• Seit einiger Zeit sind ja beim DSB, unter gewissen Voraussetzungen, Beta-Blocker erlaubt.

    Hier dazu der Link

    Ist vielleicht schon irgendwer mit der neuen Regelung in Kontakt gekommen bzw. wie sieht es sonst mit dem Thema Doping im Schießsport aus?

    Doping ist ein wichtiges Thema und sollte auch hier nicht zu kurz kommen.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Alles was erlaubt ist, wird dann eingeworfen und für alles was nicht erlaubt ist gibt es Ausnahmegenehmigungen. Im Laufsport nehmen so viele Läufer Asthmapräparate, hohe Dosen Aspirin oder Paracetamol, Voltaren und was weiß ich noch alles - nur um irgendwie eine Minute schneller zu werden, mehr Ausdauer zu haben, weniger Schmerzen zu spüren usw. Alle diese "Dopingsünder" haben kein schlechtes Gewissen all denen gegenüber, die auch 4 bis 5 mal wöchentlich trainieren - dies aber ohne Zusatzpräparate. Und wenn's dann wirklich mal zwickt, ja mein Gott, da mach' ich halt mal 'ne Pause und lasse den einen oder anderen Wettkampf meiner Gesundheit zuliebe sausen. Ich wundere mich immer wieder, wieviele Leute vor einem Lauf über Kopf-, Muskel-, Rücken- und oder Gelenkschmerzen klagen, keine Luft bekommen und was weiß ich nicht alles. Genau diese Leute stehen am Ende auf dem Podest. Oder in unmittelbarer Nähe.

    Auch hier sind die Sporler meist über 40 Jahre alt, gehören keinem Testing-Pool an und sind nicht international aktiv. Desweiteren ist die medizinische Einnahme von Asthmapräparaten (so man alles glaubt, was einem die Leute erzählen) stets medizinisch indiziert. Die bekämen auch ein ärztliches Attest und eine niet- und nagelfeste Begründung, warum Ersatzpräparate nicht eingesetzt werden können.

    Mit einer solchen Einstellung Sport zu betreiben - ich rede hier nicht vom Feld- und Wiesenjogging - geht mir zu weit. Gegen solche Kandidaten anzutreten ist nur vergebene Liebesmüh'. In Disziplinen wie z. B. Sommerbiahlon - wo ja beides vereint ist, gehört ab DM-Quali eine Doping-Kontrolle eingeführt.

    Kritisch wird derjenige meine obige Aussage beäugen, der tatsächlich Medikamente einnehmen muss - um überhaupt noch sportlich aktiv sein zu können. Aber muss man da evtl. alles aufs gesundheitliche Spiel setzen, nur um ein- oder zwei Mal ganz oben zu stehen?

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

  • Kritisch wird derjenige meine obige Aussage beäugen, der tatsächlich Medikamente einnehmen muss - um überhaupt noch sportlich aktiv sein zu können. Aber muss man da evtl. alles aufs gesundheitliche Spiel setzen, nur um ein- oder zwei Mal ganz oben zu stehen?

    Hallo Red Gecko, :)

    ich sehe Deine Einlassungen kritisch. ;) Bis vor wenigen Monaten habe ich auch ganz naiv gedacht, daß "Doping" im Sport nichts zu suchen habe. Doch dann ergab sich im engsten Familienkreis ein Krankheitsfall: Herzfehler, plötzlich und ohne Vorwarnung. Der Patient muß nun, neben anderen Medikamenten, auch Beta-Blocker einnehmen. Aber nicht, um "auf dem Treppchen zu stehen", sondern um einfach weiter ein halbwegs normales Leben führen zu können.
    Herzerkrankungen scheinen in Deutschland zuzunehmen, besonders bei älteren Menschen. Sollten wir solche Schützen von der weiteren Ausübung ihres Sportes ausschließen? Klar, daß man solche Kandidaten nicht unbedingt zur Olympiade schicken muß, aber warum sollten sie nicht mehr an Kreis- oder Landesmeisterschaften teilnehmen dürfen? Insoweit ist auch zu bedenken, daß es im DSB immer mehr ältere zahlende (!) Mitglieder und somit auch immer mehr potentielle Herzerkrankte gibt.


    Des weiteren ist mir das gesamte, derzeit geltende System der Dopingkontrolle höchst suspekt. Die Nationale Anti-Doping-Agentur tritt zwar in der Öffentlichkeit wie eine amtliche Stelle, die "Ermittler" und "Task Forces" aussendet, auf. De jure handelt es sich bei der NADA aber lediglich um eine Stiftung privaten Rechts. (Auch die WADA, die immer wieder beschwörend ins Feld geführt wird, ist nur eine Privatorganisation und keine Behörde.)
    Auch das Gebaren der NADA ist aus juristischer Sicht zweifelhaft, z.T. wahrscheinlich sogar illegal. Darauf wurde in den letzten Jahren mehrfach hingewiesen, doch die NADA hat es bisher durch lautstarke Äußerungen immer wieder verstanden, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Zugleich ist die NADA-Spitze peinlich darum bemüht, daß sie und ihre Praktiken nicht zum Gegenstand eines ordentlichen Gerichtsverfahrens werden. Vermutlich ahnen sie, daß dies zum GAU für ihr eigenartiges Konstrukt werden könnte.