• Da geb ich dir recht!
    Das Verkanten ist das grössere Problem bei erhöhter Sichtlinie.
    Aber grad bei erhöhter Sichtlinie kommt die Kombination aus "verreissen" und verkannten besonders zum tragen da sich die Achsen viel empfindlicher zu einander verhalten als bei einer flacheren Visierlinie!

    Und dann das ganze noch bei variablen Distanzen bis 25m. Da is die Kombination aus wackeln und verkanten ein graus! ;)

    Gruß

  • Hallo sportschütze01,

    habe bis vor etwa 8 Wochen vor der gleichen Entscheidung gestanden....Grundsätzlich bauen alle angesprochenen Hersteller hervorragende Gewehre. Es ist reine Geschmacksache für welchen man sich entscheidet. In Hinblick auf die Möglichkeit das Gewehr individuell an zu passen, bin ich am Walther LG400 hängen geblieben.

    Meine Wahl fiel auf das Walther LG400 Competiton mit Standard - Diopter. Bei diesem Gewehr kannst Du übrigens den gesamten Hinterschaft abschrauben...Es ist schon sehr gut ausgestattet. Es sind ein Laufmantel- und zwei Vorderschaftgewichte vorhanden. Der MEC III Hinterschaft ist perfekt auf deine Schulter einstellbar, wobei ich hier schon gemerkt habe wie enorm wichtig an dieser Stelle die Passung ist.Im Paket sind darüber hinaus der stabile Kunststoffkoffer, ein paar Werkzeuge, ein Reinigungsset, 5x Schußbild enthalten.

    Ein Aspekt auf dem noch gar nicht eingegangen wurde, ist die einzigartige Diabolo-Zuführung des Walthers. Hier braucht man lediglich das Blei bei geöffneten Verschluß in den Schacht legen. Es entfällt somit das "einfädeln" der Kugel in den Lauf. Manche haben schon darüber berichtet, wie an dieser Stelle der Lauf von innen her angefangen hat zu rosten, da man ja mit dem Finger und entsprechendem Handschweiß Kontakt zum Metall hat. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage möchte ich aber nicht bewerten. Ein federnd gelagerter Dornen schiebt die Kugel beim verriegeln des Verschlußes in den Lauf. Bei den Vorgängermodell ist es mir schon passiert, das ich versehentlich 2 Diabolos eingelegt hatte, da es hier keine Ladestandsanzeige gab. Bei der LG400 Modellreihe ist jetzt eine Anzeige ab dem Competition eingebaut.

    Fazit: Alle Hersteller bauen sehr gute Gewehre. Mich haben die Punkte schnörkelloses Design, Gewehr ist upgradebar, sehr viele Einstellungsmöglichkeiten und letztlich die Diabolozuführung dazu bewogen ein Walther zu kaufen. Der verhandelte Preis hat dann auch gepaßt...

  • Zitat

    Je höher die Visierlinie zur Laufachse ist, um so mehr "verreist" man bei nem Wackler.
    Das hat einfach damit zu tun, dass, selbst bei genau eingestelltem Linienschnitt auf der Scheibe, sich die Höhe mehr auf den Schnittpunkt auswirkt als wenn man flacher visiert.
    Die Achsen stehen steiler zu einander bei mehr Höhe. Bei flacherem Winkel bleibt der Schnittpunkt länger bestehen und wirkt sich weniger gravierend aus! Wobei auf 10m das alles nicht so extrem ist wie bei 25m.

    Bei uns gilt ein Wert von 4,5cm von Sichtachse zu Laufachse als guter Mittelwert.


    Also scheint doch was dran zu sein :D Irgendwie sowas hatte ich in Erinnerung, konnte es mir gestern um Fünf nach 2 auch nicht mehr erklären.
    Ich weiß nur, dass ich nach zweimal Training wieder von einer Visierlinienerhöhung (11mm) beim KK-50 Meter abgekommen bin, weil ich bei kleinen Wacklern, Abzugsfehlern etc. schon jenseits der 9 hing und 100 Meter Schießen sehr deprimierend war :|

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Also die Visierlinie und der Lauf sind starr miteinander verbunden. Das heisst, wenn du wackelst wackelt beides gleich.
    (Ausser in dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass du kreisförmig um die Visierlinie rumdrehst. Visierlinie bleibt und der Lauf dreht drumrum)
    Die Visierlinienerhöhung hat also mit der Amplitude des Wackelns nix zu tun.
    Sie kann halt das Wackeln geringer machen wenn du damit einen besseren Anschlag hinbekommst.

    Wenn man in der Bewegung abzieht bekommt die Kugel einen seitlichen Impuls mit.
    Der wirkt sich umso mehr aus je länger die Kugel fliegt und umso langsamer die Kugel fliegt.
    Deshalb sag' ich immer: Lieber nicht genau in der Mitte ruhig stehen als exakt in der Mitte wackeln.

    Ob die Visierlinienerhöhung beim Verkanten eine Rolle spielt kann ich nicht genau sagen.
    Aber ich hab' bei Tests auch mit extremer Verkantung kaum Auswirkungen gehabt.
    Da man in der Praxis kaum unterschiedlich verkantet sollte einen das nicht davon abhalten eine Visierlinienerhöhung zu benutzen um den Anschlag zu verbessern.

    Ich persönlich schiesse mit ca. 20mm Erhöhung auf alle Entfernungen.
    Jetzt überleg' dir mal was das für eine minimale Änderung des Winkels der Visierlinie zum Lauf ist auf 50m.
    (Bei Gelegenheit muss ich das mal ausrechnen :)

    Im Zweifelsfall teste solche Sachen und gib' nicht so viel auf das G'schwätz von anderen.
    Ich hab' die Erfahrung gemacht, dass im Schiesssport viele solche Legenden rumerzählt werden, die sich alle als haltlos erweisen, wenn man da mal richtig in den Fakten nachbohrt.

    Gruss Axel

  • Mit welcher Leistung schießt du auf 50m?
    Ich sprech von 7,5Joule bei 25-33m Entfernung.
    Da macht die Verkantung verdammt viel aus!

    Bei nem KK (oder gar GK) is des ne ganz andere Sache, da die Parabel extrem gestreckt ist bei dieser Distanz.
    Aber da würde man jetzt Äpfel mit Birnen vergleichen. ;)

    Es werden sich immer die Geistern bei sowas scheiden und man sollte am besten testen was nur geht!


    Gruß

  • Mit welcher Leistung schießt du auf 50m?
    Ich sprech von 7,5Joule bei 25-33m Entfernung.
    Da macht die Verkantung verdammt viel aus!

    Dass die Verkantung selber was ausmacht ist klar. (Bei 50m und fast 90 Grad Verkantung ca. ne 8 bei meinen nicht repräsentativen Tests)
    Aber hier gehts' ja drum ob die gleiche Verkantung ohne und mit z.B. 10mm Visierlinienerhöhung was aus macht.
    Und das bewegt sich laut meinen Tests und meinem physikalischen Verständnis nach im nicht relevanten Bereich.
    Wobei ich es jetzt den Beweis nicht zusammenbekomme.

    50m und 100m schiesse ich mit KK-Kugeln, 10m mit Luftdruck.

    Gruss Axel

  • sportschütze01
    Du hattest gefragt, aus welchem Material der Lauf des Tesro ist:
    der Lauf ist aus Stahl. Das Material des Laufmantels ist Aluminium (auf Wunsch auch in Edelstahl verfügbar).

    Dass das Tesro einen innenliegenden Absorber besitzt, hat ja "ChrissySV1919" schon gesagt.
    Diese Absorptionseinheit wirkt entgegen der Schussrichtung und wird von Tesro fest eingestellt, kann also nicht vom Kunden nachgestellt werden. Dies ist gewollt und die Dämpfung ist so eingestellt, dass ein kleiner Rest an Impuls übrig bleibt. Man sollte schon merken, dass man schießt ;) Ist sicher Geschmackssache, mich stört es bei meinem Tesro RS 100 jedenfalls nicht,dass der Impuls leicht spürbar ist. Wohlgemerkt Impuls und kein Rückstoß wie beim KK.

    Echnaton: Kein Grund zu behaupten, das Tesro (nicht Terso) habe gar keinen Absorber. Nur sichere Fakten weitergeben. :rolleyes:

    Schießt Du noch, oder triffst Du schon? :)
    lemon
    _________________

    Zitat

    Damit das Mögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden. (Hermann Hesse)

  • Hallo Freunde,

    auch auf die Gefahr hin, dass wir jetzt etwas vom ursprünglichen Thema abweichen, hier ein paar Anmerkungen zu den bisherigen Äußerungen zum Thema Verkantungsfehler und Visierlinienerhöhungen:

    Unregelmäßiges Verkanten (Schießen mit immer unterschiedlichem Winkel) produziert Fehler, aber eine Visierlinienerhöhung vergrößert dieses Fehler nicht. Wer möchte, kann sich hier etwas ausführlicher über das Thema informieren.

    Der Verkanntungsfehler ist abhängig von der Zielentfernung und der Rasanz (Geschwindigkeit) des jeweiligen Geschosses, aber nicht von einer Visierlinienerhöhung.


    Die von bilcupra angesprochene Forderung nach möglichst flachen Visierlinien bei Kurzwaffen hat andere Gründe. Eine Pistole oder auch ein Gewehr ist ja kein Massenpunkt, sondern ein Massengebilde mit Massenträgheitsmomenten. Durch den Impuls bei der Schussauslösung bewegt sich die Pistole oder das Gewehr entgegengesetzt zum Geschoss, also nach hinten. Da dort aber die Hand oder beim Gewehr die Schulter dieser Bewegung entgegensteht, beschreibt der Körper (Gewehr oder Pistole) eine Ausweichbewegung. Diese Bewegung ist abhängig vom Angriffspunkt (Schulter oder Hand) und vom Massenschwerpunkt und von den Massenträgheitsmomenten der Waffe. Bei einer Pistole würde bei zu viel Masse oberhalb des Griffs die Hüpfbewegung heftiger und für den Schützen schwerer kontrollierbar. Aber auch ein genau auf Höhe des Angriffspunktes liegender Schwerpunkt ist nicht optimal, das dann das gleichmäßige Hüpfen nach oben bei kleinen Veränderungen der Griffhaltung auch nicht eindeutig gegeben ist und die Waffe dann auch seitlich oder sogar nach unten hüpfen könnte.

    Das jedes Geschoss immer eine bestimmte Zeit im Lauf verweilt, wird die Trefferlage auch immer davon beeinflusst, wie gleichmäßig die Bewegung von Schuss zu Schuss ist. Die Waffe soll also immer möglichst so konstruiert sein, dass sie sich auch bei auch leichten Variationen des Schützen bezüglich Einsetzpunkt in Hand oder Schulter und Haltekraft möglichst fehlertolerant oder fehlerverzeihend zeigt.

    Bei einem modernen LG oder einer LP, wo ja der Impuls nahezu kompensiert wird, spielen diese Überlegungen keine wirkliche Rolle mehr.

    Es gibt aber auch noch einen anderen Aspekt. Der Abzug ist ja im Prinzip immer noch die einzige Stelle, wo bei der Schussabgabe eine, wenn auch minimale Kraft und damit auch Bewegung nötig ist. Befindet sich dieser Angriffspunkt sehr weit von Schwer- und Drehpunkt des Gebildes Gewehr oder Pistole entfernt, so kann bei nicht ganz sauberer Arbeit am Abzug das Gebilde bei der Schussabgabe auch stärker verrissen werden. Daher sollte sich der Abzug immer möglichst nahe an der Laufachse befinden und so eingestellt werden, dass die Kraft des Fingers möglichst gradlinig nur nach hinten wirkt.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (18. Oktober 2011 um 15:56)

  • So, und meine Frage jetzt: Hat das Tesro nun einen Absorber, oder nicht? In der Produktbeschreibung steht davon nirgends was drin. Manche hier sagen es habe einen, andere sagen dass es keinen hat. Ich gebe zu, ich bin verwirrt und es wäre doch eine Kaufentscheidende sache, wie ich finde ;)

  • Ich bin mir bei den Versionen Eco oder Basic unsicher, aber das Tesro RS 100 PRO hat meines Wissens einen innenliegenden Absorber !
    Du könntest ja mal bei Tesro anrufen und nachfragen, wenn du dir absolute sicher sein möchtest.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Gut, das wäre sehr nett bzw. hilfreich. :)
    Ich finde es Schade, dass Tesro so einen wirklich mageren Internetauftritt hat, bei den Tollen Produkten, die sie eigentlich herstellen und vertreiben.
    Deren Website wurde zwar vor einigen Monaten mal vom Design her grundlegend überarbeitet, aber es mangeld überall an wichtigen Informationen.
    Die bauen wirklich gute Gewehre, haben aber, insbesondere verglichen mit der Konkurenz, anscheinend keinen blassen Schimmer von Marketing etc.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Naja, ist ja nicht unbedingt schlecht für die, die sich ein Tesro kaufen, wenn die Firma kein so tolles Marketing hat... dann bleibt der Preis wenigstens schön billig. mit 1500 Euro für die Pro mit Koffer ists doch eins der günstigsten seiner Art

  • Ja, aber die Firma wird von vielen immernoch nicht so richtig aktzeptiert und selten mit Firmen wie Anschütz,Walther oder Feinwerkbau gleichgestellt und gilt als Außenseiter, was ich auch Schade finde.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Danke clarence, dass du eine Email an Tesro geschickt hast.

    Also falls sich rausstellen sollte, dass nur die PRO Version einen Absorber hat, würde ich wenn dann dieses nehmen. Ach ja, ich hab den Zeitschriftartikel wieder gefunden bei dem es um das Basic Diopter von Walther geht:

    DSZ_06-2011_LG400_Alutec_Expert.pdf

    Ich zitiere:

    Denn anderseits funktionierte auch das „bewährte“ und deutlich preiswertere BASIC-Diopter klaglos, zudem ist das Sicherheitsklicken „drei vor, zwei zurück“ vertraut.

    Das hab ich so interpretiert, dass man nicht wieder in der Ausgangsposition rauskommt.

    Nochmals danke an alle die mir bisher geholfen haben, auch wenn wir kurz vom Thema abgeschweift sind :)

  • Denn anderseits funktionierte auch das „bewährte“ und deutlich preiswertere BASIC-Diopter klaglos, zudem ist das Sicherheitsklicken „drei vor, zwei zurück“ vertraut.

    Das hab ich so interpretiert, dass man nicht wieder in der Ausgangsposition rauskommt.


    Unter diesem "Sicherheitklicken" versteht man normalerweise ein über die Zielposition gewolltes Hinausdrehen und dann Zurückstellen, so dass der Diopter seine neue Position auch wirklich erreicht. Die älteren und/oder einfacheren Diopter besitzen Gleitlager. Da kann es schon mal passieren, dass der Reiter nach einer Raste etwas hängen bleibt und bei der nächsten dann über gleich zwei oder mehr Positionen springt. Um das zu vermeiden, dreht man ein oder zwei Rasten über das Ziel hinaus und dann wieder zurück.

    Besser sind natürlich die Diopter, bei denen man das "Sicherheitsklicken" erst gar nicht machen braucht. Ob ein Diopter aber wirklich gut ist, kann man nur durch eine genaue Messung feststellen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ach so ist das zu verstehen. Hät mich auch gewundert, wenn es wirklich Ungenauigkeit gewessen wäre. Hat den das DIO100 von Tesro Kugellager? Oder ist dieses "Sicherheitsklicken" bei allen Dioptern zu empfehlen?

  • Oder ist dieses "Sicherheitsklicken" bei allen Dioptern zu empfehlen?

    Ist der gleiche Effekt wie das Gewindespiel bei Schrauben oder generell Gewinden im Maschinenbau. macht aber meines Erachtens bei einem Diopter keinen Sinn.

    Schon mal versucht was 1 Klick ausmacht?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Das Sicherheitsklicken kenne ich nur von unseren KK-Vereinsgewehren aus den 70er Jahren. Bei neueren Dioptern kann man durchweg darauf verzichten.

    Alteingesessene Schützen bzw. welche, die von diesen instruiert wurden, machen das aber weiterhin noch so. Es geht dabei ja nichts kaputt, ist aber völlig unnötig.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ok danke euch beiden. Ich hab das Sicherheitsklicken beim Vereinsgewehr (Fwb 700 Basic) bisher auch nie gemacht. Achja, wie viel bringt es einem wenn man wie beim DIO100 von Tesro das Diopter in sich drehen kann? Theoretisch ist es um einiges komfortabler, vorallem wenn man stark verkanntet. Aber nützt es praktisch auch so viel?

    @ clarence:

    Hat Tesro schon auf deine Mail geantwortet?