Wie stelle ich eine Hakenkappe ein?

  • Hallo,

    ich habe heute die "TecHRO-Fusion"-Hakenkappe zum Testen erhalten. Habe die Kappe montiert, weiß aber nicht wie ich diese Einstellen muss.

    Ich gehe davon aus, dass man sie so einstellt, das sie möglichst viel Kontakt mit der Schulter hat und der Haken so eingestellt wird, dass er möglichst weit in der Achselhöhle verschwindet. Ist das so richtig? Die Kappe selbst platziere ich so auf der Schaftplatte, dass das Gewehr möglichst nah zum Hals kommt?

    Die Frage bezieht sich auf die Einstellung fürs Liegendschießen.

    Danke schonmal!

  • Mal eine Dir möglicherweise etwas doof erscheinende Frage. Muss es unbedingt schon eine Hakenkappe sein? Was versprichst Du dir davon?

    Die Hakenkappe legt deinen Anschlag äußerst rigide fest. Korrekturen wie bei einer Standardkappe sind damit kaum noch möglich. Wenn die Kappeneinstellung passt, ist das auch ihr größter Vorteil. Das bedeutet aber auch, dass Du keine Möglichkeit mehr hast, deine Kopfhaltung bzw. Kopflage hinter dem Diopter anzupassen, sollte dort etwas nicht stimmen. Die entspannte und immer gleiche Kopfhaltung hinter der Visierung ist aber eine der Schlüsselstellen für gutes Liegend-Schießen. Mit einer Standardkappe kannst Du das Gewehr so in der Schulter (wobei Schulter hier nicht ganz korrekt bzw. unscharf ist) einsetzen, dass das Gewehr und damit die Visierung gut passt. Die Hakenkappe musst Du aber so exakt einstellen, dass die bequeme und entspannte Kopflage noch gegeben ist. Durch den Haken kommst Du nämlich normalerweise nicht so dicht an den Kopf, wie sinnvoll. Hängt aber auch wieder von deiner Anatomie und von deinem Anschlag ab. Da können Millimeter schon genauso wie bei der richtigen und wichtigen Einstellung der Schaftbacke eine entscheidende Rolle spielen.

    Das was ich jetzt oben geschrieben habe, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Die Schaftkappe gibt ja den Impuls der Schussabgabe an den Körper weiter. Aus physikalischen Gründen ist hier eine möglichst geradlinige Einleitung des Impulses sinnvoll. Auch ist so der immer gleichmäßige Widerstand der Schulter am besten kontrollierbar. Gerade weite seitliche Auslagerungen der Hakenkappe können zu schlechteren Schussbildern führen. Andererseits beißt sich aber eine sehr gradlinige Einstellung der Kappe etwas mit der Forderung nach einer möglichst entspannten Kopfhaltung. Daher gibt es auch gerade im Liegend-Anschlag Schützen, die speziell auf den Haken verzichten.

    Um Veränderungen der Einstellungen auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen, brauchst Du schon etwas Erfahrung. Erfahrung sammelst Du aber besser auf dem Schießstand (mit einer Standardkappe) als durch permanentes Schrauben an einer High Tech Kappe, ohne die Auswirkungen schon richtig beurteilen zu können.

    Wie sieht denn deine Schießfertigkeit aus? Bist Du schon in der Lage, so 560 bis 570 zu schießen? Kannst Du die Qualität der von Dir abgegebenen Schüsse schon regelmäßig selbst beurteilen. Kannst Du schon in etwa vorhersagen, wo die Schüsse sitzen und warum manche Schüsse so weit in der Neun oder Acht einschlagen. Erst wenn Du die Mehrheit meiner Fragen positiv beantworten kannst, macht eine intensivere Beschäftigung mit Materialverbesserungen nach meiner Auffassung Sinn.

    Das ganze beruht aber nur auf meinen bescheidenen Erfahrungen. Man kann und darf das natürlich auch gerne ganz anders sehen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich kann Franks Angaben durchaus bestätigen.
    Durch den Haken lässt sich im Liegendanschlag nur bedingt das Gewehr auf dem Schlüsselbein einsetzen und zwingt bei nicht korrekter Einstellung den Schützen in eine ungünstige Haltung.
    Ich selbst verwende nach vielen Versuchen eine spezielle Liegendschaftkappe ohne Haken von FWB und kann diese nur empfehlen.

  • Hallo Frank,

    doofe Fragen gibt es nicht, nur dumme Antworten! ;)


    Der Grund warum ich eine Hakenkappe suche ist, dass ich einen neuen Schaft habe (vgl. PN). Mein alter Schaft hat diese Standard-Gummikappe drauf, die kann ich aber nicht nutzen, da der neue Schaft keine Aufnahme dafür hat. Also brauche ich eine neue Kappe. Wenn ich mir nun die Preise für eine Kappe ohne Haken und eine mit Haken anschaue, dann kommt es mich günstiger, direkt eine Kappe mit Haken zu kaufen.

    Dass eine Hakenkappe solche Auswirkungen hat, war mir nicht bewusst. :S ?( Ich habe bisher nur mit Gummikappe geschossen, und kenne daher den Unterschied zu einer Hakenkappe (noch) nicht. Ich möchte das aber gerne mal ausprobieren. Den Haken kann ich ja auch erstmal weglassen und nur die Kappe nutzen, und später wenn ich mal mit dem Stehendschießen anfange, den Haken wieder montieren.

    Ich habe keinen Trainer und bin daher (gezwungenermaßen) Autodidakt, da ich auch keine Möglichkeit habe woanders zu trainieren. Wir haben keine idealen Bedingungen bei uns im Verein. Ich musste auch direkt mit KK anfangen, da es keinen LG/LP-Stand gibt; es gibt nur KK und GK. Die Mehrheit ist bei uns Pistolenschütze und dementsprechend sieht es auch mit anderen Gewehrschützen schlecht aus, die einem etwas beibringen könn(t)en. Von daher ist die Idee mit der Hakenkappe auf meinem Mist gewachsen, abgesehen davon, dass ich sie benötige (s.o.).

    Zu deinen Fragen:
    560-570 Ringe schaffe ich durchaus (u.a. Thüringer LM – 554 Ringe). Wenn ich mir selbst ansage, wo die Schüsse sitzen, bin ich zu 85% richtig, und ich habe auch eine Ahnung woran es liegt, wenn die Schüsse mal „daneben“ sind.

    Frank, ich muss Dir ehrlich sagen, dass ich es gut finde, mal eine begründete, kritische Anmerkung zu dem Thema zu hören.

    Königstiger
    Ich kenne nur die Kappe von Stopper...

  • Hallo Patrick,

    Der Grund warum ich eine Hakenkappe suche ist, dass ich einen neuen Schaft habe (vgl. PN). Mein alter Schaft hat diese Standard-Gummikappe drauf, die kann ich aber nicht nutzen, da der neue Schaft keine Aufnahme dafür hat. Also brauche ich eine neue Kappe. Wenn ich mir nun die Preise für eine Kappe ohne Haken und eine mit Haken anschaue, dann kommt es mich günstiger, direkt eine Kappe mit Haken zu kaufen.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann besitzt Du doch einen 1813 Schaft. An den Ausleger kannst Du auch eine normale Gummikappe nebst Grundplatte schrauben. Diese Gummikappen werden regelmäßig recht günstig auf egun angeboten. Oder eine MEC erstmal ohne Hook. Die Option von Königstiger ist sicher auch nicht ganz verkehrt. Ich selbst habe eine nicht mehr im Handel angebotene Kappe (mit Haken) von Stopper am 1813 Schaft, die gegenüber der Original-Anschützkappe ein paar Vorteile hat. Mit der komme ich nach etlichen Versuchen ganz gut klar.

    Dass eine Hakenkappe solche Auswirkungen hat, war mir nicht bewusst. Ich habe bisher nur mit Gummikappe geschossen, und kenne daher den Unterschied zu einer Hakenkappe (noch) nicht. Ich möchte das aber gerne mal ausprobieren. Den Haken kann ich ja auch erstmal weglassen und nur die Kappe nutzen, und später wenn ich mal mit dem Stehendschießen anfange, den Haken wieder montieren.


    Das muss aber dann auch wieder nicht optimal sein. Gerade die älteren Kappen von Anschütz, also Original 1813, kann man wiederum normalerweise nur dann sinnvoll einsetzen, wenn der Haken dran bleibt.

    Ich habe keinen Trainer und bin daher (gezwungenermaßen) Autodidakt, da ich auch keine Möglichkeit habe woanders zu trainieren. Wir haben keine idealen Bedingungen bei uns im Verein. Ich musste auch direkt mit KK anfangen, da es keinen LG/LP-Stand gibt; es gibt nur KK und GK. Die Mehrheit ist bei uns Pistolenschütze und dementsprechend sieht es auch mit anderen Gewehrschützen schlecht aus, die einem etwas beibringen könn(t)en. Von daher ist die Idee mit der Hakenkappe auf meinem Mist gewachsen, abgesehen davon, dass ich sie benötige (s.o.).


    Es ist wirklich schwierig, zu sagen, ob und wann man so eine Kappe wirklich braucht. Es ist und bleibt nämlich selbst mit der modernsten Kappe mit all den tollen Verstellmöglichkeiten fast immer ein Kompromiss. Oft ist es leider so, dass, wenn man denkt, eine optimale und bequeme Einstellung gefunden zu haben, man feststellt, dass das Schussbild schon mal besser war. Frag mal einen gewissen Maik Eckhardt, wie oft er schon an seinen Schaftkappen herumgebastelt hat.

    Aber damit Du hier nicht völlig in der Luft hängen bleibst, ein kleiner Tipp. Versuche Dich bei der Grundeinstellung erstmal (soweit wie möglich) an deiner alten Kappeneinstellung zu orientieren. Versuche Dich auf jeden Fall an einer Einstellung, die es Dir erlaubt, deine bisher gewohnte Kopfhaltung beizubehalten. Von dieser Basis kannst Du dann kleine Optimierungsversuche unternehmen. Je bequemer und entspannter Du deinen Kopf hinter das Gewehr legen kannst, umso besser werden deine Ergebnisse. Ungleichmäßigkeiten in Bezug auf die wirkenden Kräfte und (Ver)spannungen erkennst Du am ehesten am mehr oder weniger sauberen Springen der Mündung bei der Schussabgabe.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo,

    ein paar Tipps zur Einstellung: Was du sagtest mit dem möglichst großen Kontakt der Schulter zur Kappe, das stimmt schon so. Die Höhe der Kappe übernimmst du in etwa von deiner Gummikappe, weil die passte ja auch. Den Haken stellst du so ein, dass du ihn schon spürst unterm Arm, aber dass er dich nicht drückt oder einschneidet. Also keinesfalls ganz weit zum Körper drehen, denn dann stört er nur. Er sollte möglichst frei unterm Arm sein. Und den Haken anfangs eher gerade stellen und erst nach und nach mal etwas abwinkeln, denn die Abwinklung kann dich ganz schnell raus aus der 10 drücken. Darum das erst machen, wenn du ein Gefühl für die Kappe bekommen hast.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Danke für die Tipps Dingo!

    Bin momentan ein wenig irritiert, wenn ich ehrlich sein soll. Was ist denn nun gut: eine Standard-Gummikappe oder eine einstellbare Schaftkappe oder doch besser eine Hakekappe? Ich blicke da nicht mehr durch...

    Wie ich am Beginn des Threads erwähnte, geht es momentan um die "TecHRO Fusion"-Hakenkappe, nicht um eine alte Anschütz oder so.

    Die "TecHRO-Fusion" gibt es auch ohne den Haken so zu kaufen, als einfache Schaftkappe. Deshalb meine Idee, den Haken wegzulassen.

    Lassen wir mal kurz den Haken beiseite: Eine einstellbare Schaftkappe ist doch besser als eine nichtverstellbare, oder? Und wenn Haken so problematisch sind, warum montiert man die überhaupt? Ich habe es immer so verstanden, dass der Haken dafür sorgt, dass das Gewehr noch stabiler am Körper sitzt, ich quasi durch den Haken das Gewehr "festhalte"...


    Gruß
    Patrick

  • Also ich bin ein Verfechter der normalen Hakenkappen im KK-Schießen. Jedoch ist die Hakenkappe nur hilfreich, wenn sie richtig eingestellt ist. Wenn du also keine Möglichkeit hast zu kontrollieren, ob die Kappe richtig eingestellt ist, ists mit einer normalen verstellbaren Kappe besser.
    Ich würde dir aber trotzdem empfehlen ne Hakenkappe zu kaufen und jemanden suchen, der sie dir richtig einstellen kann (evtl. Nachbarverein oder Fachhandel).

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo dingo,

    mal eine kurze Verständnisfrage. Was verstehst Du unter einer normalen Hakenkappe"?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Als normale Hakenkappe meinte ich eine Hakenkappe wie z.B. die von Anschütz, die Tec-Hro Fusion, etc. halt eine vielseitig verstellbare Hakenkappe. Und keine Liegendkappe, keine alte steife Hakenkappe und keine Kappe ohne Haken.

    Ist aber nur meine persönliche Meinung und keine schießwissenschaftlich belegte Meinung.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Die ganz alten starren Hakenkappen von Anschütz gehen meiner Meinung nach gar nicht. Damit dürften wohl nur ganz wenige Schützen im Anschlag Liegend glücklich werden. Aber auch die zweite (oder dritte) Generation der Anschützkappen (spätere 1813 und frühe 19- und 2013) ist nur bedingt empfehlenswert, da der obere Teil nicht separat eingestellt werden kann und der untere Radius zum Haken hin auch nicht für jedermann passend ist. Deshalb sieht (sah) man hier auch oft wild getappte Versionen. Die modernen Kappen wie hier die MEC oder die Tec-Hro sind da schon deutlich empfehlenswerter. Mit so einer Kappe (relativ) neutral ohne große Radien eingestellt kann man auch die Anfängerschulung beginnen. Auf den eigentlichen Haken würde ich aber am Anfang komplett verzichten. Nach meiner Auffassung hat der Haken im Anschlag Liegend nur eine untergeordnete Funktion, kann aber oft mehr Schaden als Nutzen bringen. Daher nutzen diesen Haken viele Schützen auch nur als Führungshilfe beim Einsetzen und als Kontrollinstrument für den immer gleichen Anschlagsaufbau. Schützen, die wirklich aktiv (aktiv im Sinne von Krafteinwirkung) mit dem Haken arbeiten, sind mir Liegend eher weniger bekannt.

    Daher bin ich auch der Auffassung, dass die alten Kappen der Standardgewehre durchaus noch gut für den Einstieg geeignet sind. Nachteilig war hier oft nur der mit 3cm sehr geringe Verstellbereich und die fehlende Schwenkmöglichkeit um die horizontale Achse. Zur Verddeutlichung \I/ aus seitlicher Perspektive. Aber trotzdem ist es meiner Meinung nach mit so einer Kappe für einen Anfänger leichter, eine für eine bequeme Lage und Haltung hinter dem Gewehr geeignete Position in der Schulter zu finden. Mit einer MEC oder Tec-Hro geht das natürlich auch, aber nur, wenn diese Kappen erstmal ziemlich neutral (flach) und ohne Haken eingestellt verwendet werden.

    Der alte Liegendschaft von Anschütz mit der Bezeichnung 1411 bzw. 1811 war ja auch "nur" mit einer einfachen Schaftkappe ausgestattet, aber trotzdem ganz brauchbar, wäre er nicht für manche Schützen schon etwas zu lang gewesen.


    Patrick kann ja mal in Ruhe unter Berücksichtigung unserer Anmerkungen die Kappen ausprobieren und uns dann seine Eindrücke schildern. Da ja ein Ferntraining ohne visuelle Rückmeldung immer nur sehr bedingt sinnvoll ist, wären vielleicht ein paar Fotos ganz hilfreich.

    Patrick
    Verunsichern oder verwirren wollte ich Dich mit meinem Beitrag sicher nicht. Allerdings wollte ich Dich vor einer überzogenen Erwartungshaltung bewahren und Dich schon mal auf möglicherweise auftretende Probleme hinweisen. Zumal Du ja, wie Du schreibst, weitgehend auch Dich alleine gestellt bist.

    Mit bestem Schützengruß

    Frank


    Anlage: Zur Verdeutlichung mal ein Foto, oben mit einer (späten) Supermatch 54 mit der schon angesprochen Hakenkappe der zweiten Generation und unten der 1411 Liegendschaft.

  • Hier ein kleiner Zwischenbericht:

    Ich habe jetzt seit ein paar Tagen die TecHRO-Fusion bei mir Zuhause. Am Samstag habe ich mein System in den neuen Schaft gesetzt und die Kappe montiert. Seitdem war ich damit beschäftigt, den Schaft auf mich einzustellen. Heute ist es endlich soweit, dass ich sagen kann: „am Mittwoch wird das „neue“ Gewehr getestet (wenn die Temperaturen es zulassen)“.

    Die Kappe habe ich vorerst ohne den Haken montiert, und auf einen ähnlichen Radius eingestellt, wie die alte (Gummi-)Kappe ihn hat. Die TecHRo habe ich auch in der Höhe so eingestellt, wie meine alte Kappe es war – fühlt sich gut an :)

    Ich werde Morgen oder Mittwoch ein paar Bilder machen, und dann hier einstellen.

    Gruß

    Patrick

  • Ich habe mal ein Foto gemacht:

    Die blaue Linie ist der Radius der alten Gummikappe, und die Kappe ist die an den Radius angepasste TecHro-Fusion ohne Haken.
    Rechts ist der untere Teil der Kappe (wie bei der Gummikappe).

    Ich habe das Gefühl, dass ich das obere Element stärker neigen muss, damit es richtig an der Schulter anliegt. Insgesamt macht die Kappe schon einen guten Eindruck. :)

  • Wenn du oben etwas stärker neigst, dann musst du aber auch das Mittelteil anpassen, damit du nicht "in der Luft hängst".

    Und den Haken kannst du ja dann auch ranmachen, wenn du willst. Stelle in zuerst einmal gerade (ohne abzuknicken) und drehe ihn etwas vom Körper weg, denn er soll nicht an den Rippen bzw. seitlich am Körper anstehen und gegendrücken.
    Dann den Haken sauber in die Schulter einsetzen und schauen, wo du stehst. Danach die Kappe so verstellen, dass du auf die Scheibe kommst. (wenn Riemenlänge und Handstoppposition gleich geblieben sind). Und natürlich das Gewehr gut in der Schulter sitzt und der Abstand zum Kopf passt.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Eine Höhenjustierung über die Schaftkappe würde ich aber auch nur bedingt empfehlen, auch wenn das oft so gelehrt wird, da damit ja auch immer eine Veränderung der Kopfhaltung einhergeht. Hier hat man nach meinen Erfahrungen im Anschlag Liegend deutlich weniger Spielraum als im Anschlag Stehend. Besser sind hier Korrekturen über den Schießriemen und den Handstop. Wir haben das Thema zusammen mit Dieter schon mal in diesem Thread andiskutiert.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Guten Abend miteinander :)

    Wenn du oben etwas stärker neigst, dann musst du aber auch das Mittelteil anpassen, damit du nicht "in der Luft hängst".

    Was meinst Du damit genau - meinst Du ich muss das Mittelstück weiter zurück (rein) schieben? oder meinst Du die Höhenposition des Stücks?

    denn er soll nicht an den Rippen bzw. seitlich am Körper anstehen und gegendrücken.

    Verstehe ich nicht. Meinst Du er soll die Rippen gar nicht berühren oder nur ganz leicht berühren?

    Ich habe bisher die Höhe zum Teil über die Kappe und den Handstopp korrigiert - wenn es Morgen klappt mit Schießen (Temperatur), dann werde ich dem Vorschlag von Dieter und Frank folgen und die Höhe nur über den Handstopp/Riemen regulieren.

  • Wenn du die Flügel neigst, dann sollen die Flügel zusammen mit dem Mittelstück eine durchgehend geschwungene Kurve geben ohne Stufen. Wie du dann das Mittelteil versetzt, merkst du im Einzelfall, wichtig ist nur, dass es wie gesagt flüssig durchgeht (wie wenn du eine Linie hättest).

    Der Haken soll nicht gegen den Oberkörper drücken, er kann ihn leicht berühren, muss aber nicht. Denn wenn er gegen den Körper drückt, dann verdrückt man ihn ja auch, was den Anschlag wieder instabiler macht.

    Und wie schon öfters gesagt: Korrekturen über Handstopp UND immer auch Riemen. Nicht nur ein Teil verstellen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Patrick,

    probiere doch ruhig mal aus, was passiert, wenn Du die Höhe über die Kappe justierst. Nehmen wir mal an, Du liegst mit deinem Zielbild etwas zu tief. Also stellst Du die Kappe etwas höher. Dann kommt aber, vorausgesetzt, Du setzt die Kappe dann auch wieder an der gleichen Stelle ein, deine Visierline hinten mitsamt der Schaftbacke tiefer. Du musst dann mit dem Kopf auch tiefer runter und möglicherweise den Kopf auch noch etwas mehr in den Nacken drücken. Du musst Dich dann also erst wieder an diese neue Lage gewöhnen und den Kopf für gute Schussleistung auch immer gleich platzieren. Die immer gleiche Kopflage ist aber, wie schon mehrfach geschrieben, eine Schlüsselstelle für gutes Liegendschiessen. Also muss man hier immer sehr vorsichtig agieren.

    Schau Dir mal den Anschlag von Matthew Emmons an. Der gehört zur Zeit trotz seiner gelegentlichen Probleme mit dem letzten Schuss sicher zu den besten Liegendschützen weltweit. Auf der Internetseite von Anschütz gibt es dazu ein schönes Poster mit Anschlagsstudien.

    Matthew hat seinen Anschlag bewusst sehr hoch gewählt, obwohl das ja nach landläufiger Meinung nicht die beste Lösung darstellen soll. Er hat sich sogar extra noch eine Art Vorderschaftverstärkung unter den Schaft geschraubt, auch eine Sache, die oft (ohne schlüssige Begründung) als kritisch angesehen wird. Er erreicht durch diese Maßnahmen aber eine sehr bequeme und relativ natürliche Kopfhaltung und kann damit fast gradlinig durch das Diopter schauen. Vergleiche diesen Anschlag mal mit dem von Warren Potent. Der liegt sehr lehrbuchmäßig tief, muss aber auch seinen Kopf ganz schön in den Nacken strecken, um noch halbwegs gerade durch das Diopter schauen zu können.
    Jedenfalls kann man sicher sagen, dass ein hoher Anschlag nicht unbedingt von Nachteil sein muss, im Gegenteil. Auch Christian Klees gewann mit einem ziemlich hohen Anschlag 1996 in Atlanta olympisches Gold. Der Vorteil ist halt immer eine bequeme Kopflage und die kann durchaus den Ausschlag geben. Mit diesen Beispielen will ich nur zeigen, wie wichtig die Kopfhaltung im Anschlag Liegend ist.

    Zu deiner Frage mit dem Haken. Frage Dich doch mal selbst, ob und was es für einen Sinn es machen kann, wenn auf diesen seitliche Kräfte einwirken.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Seitliche Kräfte sind ungünstig, da diese eine Seitendrift bewirken, die man nicht haben will. Ich hatte es zwischenzeitlich so verstanden, dass der Haken auch als eine Art "Führung" genutzt werden kann. "Führung"in dem Sinne, dass ich eine Kontrolle habe, ob das Gewehr richtig in die Schulter eingesetzt ist - k.A. wie ich darauf gekommen bin :whistling:

    Es macht ja auch mehr Sinn den Haken so zu nutzen, dass er in der Achsel sitzt und ich dadurch eine zusätzliche Fixierung des Gewehres habe. Ich werde aber heute den Haken erstmal weglassen, da ich eh noch genug mit den restlichen EInstellungen zu tun habe (Stichwort: neuer Schaft). Nächste Woche kann ich dann frühestens mal testen, wie sich das Gewehr mit Haken anfühlt.