Waffensachkundeprüfung

  • kann mir jemand sagen, wo man im Bereich Bad Kissingen, Schweinfurt oder Bad Neustadt eine Waffensachkundeprüfung ablegen kann.

    Ich hab ein Angebot: dauert 4 Tage (2 Wochenenden) und kostet 250€

    ist der Preis OK????


    mfg seba

  • Hallo Seba,

    ich halte den Preis für viel zu teuer. Kannst du denn die Sachkunde nicht über deinen Kreis- oder Landesverband machen? Habe mal bei uns nachgeguckt. Im KSV Achim kostet es nur 30 Euro wobei da sogar noch die Ausbildung zur Schießstandaufsicht mit dabei ist.
    Im KSV Verden kostet der Lehrgang sogar nur 20 Euro.

    Also da würde ich mich auf jedenfall nochmal umgucken.

    Gruß Marcus

  • Hallo Seba,

    ich bin eher selten bei den Meisterschützen unterwegs, möchte Dir die Frage aber gern kompetent beantworten.

    Das Angebot von dem Du schreibst ist sicherlich ein kommerzieller Anbieter (250 Euro).

    Wenn Du keinem Verein (Der Mitglied eines anerkannten Schiessportverbandes ist) angehörst, geht es nur so.

    Die Lehrgänge unterliegen der polizeilichen Aufsicht, sind alle daher von guter Qualität. Für 4 Tage und kommerziell ist 250 Euro i.O.

    Die Schützenbezirke (zumindest des DSB oder Teilverbandes) richten etwa halb- bis vierteljährlich eigene Sachkunde Lehrgänge aus.

    Sachkunde kostet dabei 50 Euro pro Teilnehmer und dauert 2 Tage i.d.R. Sa u.So. . Hängst Du einen weiteren Tag mit kl. Prüfung an, erwirbst Du noch die Schiessstandsaufsicht . Der Aufsichtsteil wird in der Regel vom Verein übernommen, weil Du dann dort auch einsetzbar bist.

    Die Sachkunde vorrangig zum Sportgeräteerwerb ist Privatsache, daher die 50 Eu, die mal 50 DM waren. ;(

    Gehts nur um Sachkunde, so ist die Kommerzielle/Private nicht die schlechtere Ausbildung, nur manche Bezirke erkennen sie als Zugang zum Aufsichtslehrgang (Immer Verbandsintern) nicht an. Das ist zwar nicht richtig, da selbst die Behörde die anerkennen muß, aber zank dich deswegen mal mit den warlords der Bezirke. Müßig. :cursing:

    Also, bist Du Mitglied, dann hast Du die Wahl In- oder Extern.

    Info meist über die Bezirksvorsitzenden/Bezirkshomepages , wobei Du auch in fremden Bezirken, ja sogar in fremden Landesverbänden des DSB mitmachen kannst. (Anfragen kostet nichts und in der Regel sind Gäste von anderen Bezirken gern gesehen)

    Bist Du noch kein Mitglied, ists zumindest dafür ne Überlegung wert. Ohne Mitgliedschaft gibts auch meines Wissens nach die Gelbe WbK nicht!

    bist Du kein Mitglied und willst auch nie nimmer nicht eines werden, dann geht nur die kommerzielle Lösung.

    Willst Du die Prüfung nur machen und keinen Erweb vornehmen, ists egal. Willst Du erwerben stehst Du als Nichtmitglied vor dem nächsten Problem, Bedürfnisnachweis und das ist zwar nicht unmöglich für Vereinsmuffel, aber schwer, sehr schwer. D.h. gütigen Gastverein finden und

    fleißig Gastbelege sammeln. Nur wer fordert dann bei welchem Verband den Bedürfnisnachweis für Ersterwerb für Dich an?

    Ist nicht einfach in D, es gibt zwar keinen Vereinszwang, aber eben auch ohne Verein i.d.R. keine Verbandsbescheinigung und ohne die keinen Erwerb :(

    Schöne Grüße

    Major Tom

  • Schonmal danke für die ausführlichen Antworten.

    Zur Zeit bin ich nur Mitglied in einem Verein wo Luftgewehr geschossen wird.
    ich habe jezt aber mit dem kk schießen begonnen bin mir aber noch nicht sicher welchen der drei Vereine ich entgültig beitreten möchte. ich frage auch noch mal bei den vereinen nach wegen der prüfung

    mfg seba

  • Bei uns richtet der Bezirk die Sachkunde inkl. Standaufsicht aus und es kostet 90€. Es dauert 2 Tage Lehrgang und ein Tag Prüfung. Wie man auf so günstige Kosten von 30 und weniger Euro kommt, ist mir aber schon schleierhaft. Oder wird bei euch auf den Lehrgängen nicht geschossen? Wir mußten 5 Schuß auf ne KK-Scheibe treffen (50m)und mit der SpoPi, .32 und 38. Special schießen.

    Gruß,
    Markus

  • Hallo Major Tom,

    die von Dir genannten Preisangaben schwanken innerhalb der Kreise und Bezirke der jeweiligen Landesverbände des DSB, teilweise sogar recht stark. Knapp 100.- EUR sind aber ein guter Richtwert für die allgemein gültige Sachkunde inklusive Berechtigung zur Standaufsicht. Aber es geht auch deutlich deutlich preiswerter, wie die anderen Beiträge hier ja zeigen.

    Selbst bei den kommerziellen Anbietern halte ich 250.- EUR für leicht überzogen. Auch dort gibt es Angebote im Bereich von 100.- EUR.

    Die kommerziellen Anbieter sind auch nicht die einzige Alternative, wenn man als Schütze keinem anerkannten Schießsportverband angehört. Es gibt auch traditionelle Schützenverbände, welche Sachkundelehrgänge für ihre Mitglieder anbieten, z. Bsp. im Hinblick auf das Traditionelle Vogelschießen. Diese Lehrgänge werden auch oft erstaunlich preiswert angeboten und der Teilnehmer erhält normalerweise eine behördlich uneingeschränkte Sachkundebescheinigung inklusive Berechtigung zur Standaufsicht.

    Dein Hinweis, dass sich einige Landesverbände mit der gegenseitigen Anerkennung der Sachkunde im Hinblick auf weiterführende Lehrgänge und teilweise auch in Bezug auf die Berechtigung zur Standaufsicht etwas schwer tun, ist wichtig und sollte von den Aspiranten je nach gegebener Situation auch berücksichtigt werden.


    Ach ja, wie man auf so günstige Preise kommt, ist ganz einfach. Man macht es ehrenamtlich ohne Spesen. Der sichere praktische Umgang mit den Schusswaffen kann auch ohne jegliche Schussabgabe demonstriert und geprüft werden.


    Die Gelbe WBK kann es auch ohne anerkannten Verband geben. Mir ist jedenfalls so ein Fall bekannt. Ist aber immer sehr stark von der jeweiligen Behörde und dem zuständigen SB abhängig.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (24. Februar 2011 um 16:12)

  • Der sichere praktische Umgang mit den Schusswaffen kann auch ohne jegliche Schussabgabe demonstriert und geprüft werden.

    Das entspricht (mehr) nicht den Anforderungen des Waffenrechts: § 1 Abs. 1 Nr. 3 Hs. 2 der AWaffV. Nicht nur die sichere Handhabung, sondern auch die "ausreichenden Fertigkeiten im Schießen mit Schußwaffen" werden jetzt obligatorisch geprüft.

    Carcano

  • 250 Euro Wow.....

    wir haben 20,-- Euro für Schieß- und Standaufsicht bezahlt zusätzlich noch 25,-- Euro für die Unterlagen vom Verband, Dauer 2 1/2 Tage
    Freitag, Samstag, Sonntag

  • Wow, ich hätte nicht gedacht, dass die Preise so schwanken.

    Also ich habe vor ein paar Jahren die Sachkunde inkl. Standaufsicht an 3-4 Freitagabenden, einen Samstag inkl Schießen und einem Prüfungstag gemacht. Das ganze kam dann 30,00 € pro Person.

    Ich denke die PReise schwanken aber auch je nachdem wie Stark das Ehrenamt in dem Bezirk ist. Sobald mal ein Referent ausfällt oder keine Lust mehr hat müsste dann hierfür ein externer geholt werden, der dann auch noch finanziert werden muss.

    Allerdings muss ich sagen, dass gerade die Bezirke etc. das ganze nicht komerziell machen sollten, da ja auch sie ein berechtigtes Interesse haben das die Schützen sich auskennen. Folglich halte ich 100 € z.B. für zuviel. Bei 20 Teilnehmern wären das 2.000,- €. Der Verein der die Räume zur Verfügung stellt bekommt sein Geld durch die Bewirtung, die Munition fürs Schießen sind. max pro Person 10,00 € (= 200,00 €), somit müssen nur noch die Lehrmittel (auch ca. 10 €/Person) und die Referenten bezahlt werden (für 3 Tage max 500,00 € eher weniger).

    Das heißt wir sind bei 45 € pro Person. 50,00 € sollten meiner Meinung nach Obergrenze sein.

    LG Child

  • Wow brutal hätte jetzt auch gemeint das die Preise der Waffensachkunde ziemlich gleich liegen, je Bundesland, aber dem ist nicht so!!

    Klar ist 250€ zu verlangen ist Wucher...

    Meine Sachkundenprüfung hat insgesamt 45€ gekostet 20€ hat der Verband bekommen und 25€ haben die Unterlagen bzw. der Ordner gekostet .

    Ich würd da erstmal die Finger von lassen, frag nochmal bei deinem OSM oder Sportleiter nach bzw. Einer soll mal bei deinem Verband Nachfrage was der Quark soll!

    Der PC rechnet mit allem, nur nicht mit seinem Besitzer
    Atomkraft, ja bitte!

  • Waffensachkundeprüfung? Für was braucht man denn das?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Das ist jetzt wieder so eine Besonderheit bei uns Piefkes. Das kannst Du in deiner Alpenrepublik nur schwer verstehen. ;)

    Im Prinzip geht es aber, wie der Name ja schon sagt, darum, dass die Waffen bei uns alle sachkundig sein müssen. Wäre ja auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Was da alles so passieren könnte. Gar nicht auszudenken. 8)


    Apropos, müsst ihr nicht alle vorher zum Kopf-Klempner? :P


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Aso Sachkundig --> Büchsenmacherausbildung an einem Wochenende? 8)

    Na zum Kopf-Klempner müssen wir Sportschützen mal auch nicht.
    Irgendwas gibts da aber wenn man eine Kurzwaffe haben will und nicht in einem Verein schießt.
    Aber dort is es eh verständlich...

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • da werd ich mich auf jeden fall nochmal umhören mit der prüfung weil 250 gegen 50bis 100 € is schon großer unterschied

    danke für die antworten

    mfg seba

  • Hallo wegi82,

    ich habe Dir auf deine erste Frage hin wohl etwas zu flappsig und albern geantwortet, weil ich deine Frage der Art her auch so verstanden hatte. Also das von mir weiter oben geschriebene bitte nicht so ganz ernst nehmen.

    Jetzt mal etwas seriöser:

    Wer bei uns in Deutschland eine genehmigungspflichtige Schusswaffe erwerben will, muss neben weiteren Voraussetzungen sachkundig zu sein. Diese Sachkunde wird normalerweise in Form von Lehrgängen mit anschließender Prüfung vermittelt. Es geht dabei weniger um Büchsenmacherkenntnisse, sondern um die rechtlichen Grundlagen und die sich daraus ergebenden Pflichten und den sicheren Umgang mit den Waffen. Einen gewissen Sinn kann man daher der Sache sicher nicht absprechen, über Details in Form und Fassung aber, wie natürlich immer, trefflich streiten. Sachkundig müssen auch diejenigen Personen sein, die die Aufsicht beim Schießen übernehmen.

    Hier mal die passende Verordnung:


    § 1 Umfang der Sachkunde

    (1) Die in der Prüfung nach § 7 Abs. 1 des Waffengesetzes nachzuweisende Sachkunde umfasst ausreichende Kenntnisse
    1.
    über die beim Umgang mit Waffen und Munition zu beachtenden Rechtsvorschriften des Waffenrechts, des Beschussrechts sowie der Notwehr und des Notstands,
    2.
    auf waffentechnischem Gebiet über Schusswaffen (Langwaffen, Kurzwaffen und Munition) hinsichtlich Funktionsweise, sowie Innen- und Außenballistik, Reichweite und Wirkungsweise des Geschosses, bei verbotenen Gegenständen, die keine Schusswaffen sind, über die Funktions- und Wirkungsweise sowie die Reichweite,
    3.
    über die sichere Handhabung von Waffen oder Munition einschließlich ausreichender Fertigkeiten im Schießen mit Schusswaffen.

    (2) Die nach Absatz 1 nachzuweisenden Kenntnisse über Waffen und Munition brauchen nur für die beantragte Waffen- und Munitionsart und nur für den mit dem Bedürfnis geltend gemachten und den damit im Zusammenhang stehenden Zweck nachgewiesen werden.

    (3) Wird eine Erlaubnis nach § 26 des Waffengesetzes beantragt, so umfasst die nachzuweisende Sachkunde außer waffentechnischen Kenntnissen auch Werkstoff-, Fertigungs- und Ballistikkenntnisse.

    Carcano

    Auch wenn es mittlerweile allgemeiner Konsens zu sein scheint, das das praktische Demonstrieren ausreichender Fertigkeiten im Schießen mit Schusswaffen Teil der Prüfung sein muss,

    so lese ich da immer noch, dass ausreichende Kenntnisse über ausreichende Fertigkeiten nachgewiesen werden müssen. Kenntnisse über Fertigkeiten nachweisen heißt aber zumindest für mich nicht zwangsläufig, dass die Fertigkeiten praktisch demonstriert werden müssen. Klar, ist naheliegend, aber generell auch zwangsläufig? Zumal man ja auch fragen kann, was die Abgabe eines oder mehrere Schüsse hier wirklich bringt.

    Aber, abgesehen mal davon, was sind eigentlich ausreichende Fertigkeiten im Schießen? Ist das irgendwo näher definiert oder wird es irgendwo erläutert? Die Frage nach einer möglichen B-Note verkneife ich mir jetzt mal. Will ja seriös sein.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Frank fragte:
    "so lese ich da immer noch, dass ausreichende Kenntnisse über ausreichende Fertigkeiten nachgewiesen werden müssen. Kenntnisse über Fertigkeiten nachweisen heißt aber zumindest für mich nicht zwangsläufig, dass die Fertigkeiten praktisch demonstriert werden müssen. Klar, ist naheliegend, aber generell auch zwangsläufig?"

    Ein Paragraph weiter klärt sich's dann (§ 2 AWaffV):
    "(3) Die Prüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen
    Teil, der den Nachweis der ausreichenden Fertigkeiten nach § 1 Abs. 1
    Nr. 3 einschließt."

    Carcano

  • Der praktische Teil besteht aber zumindest bei mir im Bezirk nicht nur aus Schießen. Man mußte die wesentlichen Teile einer Waffe bennenen (an vorliegenden Beispielwaffen), Munition unterscheiden und solcherlei Dinge, die ich auch als wichtig erachte, um ausreichende Kenntnisse über ausreichende Fertigkeiten zu haben. Aber auch das Schießen hat ein paar wichtige Lerninhalte in meinen Augen. Unter anderem, wenn man Standaufsicht führen will.

    Gruß,
    Markus

  • Bei meiner Sachkundeprüfung lag ein großer Schwerpunkt (neben den ganzen waffenrelevanten Themen) auf dem Thema Notwehr/Nothilfe. Das war ganz interessant, auch wenn nie einer in so einer Situation eine Waffe verwenden sollte bzw. will. Aber dazu haben wir ja bereits eine rege Diskussion in einem anderen Strang.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo