Walter P22 für Wettkämpfe geeignet?

  • Hallöchen,

    hab da mal eine vielleicht ungewöhnliche Frage und weiß nicht so wirklich, ob ich hier richtig bin.

    Folgendes "Problem" (ich versuche mal eine gewisse "Reihenfolge" in meine Frage zu bringen): Ich hab als KK-Pistole eine Walther P22. Wie weit komme ich damit auf Meisterschaften. (Man versuchte mir zwar eine Vereinswaffe "anzudrehen" aber davon habe ich dann doch abgesehen. Näheres unter "KK-Pistole"). Die Waffe unterscheidet sich ja deutlich von "normalen" KK Pistolen mit ortophädischen Griff. Nu bin ich ja nicht mehr der jüngste einer und habe keine großen Ambitionen Weltmeister zu werden. Wenn ich aber mir die Waffen von den Wettbewerben ansehen, dann haben alle einen OrtoGriff. Soviel ich weiß, müssen die Waffen doch nur eine gewisse "Größe" haben - also in einen (ich sag mal Laienhaft) "Messkasten" reinpassen. Der Rest dürfte doch egal sein?? Oder etwa doch nicht?? ?( Mit Vorschriften, Gesetzen und so kenne ich micht nicht wirklich aus. Will eigentlich nur schiessen. Und bei Fragen im Verein gibt´s zuviele sich widersprechen Antworten. Von "blöden" Bemerkungen, "schlauen" Tipps und so wollen wir mal absehen

    Aber vielleicht bin ich ja von früher "versaut" (ich interessiere mich seit meiner Kindheit für Waffen). Und da gab´s in den Katalogen und den Anzeigen im DWJ nur die "normalen" Waffen. Und mein erster "Schmöker" über Waffen hieß "Mit gebremster Gewalt" von H.J Stammel.

    Also, wie weit komme ich mit der P22, oder bei LP´s z.B. mit Waffen a la Weihrauch HW45.

    vlg Joachim

  • Hallo jojo,

    was meinst du mit "wie weit komme ich"?

    Wie weit deine Waffe erlaubt ist oder wie weit du von der Leistung her kommen kannst?
    Zur Leistung kann ich folgendes sagen: Wenn du die Waffe gut beherrscht, kannst du auch mit den angegebenen auf die Deutsche Meisterschaft kommen. Das ist nur eine Frage des Trainings.
    Ich habe auch schon Leute auf der Deutschen gesehen, die mit Seitenspanner und ohne Schießhose geschossen haben. Also schaffen kannst du es mit jeder Waffe (wenn sie ordnungsgemäß gewartet ist und funktioniert) und der passenden Munition.

    Von der Sportordnung her kann ich dir leider nicht weiterhelfen, da ich da zu gewehrlastig bin.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Joachim,
    Weit wirst damit nicht kommen. Ich mutmaße jetzt mal wie weit ich kommen würde: Mit meiner Sportpistole schieße ich so 275 Ringe. Mit einer P22, die Walther selbst als Selbstverteidungswaffe und nicht als Sportwaffe verkauft, schätze ich meine Leistung auf maximal 220-230 Ringe ein. Kurzer Lauf, Kurze Visierlinie, Kein orthopädischer Griff, Double-Action-Abzug, Verarbeitung?, Eigenpräzision. Alles keine guten Voraussetzungen! Damit wäre dann auf der ersten Meisterschaftsebene der Bart ab. Mit Gau-/Bezirksmeisterschaft wird's da nichts mehr. 2010 lag das Limit bei uns bei 256 Ringen in der Schützenklasse.
    Zäum das Pferd mal von hinten auf: Warum kostet eine wettkampftaugliche neue Sportpistole nicht unter 1.000 EUR? Wieso kann ich mit einer P22, die mit einer UVP von 279 EUR beworben wird, keine guten Ergebnisse schießen? Die P22 ist nie dafür gemacht worden, um damit KK-Sportpistole zu schießen.
    Die Aussage, dass man Dir eine Vereins "andrehen" wollte, kann ich nicht nachvollziehen. Wir haben auch KK-Sportpistole als Vereinswaffen. Eine Walther GSP und eine Hämmerli SP20. Beides Sportwaffen, die heute noch gebaut werden. Mal davon abgesehen, dass ich sie nicht verkaufen würde, kann damit jeder im Verein üben. Unsere Schützen stellen auch gerne mal ihre etwas exotischeren SpoPi zum Probieren zur Verfügung.
    Meiner Meinung nach braucht man für passable Ergebnisse jenseits von 260 Ringe in der Diszplin 2.40 KK-Sportpistole des DSB eine Sportpistole. Neu muss die aber nicht sein. Meine FAS 602 ist bestimmt schon 20 Jahre alt. Der Gebrauchtmarkt ist hier sehr reichhaltig und hält auch viele Schnäppchen bereit.
    Gruß, Lanfear

  • Hallöchen,

    ich schieße eigentlich aus Spass an der Freude. Wobei ich damit nicht sagen will, das ich nicht ernsthaft an Rundenwettkämpfen und Co. teilnehme. Außerdem bin ich mit 55 und ein paar zerquetschten Jahren nicht mehr der jüngste einer. Ehrlich gesagt wären Bezirksmeisterschaften das äußerste was ich mitmachen will/möchte. Zum anderen habe ich nicht sehr viel Lust jedes zweite Wochenende irgendwo hinzufahren. Wie gesagt, der "Spass" zählt. Und die Abwechslung.

    Das mit dem "andrehen" hört sich vielleicht etwas gart an. Aber die Waffe klapperte etwas und der Hebel der Sicherung hing etwas schief und war viel zu leicht zu betätigen. Ich hatte immer Angst, das die Sicherung von alleine "losgeht". Außerdem war der Abzug nicht sehr viel leichter als von der P22. Mit einstellen war da nicht mehr viel. Sagte man mir. Rein gefühlsmäßig war die Waffe nix für mich.

    Und da ich nicht Rockefeller bin und nur "so nebenbei" schieße, sehe ich nicht ein, wieso ich weit über 1000 Teuro für eine Waffe bezahlen soll.

    vlg Joachim

  • Ich bin in Sachen Sportschießen auch ein Spätentwickler. Habe erst vor 2. Jahren mit 41 Jahren angefangen. Ich bin zugegebenermaßen ein Wettkampf-Junkie. Je mehr desto besser. Außerdem kommt noch der Ehrgeiz dazu: Mein Ziel ist eine Finalteilnahme bei einer DM in München. Ob ich da je schaffe? Für dieses Jahr heißt erst mal, sich überhaupt mal in einer Disziplin zu qualifizieren.
    Aber auch ich verspüre nicht den Drang für meine Sportwaffen jedes mal über 1.000 EUR auszugeben. Gerade im Bereich Sportpistole gibt es -wie gesagt- eine Menge kostengünstige Gebrauchtmodelle, die noch gut mithalten können. Mehr als 300 EUR muss man da nicht unbedingt ausgeben.
    Die ausgenudelte Vereins-Sportpistole, mit der Jeder mal darf, würde ich auch nicht unbedingt nehmen. Deine P22 ist als "Spaß-an-der-Freud"-Pistole absolut in Ordnung und wenn Du damit ohne Frust auch noch Wettkämpfe mitmachst, ist es doch genial. Aber wie gesagt: Es ist keine Match-Sportpistole, die für einen 9,5-Schnitt entworfen wurde.
    Gruß, Lanfear