Doping - Gibts das auch im Schießsport???

  • Aus gegebenem Anlass will ich heute über ein Thema sprechen, dass uns hoffentlich nicht betrifft. Und wenn doch, dann spricht niemand darüber.

    In der Nacht von Gestern auf Heute wurde ein großes Idol von mir verhaftet. Eigentlich habe ich seine Leistungen immer bewundert. Es handelt sich um den ehemaligen ÖSV Langlauf und Biathlon Trainer Walter Mayer. Bekannt geworden wurde er durch die Blutbeutelaffaire in Salt Lake City, und durch die Dopingrazzia im ÖSV Lager bei Olympia in Turin. (Walter Mayer – Wikipedia)

    Deshalb nun meine Fragen: Wie schlimm steht es um den Sport allgemein? Gibt es auch Dopingsünder im Schießsport? Kennt ihr Leute die schon mal zu Verbotenen Substanzen gegriffen haben? Wurde euch schon mal etwas angeboten?

    Ich hoffe, dass sich der Fall Mayer aufklärt, und dass unser Sport sauber bleibt.

    Ein SAUBERES Schützenheil!!!

  • Deshalb nun meine Fragen: Wie schlimm steht es um den Sport allgemein? Gibt es auch Dopingsünder im Schießsport? Kennt ihr Leute die schon mal zu Verbotenen Substanzen gegriffen haben? Wurde euch schon mal etwas angeboten?

    Hi. Es gab hier in Darmstadt mal eine Vortragsreihe zum Thema Doping im Sport. Was ich dort mitbekommen habe, hat mich auch sehr verwundert. Doping ist sehr weit verbreitet und es ist sehr schwer geworden einem Spitzensportler (zumindest in ein paar Sportarten) seine Leistung anzuerkennen. Vorallem wenn einzelne Sportler eine Veranstaltung sichtbar dominieren. Im Biathlon hat man es bei den Russen zum Beispiel sehr schön sehen können. Man konnte sich schon während des Laufs die Frage stellen ob da Doping mit im Spiel ist.

    Da entsteht natürlich die Frage, warum manche Sportler zu solchen Mitteln greifen. Einerseits ist es der Leistungsdruck, der von den Medien, vom Trainer/Verband und/oder von den Fans ausgeht. Andererseits ist es das Streben nach mehr. Es gibt durchaus Fälle bei Amateuren, sogar bei Breitensportlern. Menschen die mit ihrem Sport nicht einmal ihr Lebensunterhalt finanzieren könnten, geschweige denn nicht einen Cent daran verdienen.

    Natürlich gibt es aber auch Menschen, die es unbewusst tun. Einfach weil sie sich nicht informieren, ob ihre Medikamente auf der schwarzen Liste stehen. Wer seinen Sport ernsthaft betreibt, sollte zumindest mit seinem Arzt und mit seinem Trainer Rücksprache halten.

    greetz

  • Ich habe irgendwie mitgekriegt, dass bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking ein Schütze wegen Doping disqualifiziert wurde. Er/Sie hat wohl irgendwelche beruhigende Medikamente zu sich genommen. Ich werde in der Sache nochmal recherchieren.

    Edit: Der koreanische Schütze Jong Su Kim hat gedopt

    Zitat von Wikipedia

    Beim Vorolympischen Weltcup 2008 in Peking wurde Kim Jong-su Dritter mit der Luftpistole. Diese Platzierung erreichte er auch während der Olympischen Spiele hinter dem Chinesen Pang Wei und wie schon 2004 mit der Freien Pistole (683.0 Ringe) hinter dem Zweitplatzierten Jin Jong-oh. Mit der Freien Pistole gewann er drei Tage später die Silbermedaille. Auch hier musste er sich einmal mehr Jin Jong-oh geschlagen geben. Mehrere Tage nach den Wettkämpfen wurde bekannt, dass Kim auf den verbotenen Betablocker Propranolol getestet wurde. Das Mittel verhindert Zittern. Die Medaillen wurden ihm aberkannt.

    SG 1850 Wirsberg e.V.
    2. Mannschaft, Gauliga Ost

  • Ich kenne zwar niemand, der dopingmittel nimmt, aber es gibt gerade im Spitzenbereich einige, die sich mit Alkohol behelfen.

    Allerdings glaube ich ist es garnicht so einfach im Schießsport (ausgenommen Biathlon) zu dopen. Man muss ja nur ruhig stehen und das nicht besonders lange. Also da brauchts keine Hilfsmittel für die Ausdauer.

    Auch die Verwendung von Beruhigungsmitteln und Betablockern ist sicherlich schwierig. Es müsste ja die gesamte Schießzeit gleichmäßig wirken und eine zu hohe Dosierung hätte den umgekehrten Effekt. Mittelchen zur steigerung der Kondition oder zum Muskelaufbau bringen sicherlich nicht den Effekt wie bei einem Leichtathleten. Für eine halbwegs ordentliche Grundkondition und Muskulatur fürs Schießen muss man ja nicht viel tun. Da rentieren sich diese Helferlein sicherlich nicht.

    Ich lehne Doping ab. Schießen ist mein Hobby und macht mir Spaß. Noch habe ich meine Leistungsgrenze nicht erreicht, aber wenn es dann mal so weit ist, dann werde ich sie akzeptieren.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Ich habe bis jetzt nur von einem Fall in Deutschland gehört, da hat ein bundesligaschütze betablocker genommen.
    Ist aber schon einige jahre her.
    Wenn man es genau nehmen will Dope ich auch. Mir wurde ein Aerosol vom Arzt verschrieben das auf der Liste steht, da ich Astma habe.
    Kann man nix machen und sollte ich dann doch irgendwann einmal die 20 Ringe schaffen die mir bei der LP fehlen um zur Deutschen zu kommen, bekomme ich dank der verschreibung die Ausnahmegenemigung.

  • Ausnahmegenehmigungen gibt es ja. Man muss seine Medikamente nur vorzeitig anmelden. Auch vor der Kreismeisterschaft oder den Wettkämpfen. Es wird in den unteren Klassen/Meisterschaften wohl eher keine Kontrolle geben. Aber wenn man das Thema ernst nimmt sollte man meiner Meinung nach dennoch als Vorbild den ersten Schritt machen.

  • Dopen beim Schießsport ist schon ein wenig komisch, wenn man ein Mittel gegen zittern nimmt hilft es vielleicht, aber mir würde es wahrscheinlich dann so gehen, dass ich noch mehr zittere, weil ich ja befürchten muss, ich werde kontrolliert und alles fliegt auf. Ich glaube dass es sich überhaupts gar nicht rentiert und lehne es auch ab!

    Gusti Sp.
    SG Diana Lorenzenberg
    Jugendsprecher
    Disziplin: LP(/LG)
    Gaujugendteam Ebersberg

  • Außerdem müsste das sehr genau dosiert werden, sonst geht dein gesamter Organismus eventuell zu weit runter und das ist auch nicht von Vorteil.

    SG 1850 Wirsberg e.V.
    2. Mannschaft, Gauliga Ost

  • Bei uns in Österreich wird ja das Thema in den Medien gerade breitgetreten. So berichtete heute das Radio, dass das wirkliche Dopingproblem im Breitensport beherbergt ist. So war es, dass bei einer Laufveranstaltung ca. 1500 Teilnehmer angemeldet waren, nachdem es hieß, es sind Dopingkontrollen vorgesehen, meldeten sich ca. 500 ab. Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht bei den Zahlen geirrt. Ich glaube aber diese müssten fast stimmen.

    Neben dem ehemaligen Trainer Mayer wurden ja vorige woche auch schon ein Rad(profi) und ein Apotheker aus Wien verhaftet. Alle drei sollen das Präperat Cera (hoffe man schreibts auch so :D) weitergegeben haben.

    Seit August 2008 gibt es bei uns das Antidoping Gesetz. Es sieht Haftstrafen von bis zu 5 Jahren vor.

    Das ist der richtige Weg. Vielleicht kann man so die Menschen, aber vor allem die Jugendlichen Sportler früher oder später von diesem Mist fernhalten.

    lg

  • Ausserdem find ich das mit dem Doping extrem "unfair" (ja, hört sich jetz nach nem kleinen Kind an, aber so isses doch oder?). Grad das find ich ja am Schießsport so schön, dass man seine Leistung klar "messen" kann, von niemanden beeinflusst wird und sich voll und ganz auf sich konzentrieren kann (wenn beim Fußball dein Gegner dir haushoch überlegen ist, dann hast du keine Chance, auch wenn du noch so sauber spielst...). Das Dopingzeugs geht doch ganz klar gegen den sportlichen Gedanken, insbesondre bei so "kleinen" Veranstaltungen wie Landesmeisterschaften o.ä. find ich sowas echt unerhört (bei Olympia kann ich es ansatzweiße nachvollziehn, dass man "nachhilft", wenns um die Weltspitze geht, soll aber nicht heißen, dass es da in ordnung ist!).
    Im Breitensport (zumindest erlebe ich das so) gewinnt im Normalfall der, der mehr und mit dem besserem System trainiert hat und aktuell auf dem besten Leistungsstand ist (klar, n kleines bisschen Talent gehört auch dazu, aber ohne Trainig trifft selbst der/die Beste nichts!)

  • Heute war ein Beitrag im Radio, dass ein ganz normales, harmloses Aspirin Blutverdünnend wirkt. Dies wird von Hobbysportlern als Dopingmittel verwendet.

    Dann bin ich doch auch des öfteren gedopt!!! Oder wer nimmt nicht ab und zu ein Aspirin gegen eine Grippe oder Kopfschmerzen???

    lg

  • Heute war ein Beitrag im Radio, dass ein ganz normales, harmloses Aspirin Blutverdünnend wirkt. Dies wird von Hobbysportlern als Dopingmittel verwendet.

    Dann bin ich doch auch des öfteren gedopt!!! Oder wer nimmt nicht ab und zu ein Aspirin gegen eine Grippe oder Kopfschmerzen???

    lg

    Aspirin wird speziell von Eishockeyspielern benutzt. Die sind ja immer nur ein paar Minuten auf dem Eis und müssen dann volle Leistung bringen. Um ein Spiel noch rumzureißen obwohl keiner mehr kann wirkt Aspirin für kurze Zeit extrem erfrischend. (So hab ich das von einem Exspieler gehört)

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Nachdem mich mein Vereinskollege "chriwu" auf Doping angesprochen hat, stelle ich mich auch dieser Diskussion.

    Ich selbst lehne Doping ab.

    Die eine Seite ist mit verbotenen Mitteln und Substanzen Erfolge zu feiern. In meinen Augen ist dies ein Betrug an sich selbst, an den Mitstreitern, Fans, Sponsoren und Öffentlichkeit. Nur wo etwas zu gewinnen sein wird, wird es immer wieder versucht werden mit unerlaubten Methoden vorne mitzumischen.

    Die andere Seite ist die eigene Gesundheit. Sportler die zu unerlaubten Mitteln greifen, ignorieren einfach die Nebenwirkungen. Dies ist zu vergleichen mit Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum.

    Im Grunde muß jeder Sportler selbst entscheiden, was er sich und anderen antut und im Fall des Überführens mit allen Konsequenzen rechnen und diese haben auch keinerlei Mitleid von mir zu erwarten.

    Der Erfolgsdruck von den Medien, Fans und Sponsoren trägt sicher wesentlich zum Doping bei. Aber trotzdem sollte die SportlerInnen sauber bleiben.

    Ich habe einige Jahre Leichtathletik im Sprintbereich (100 - 400 m) betrieben und auch in dieser Zeit was Doping nie ein Thema für mich.

    Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters :thumbup: sind im engeren Umfeld (Leichtathletik) leider Fälle von Doping aufgetreten. Ich kanns zwar in gewissen Situationen nachvollziehen warum, aber habe trotzdem kein Verständnis dafür.

    Während meines Trainergrundkurses im Jahr 2005 wurde auch ein Vortrag über Doping von Hans Holdhaus (ein sehr bekannter Dopingjäger) gehalten. Er erzählte uns, das im Jahr tausende Kontrollen gemacht werden und nur eine Promillezahl positiv getestet wurde. Kurz darauf war der Riesenskandal bei der Tour de France. Generell war die Meinung der Kursteilnehmer (Schwimmen, Eishockey, Hallenhockey, Snowboardcross, Volleyball, Langlauf, Mountainbike und einige mehr)(vom Breitensportler bis hin zum Hochleistungsportler mit Teilnahme an WM oder Olympiaden), daß Spitzenleistungen vor allem in der Leichtathlektik und Radsport ohne Hilfsmitteln nur sehr schwer vorstellbar sei.

    Inwieweit Doping in den Griff zu bekommen wird, sei dahingestellt, es wird immer gedopt werden und die Jäger immer hintenan sein.

    Ich glaube, daß unser Sport weitgehend frei von Doping ist, da die körperliche Fähigkeiten (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit) bei weitem nicht so ausgereizt wird, wie in der Leichtathletik, Radfahren, Kanu, Schwimmen, Kraftsportlern, etc.. Wobei ich diesen Sportlern keineswegs unterstelle, gedopt zu sein.

    Ich bin mir ebenso sicher, daß jeder Mensch (Sportler) irgendwann mit irgendwas "gedopt" war und sei es mit "normalen" vom Hausarzt verschriebenen Medikamenten gegen Erkältung. Ich bin mir ebenso sicher, daß die wenigsten wissen, welche Medikamente auf der Dopingliste stehen und so unwissentlich etwas verbotenes einnehmen. Jedoch dies eine Krankheit zu bekämpfen und nicht in diesem Augenblick an eine Leistungssteigerung oder an einen Erfolg in einer Sportart zu denken. Ich sehe dies auch nicht wirklich als Doping an, obwohl erwischt bei einer Kontrolle, hast auch ein Problem.

    Ein richtiger Schritt ist auf jeden Fall, das der Handel mit unerlaubten Mitteln mittlerweiler auch in Österreich strafbar ist.

    Kurzum: ein sauberer Sport ist wünschenswert.

  • Ich bin mir ebenso sicher, daß jeder Mensch (Sportler) irgendwann mit irgendwas "gedopt" war und sei es mit "normalen" vom Hausarzt verschriebenen Medikamenten gegen Erkältung.

    Ich bin mir sicher, dass auch ich des öfteren gedopt bin (abgesehen vom Aspirin): Aufgrund von Kreuzschmerzen, die ich leider des öfteren habe, nehme ich öfters eine Schmerztablette (Parkemed) ein. Bin mir ziemlich sicher, dass dieses Präperat auf der Dopingliste steht.

    lg

  • Ich bin mir sicher, dass auch ich des öfteren gedopt bin (abgesehen vom Aspirin): Aufgrund von Kreuzschmerzen, die ich leider des öfteren habe, nehme ich öfters eine Schmerztablette (Parkemed) ein. Bin mir ziemlich sicher, dass dieses Präperat auf der Dopingliste steht.

    Ich kann dich beruhigen, es steht nicht auf der Verbotsliste. Es ist in Deutschland nicht mehr erhältlich, daher auch nicht in der Datenbank der NADA-Bonn zu finden. Auf der Österreichischen Seite jedoch ist es gelistet.

    http://www.nada-bonn.de/nc/nadamed/suche/
    Medikamenten-Datenbank - NADA Austria

  • Danke für die Info. Das heißt, dass man in Österreich mit Parkemed gedopt ist, in Deutschland aber nicht.

    Aspirin steht allerdings auch in Deutschland auf der Verbotsliste, wenn ich das richtig interpretiert habe.

    lg

  • Ähm.. Nein ;)
    Es sind jegliche Medikamente die in dem jeweiligen Staat erhältlich sind in der Datenbank. Die Medikamente die als Doping gelten, wurden markiert und es sind nähere Informationen dafür hinterlegt. (Auf der Österreichischen Seite zum Beispiel durch ein Stoppschild)

  • Ich bin noch mal deinem link zur österreichischen NADA gefolgt. Jetzt kenn ich mich aus. Also ist weder Aspirin, noch ein Parkemed ein illegales Dopingmittel.

    Da bin ich aber erfreut :thumbup: :thumbup: :thumbup: !!!

    Danke noch mal für den Hinweis!

    lg