Altersfeststellung meines Mod. 54 Match

  • Hi,

    ich habe mir da nie so wirklich drüber Gedanken gemacht, aber jetzt wollte ich mal genauer wissen, wie alt "mein" Anschütz Mod. 54 wirklich ist. Erste Anlaufstelle war natürlich erstmal mein Vater - ist ja waffenrechtlich sein Gewehr.
    Der hat aber nur gesagt, dass er es auch schon gebraucht gekauft hat. Und das ist ca. 35 Jahre her :D .
    Er meinte, dass es damals schon 10-15 Jahre alt war.

    Jetzt wollte ich fragen, ob ihr da mehr wisst und mir Aufschluss geben könnt, ohne das irgendwem (z.B. dem Anschütz Support) verhältnismäßig viel Geld zu bezahle, oder on ihr den Produktionszeitraum zum. eingrenzen könnt.
    Nach Angaben meines Vaters dürfte dieser zwischen 1960-65 liegen, nach der "Anschütz-Selbsthilfe-Seite" vor 1958, da keine Jahreszahl neben dem Beschusszeichen ist, was ich aber eig. nicht glaube.

    Die Seriennummer lautet 02638. Das älteste was ich je bei eGun gesehen habe war 05XXX. 8)

    Das Gewehr, hat den ganz alten Abzug, als den, wo man sozusagen "nichts" verstellen kann, der, der noch vor dem 1407-U9 kam.
    Ich komme damit aber super klar und brauche nichts anderes am KK-Gewehr ( Am LG300XT schieße ich ja z.B. auch den TEC-HRO Touch)
    Oben auf dem Übergang von System zum Lauf steht nicht Anschütz, sondern JGA so über Kreuz, d.h. nur ein G in der Mitte, ihr wisst schon was ich meine :)

    Danke im Vorraus.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Hi,

    wenn Du das Baujahr ganz genau wissen willst und es ist kein Baujahr (alleridngs nur die letzten beiden Zahlen) auf der linken Seite am Lauf vor der Hülse eingeschlagen, dann hast Du keine andere Möglichkeit als bei Anschütz kostenpflichtig das Baujahr heraussuchen zu lassen. Der hohe Preis den Du dafür zahlen musst, liegt daran, dass dort jemand (in der Regel der Reparaturmeister G. Harder) in den Büchern die Nummer heraussuchen muss. Und da erst seit ca. 1958 das Herstellungsjahr eingeschlagen wird kannst du Dir vorstellen, was es für eine Arbeit ist dort nach einer bestimmten Nummer zu suchen.

    Gruß

    der Stanzer

  • Ja, kann ich mir gut vorstellen.Sind eben 50 Euro.Ich denke aber, ich frage bei Anschütz nicht an.Die 50€ sind es mir nicht wirklich wert.
    Weißt du (oder auch wer anders) welcher Zeitraum mit ca.1958 gemeint ist ???
    Wurde das innerhalb eines Jahres alle umgestellt oder wurden auch z.B. in 57 oder 60 noch Läufe ohne Nummer gefertigt ???

    Achso, dann habe ich noch eine Frage zum Abzug.Wie immer ^^.
    Weiß jemand ob man das andere Züngel (1407-U9 - das, das heute noch am 1903 verbaut wird ) an den Abzug meines Gewehres dranbauen kann ??

    Ich denke mal ja oder ?? Die komplette Abzugseinheit ist ja eigentlich die gleiche. Die Frage ist nur, wo ich sowas noch her bekomme. Das wird bei Anschütz nur in den Ersatzteillisten geführt, einzeln zu kaufen gibt's den nicht, habe ich zumindest noch nie gesehen.Also wahrscheinlich nur gebraucht, am besten über jemanden , der sich einen anderen verbaut hat oder so.Aber ich komme mit dem alten auch gut klar.

    Danke schonmal, wenn noch jemand was weiß, ruhig schreiben, ich wäre euch dankbar.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Also das Abzugszüngel ist identisch und das gibt es auch noch. Du musst es halt nur über Deinen Waffenhändler bestellen, Preise gelten da nach der Ersatzteilpreisliste.

    Wann die genaue Umstellung erfolgte weiss ich nicht. Fakt ist, dass es sich i.d.R. nicht lohnt, noch größere Summen für Reparaturen o.ä. auszugeben, weil es einige Teile für dieses Modell schon nicht mehr gibt und Du dann z.B. beim Verschluss das ganze dann auf die neue Version (1807 bzw. 1907) umbauen lassen müsstest. Ich kann Dir nur empfehlen, wenn Du größere Sachen als ein neues Abzugszüngel planst die Finger davon u lassen und ggf. ein neues (oder schönes gebrauchtes) Gewehr kaufst, da hast du sicherlich mehr von.

    Gruß

    der Stanzer

  • Hallo ChrissySV1919,

    die zweistellige Nummer neben dem Beschusszeichen, die der Stanzer beschreibt, gibt ganz korrekt das Beschussjahr und damit nicht zwangsläufig das Baujahr an. Das Einschlagen der zweistelligen Jahreszahl neben dem Beschusszeichen wurde, wir schon von Stanzer angegeben, ab ca. 1958 praktiziert. Ab ca. 1968 wurde dann für die Jahreszahl eine Kodierung in Form von zwei Buchstaben verwendet. So bedeutet z. Bsp. HF Beschussjahr 1975 und ID Beschussjahr 1983. Für das I wurde teilweise auch ein J verendet, um Verwechselungen zu vermeiden. Weiter geht es dann mit K für 9. Das A steht für die Null.

    Schau doch mal, ob Du zwischen dem Beschusszeichen, das ist der kleine Bundesadler normalerweise mit N drunter, und dem Zeichen des Beschussamtes, das ist für Ulm das stilisierte Geweih, eine zweistellige Nummer findest. Buchstaben dürften wohl bei dem geschätzten Alter nicht mehr zutreffen. Wenn Du keine zweistellige Nummer findest, dürfte das Gewehr von vor 1958 sein.


    @Stanzer

    Ich finde, die Mitteilung der Altersangabe anhand der Herstellernummer, ist ein Service, den man bei solch einer Firma wie Anschütz und insbesondere bei einem Produkt wie einer Schusswaffe, eigentlich schon kostenlos erwarten könnte. Ich kann Dir jedenfalls versichern, dass es andere Firmen (in anderen Branchen) gibt, die das so handhaben.

    Wenn da die Firma Anschütz in den frühen Jahren bei der Vergabe der Seriennummern, sagen wir mal, etwas kreativ vorgegangen ist, dann wäre es doch an der Zeit, da mal etwas Systematik reinzubringen. Wäre doch eine schöne Aufgabe für einen Praktikanten, z. Bsp. einen angehenden Archivar oder so. Am Ende hätte man dann eine schöne Liste oder noch besser, gleich ein Programm, welches nach Eingabe der Seriennummer die Jahreszahl ausspuckt. Ist ja jetzt nicht wirklich besonders schwierig. Man hat jeweils einen Pool von Nummern, zu denen eine bestimmte Jahreszahl gehört.

    Aber natürlich, warum kundenfreundlich, wenn man sich die Sache auch fürstlich (50,- EUR) bezahlen lassen kann. Ich habe ja schon mal an anderer Stelle gesagt, dass die Firma Anschütz in den letzten Jahren bei mir deutlich an Sympathiepunkten verloren hat, und das sage ich als langjähriger Anschütz-Schütze.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Murmelchen (Frank),

    da gebe ich dir völlig recht, auch ich finde es nicht gut, was Anschütz in den letzten Jahren tut. Zum einen vermisse ich da die Kundenfreundlichkeit, zum anderen fehlt mir da ein wenig die Innovation. Neuentwicklungen, sind oftmals sachen, die mit vorhandenen alten Teilen realisiert werden, weil diese eben am Lager sind und damit billiger, als neuentwickelte Teile (ein Beispiel soll hier nur die Vorderschafterhöhung beim LG 8002 Alu genannt werden). Oder es sind außer Haus entwickelte sachen, die dann unter dem namen anschütz verkauft werden (Als beispiel sei hier nur der Precise shcaft vo herrn Schäfer genannt sein).
    Außerdem ist der Service sehr viel teuerer geworden, als im Vergleich bei anderen Firmen.

    Das hat mich auch dazu bewogen, nachdem ich immer und nur Anschütz geschossen habe auf ein anderes Produkt umzusteigen und freue mich hier immer über den hervorragenden und günstigen Service!!


    Gruß

    der Stanzer

  • Danke , jetzt hagelt's aber ausführliche Antworten ^^

    Nein, also an dem Gewehr ist ja nichts defekt oder so.
    Deswegen plane ich auch nichts größeres an Umbauten etc.
    Auch nicht am Abzug, da dieser perfekt eingestellt ist (Druckpunkt meine ich, der Züngel lässt sich ja nicht verstellen).

    Das Gewehr hat einen Standardschaft vom 1407, mit dem ich auch super zurecht komme und eigentlich nicht auf ALU wechseln möchte, weil das vom Stand alles richtig gut passt, wie ich es mit einem Aluschaft mit Hakenkappe und Ausleger aus irgendeinem Grund (wahrscheinlich die niedrigere Systembettung) nur mit
    Riesen-Visierlinienerhöhung und einer verdammt weit nach unten gestellten Kappe hinbekomme
    Diese ewige Bastelei erspare ich mir lieber gleich. :)

    Der Abzugszüngel ist (m.M.n) das einzigste, was an dem Gewehr heute (eigentlich) nicht mehr zeitgemäß ist.
    Am System hat sich ja nicht viel geändert. OK, die Diopter sehen heute auch etwas anders aus, aber die meisten bei uns, vorallem die, die für jede Disziplin einen eigenen haben, schießen auch noch mit den alten.
    Und ich brauch' keinen Diopter, mit dem ich beim stehendschießen die Innenzehn perfekt reindrehen kann. ;)

    Auch wenn ich öfters mal angesprochen wurde, weil manche es sich nicht vorstellen können, das so ein Gewehr noch im sportlichen Bereich anzutreffen ist, obwohl viele Aufgelegtschützen auch so welche haben ?( .

    Achso, ist das eig. normal, dass ich meine Flügelsicherung nicht betätigen kann ?
    Die stößt gegen den Schaft und lässt sich dadurch nicht runter drücken - Zur Zeit dieses Schafts gab's ja schon den Hebel zum Sperren an der Seite.Aber eine Sicherung ist beim Sportschießen ja eh nicht vorgeschrieben, da das Schloss ja immer geöffnet sein muss, wenn das Gewehr abgelegt wird. *streb*

    THX Leute :D

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Hallo ChrissySV1919,

    ich habe ja auch schon mal geäußert, dass man auch mit so einem Standard-Schaft noch klar kommen kann.

    Vermutlich ist dein Schaft schon für ein System mit neuem Schloss bzw. neuem Abzug vorgesehen gewesen. Wenn Dich das mit der Sicherung stört, musst Du einfach an der Stelle etwas Holz wegnehmen. Aber warum, eine Sicherung braucht man nicht wirklich an einem Sportgewehr und auch ein gesichertes Gewehr ist und gilt immer noch als geladen, also hier zweckfrei.

    Andere Frage: Hast Du denn inzwischen die Beschusszeichen an deinem Gewehr schon gefunden? Normalerweise müssten dort 3 vorhanden sein. Eins auf dem Lauf, eins am Schloss und eins am System. Aber ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das auch schon bei den ganz alten Gewehren so war. Bei dem Beschusszeichen auf dem System müsste aber auch die Zahl zu finden sein, wenn schon vorhanden.


    Ach ja, das Problem mit dem Abzug könntest Du möglicherweise in den Griff bekommen, indem Du Dir eine Art Klemmaufsatz bastelst oder, wenn Du die Möglichkeit hast, fertigen lässt. So in der Art wie das breite Teil von Anschütz, welches man über das normale Züngel klemmt.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (1. März 2011 um 22:19)

  • Ich kenne nur 2 : Das am System und das am Lauf.Da steht aber weder Zahl noch Buchstabe, sondern nur das Geweih vom Ulmer Beschussamt.
    Also ist es vielleicht wirklich von 1958 oder älter, viel älter kann's ja nicht sein.

    Wie ich auch schon gesagt hatte, da jetzt irgendwas vom Schaft abzuschleifen, damit die Sicherung runter geht, ist sinnlos, weil man es eben nicht braucht und es beim Sportschießen nicht vorgeschrieben ist.

    Entweder kaufe ich mir diesen Abzugszüngel von den "neueren" Match 54,1413,1807/1813,1903 oder ich lasse den alten dran, mit dem ich wie schon gesagt super klar komme, auch wenn er alt ist.

    Irgendwann kann man ja auch mal das komplette Gewehr auf ein aktuelles "rundes" System aufrüsten lassen, aber das hat noch Zeit, weil meins so wie es jetzt ist richtig gut schießt und ich da keinen Sinn drin sehe was umzurüsten.
    Wenn dann könnte mal irgendwann 'ne neue Visierung her oder wenigsten ein neues verstellbares Ringkorn.
    Was natürlich der Oberknaller wäre, wär, wenn man bei meinem alten Mod. 54 die Kugel vom Kammerstengel abschrauben könnte und gegen so einen obercoolen Stopper-Golball tauschen könnte. :thumbup:

    Mit freundlichem (Schützen-) Gruß

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
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  • Ich habe jetzt nochmal eine Frage.

    Soll ich bei dem Schaft vielleicht doch noch ein bisschen Holz wegnehmen, damit die Flügelsicherung wieder funktioniert ???
    Ich bin mit ganz sicher, dass eine Sicherung beim Sportschießen nicht vorgeschrieben ist.
    Das Problem ist aber, dass ich Angst habe, dass das jemand von der Waffenkontrolle bei der Landesmeisterschaft anders sehen könnte.
    Und mit denen zu diskutieren ist zwecklos.
    Könnte das Ärger geben ?

    Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. MfG Christopher.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Hallo ChrissySV1919,

    Ärger kann es immer mal geben und wenn man dann nicht kuschen will, muss man zwangsläufig diskutieren. Aus meiner Sicht sind dabei immer noch die richtigen Argumente maßgeblich.

    Aber eine (funktionierende) Sicherung wird an keiner Stelle in der Sportordnung verlangt und ist auch in Sachen Waffenrecht nicht relevant. Frag doch mal nach einer Sicherung beim Revolver. Du darfst die Waffe immer nur im Schützenstand (und normalerweise erst auf Anweisung hin) laden. Spätestens wenn Du sie wieder aus der Hand legst, hat sie ungeladen zu sein.

    Ich denke, dass sind Argumente, welche auch uneinsichtige Aufsichten oder Schießleiter überzeugen sollten. Im Zweifel fragst Du halt, wo die aufgestellte Forderung in schriftlicher Form zu finden ist.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Gut, danke.
    Dann lasse ich das vorerst einmal.Denn so gerne möchte ich da nicht dran rumbasteln.

    Mit freundlichem Schützengruß, Chrissy^^

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
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