Mitgliederentwicklung im Deutschen Schützenbund

  • In einer kürzlich stattgefundenen Präsidiumssitzung berichtete mir ein Vereinspräsident, dass das Lichtschießen nun auch in seinem Verein mit rund 100 Mitgliedern die Nachwuchsarbeit wieder belebt hat.

    Kann ich für meinen Verein auch bestätigen - aber eben nur zum Einstieg, nicht als eigenständige Disziplin.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ich glaube nicht daß die Zahlen exakt stimmen da diese nicht bereinigt sind. Als Mitglied in mehreren Vereinen wird man mehrfach gezählt da jeder Verein für jedes Mitglied Beiträge abführt.

    https://www.dosb.de/medienservice/statistiken

    Da gibt es weitere abweichende Zahlen.

    So wirklich berauschend sind die Zuwächse im Vergleich mit anderen Verbänden auch nicht, aber noch lange kein Grund das seit Jahrzehnte beklagte Ableben zu befürchten.

  • Wie man es nimmt, ich denke wir sollten uns darüber freuen, das es mehr werden, wenn auch der ein oder andere "doppelte" dabei ist. Wir haben auch mehr Mitglieder. Bei uns liegt es mit Sicherheit an der Kombi Lichtgewehr mit elektronischen Schießstand und dem erfolgreichen Blasrohrschießen.

    Never give up. With zero you still can reach 390.8)



  • Die Bestandsentwicklungen des DOSB stellen auf den 1.1. eines Jahres ab. Will man die Bestandswerte des DSB mit denen des DOSB vergleichen, muss man wissen, dass der DSB seine Bestandswerte zum 31.12. eines Jahres abstellt.

    D. h. die DOSB Bestandserhebung 2023Größe: 971 KB (1.1.) muss man mit der DSB-Statistik 2022 (31.12.) vergleichen.

    Traut sich das jemand, wird er feststellen, dass es keine Abweichungen zu den Gesamtzahlen gibt - außer

    Altersklasseneinteilung, Angabe "d" und das Verschweigen der Vereine, die zwar im DSB ihre Beiträge zahlen, jedoch nicht für Kreis- und Landessportbünde, weil sie diesen aus unterschiedlichsten Gründen nicht angehören wollen.

    M. E. weist der DOSB als eigenständiger Verband zu hohe Mitgliederzahlen aus.


    Weitere DOSB-Zahlen:

    Bestandserhebung 2022Größe: 871 KB

    Bestandserhebung 2021Größe: 671 KB

    Bestandserhebung 2020Größe: 1 MB

    Bestandserhebung 2019Größe: 528 KB

  • Da kann man diskutieren wie man möchte, ob einer in einem Verein, oder in fünf Vereinen ist, die genaue Mitgliederzahl mit der einzelnen Wertung bekommt man wohl kaum heraus. Was aber wichtig für uns alle ist, dass sich die Mitgliedszahlen im DSB erhöhen. Daher ist es doch nicht ganz so relevant ob es Traditionsschützen oder Sportschützen sind. Ich finde, wir sollen froh sein das wieder Zulauf kommt und sich die Leute für unseren Sport interessieren.

  • Daher ist es doch nicht ganz so relevant ob es Traditionsschützen oder Sportschützen sind.

    Bin ich eigentlich ein Traditions- oder ein Sportschütze, wenn ich auf der einen Seite Wettkämpfe schieße, auf der anderen Seite aber auch in "Schützentracht" (v/o Uniform) Salut schieße?

    Ich finde, wir sollen froh sein das wieder Zulauf kommt und sich die Leute für unseren Sport interessieren.

    Also doch nur die SPORT-Schützen?


    Spaß beiseite, jetzt kommt Ernst: Mitglieder, die wenig schießen, helfen uns mit ihren Beiträgen, unseren Stand zu erhalten, ohne, dass sie viel kaputt machen. Auch das sollte man sehen. Wir haben auch einen sehr aktiven Sportschützen im Verein, der ist aufgrund seines Trainings- und auch Missionarsfleißes de facto ein Verlustgeschäft.

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  • Mitglieder, die wenig schießen, helfen uns mit ihren Beiträgen, unseren Stand zu erhalten, ohne, dass sie viel kaputt machen.

    Da gebe ich dir bei Bestandsmitgliedern absolut Recht.

    Aber bei Neuzugängen sollte man schon drauf achten, dass der sportliche Gedanke nicht zu kurz kommt.

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Da hast du natürlich Recht, die finanziell gepamperte Faulheit kommt später.

    Wir haben einen eingemieteten Verein (dessen Vorsitzender auch bei uns Mitglied ist), absolut klein, aber fein - da darf niemand Mitglied werden, der keine Wettkämpfe schießen will. Die schaffen es auch, ihre (wenigen) Mitglieder absolut topfit zu machen, der besagte Vorsitzende war auch früher Ausbilder bei der Bundeswehr, ein Erklärbär par excellence.

    Wenn ich ein paar mehr Trainer (gern auch ohne Schein) im Verein hätte ... nicht nur Konsumenten, sondern Produzenten ... ach, wäre das schön! Ich habe so viele Ideen, so viele Wünsche - aber nur 25 Stunden am Tag, wenn ich Mittag durchmache. und Geld muss ich auch noch verdienen.

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  • Da gebe ich dir bei Bestandsmitgliedern absolut Recht.

    Aber bei Neuzugängen sollte man schon drauf achten, dass der sportliche Gedanke nicht zu kurz kommt.

    Beim Auflageschießen ab der Jugend und Erwerb anspruchsvoller Waffen. (HA) ?

    Warum man bei Neuzugängen andere Ansprüchestellen soll muß ich nicht verstehen.


    Also doch nur die SPORT-Schützen?

    Nicht nur, aber mit Vorrang.

  • Warum man bei Neuzugängen andere Ansprüchestellen soll muß ich nicht verstehen.

    Die Frage kann dir doch jeder der im Vereinsleben steht beantworten.

    Weil du die alteingesessenen Vereinsmitglieder, die ihr Gewehr nur zum Königsschießen aus dem Schrank holen, für den sportlichen Aspekt nicht mehr begeistern kannst.

    Aber das soll doch nicht das Ziel und die Regel im Vereinsleben sein.

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Aber das soll doch nicht das Ziel und die Regel im Vereinsleben sein.

    Sicher nicht das vorrangige Ziel, jedoch gehört es bei uns oft dazu daß man im örtlichen Verein ist.

    Ich würde jetzt fragen ob Aufgelegt von der Jugend an Ziel eines Sportschützenvereins ist?

  • Ich würde jetzt fragen ob Aufgelegt von der Jugend an Ziel eines Sportschützenvereins ist?

    Da gebe ich dir Recht.

    Aber bei uns ist das Hauptaugenmerk darauf gerichtet , das Durchschnittsalter im Verein durch eine aktive Jugendgruppe zu senken.

    Aus unserer Erfahrung bleiben durch das zeitintensive Training für das freie Schießen nur 2 von 10 Kindern dabei.

    Und das hilft uns bei unserem Ziel nicht gerade weiter.

    Das ist auch der Grund, warum es bei uns im Schützenkreis kein Verein mit einer Jugendgruppe gibt.

    Wenn natürlich ein Jugendlicher von sich aus mit dem freien Schießen beginnen möchte - bin ich live mit dabei .

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Zum ganzen Thema sei eins gesagt:

    Wenn ein Verband sich entschließt auf dem „traditionellen Weg“ zu bleiben und sich somit der Entwicklung im modernen Schießsport verschließt, der braucht sich in der heutigen Zeit nicht zu beschweren, dass ihm die umgekehrte Entwicklungspyramide irgendwann auf die Füße fällt.

    Das selbe gilt für alteingesessene „Traditionsvereine“ die sich „Kraft souveräner Willkür“ mit der abgedroschenen Floskel „Das haben wir immer schon so gemacht!“ neuen, dynamischen Mitgliedern verschließt.

    Mir persönlich ging das 2017 genau so:

    Ich wollte nach Umzug wieder in den Schießsport einsteigen. Gesagt, getan - beim Verein in der Nähe angefragt, ein paar Probetrainings absolviert (Dienstpistole, 9mm), Anmeldeformular ausgefüllt, Sachkunde- & Standaufsichtsbescheinigung beigefügt, abgegeben.

    Traditionell wurde der Antrag am schwarzen Brett ausgehangen (warum auch immer, DSGVO lässt grüßen) - und dann hing ich, und hing ich, und hing ich.

    Die Vereinsfürsten waren nie zu erreichen und wenn doch „Das dauert noch ein bisschen!“

    Ergebnis: Nach drei Monaten hab ich mich selbst wieder abgehangen - und hatte zwei Jahre erst mal wieder die Schnauze voll. Gestrichen.

    Jetzt bin ich bei den Reservisten und beim FSD e.V. und kann dem Sport wie gewünscht nachgehen.

    Und da wundert man sich über statische Veralterung, Abwanderung und Vereinssterben?

    Da muss man mehr als nur blind und taub sein um das Problem nicht zu erkennen.

    My two Cents!

    Einmal editiert, zuletzt von Hypnodoc (31. Januar 2024 um 11:17)

  • Die Sache ist doch die, viele Vereine sind überaltert und die ältere Generation schießt aufgelegt. Sie nehmen an den Schützenfesten und Pokalschießen teil. Da ist das Sportliche in den Hintergrund gerückt, da geht es mehr um das Gesellschaftliche. Natürlich schießen sehr viele aufgelegt Wettkämpfe und das ist auch gut so. Ich kann jetzt nur von meinem Verein und Vereinen die ich gut kenne reden. Neue Mitglieder egal ob Jugend oder Erwachsene werden zu nichts gezwungen, Du musst gibt es nicht. Die Jugendlichen schießen nach kurzer Zeit Auflage Freihand und es ist selten jemand dabei der es nicht will. Bei den Erwachsenen ist selten einer dabei der Freihand schießen möchte. Deshalb bieten wir beides an, wie schon geschrieben, auch LP, Lichtpunkt und Blasrohr.

  • Das ist ja leider nicht nur der Punkt des Auflegens bei den „Traditionellen Vereinen“.

    Wenn ich da mit meiner Tippmann M4-22 Elite als Gastschütze zum KK-Schießen einmarschiere (Ja, in dem Verein, in dem ich drei Monate an der Pinnwand hing), dann werde ich angeschaut, als ob ich von einem anderen Planeten komme.

    Zum Teil neugierig (überwiegend die Jungen) überwiegend abwertend (die Alten).

    Voll ganz unten durch bin ich bei Letztgenannten, wenn ich die jungen Interessierten dann auch mal damit schießen lasse. 😈

  • Aua, das ist genau das, was die Vereine kaputt macht. Bloß nichts neues es muss alles so bleiben wie es mal war. Zum Training gehen dumm rum sabbeln, Skat spielen und Bierchen trinken. Damit will ich die Alten nicht über einen Kamm scheren, denn ich gehöre mit meine fast 80 selber dazu. Man man muss dem neuen positiv gegenübersrtehen und mit gehen . Sich einbrigen, ich freue mich auf jeden Trainingstag mit den Jugendlichen und unser Jugendtrainer freut sich das ich mitmache. Ich habe letztes Jahr meine Trainer C Lizenz abgegeben, werde aber immer noch gefragt ob ich noch bereit bin zu helfen und ich mache es gerne.

  • Aua, das ist genau das, was die Vereine kaputt macht. Bloß nichts neues es muss alles so bleiben wie es mal war. ........

    Wenn es dann wieder mal reinpasst regen wir uns auf weil man nach Jahrzehnten bei Olympia was geändert hat.