Wiedervorlage: Verbot von Schießständen in Schulnähe

  • Die Sau wurde ja schon mehrfach durchs Dorf getrieben, jetzt ist es wieder soweit, diesmal hier in Sachsen-Anhalt: Die Grünen, Waffenhasserpartei Nr. 1, fordern im Landtag ein Verbot von Schießständen auf Schulgeländen. Und Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD, Theologe), der als kleiner Partner in einer Koalition mit der CDU regiert, geht sofort auf diese Forderung ein. Ungeheuerlich! :cursing:

    Mehr steht hier:

    Zitat

    [...]

    Die Grünen fordern ein Verbot von Schießständen auf oder neben dem Gelände von Schulen. In Sachsen-Anhalt gebe es an drei Schulen Schießstände von Schützenvereinen, teilte Fraktionschefin Claudia Dalbert am Donnerstag mit. Das gehe aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage an die Regierung hervor und sei auch den Schulleitungen bekannt. Diese hätten aber keine Informationen darüber, ob und wenn ja in welchem Umfang dort Waffen und Munition gelagert würden.

    [...]

    Grüne fordern Verbot von Schießständen auf Schulgeländen in Sachsen-Analt - Mitteldeutschland - Nachrichten - LVZ-Online


    Konkret betrifft der Vorstoß drei Schießstände im ganzen Land (darunter ist auch mein Verein), m.W. alles nur 10-m-Bahnen. Angesichts dessen sind die Einlassungen der Grünen und des Kultusministers absurd:

    Zitat

    [...]

    Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) kündigte an, in enger Abstimmung mit dem Innenministerium Abhilfe schaffen zu wollen. Auch wenn es keine akute Gefahrenlage gebe, gelte es, „in den Schulen jedes vermeidbare Risiko für Leib und Leben von vornherein auszuschließen“, erklärte er in Magdeburg.

    [...]

    Ungeachtet dessen sei ein Restrisiko nicht auszuschließen, sagte der Kultusminister. Er wolle daher auf die jeweiligen Schulträger zugehen und darum bitten, andere Räumlichkeiten für die Schießstände zu finden.

    [...]

    Worin soll denn das angebliche "Restrisiko" bestehen? Daß böse Schüler bei einem Einbruch ein Luftgewehr stehlen, um auf die Äpfel in Nachbars Garten zu schießen? Oder sieht der Minister etwa im regelgerecht ausgeübten Schießsport ein "Risiko für Leib und Leben"? :rolleyes:

    Wir sehen erneut: Dummheit macht Schule, mit irrationaler Angst wird in Deutschland erfolgreich Politik gemacht. Vielleicht sollte man doch über eine Auswanderung nachdenken, mir graut langsam vor meinen Mitbürgern. X(
    Des weiteren zeigt sich, daß die Hoffnung einiger älterer Schützen (-funktionäre) hier im Land, daß man mit einer CDU-geführten Landesregierung ohne den Störenfried Hövelmann ohne Konflikte könne, ein Trugschluß war.

    Bleibt die Frage: Was tun? Der Minister will das vermeintliche Problem durch die Kommunen lösen lassen. Fragt sich nur, ob dabei für die Schützen akzeptable Lösungen gefunden werden. Viel schlimmer wäre jedoch der öffentliche Ansehensverlust, wenn wir das widerstandslos schlucken würden, denn damit würden Sportschützen auf die gleiche Ebene wie Prostituierte gestellt, deren Etablissements man auch nicht in der Nähe von Schulen duldet.


    PS: Ich spiele ja ungern den Propheten, aber vor ein paar Monaten haben wir hier über die Zukunftsaussichten von Schießständen auf öffentlichem Grund diskutiert. Und nun kommt es knüppeldick.

  • Um diesen Leuten mal einen Gegenpol darzustellen fordere ich das Verbot der Partei "Die Grünen", aus dem Grund, dass sie das Grundrecht der Freiheit jedes Einzelnen missachten bzw. es "verbieten" wollen. Die Freiheit des Einzelnen geht bekanntlich zwar nur so weit, sodass kein anderer eingeschränkt wird, jedoch wird durch die Ausübung des Schießsports kein anderer eingeschränkt oder gefährdet, da Sportschützen sorgsam mit ihren Waffen umgehen!!
    Das Recht auf Freiheit ist ein Grundrecht unserer Demokratie. Die Grünen erkennen somit nicht die Grundlage unserer freiheitlichen Demokratie an und lehnen sich gegen die Prinzipien unseres Staatssystems auf.
    Ist damit nicht ein Parteiverbot gerechtfertigt??

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • dingo

    Du sprichst mir aus dem Herzen. Sogar die UN verweist auf grundlegende Rechte bzlg. des Waffenrechts.

    Es soll eine "Balance zwischen Selbstverteidungs-Bedürfnissen und innere/öffentliche Sicherheit" mit den nationalen Waffenrechten ausgelotet werden. Leider haben wir - im Gegensatz zu Österreich, Tschechien, Irland, Südafrika etc. kein Grundrecht auf Selbstverteidung, weil dies unsere Verbandsspitzen 1976 als nicht so wichtig empfanden. Auch haben wir wie USA und Jemen kein Grundrecht auf Waffenbesitz, weil unsere Verbandsspiten dies 1976 als nicht so wichtig empfanden.

    Und DESHALB stecken wir in dem Dilemma.

    • Selbstverteidung ist seit 1976 kein Bedürfnis.
    • Sportschützen-Mitgliedschaft ist seit 2009 kein Bedürfnis.
    • Jagdschein lösen ist seit 2009 kein Bedürfnis

    ,

    Wer sich - wie z.B. Liberales Waffenrecht für ein generelles SV-Bedürfnis einsetzt, wird von LWBs diffamiert.
    Wer alle Schikanen - wie z.B. die 2/6er Regel, die erst 2008 rechtskräftig wird, obwohl sie 2003 ganz anders initiiert war - hinnimmt, bekommt in Deutschland Beifall.
    Wer als DSB Verein von seinen Mitgliedern mehr verlangt als gesetzlich vorgeschrieben, wird nicht zur Rechenschaft gezogen. (z.B. bestimmte Schussergebnisse vor Befürwortung eines Bedürnisses; 3-Jahre-Training ausschließlich mit LG/KK-Waffen bevor GK-Schießen zugelassen wird; 18x Training, obwohl WBK-Inhalte unterhalb des Grundkontigents uvm.)

    Und generell unterstütze ich Deine Forderung, die Grünen abzuschalten. Nicht umsonst bin ich in der Facebook-Gruppe "Grüne abschalten"

    So wie wir aktuell mitbekommen, dass E10 stärker zum CO2-Ausstoss führt als Benzin und Diesel, sowie Energiesparlampen mehr gesundheitliche Schädigungen bewirken als nachhaltig zu wirken, so sind auch die in den Medien vebreiteten "Fakten" bzgl. des legalen Waffenbesitzes eine Farce. Die Grünen bedienen sich vornehmlich "postnormaler" Wissenschaft, die nicht ergebnislos forscht, sondern ergebnisorientiert bezahlt wird. Treffen die Ergebnisse auf Grüne Aussagen, so werden sie gefördert; widerlegen sie diese, werden sie verschwiegen und nicht mehr gefördert.

  • Wie steht denn die Schulleitung, das Kollegium und die Eltern der Kinder (und ehemalige) zu dem Thema? Sehen diese Personen ebenfalls ein großes Risiko? Oder lassen sich hier vielleicht sogar Menschen finden, die für die Schützen mit eintreten? Das wäre auf alle Fälle ein Ansatz den ich verfolgen würde.

    Ich wünsche euch, dass ihr euch mit Erfolg zur Wehr setzen könnt!

  • Damit man mich nicht falsch versteht:

    Ich bin NICHT für SV als Bedürfnis, denn Selbstjustiz darf man meines Erachtens nicht unterstützen. Was ich will, ist einfach die freie Ausübung unseres Schießsports, mit allen Facetten und allen Kalibern!!
    Ich bin gegen den Allgemeinverdacht und die Diffamierung und Verunglimpfung des Schützensports und der ausübenden Schützen!!

    Diese Freiheit will ich haben, so wie sie z.B. vor ca. 20 Jahren noch war, nicht mehr, aber auch nicht weniger!! Verhältnisse wie in den USA muss ich aber nicht haben!!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • @ dingo,

    Selbstverteidigung hat nichts mit Selbstjustiz zu tun.

    Ich selber bin auch nicht für die SV mit Schusswaffen. Zumindest nicht, als alleinigen Bedürfnisgrund.
    Aber man muss hier ganz klar Unterscheiden.

    Wenn jemand mit einer Waffe gezielt Jagd auf jemanden macht, der ihm oder einem bekannten, Verwandten oder Freund etwas angetan hat, dann ist das Selbstjustiz.
    Verteidigt sich aber jemand, gemäß Notwehr, gegen einen rechtsiwedrigen, gegewärtigen Angriff, und hat die Möglichkeit ein angemessenes Verteidingungsmittel dafür zu verwenden, welches der Situation angemessen ist, dann ist das legitim. Ob das nun ein Messer, ein Schlagstock, Pfefferspray, Elektroschocker oder im äussersten Fall eine scharfe Schusswaffe ist, dann ist das nach dem Notwehrgesetz abgedeckt.
    Nur ist eben das Problem bei der Sache, dass normale Bürger, alle oben aufgeführten Gegenstände nicht mit sich führen darf, um sich gegen Mneschliche Aggressoren zur Wehr setzen zu dürfen. Gegen Tiere ja, aber nicht gegen einen Vergewaltiger, Räuber oder Mörder.
    Natürlich wird einem, sofern man sich im Rahmen des Notwehrparagrafen bewegt, nicht viel passieren, aber trotzdem darf man nicth einfach mit der Begründung, man möchte sich gegen Angreifer auf zwei Beinen zu wehr setzen können, diese Gegenstände mit sich führen.

    Das erstere, die Selbstjustiz, lehnen auch alle LWB ab, die Pro SV eingestellt sind.

  • Ich bin NICHT für SV als Bedürfnis [...]

    Ich würde die Wiedereinführung von Selbstverteidigung als Bedürfnisgrund ansich durchaus begrüßen. So müssten sich gefährdete bzw. angstgeplagte Zeitgenossen nicht mehr als Sportschützen ausgeben um sich die gewünschte Schusswaffe zu erschleichen.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Sehe ich auch so. Wobei das mit dem erschleichen bei uns ja auch nicht so ganz einfach ist.

    Das würde ja auch nicht bedeuten, dass gleich jeder eine Knarre bekommt. Die strengen und berechtigten Auflagen in Bezug auf Eignung und Zuverlässigkeit würden ja weiter bestehen. Auch hieße Besitz ja auch nicht gleich Führen.

    Eine Zunahme von Mord und Totschlag ist auch nicht zu erwarten. Das beweisen etliche andere zivilisierte Länder. Es müssen nicht immer die verzerrten und so nicht stimmigen amerikanischen Verhältnisse dafür herhalten.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich würde die Wiedereinführung von Selbstverteidigung als Bedürfnisgrund ansich durchaus begrüßen. So müssten sich gefährdete bzw. angstgeplagte Zeitgenossen nicht mehr als Sportschützen ausgeben um sich die gewünschte Schusswaffe zu erschleichen.

    Sorry Geronimo, aber so ein Kommentar ist auch wieder eine Pauschalisierung und ist ein Argument, dass sich unsere Gegner allzugerne bedienen.

    Das ist wirklich unter der Gürtellinie!

  • Muss hier Geronimo recht geben.

    SV als Bedürfnisgrund würde eindeutig Sportschießen aufwerten.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ich spreche auc nicht SV als Bedürfnisgrund an, sondern den abschließenden Satz von Geronimo:

    Zitat

    So müssten sich gefährdete bzw. angstgeplagte Zeitgenossen nicht mehr als Sportschützen ausgeben um sich die gewünschte Schusswaffe zu erschleichen.

  • Ich meine auch zusätzlich Geronimos Satz.

    Sportschießen würde aufgewertet werden und die Vereine müssten sich nicht mit solchen Personen rumschlagen. Da kann das Amt sich rumschlagen und sich auseinandersetzen. Die Vereine können sich wieder auf den Sport konzentrieren.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Wie steht denn die Schulleitung, das Kollegium und die Eltern der Kinder (und ehemalige) zu dem Thema?

    Die meisten Schüler und Lehrer wissen vermutlich nicht einmal, daß es diese Stände gibt. Unserer ist in einem ehem. Nebengebäude der Schule untergebracht und sehr dezent gehalten, keinerlei Werbung außen, völlige Abtrennung vom Schulgelände, separater Zugang von einer anderen Straße usw. Mithin kann keine Rede sein von einem Schießstand "in der Schule" oder "auf dem Pausenhof". X(

    Das einzige Printmedium in Sachsen-Anhalt, das bisher die Kampagne der Grünen aufgegriffen (und positiv kommentiert) hat, ist übrigens die Bildzeitung:

    Schützenvereine trainieren auf Pausenhöfen: Aufstand gegen Schießstände an Schulen -
    Leipzig -
    Bild.de

    Die beiden anderen großen Regionalzeitungen (Volksstimme und Mitteldeutsche Zeitung) schweigen bis jetzt.

  • Hallo Zebo,

    Du kennst ja vermutlich auch die Kampagne, die hier in NRW vor zwei Jahren auch von den Grünen angezettelt und dann von der damaligen ziemlich blonden Schulministerin (CDU) vorangetrieben wurde. Hier ginge es aber nicht um 3 Stände, sondern um mehr als 160. Hier im Schützenland konnte dann zwar irgendwann auch ein deutliches Machtwort (auch von Seiten des Präsidenten des Städtetages (SPD)) gesprochen werden, aber regional wurde doch Schaden (höhere Auflagen usw.) angerichtet und begrenzt werden immer noch Auseinandersetzungen meist in der Form der Nadelstiche von Seiten "betroffener" Schuldirektoren geführt. Das sind die gleichen Rektoren, denen vorher oftmals die Existenz dieser Stände gar nicht bekannt war.

    Da ihr in Sachsen-Anhalt vermutlich nicht die gleiche Schützenlobby wie wir in NRW habt, könnt ihr wohl nur über die Schiene Sportstätte, olympischer Sport usw. etwas erreichen. Gibt es denn in eurer Landesverfassung keinen Passus Sportförderung wie bei uns? Damit könnte man schon argumentieren.


    Typisch Bild: Sportschützen trainieren auf Pausenhöfen! Ja sicher doch. Güllejounalismus in Reinkultur.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Die Hetze richtet sich gegen den Schützensport als Ganzes. Keine Disziplin wird ausgenommen. Die Verbände sind abgetaucht und verleugnen ihnen unangenehme Themen wie Petrus den Herrn.

    Ceterum censeo IANSAm esse delendam

  • Ach Gerhard, ist bei euch heute Fön oder was?

    Hier geht es um die Existenz ganzer Schützenvereine!

    Ihr mögt ja in Bayern diese Schulstände kaum kennen. Bei uns in NRW gab und gibt es über 160 solcher Stände. Du kannst Dir sicher vorstellen, was ein Verbot für diese Vereine bedeuten würde. Hier stand sogar die Existenz eines Bundesliga-Vereins auf dem Spiel. Hinzu kommt noch, dass durch die Hetze auch erst in manchen Regionen vor Ort lokale Gruppierungen auf den Plan gebracht wurden, die jetzt in Form von Nadelstichen den Betreibern und Vereinen auch weiterhin das Leben schwer machen.

    Du meinst, solche Verbote könnten gar nicht ausgesprochen werden. Sorry, aber dann muss ich Dir sagen, dass Du in den Fall keine Ahnung hast.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (25. September 2011 um 23:09)

  • Na gut. Mir wurde die Sache auch langsam schon unheimlich.

    Volkers Aussage in Bezug auf das Ganze teile ich aber auch und so ganz abwegig erscheint mir auch sein letzter Satz nicht zu sein.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank