Glaspulver gemisch hat. Meiner Erinnerung nach um ein kontrollierteres Zündverhalten zu bekommen. Das Dumme daran war, das die, die einen Lauf nicht gereingt haben, den Lauf verglast haben und dann war er hin .... nix mehr ....
    Damit etwaige kleine Verunreinigungen den Lauf nicht zerstören werden auch nach dem Trockentraining mit Hülsen der Lauf trotzdem durchgezogen, um auch hier etwaige Messingrückstände oder anderes aus dem Lauf zu haben, bevor ich scharf schieße. M.E. ist es auch wichtig, die Lademulde nicht zu ölen, denn hier käme die Munition mit Öl in Kontakt und dann in den Lauf ... was sich bestimmt in entsprechenden Ergebnissen zeigt. Bei neuem Schießen wieder mit 2 zusammengesteckten Pfopfen durchschieben. Ergebnis, ich habe kaum Treffpunktverlagerungen feststellen können, ein Ölschuß oder Ölschüsse sind damit nicht notwendig. Wichtig ist es auch mal durchzusehen, es könnte ja sein, daß sich etwas festgesetzt hat. Auch benutze ich eine Putzstockführung um das Patronenlager nicht zu beschädigen.
    Ich denke weniger ist mehr, und ein jeder hat versch. Laufmaterial, das auch anders reagiert. In der ruhigeren Zeit ohne Training sind die Waffen gut geölt im Safe, als Waffenöl habe ich das Schweizer Waffenöl in Benutzung, für alles mögliche. Den Lauf putze ich allerdings immer nach einer gewissen Zeit mit einem teflonhaltigen Öl, wie oben beschrieben.

    Viele Grüße ..... Oldgunner

    4 Mal editiert, zuletzt von OldGunner (11. Mai 2012 um 17:03)

  • Ich habe bei meinem Anschütz KK Selbstlader immer den Eindruck, je dreckiger sie wird, umso präziser trifft sie.....

    Das einzige was mich immer etwas nervt, ist der Dreck auf der Rampe und vor der Patronenkammer. Daher ziehe ich nach dem Schießen den Lauf mit einer Bürste und Wollwischer durch.
    Da ich aber auch nicht so häufig damit schieße, wird dabei der Lauf innen etwas eingeölt, zum Schutz.

  • Aber ich selbst putze die Waffe direkt nach dem Schießen mit 2 Filzpropfen hintereinander gesteckt, ohne Öl mit einem sehr guten Putzstock, der kunststoffumantelt ist.


    1. Geputzt wird ein Schuh, und die Kloschüssel. Waffen werden gereinigt.

    2. Mit anderen Worten: Du SCHLEIFST den Lauf aus. Das wuste der Walther-Servicemann auch. Die Filzpropfen sind abrasiv.

    Carcano

  • Fein Carcano, dann sind ja die Nebensächlichkeiten geklärt. Bitte erkläre warum die Filzpropfen (in weis) abrassiv sind, wenn man diese normal mit dem Putzstock, oder sollte ich sagen Reinigungsstock durchschiebe. Ich kann mich nicht erinnern je in meinem Leben, zig Tausend Umdrehungen gemacht zu haben in der Minute mit einem Reinigungsstock, den ich jetzt ROD nenne. Bei den grünen Filzpropfen mit Bronzebürsten drin, da kann ich mir das vorstellen. Bei den weisen erschließt sich mir dies nicht, außer einer hält eine Bohrmaschine dran, oder ? Bisher ist nicht zu erkennen das Filzpropfen abrassiv wären, außer ich tunke diese in Polierpaste (blau) auch von VFG.

    Viel Spass beim weiterdiskutieren, Oldgunner

  • Ich putze! (weils Wurscht is wie es heißt, ausser ma kann mir einen Grund sagen warum es anders heißen soll). Is aber wirklich a Nebensächlichkeit...

    Ich selbst reinige mein KK mit den Dochten und Ballistol (und manchmal auch mit Tetra Gun), nach jedem Schießen.

    Wie handhabst du dann die Reinigung vor dem Schießen?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Wie handhabst du dann die Reinigung vor dem Schießen?

    Vor dem Schießen ziehe ich den Lauf immer trocken durch, um das Restöl vom putzen bzw. vom reinigen :P rauszubekommen, also um den sog. Ölschuss zu vermeiden.

    viele Grüße
    Alex

    Alexander Straßer

  • Also bei meinen GK Kurzwaffen, wird nach dem Schießen der Lauf mit einem Hoppes Bore-Snake ein paar mal durchgezogen.

    Funktionniert einwandfrei so ein Teil und gibt es von der Luftdruckwaffe bis zur Flinte in allen Kalibern und für Lang- und Kurzwaffen.
    Das machen bei uns viele so, da es das Zerlegen der Waffe bis zu einer Komplettreinigung sogut wie überflüssig macht und noch auf dem Stand gemahct werden kann, solange die Abklagerungen und sonstige Verschmutzungen noch frisch sind.

    Das kann man auch vor dem Schießen kurz machen, um Ölreste zu entfernen.

  • Das kann man auch vor dem Schießen kurz machen, um Ölreste zu entfernen.

    Besitzt du dann jeweils 2 Boresnakes? Reinigst du die Boresnakes dann auch mal?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Besitzt du dann jeweils 2 Boresnakes? Reinigst du die Boresnakes dann auch mal?

    Nein, da ich zwei 9mm Pistolen habe, ist das nicht so erforderlich, aber man kann die Snakes in die Waschmaschine stecken und mitwaschen. Man sollte sie nur in einen seperaten Stoffbeutel reinmachen.

    Ich Denke mal, je nach Häufigkeit in der Nutzung, wenn man den Snake einmal im Monat in die Waschmaschine wirft, sollte das reichen.

    Für meine KK Büchse habe ich noch keinen Bore Snake, werde ich mir aber noch holen.
    Wie gesagt, schneller und einfacher geht es kaum und durch die im Gewebe eingearbeitete Bürste wird auch der Schmutz richtig gelöst.

  • Diese Bore Snake sieht ja sehr kompakt in der Bauweise aus (auf so einen Einfall muss man erst mal kommen) :thumbup:
    Klasse auch für Unterwegs.
    Ist alle mal besser als so ein "Putzstock", wo man dann noch eine Putzstockführung (für teures Geld) dafür kaufen sollte damit der Stock nicht an der Kammer schabt. Mal abgesehen von immer neuen Filz-Pfropfen die wieder neu bestellen werden müssen :cursing: ...das Ärgert mich, weil ich es so bisher immer gemacht habe :cursing: :cursing: :cursing:

    So etwas Ähnliches für Unterwegs gab es auch von VFG, das habe ich mir natürlich auch noch EXTRA gekauft :cursing: :cursing: :cursing: Es heißt Firearm Pocket Set. Besteht aus einer Stahlschnur (mit Kunststoff Mantel) mit Adapter für die Filz-Pfropfen zum durch ziehen!

    so, wer benötigt einen hier Putzstock von Tera Gun, eine Putzstockführung für Walther, ein VFG Adapter und einen Firearm Pocket Set im Kaliber .22???????????????????? oder demnächst bei E-Gun X(

    Mut steht am Anfang des
    Handelns, Glück am Ende.

  • Hallo Freunde,

    um die Sache noch etwas zu verkomplizieren, ein gewisser Bill Calfee meint, die Benutzung von ummantelten Putzstöcken würde auf Dauer den Läufen schaden. Er ist der Meinung, durch diese Mäntel können ein Effekt ähnlich dem des Lappings auftreten. Man solle deshalb besser einen sehr sauber gefertigten und polierten Putzstock aus gehärtetem Stahl verwenden.

    Gut, völlig unumstritten sind seine Thesen in der Schützenwelt auch nicht, aber er hat zweifelsfrei auch seine Meriten.

    Bill Calfee: The Art of Rimfire Accuracy


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Kurzanleitung Hoppes Bore Snake
    - YouTube

    Natürlich ersetzt die Bore Snake keinesfalls das korrekte reinigen einer Waffe, aber es erleichtert die Pflege imens.

    Man kann natürlich auch die Snake beim Regelreinigen verwenden, anstelle der klassischen Bürsten, Dochte und Wollwischer.

    Wie gesagt, ich kann das Ding empfehlen. Es passt in jede Tasche rein, ist waschbar, und wenn die Bürsten mal verbraucht ist, kauft man sich eben eine neue Snake. Bei den heutigen Preisen für die Ersatzbüsten (Messing/Bronze, Nylos und Wollwischer), den ganzen unterschiedlichen Putzstöcken, ist es eines durchaus brauchbare Alternative und, wie gesagt, in allen Kalibern erhältlich.

  • Hallo zusammen,

    ja ich kenne das Buch von Bill und habe auch diese Stelle gelesen, wo er schreibt, daß er bei fast allen Läufen die er ausgetauscht hat, die Schützen einen ummantelten Rod benutzt haben. Auch habe ich die Utensilien, wie Markus sie beschreibt für alle Fälle dabei, sollte ich den Rod vergessen haben. Ich denke Bill hat recht, denn das Material (die Ummantelung) könnte sich auf Grund von den Reinigungsmitteln, was immer es auch ist, auflösen und sich dann im Lauf ansammeln und beim Schiessen sich in den Lauf manifestieren... das hat etwas, das gebe ich zu. Ich denke ich werde auf einen polierten Rod umsteigen. Ansonsten werde ich wohl Öl auf die Propfen tun und nach dem Schiessen durchschieben, und dann wieder so weiter machen wie ich schon geschrieben hatte. Vor dem Schießen trockenwischen.

    Wie ich eben sehe gibt es so gut wie keine Federstahl Rods, die meisten sind ummantelt mit div. Beschichtungen die alles mögliche tun oder nicht tun sollen. Das ist schwer .....einen ohne Beschichtung zu bekommen, jedenfalls einteilig .... vielleicht der von VFG ... mal sehen .

    Beste Schützengrüße Oldgunner

    2 Mal editiert, zuletzt von OldGunner (13. Mai 2012 um 16:31)

  • Natürlich ersetzt die Bore Snake keinesfalls das korrekte reinigen einer Waffe


    da geb ich dir recht!

    Wie gesagt, ich kann das Ding empfehlen


    ich persönlich nicht (mehr). Ich hab selber eine und hab eher schlechte Erfahrung damit gemacht. Erstens bekommt man die fast nicht durch den Lauf, also nur sehr sehr schwer (zumindest bei mir) und zweitens ist bei mir die Schnur fast gerissen, weshalb ich künftig die Finger davon lasse, bevor sie reißt und das Teil im Lauf fest steckt... Was ich dazu sagen muss ist, dass ich die von AHG habe nicht die von Hoppe.

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    Alexander Straßer

  • So etwas habe ich von der Hoppes noch nicht gehört und ich kenne einige schützen, die die Snakes benutzen. Allerdings die Hoppes, nicht die von AHG.
    Welche Unterschiede, auch qualitativ, da vorhanden sind, kann ich nicht sagen.

    Stramm durchgehen soll sie ja schon, damit die Bürste und das Gewebe auch den Schmutz lösen und beseitigen kann. Ich denke einen Materialfehler kann man auch nie ganz ausschließen.

    Ich würde auch sagen, wir ändern Deine Empfehlung dahingehend, dass Du die Quickclean von AHG nicht empfehlen kannst, aus besagten Gründen. Hoppes hast Du ja, wenn ich richtig verstanden habe, noch nicht getestet.

    Fairerweise muss ich auch zugeben, dass ich bislang nur die GK Version probiert habe. An .22 oder gar 4,5 habe ich mich auch noch nicht rangemacht.

  • Allgemein sehe ich das Problem bei den Schnüren, dass ich immer wieder entweder Schmutz oder altes Öl in den Lauf reinbringen kann. Das passiert halt bei den Filzpfropfen nicht.

    Interessant wär ja allgemein mal zu wissen wie stark sich ein KK-Lauf rein nur wegen dem Schießen abnützt. Vielleicht hat hier ja wer eine Ahnung.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Filz ist von der Struktur her aggressiver als das Gewebe der Reinigungsschnüre.

    Ich sage mal, was die Abnutzung betrifft, wenn man sieht, wie vieel Jahre manch ein Sportschütze seine KK Büchse oder SpoPi verwendet, kann die Abnutzung kaum der Rede wert sein.

  • Das der Filz um soviel aggressiver ist kann ich mir nicht vorstellen. Da müssten ja auch dann die ganzen Büchsen welche schon seit 30 Jahren beschossen werden schon allein vom Putzen fertig sein.

    Hat vielleicht auch noch irgendwer eine Ahnung aus welchem Stahl ein Lauf gefertigt wird bzw. welche Rauheit er in Auslieferungszustand besitzt?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián