Gewehr kippt im Anschlag zur Seite weg

  • Hallo,

    jetzt wird es langsam ernst, ich will dir deinen Anschlag nicht verbocken aber wenn ich bei dir auf dem Stand wäre hätte ich folgende Dinge die ich im Verbund mit anderen Elementen des Anschlags ändern würde. Könnte aber evtl. ein ganz anderer Anschlag sein. Da wir hier Super Sportschützen im Forum haben stelle ich folgendes zur Diskussion bzw. zum Ausprobieren.

    Zunächst, geh mal ganz locker an die Sache ran.... Nicht gleich wieder an Ringe denken sondern einfach mal Wertfrei ausprobieren. Die Monate Februar / März bieten sich geradewegs dazu an


    3 Dinge sind mir an deinem Anschlag noch aufgefallen welche auf den Bildern jedoch (teilweise) sehr schwer zu erkennen sind: Grundsätzlich sieht der Stand nicht schlecht aus, jedoch wirst du so nicht optimal treffen. Das Ausrichten auf den Falschen Stand vergessen wir mal. Grundsätzlich gilt -das brauche ich dir wohl nicht mehr sagen- ==> Egal wie weit du verkanntest oder egal wie du stehst das Gewehr ist Grundsätzlich über dem Zugseil oder bei elektronischen Anlagen einer gedachten Linie zum schwarzen Punkt. Dort ist dein Zehner und nicht links oder rechts davon. Wenn ja, einrichten üben, Nullpunkt suchen üben und dann erst wieder Schießtraining - Rein in den Anschlag 3 Schuß und wieder raus aus dem Anschlag. Wenn ohne Drehen die Schüsse dann jedesmal beieinander liegen (egal wo auf der Scheibe) dann bist du auf dem Richtigen weg. Und nicht vergessen. NIEMALS mit offenen Augen den Nullpunkt kontrollieren. Du drückst das Gewehr immer dahin wo du es gerne haben möchtest. Als wenn du sauber stehst ==> augen zu und ungefähr 6 - 8 Sekunden zielen; Augen auf -wo steht die Waffe. Auch kleinste Abweichungen werden nur mit dem LINKEN Fuß korrigiert. Merke: 2 mm vor oder zurück sind 10 mm auf der Scheibe....

    So genug geschwafelt von etwas wo ich eh nix viel verstehe;

    ich würde an deiner Stelle mal folgendes probieren:

    Deine Schulter ist nur so weit hinten, weil mir der Abstand zwischen Stützhand und Schulter zu lang erscheint. Auf Deutsch -der Schaft ist ca. 2 - 3 cm zu lang

    Das Verschieben der Hüfte ist nicht optimal und beginnt bereits in den Beinen. Laß die einfach mal gerade stehen und schiebe dein Becken nur LEICHT nach vorne. (das bedeutet, du gehst LEICHT in Rücklage; ab der Bandscheibe... das geht probieren.

    So, nun noch zu den Pagoden auf deinem Gewehr. Die machen das Zielen nicht leichter und du wirst immer mehr von unten nachdrücken müssen. Hau mal von den Dingern mindestens die Hälfte über den Jordan und versuch mit der Schaftkappe noch etwas nach unten zu kommen (so wie es aussieht ??? ist die leider schon am Anschlag) und stelle die Schaftbacke noch ungefähr 3- 4 mm höher. Nicht lachen, das reicht um das zielen zu verbessern und du musst UNBEDINGT noch sauber durch den Diopter durchsehen. Da du "normal" gebaut bist, müsste das klappen.

    Wie gesagt, ist verdammt schwer eine Ferndiagnose zu stellen, vor allem wenn der Anschlag "anscheinend" optisch auch noch gut aussieht, so nach dem Motto -was will denn der-
    Grüßle
    Dieter

  • Ich hätte gerne früher geschrieben aber mein Auto ist mir kaputt gegangen und ich hatte ganz andere Sorgen.

    Beim Training gestern habe ich jetzt alle Tipps beherzigt:

    - Den Schaft um 2 cm gekürzt
    - Backe erhöht
    - Visierlinienerhöhung kleiner gemacht
    - Becken wird nur leicht nach vorne geschoben

    Mein Stand sieht nun so aus:

    Klick (Vorsicht, 4 MB groß)

    Und das sind die dazugehörigen Schussbilder:

    Klick

    Zu meiner Verwunderung muss ich sagen, dass es sich sehr gut anfühlt so gerade zu stehen und die Hüfte nicht extrem zu verbiegen. Probleme habe ich noch mit dem Kopf. Ich habe das Gefüh, dass ich sehr weit nach unten muss mit ihm. Ein weiteres Problem ist, dass ich immer sehr weit rechts stehe. Wenn man von der Scheibenmitte ausgeht sind das fast 6 Spiegel nach rechts. Die Höhe passt. :)
    Desweitern habe ich mit der Stützhand zu kämpfen (Faust). Die knickt mir immer ab.

    Ansonsten muss ich sagen gefällt mir das schon sehr gut. Ich bin guter Hoffnung, dass ich das schnell hinbekomme.

    Grüße und schon jetzt vielen, vielen Dank ^^

  • Als wenn du sauber stehst ==> augen zu und ungefähr 6 - 8 Sekunden zielen; Augen auf -wo steht die Waffe.

    Da kann ich nicht zustimmen. Das ist wie wennde morgens das Licht anmachst. Da müssen sich die Augen erst dran gewöhnen.
    Ich würde den Blick nur nach unten senken.

    Die Höhe passt. :)


    Borey kauf dir mal ne Brille. Du hast nicht einen Schuss der Tief ist, aber aufenweise welche die oben Sitzen. Da ist noch ein Bock in deinem Anschlag.

  • Ich habe ja, nachdem ich die Erhöhung abgenommen habe, nichts gedreht. Aber daran kann das irgendwie nicht liegen.. Irgendwo muss ja noch Druck sein, der das Gewehr nach oben hin drückt. Vielleicht falsches Einsetzen des Stützarms.. Ich werde mich heute Abend da mal bemühen.

    Ach ja, ich senke den Blick ab. Ich kann das nicht gut ab, wenn ich die Augen schließe und dann wieder öffne.

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Hallo Michael,

    danke für die Bilder. Für eine erste Einschätzung helfen die mehr als 1000 Worte. Allerdings liefern sie nur einen ersten Anschein, der in einer längeren persönlichen Beobachtung abgerundet werden sollte. Und - in der Systemtheorie gilt, dass alleine die Beobachtung eines Systems das System(verhalten) verändert. Das soll ja beim Fotographieren ja auch ab und an passieren ...

    Auf folgendes würde ich in der persönlichen Beobachtung besonders achten:

    • Dein Stützarm scheint mir recht weit ausgelagert zu sein. Das sieht nach einer Quelle der Instabilität aus - das Gewicht des Gewehrs dürfte (zumindest auf Dauer) nach außen ziehen. Den Stützarm senkrecht(er) zu stellen begegnet allerdings häufig folgenden Hemmnissen: Gewohnheit / Ziehen in Muskeln und Sehnen / einengender Kleidung. Versuche mal, ob es nicht doch geht.
    • Ich bin mir nicht sicher, ob Deine Verkantung konstant ist. Bei der Ansicht von hinten scheint das Gewehr recht senkrecht zu stehen. Bei der Frontansicht verkantest Du zu Kopf hin.
    • Ein evtl. Anwinkeln der Stützhand könnte problematisch sein. Zum einen, weil die Wiederholgenauigkeit vielleicht nicht gegeben ist, zum anderen, weil es Kraft benötigt und Anspannungen bedingt. Lass das mal vor Ort beobachten und versuche es ggf. mit einer senkrechten Haltung.


    Alles unter Vorbehalt, wie gesagt - Bilder ersetzen eine persönliche Beobachtung nicht.


    Gruß
    Frank

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Horrido,

    mal 2 Dinge die jetzt mir auf Anhieb auffallen. Erstens erscheint mir der Stand an sich zu gekrümmt, soll heißen zu weit nach hinten gelehnt.
    Zweitens, wie schon von Frank erwähnt, der Stützarm. Der sollte im Idealfall senkrecht stehen in Schussrichtung aus gesehen. Der steht aber bei dir weit nach außen, heißt es braucht Muskelanspannung um den zu halten wo er ist. Also nicht sehr von Vorteil das ganze. Zumal auch das mit dem Handgelenk nicht gerade den stabilsten Eindruck macht.

    Versuche einmal das Gewehr besser um den Körper "rum" zu bekommen, Ansatz Stützarm und Schaftkappe seien einmal als Anhaltspunkte genannt. Damit sollte sich auch das mit dem seitlich versetzt stehen bessern lassen. Eigentlich nur so ...

    Alle Angaben ohne Gewähr, aber nach eigenem besten momentan Wissen und Gewissen.

    Es ist schwierig Menschen hinters Licht zu führen, sobald es ihnen aufgegangen ist.

  • Ich weiß, die "Ferndiagnose" ist alles andere als optimal.
    Für mich sieht das so aus daß mehr Gewicht auf das rechte also das hintere Bein verlagert ist. Es muss aber das linke Bein mehr belastet werden.

  • Hi, war Montag beim Training. Also vom Gewicht her würde ich sagen, dass 70 % auf dem rechten Bein lastet.
    Habe außerdem den Stützarm wie ihr schon gesagt habt, mehr in die Mitte buchsiert. Zudem das Handgelenkt stabilisiert. Alles wunderbar. Nur habe ich immer noch das Problem, dass ich zu weit rechts stehe.. ich könnte wahnsinnig werden.. Vom Gefühl her gehe ich mit der Hüfte gerade zur Scheibe. Ich müsste heute Abend einmal jemanden fragen, ob er mir mal zusehen könnte.

    Schussbilder von Montag werde ich heute Abend angehängen. Und schon wieder sind keine Schüsse tief :S Aber auch nicht so hoch :)

    So, bis heute Abend dann. Ich lasse mir heute von jemandem über die Schulter schauen, der ein wenig Ahung hat.

    Grüße

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Ich dachte schon^^ - dann steht mein rechter Fuß bald vor dem linken. Probiert hatte ich das schon. Der soll doch nicht vor dem linken stehen, oder?

    Walther LG 300 XT Protouch
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  • Doch gehen würde es, versuch es erstmal mit Fußspitzen auf einer höhe maximal.

    Rechter Fuß vorm linken ist dann eher was für Personen mit meiner "leicht" adipösen Figur.

    Sollte auch das nicht reichen, Fußspitzen auf einer höhe, dann nehm die rechte Fußspitze und dreh sie ein wenig nach innen

  • in Ordnung. Wird heute Abend gemacht ^^

    Ich sehe gerade, dass ich ein paar Post über mir geschrieben habe, dass ich ca. 70 % des Gewichts auf dem rechten Bein habe. Ich meine natürlich das linke Bein. Das rechte Bein wird somit mit nur 30% belastet. 8|

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    Einmal editiert, zuletzt von MiSawi (9. Februar 2011 um 13:44)

  • :D Ich war wohl so in Gedanken, dass ich das vertauscht habe. Du hast mich erwischt.. :D

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  • Das zunächst ungewohnte Verlagern des Stützarms nach links - damit er senkrecht steht - bewirkt eine 'Gegenwehr' der Muskeln und Sehnen. Diese Gegenwehr lässt sukzessive nach, so dass sich der Anschlag innerhalb der Serie verändern kann. Beobachte mal, ob Dein Nullpunkt langsam nach links wandert.
    Um diesen Effekt während der Serie zu vermeiden, empfiehlt sich vorheriges Dehnen und Aufwärmen.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.