Sicherheitspatrone bei Feinwerkbau Modell 100

  • Hallo,

    bei einer Feinwerkbau Modell 100 lassen sich sowohl Sicherheitspatronen als auch diese Sicherheitsschnüre bei komplett geöffnetem Verschluss am besten einsetzen. Das aktiviert aber zwangsläufig den Trainingsabzug. Ist sicher nicht optimal eine Luftpistole mit geöffnetem Verschluss und gespanntem Trainingsabzug aufzubewahren, oder? Sie dürfte vielleicht sogar als geladen gelten. Bei unseren Vereinspistolen verwenden wir ausschließlich Sicherheitsschnüre und schieben die Sicherheitsschnur sobald sich die Pistole im Koffer befindet ein Stück nach vorne um den Verschluss schließen zu können.

    Gibt's dazu eine Alternative?

    Beste Grüße

    Gerhard

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Klar gibt es eine Alternative, nur wird die Dir vermutlich nicht gefallen. Ganz einfach den Quatsch mit den (Un)sicherheitsfähnchen bei Druckluft in die Tonne kloppen und wieder ganz konsequent die althergebrachten Sicherheitsregeln beachten.

    Ich habe es nämlich mittlerweile ziemlich satt, dass bei der Waffenkontrolle ganz unbekümmert Mündungen auf mich gerichtet werden und mir dann, wenn ich darauf etwas ungehalten reagiere, auch noch ziemlich vorwurfsvoll gesagt wird, da wäre doch ein Sicherheitsfähnchen im Lager. Ist doch gar nicht geladen, da kann doch gar nichts passieren. Aber dass die dummen Unfälle immer mit vermeintlich ungeladenen Waffen passiert sind, wird dabei leider konsequent ignoriert oder verdrängt. In anderen Bereichen nennt man so etwas wohl Risikokompensation.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich finde die Sicherheitsschnur im Jugendtraining schon wirklich hilfreich. Man sieht auf einen Blick ob die Waffe auch wirklich ungeladen ist. Gerade bei Gewehren die mehrere Jugendliche verwenden eine wertvolle Information. Bei vielen Waffenkontrollen wird allerdings eine vernünftige Handhabung der Sportgeräte schon ziemlich schwer gemacht. In mehreren Reihen aufgestellte Tische zum Auspacken. Der Lauf zeigt auf andere Schützen. Die kurze Wartschlange der Waffenkontrolle ist jedoch kein Problem. Der zuständige Kontrolleur kontrolliert das zulässige Gewicht und packt das Gewehr auf eine kleine Waage. Und schon wieder zeigt der Lauf auf Menschen und zwar auf seine Kollegen. Gerade weil Unfälle mit vermeintlich nicht geladenen Waffen passieren ist dieser sehr einfache Sicherheitsaspekt so enorm wichtig.

    Gerhard Seemüller

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  • Hallo Gerhard,

    sieht man wirklich auf einen Blick, dass die Waffe entladen ist? Zumindest bei den Walther Modellen ist es möglich, ein Diabolo so in den Lauf zu versenken, das dahinter immer noch ein Signalfähnchen passt. Wenn dann das Fähnchen zum Teil noch aus sehr dünnem Material besteht, ist es ohne weiteres möglich, den Verschluss so zu schließen, dass das Fähnchen abschert. Da die Energie bei Pressluft ja immer (bei Vorhandensein der Kartusche) an Bord ist, besteht unter bestimmten Umständen durchaus die Möglichkeit der Schussabgabe. Aber auch ohne Diabolo kann so ein Propfen, wenn er stramm im Lauf sitzt, gefährlich werden.

    Nochmal der Hinweis: Die Signalfähnchen werden nicht vom Waffenrecht gefordert. Das war eine gut gemeinte, aber etwas kurz gedachte Erfindung des DSB, die inzwischen längst wieder aus der Sportordnung verschwunden ist. Nur einige Landesverbände reiten in den Ausschreibungen noch immer auf diesen Fähnchen herum.

    Die von Dir angesprochen Probleme bei der Waffenkontrolle sind alle vermeidbar. Meiner bescheidenen Meinung nach liegt die Ursache dafür immer an einem mangelnden Risikobewusstsein. Wie schon gesagt, es besteht im Bewusstsein einiger Schützen auch durch diese Fähnchen eine trügerische Sicherheit. Ohne dass ich jetzt hier für mich den "Ich mach immer alles richtig" Status in Anspruch nehmen möchte, achte ich schon bei der Entnahme einer Waffe aus dem Futteral oder Koffer darauf, ob dort jemand gerade ungünstig steht. Auch beim Tragen zeigt die Mündung bei mir immer entweder nach oben oder nach unten und der Finger ist immer lang. Das ist bei mir einfach so drin und das sollte sich so auch eigentlich jeder Schütze verinnerlichen. Wofür ist sonst die Sachkundeausbildung da?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • [...] sieht man wirklich auf einen Blick, dass die Waffe entladen ist? Zumindest bei den Walther Modellen ist es möglich, ein Diabolo so in den Lauf zu versenken, das dahinter immer noch ein Signalfähnchen passt. Wenn dann das Fähnchen zum Teil noch aus sehr dünnem Material besteht, ist es ohne weiteres möglich, den Verschluss so zu schließen, dass das Fähnchen abschert. Da die Energie bei Pressluft ja immer (bei Vorhandensein der Kartusche) an Bord ist, besteht unter bestimmten Umständen durchaus die Möglichkeit der Schussabgabe. Aber auch ohne Diabolo kann so ein Propfen, wenn er stramm im Lauf sitzt, gefährlich werden.

    Wir verwenden nur Sicherheitsschnüre. Die verbessern die Sicherheit allerdings wirklich enorm.

    Zitat

    Nochmal der Hinweis: Die Signalfähnchen werden nicht vom Waffenrecht gefordert. Das war eine gut gemeinte, aber etwas kurz gedachte Erfindung des DSB, die inzwischen längst wieder aus der Sportordnung verschwunden ist. Nur einige Landesverbände reiten in den Ausschreibungen noch immer auf diesen Fähnchen herum.

    Sicherheitsschnüre sind bei uns eine Selbstverständlichkeit. Da braucht's keine gesetzliche Regelung. :)

    Zitat

    Auch beim Tragen zeigt die Mündung bei mir immer entweder nach oben oder nach unten und der Finger ist immer lang. Das ist bei mir einfach so drin und das sollte sich so auch eigentlich jeder Schütze verinnerlichen.

    Die grundlegende Sicherheitsvorkehrung. Wobei ich unseren Jugendlichen vermittle das gefährliche Ende muss immer nach oben zeigen. So stehen die Vereinsgewehre im Gewehrschrank und lassen sich außerdem ohne größere Verrenkungen von Kindern auf dem Schießtisch ablegen. Da braucht's keine seltsame Bogenbewegung. :D

    Zitat

    Wofür ist sonst die Sachkundeausbildung da?

    Die haben nur wenige Schützen.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
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    small minds discuss people.“

  • Hallo Gerhard,

    deine Sichtweise mit den Fähnchen ist sicher auch richtig. Diese Fähnchen können ja durchaus einen ergänzenden Beitrag zu Sicherheit leisten. Nur scheint die menschliche Psyche oft leider so gestrickt zu sein, dass man solche Sachen zu absolut nimmt. Nur muss aber auch deutlich sagen, dass gerade bei manchen Druckluftkonstruktionen die vermeintliche Sicherheit trügerisch sein kann. Wie Du schon selbst angeführt hast, ist es jedenfalls grober Unfug, ein Fähnchen auch für die Modelle zu fordern, bei denen man so etwas nur im gespannten Zustand einführen kann. Als Beispiel führe ich hier die ersten Anschütz 2001 mit dem zwangsgesteuerten Ladeschieber an. Aber auch bei den alten FWB 150/300 und LP 65 oder 80 und 90 funktioniert die Sache ja eigentlich nur richtig im gespannten Zustand.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Sicher. Die durch den Lauf gezogene Sicherheitsschnur bietet allerdings wirklich größtmögliche Sicherheit. Ich hab' auch ein Sicherheitsfähnen. Es besteht aus Kunststoff, ist länger als Diabolos und besitzt einen stabilen Metallabschluss. Das passt nicht durch den Lauf. Ein versehentlich davor eingeschobener Diabolo ist somit absolut ungefährlich, oder?

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Hallo Leute, ir interpretiert da was vollkommen flasch!

    Die Sicherheitspatrone ist nicht gleich Sicherheitsfähnchen!

    Das Sicherheitsfähnchen soll lediglich beim entnehmen der Waffe aus dem Aufbewahrungsbehältnis eingesetzt werden z.b. zum transport vom Futteral zum Schützenstand auf dem Schießstand und wieder zurück als zeichen, dass sich kein Geschoß oder Patrone im Geschlosslager oder Patronen lager befindet. Das fähnchen soll NICHT dauerhaft in der Waffe verweilen!

    Bei der LP 100 kann ich die klappe etwas öffnen, denn nur wenn ich die klappe bis zum Anschlag ziehe spanne ich die Schlagfeder. Weil es aber sehr verwirrend ist oder viele Schützen bei den Meisterschaft sehr nervös sind ziehen sie die Verlußklappen zuweit auf uns spannen damit wieder die waffe. Das hat dann auch de DSB bemerkt und fest gestellt...das wollten wir ja nun nicht erreichen. Also wieder weg mit den Dingern.

    Für die Ausbildung geb ich euch recht, gerade wenn die Waffen auf dem Schießstand bleiben bis ein weiterer Schütze mit der Waffe schießt.

    Aber bitte nicht im Waffenschrank oder Futteral die Sicherheitsfahnen drinn lassen. Das kann im unglücklichsten fall zu defekten führen, die ich schon in der Werkstatt hatte.

    Gruß Patrick

    Mein Waffe schießt nur zehnen, wenn der Typ der Sie hält nicht soviel Wackeln würde.

    Luftgewehr Anschütz 9003 S2 pimpt by centra/MEC
    Luftpistole Anschütz LP@

  • Hallo Patrick,

    Hallo Leute, ir interpretiert da was vollkommen flasch!

    Die Sicherheitspatrone ist nicht gleich Sicherheitsfähnchen!


    ich glaube jetzt nicht wirklich, dass wir hier etwas vollkommen falsch interpretieren. Höchstens der von mir nicht verwendete Begriff "Sicherheitspatrone" ist vielleicht etwas subpotimal.

    Gernonimo und ich sind in diesem Punkt halt etwas unterschiedlicher Auffassung. Ich bin generell kein großer Freund dieser Signalfähnchen. Die Gründe dafür habe ich ja schon dargelegt. Aber so wie es Geronimo mit den Signalschnüren handhabt, erkenne ich noch einen gewissen Sinn.

    Das Sicherheitsfähnchen soll lediglich beim entnehmen der Waffe aus dem Aufbewahrungsbehältnis eingesetzt werden z.b. zum transport vom Futteral zum Schützenstand auf dem Schießstand und wieder zurück als zeichen, dass sich kein Geschoß oder Patrone im Geschlosslager oder Patronen lager befindet. Das fähnchen soll NICHT dauerhaft in der Waffe verweilen!


    Schon klar. Mir jedenfalls. ;)

    Bei der LP 100 kann ich die klappe etwas öffnen, denn nur wenn ich die klappe bis zum Anschlag ziehe spanne ich die Schlagfeder. Weil es aber sehr verwirrend ist oder viele Schützen bei den Meisterschaft sehr nervös sind ziehen sie die Verlußklappen zuweit auf uns spannen damit wieder die waffe. Das hat dann auch de DSB bemerkt und fest gestellt...das wollten wir ja nun nicht erreichen. Also wieder weg mit den Dingern.


    Das Dilemma besteht generell darin, dass viele (gerade ältere) Druckluftwaffen gar nicht für so ein Fähnchen konstruiert worden sind.
    Das Problem besteht aber darin, dass nach wie vor etliche Landesverbände die Fähnchen in den Ausschreibungen verbindlich fordern und eine Nichtbeachtung zur Disqualifikation führen kann.

    Für die Ausbildung geb ich euch recht, gerade wenn die Waffen auf dem Schießstand bleiben bis ein weiterer Schütze mit der Waffe schießt.


    Du kannst hier höchstens Geronimo recht geben, aber nicht uns beiden, da wir, wie schon gesagt, in diesem Punkt unterschiedliche Auffassungen vertreten.

    Wenn Waffen auf dem Schießstand abgelegt werden, dann müssen sie generell entladen sein und die Verschlüsse, soweit möglich, geöffnet sein. An diesen Waffen hat niemand ohne Erlaubnis rumzufingern. Wenn aber jemand die Erlaubnis erhält, dann hat er sich immer erst vom Ladezustand der Waffe zu überzeugen.

    Alles Regeln, die schon seit Ewigkeiten gelten und die auch alle Sinn machen. Bei konsequenter Beachtung dieser Regeln sind die Fähnchen schlicht überflüssig.

    Aber bitte nicht im Waffenschrank oder Futteral die Sicherheitsfahnen drinn lassen. Das kann im unglücklichsten fall zu defekten führen, die ich schon in der Werkstatt hatte.


    Defekte kannte ich zwar bisher noch nicht, aber ich habe ja schon geschrieben, warum diese Signalfähnchen für mich problematisch sind. Sie bieten oft nur eine trügerische Sicherheit. Bei Pressluft ist das Treibmittel immer an Bord, solange die Kartusche vorhanden ist und bei einigen älteren Modellen kann so ein Fähnchen überhaupt nur dann eingeführt werden, wenn die Waffe vorher gespannt wird. Auf das Fähnchen auch dann zu pochen, ist doch (mit Verlaub) ziemlich bescheuert.

    Damit ich hier nicht falsch verstanden werde. Bei den Feuerwaffen kann so ein Fähnchen, welches signalisiert, dass keine Patrone im Lager ist, durchaus Sinn machen. Aber auch nur, wenn auch weiterhin die altbekannten Sicherheitsregeln bezüglich Mündung, Abzug und Ladezustand konsequent beachtet werden. Leider denken aber einige Zeitgenossen, ob des Fähnchens könnten sie in den anderen Punkten wieder lockerer werden. So wird das Fähnchen kontraproduktiv, wenn nicht sogar gefährlich. Mein ja nur.

    Gruß Patrick


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Also die alten bewärten sicherheits Regeln sind natürlich aller erst zu beachten, den die beste sicherung ist immer noch eine ungelade Waffe und eine Waffe ist immer als geladen und schußbereit zu betrachten, so lange mann sich nicht selbst vom gegenteil überzeugt hat!

    aber ich glaube wir weichen hier zimlich vom überschriften Thema ab :thumbup:

    Mein Waffe schießt nur zehnen, wenn der Typ der Sie hält nicht soviel Wackeln würde.

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