Rundbrief Schützenverein

  • Hallo Leute,

    Ich hab vor einiger Zeit mal einen Brief geschrieben, für unsere Gemeinde, damit sie auf unseren örtlichen Schützenverein aufmerksam werden. Dieser ist bisher nur im Dorf Schaukasten ausgehängt gewesen nun kommt er in den Bürgerbrief um noch mehr Leute zu erreichen. Doch ich denke das dieser Brief auch was für die breite Öffentlichkeit wäre und möchte ihn deshalb hier reinstellen damit ihr Ihn auch für euren Schützenverein als Öffentlichkeitsarbeit benützen könnt wenn ihr wollt. Also Schlage ich vor das ihr ihn auch in eurem Örtliche Bürgerbrief etc. Abdrucken lässt, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt. Er erklärt im Wesentlichen was unser Schützentum ausmacht, welche Vorteile es hat und warum Vorurteile so leicht ausgeprägt sind und regt m.E. auch zum denken an.

    lg

    Bene

    PS: natürlich könnt ihr an dem Brief verändern was ihr wollt und Ihn an eure Situation anpassen.

  • Ein ganz gelungener Brief.

    Ich würde aber die Passage mit "vorsichtiger Umgang mit Schusswaffen" herausnehmen, denn dabei denkt Otto-Normalverbraucher gleich an schwere Schusswaffen und damit sollte ein Kind möglichst gar nicht in Berührung kommen.
    Wir schießen ja mit Luftgewehren und diese verschießen zwar auch Bleidiabolos, haben aber nichts mit dem landläufig assoziierten Waffen bei dem Wort "Schusswaffen" gemein.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • oh ok gut das du das gesagt hast, hab ich nicht drauf geachtet "Fachidiot" ^^ wie wär Sportwaffen oder komplett rausnehmen?

    Der Schießsport:
    -so interessant im Leistungsbereich
    -so spannend im Wettkampf
    -so Brüderlich in der Gemeinschaft
    darum Liebe ich diesen Sport so sehr.

  • Instruktives Beispiel, wie man/frau es nicht machen darf. Kann man in jede Verbandsschulung Öffentlichkeitsarbeit als Negativ-Exempel aufnehmen, so krass kontraproduktiv ist dieser "Rundbrief*.

  • Stimme hier carcano zu. Die erste Hälfte ist total negativ formuliert. Man muss sich für nichts rechtfertigen mit dem man ohnehin nichts zu tun hat.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ja. Geronimo hatte es in einem anderen Thread knapp auf den Punkt gebracht:

    "Ein gutes Image erreichen wir sicher nicht, indem wir ständig mitteilen, was wir alles nicht sind oder nicht sein wollen,"
    "Schießsport ist Trendsport oder hat zumindest das entsprechende Potential. Nur braucht's dafür positive Öffentlichkeitsarbeit; „Wir sind...“ statt „Wir sind nicht...“."

    2 Mal editiert, zuletzt von Carcano (14. März 2011 um 14:01)

  • Hoppla da hab ich anscheinen jemand auf dem falschen Fuß erwischt ^^

    Ich persönlich seh es nicht als Rechtfertigung an sondern als Gesellschaftskritisch das in unserer Gesellschaft die Mediengeilheit so sehr auf das Negative bezogen ist das über keinerlei positive Aspekte berichtet wird.

    Mir ist es ja eig. relativ wurscht wer den Brief hernimmt oder ob ich damit bei manchen Leuten eine Debatte auslöse, genauso wenig bin ich ein PR Manager der genau weiß welche Worte er wo hinsetzt. Ich bin vielmehr ein normaler Vereinskollege der die Leute so anredet wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

    Die Leute haben, meiner Erfahrung her gesehen, keine Lust mehr irgendwelche vorgewählten Worte von Pressestellen zu lesen, sondern ehrliche Worte wie es ist und nicht wie es sein kann oder mal sein wird oder sonstige spekulationen über einen Trendsport. Wir sind kein Trendsport denn eine teilweise Jahrhundertalte Schützenwesenkultur kann man nicht mehr als Trend einstufen. Wir sind und müssen ein Breitensport sein der sich nicht mehr vor anderen aktivitäten zurückzieht sondern sich vielmehr auf eine Stufe stellt.

    LG

    Bene

    Der Schießsport:
    -so interessant im Leistungsbereich
    -so spannend im Wettkampf
    -so Brüderlich in der Gemeinschaft
    darum Liebe ich diesen Sport so sehr.

  • Hallo Bene,

    laß dich nicht verunsichern, deine Rundbriefvorlage ist gut und aufrichtig sauber formuliert. Ob die Inhalte der obrigen Zeilen in eurer lokalen

    Region ankommen,wirst Du besser beurteilen können, als die nicht aus dieser Region Stammenden. Das mit dem Umgang mit Schußwaffen kann man in " mit den von uns verwendeten Sportgeräten" umnomminieren . Es wird dadurch unverfänglicher, aber sicherlich nicht unbedingt ehrlicher.

    Die Kinder werden unter strikter Beachtung der strengen gesetzlichen Regeln behutsam und fürsorglich von speziell für die Jugendarbeit geschulten und geprüften Personen an diesen unseren Sport herangeführt . Bis 12 /10 mit Sondergen. bedeutet das lediglich Umgang mit Schiesssimulatoren. von 12 bis 14 ausschliesslich mit erlaubnisfreien Luftdruckwaffen . Ab 14 nur unter beachtung weiterer strenger Auflagen bez Erziehungsberechtigter maximal Kleinkaliber.

    Ob dann nach vielen vielen Jahren, wenn aus dem ehemals behutsam und fürsorglich aufgenommenen und herangeführten Kind /Jugendlichen

    ersichtlich ein erwachsener verantwortungsvoller Mensch und erfahrener Schütze/Schützin geworden ist, darf er/sie hoffentlich noch selbst entscheiden, ob er/sie

    in ihrem hoffentlich langen Sportschützenleben ausschliesslich weiterhin Diabolos bzw. kleine Rundkopfgeschosse benutzen will, oder auch andere dann hoffentlich noch erlaubte Disziplinen eigenverantwortlich , zusätzlich oder ausschliesslich ausüben möchte.

    Jedenfalls schiessen WIR nicht nur ausschliesslich Diabolos. Ich weiß aber schon wie Dingo es gemeint hat. :) Freundschaft Dingo :)

    Also danke für die Vorlage, ich werde sie anpassen und versuchen ebenfalls unters Volk zu bringen. Versuchts doch auch bei euch in Eurem Stil,

    jedoch ein jeder möglichst solidarisch. Vermeidung des beliebten Sankt Florians Prinzips.

    Wie hieß es noch im Kinderlied ? Viele kleine Leute , in vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können eine Welt verändern.

    Es gibt viel zu tun, fassen wirs gemeinsam an.

    Major Tom

  • EIne Waffe, MajorTom, wird dadurch nicht zur Unwaffe, dass sie als Sportgerät verwendet wird.
    Es ist ja auch eine ungeheure Erleichterung, dass die Lörracher Schützin ihr Unheil, in deiner Diktion, nicht mit einer Waffe anrichtete, sondern mit einem reinrassigen Sportgerät, nämlich einer Walther GSP in .22 lfB.
    So kann uns Schützen ja in der Folge überhaupt nichts passieren, gell, und den Opfern und ihren Angehörigen können wir einfach entgegenhalten, ihre Waffenphobie sei ganz unangebracht, es habe sich ja nur um ein Sportgerät gehandelt...

    Carcano

  • ich schrieb, man kann das machen...ehrlicher wird es dadurch nicht. Wenn Du meine Beiträge liest, wirst Du sicherlich feststellen, das ich kein Problem damit habe einen Hammer auch als Werkzeug und eine Pistole oder Gewehr Waffe zu benennen. Es heist ja auch WBK und nicht SBK.

    Aber...... hätte es nach Deiner Philosophie denn uns geholfen, wenn die Frau in Lorrach ein anderes Kaliber und ein anderes, weil unsportliches Griffstück an Ihrer Waffe gehabt hätte ? Sankt Florian in Lauerstellung ? Ja is et dann möchlich ?

    Carcano, mir tut es um jedes Opfer leid, das bei Unfällen oder auch Gewalttaten zu Schaden oder gar zu Tode kommt, aber schreib mir doch bitte nicht diese "abgedroschenen armen Opfer Zeitungs Mitleidszenarien" hier rein, davon krieg ich schon jeden Morgen in Zeitung und Radio fast Würfelhusten, wenn ich mein wohlverdientes Brötchen mampfe.

    Ansonsten schönen Feierabend und schreib mir doch bitte mal was netteres :)

    Ich bin ene kölsche Jung wat willste mache ?

    Siegfried der Rheinländer (Major Tom )

  • Ich habe auch kein Problem, dass ich zu meinem Gewehr Waffe sage, nur wird darunter von den meisten Außenstehenden keine Sportwaffe in unserem Sinne, sondern eher ne Pumpgun, MG oder Panzerfaust gesehen. Daher meine Anmerkung.
    Dass wir nur Diabolos verschießen habe ich auf die Jugend bezogen, die Bene damit ansprechen will. Ich selbst schieße auch größere Kaliber, somit ist es mir durchaus bewusst, dass Luftdruck nicht alles sein kann.

    Ich würde diesen Satz einfach ganz weglassen und den Anfang vielleicht ein bisschen kürzen und ein bisschen Negatives rausnehmen. Die Einleitung mit etwas Negativem, was bestimmt fast jeder damit assoziiert, finde ich an sich gar nicht so schlecht. Das Gute kommt hinten raus ja geballt.

    An die beiden Kritiker Carcano und wegi: Ihr beide schreibt nur, dass es Shit sein soll. Ein Gegenvorschlag fehlt aber. Was würdet ihr anders machen bzw. wie würdet ihr es anders machen? (Denkt doch mal an Feedbackregeln: Nur zu sagen es ist scheiße, ohne richtiger Begründung und Verbesserungsvorschlag bringt uns doch hier nicht weiter)

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Freunde,

    also, sooo schlecht finde ich das Schreiben von LDS jetzt auch nicht. Ich kann mir sogar ganz gut vorstellen, das der gewählte Ansatz unter Berücksichtigung der besonderen Umstände sogar ganz zielführend sein kann, zumindest bei einem bestimmten Teil der Adressaten, die man vielleicht ganz besonders ansprechen möchte. Ein reines Werbeschreiben steht ja mit großer Wahrscheinlichkeit erstmal im Widerspruch zu dem, was der Adressat bisher so über den Schießsport gehört hat. Das leidige Thema daher gleich am Anfang direkt und offensiv anzugehen und dann aufzuklären, muss zumindest aus meiner Sichtweise nicht generell schlecht ankommen.

    Der Text ist allerdings an einigen Stellen noch etwas holperig und könnte daher noch etwas Schliff vertragen. Eine Umgestaltung in Richtung Flyer könnte auch eine Überlegung wert sein. Dann könnte man auch das Thema "Sportgerät" elegant lösen, indem man ein paar Fotos einbaut. Generell, ein paar gute, farbenfrohe Bilder sagen oft mehr als tausend Worte.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Einer von vielen denkbaren Ansätzen der Öffentlichkeitsarbeit (nur indirekt für einen konkreten Verein, vor allem für den Sport überhaupt) ist hier zu finden:

    Volkshochschule Wiesbaden: Spezial

    Und wer vor dem Klicken auf den Link erst einmal wissen will, was es ist:

    Kursnummer: A86860
    Titel: Sportschießen: Eine laute Form der Meditation

    Info: Sportschießen hat eine lange Tradition in Europa. Seit dem 12. Jahrhundert
    gibt es Schützengilden, die den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit
    Sportwaffen trainieren. Der sichere und verantwortungsvolle Umgang mit
    Schusswaffen hat auch für die Deutschen Schützenbund Lizenztrainer des
    Polizei-Sportvereins Grün-Weiß Wiesbaden oberste Priorität.

    In diesem Anfängerkurs erlernen Sie in Theorie und Praxis Schritt für
    Schritt die Grundbausteine des sportlichen Schießens und setzen die
    erlernten Prinzipien an Luftpistole, Kleinkaliberpistole und Großkaliber-
    pistole um. Der Kurs richtet sich an weibliche und männliche Schießsport-
    interessierte ab dem 16. Lebensjahr (bis zum vollendeten 18.
    Lebensjahr nur mit Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten).
    Das Schießen mit der Großkaliberpistole ist ab dem 18. Lebensjahr möglich.
    Der Unterricht wird von lizensierten DSB-Trainern mit maximal 6 Personen
    durchgeführt.
    In Kooperation mit dem PSV Grün-Weiß Wiesbaden und der Interessengemeinschaft
    Wiesbadener Schützen.

    Veranstaltungsort: Polizeisportverein, IWS-Halle, Brunhildenstr. 55
    Veranstaltungstage: Montag alle Kurstage und -orte
    Zeitraum: Mo. 28.02.2011 - Mo. 23.05.2011
    Dauer: 10 Abende, 26,67 Unterrichtseinheiten
    Uhrzeit: 18:30 - 20:30 Uhr
    Kosten 90,00 EUR
    Dozent(en): xxxxx
    Abschließende Info:
    Anmeldebedingungen:
    Material: Die Munition für Luftpistole ist im Kurspreis enthalten.
    Kleinkalibermunition (3,- €/50 Schuss) und ggf. Großkalibermunition
    (12,-/50 Schuss) werden von den Teilnehmer/innen zusätzlich nach
    Verbrauch gezahlt.

  • dingo

    Stimme hier carcano zu. Die erste Hälfte ist total negativ formuliert. Man muss sich für nichts rechtfertigen mit dem man ohnehin nichts zu tun hat.

    ist dir das zuwenig feedback? Ich muss ja nicht den Brief umschreiben.....


    Ich komme aus einer ursprünglichen Waffen-Gegner Familie. Mittlerweile schauts anders aus. Meine Mutter bzw. mein Vater waren strikt gegen Waffen. Als Kinder durften wir nicht mal eine Spritzpistole haben.


    Hätte meine Mutter so einen Brief bekommen hätte Sie gar nicht mehr weitergelesen und wir Kinder wären gar nie zum Schießen gekommen.


    Stell dir vor Mercedes schreibt einen Brief:

    Sehr geehrte Autofahrer,

    Abgase, woran denkt man in der heutigen Zeit als erstes wenn man dieses Wort hört?

    Vermutlich denken sie an:

    -Ersticken
    -Schlecht für die Natur

    -Ozonloch
    usw.

    Es stimmt, in der letzten Zeit wurde viel schlechte Presse zu diesem Thema gemacht und viele Leute haben mit diesem Wort, meist in Verbindung mit CO2-Emissionen, Ihre dreckige Wäsche gewaschen.
    Doch woran liegt es eigentlich das man bei diesem Thema gleich von schrecklichen Motoren,
    die von schrecklichen Ingenieuren geplant wurden, ausgeht?
    Um es zu verdeutlichen, wie viele Erinnerungen haben sie zum Thema Krieg, Leid, Terror und wie viele Sachen fallen ihnen im Gegenzug zu Themen wie Frieden und Versöhnung ein?
    Es ist verständlich das schlimme Taten meist stärker in Erinnerung bleiben, weil sich die Presse viel mehr darum reißt darüber zu berichten. Doch sehen wir uns mal die positiven Aspekte einer Jahrelangen Kultur im Motorsport an.


    Hab gar nicht viel ändern müssen und jeder versteht sofort das dies so niemand schreiben würde.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Carcano,

    Auch eine gute Vorlage, nur für eine andere Zielgruppe und für was völlig anderes.

    (Ab 16 interessenten für diverse Pistolendisziplinen) . Der PSV ergibt beim unbeeinflußten, unbedarften Angesprochenen noch einen zu-

    sätzlichen Vertrauensbonus. 16 jährige fragen für sowas in aller Regel ihre Eltern nicht mehr und bringen sie auch nicht mit. Höchstens

    wenn sie Fuß gefasst haben um zu zeigen hier, Eltern, ich mache das, stehe dahinter und...........was habt ihr denn da auch schon wieder gegen. Das ist dann aber auch i.O. egal wie, wenns ein positiver Kontakt wird ists gut.

    Bene´s Vorlage richtet sich vorwiegend an die Eltern von Kindern und Jugendlichen, die wissen wollen, wo, wie und was ihren Kindern da nähergebracht wird. Die eingangs direkt erwähnten und damit vorweggenommenen Vorurteile hat man uns unabklopfbar angepappt.

    Ja, die kleben zäh wie Katzenkot an uns. Es nützt meist nichts das alles nicht anzusprechen und nur den glänzenden Sport zu beleuchten weil

    Interessant............aber, ach das sind die......die bezeichnen das als Sport, ne, lieber nicht mit unsern Hänschen oder Gretelchen.

    "Kontaktende"

    Ob diese oder diese Werbung geeigneter ist ,ist auch regional sehr unterschiedlich und muß im Kontext gesehen werden.

    Das muß der Aufgreifende entscheiden und es gibt noch jede Menge Nuancen. Wir wollen doch gerade nicht ein bundesweites Einheitsschreiben.

    @weg 82

    100% erreicht man nie. Holophobe Eltern mit ausgeprägter Ablehnung zum Themenkomplex wird man nur selten überzeugen können und wenn dann natürlich eher via Ihrer (teils)mündigen Kinder. Aber um die gehts nicht, sondern um die vernünftige Dekontermination der von der Meinungsmache bereits Wenig- bis schwach Verstrahlten (bildlich gesprochen).

    Viele Wege führen nach Rom. Keiner Weiß genau welcher, für wen der Richtige ist. Wichtig ist nur, das wir gemeinsam ,geschlossen und in etwa zeitgleich (Vor dem Dunkelwerden) unser Ziel erreichen.

    Have a nice day, ready for work

    Major Tom

  • @wegi

    dein Beispiel mit dem Auto mag ja ganz schön sein, aber kauft deswegen niemand mehr ein Auto? Gewiss nicht und genau deine Argumentation gibt es zur Genüge von Umweltaktivisten, Medien, etc. Und trotzdem kauft man Autos.
    Im Vergleich zu Benes Brief fehlt in deinem Beispiel dann der ganze zweite Teil wo er alles relativiert und den wahren Charakter des Schießsports darstellt. Würde Bene nach diesem ersten Teil aufhören, dann gäbe ich dir recht, dass es nicht das gelbe vom Ei ist.

    Übrigens ein kleines Beispiel zum verantwortungsvollen Umgang mit Waffen: Ich komme aus einer Schützenfamilie, im Gegensatz zu wegi. Ich habe aber als Junge nie eine Spielzeugpistole oder Softair bekommen (ausgenommen der Knallpistole für den Cowboy im Fasching), denn das hat nichts mit Schießen zu tun und wenn ich schießen will, dann nur verantwortungsvoll im Schützenverein. Das ist für mich eine verantwortungsvolle Erziehung im Schützensport, denn das Schießen mit der SoftAir, die noch dazu täuschen echt aussieht, auf eine andere Person lässt die Hemmschwelle deutlich sinken, später mal eine Waffe dafür zu nehmen, die nicht nur Plastikkügelchen verschießt. Da ist die Parallele viel deutlicher, als zum sportlichen Schießen mit LG oder KK-Matchwaffen.
    Und mit der Cowboypistole wurde mir auch beigebracht, niemals auf irgendeinen Menschen oder ein Tier zu zielen. Ich durfte nur abdrücken, damit es knallt, wenn ich auf den Boden, in die Luft oder in eine freie Gegend hielt. Auch wenn es dabei nur knallte und nichts den Lauf verließ, wurde auch hier schon im Kindesalter der richtige Umgang gelehrt.
    Ich moderiere seit Jahren einen Kinderfasching (bei uns im Schützenheim) und da sehe ich, dass genau dieser korrekte Umgang von den meisten Eltern nicht gelehrt wird. Somit möchte ich sagen, dass Eltern, die den Schießsport ausüben, viel verantwortungsvoller an dieses Thema herangehen, als andere und dass hier bestimmt keine neuen Amokläufer ausgebildet werden.

    So nun wars aber etwas OT und wieder zurück zum Rundbrief von Bene.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • MajorTom: in der Tat, der von mir nur als eines von vielen Beispielen hervorgehobene nette VHS-Kurs mag in manchen anderen Situationen gut und direkt so kopierbar sein, in anderen vielleicht auch nicht. Manche Volkshochschule wird ein solches Angebot attraktiv finden, eine andere vielleicht ablehnen. Wichtig ist jedenfalls, dass mensch einen Schießstand zur Verfügung hat, und dass "die" Schützengemeinschaft das Vorhaben insgesamt mit trägt (also der Schützenkreis oder Bezirk), damit Eifersüchteleien vermieden werden. Vielleicht noch wichtiger ist die richtige Einstellung und Erwartung auf Seiten der Veranstalter: man/frau darf das NICHT als eine Maßnahme der Nachwuchswerbung auffassen, sondern als eine gelungene Popularisierung des Sports und positive Öffentlichkeitsarbeit. Wenn dann sogar eine neue Schützin hängenbleibt, umso besser - es ist aber nicht das erwartete "Ziel".

    Zur 16-Jahresgrenze des konkreten Kurses: das WaffG in aktueller Fassung (2009) setzt das Limit für KK und EL-Flinte bei 14 Jahren und für GK bei 18 Jahren. Der Grund ist vielleicht der folgende:
    - Erstens hatte die Ursprungsfassung des WaffG-2003 noch die (vernünftige) 16-Jahresgrenze im damaligen § 27 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2, wonach es ab 16 Jahren keines schriftlichen Einverständnisses des Sorgeberechtigten mehr bedurfte (heute dagegen nötig bis 18 ).
    - Zweitens gibt es in einem anderen rechtlichen Zusammenhang die 16-Jahresgrenze auch weiterhin, nämlich hinsichtlich der "besonderen Obhutsperson" (in der Praxis des DSB ist das meist die JuBaLi). Unter 16 muss eine solche (oder stattdessen ein zur Aufsichtsführung befähigter Sorgeberechtigter) nämlich zwingend zugegen sein, ab 16 aber nicht mehr: § 27 Abs. 3 Satz 5 WaffG aktuell.

    Carcano

    Einmal editiert, zuletzt von Carcano (16. März 2011 um 11:55)

  • dingo

    hab ja auch nur den ersten Teil des Briefes kritisiert und deshalb auch nur den Teil umgeschrieben.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ja. Aber der fatale Anfang verunmöglicht den gesamten Brief und erreicht dadurch bei der Leserin / dem Leser das Gegenteil. Das hat gerade deine schöne Parodie noch einfach klar aufgezeigt. Das ist aber ein durchaus typischer Fehler, der sich immer verheerend auswirkt, egal in welchem Kontext.

  • Unabhängig mal von der individuellen und subjektiven Bewertung des Schreibens, der Hinweis von Carcano in Bezug auf die Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten für Personen unter 18 ist sehr wichtig, da das in sehr vielen Publikationen und Rundschreiben falsch bzw. unscharf dargestellt wird. Die Einverständniserklärung und die besondere Qualifizierung der Aufsicht sind zwei unabhängige Forderungen, die nicht vermengt werden dürfen. So lese ich das jedenfalls aus den Gesetzestext.

    Das heißt im Klartext, eine Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten muss für Minderjährige immer bis zur Volljährigkeit vorliegen, auch bei "nur" Druckluft. Über den Singular bei Erziehungsberechtigten könnte man auch noch diskutieren.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank