Innerer Anschlag bei Profis

  • Hallo Zusammen,

    ich habe mir da Buch "LG-Schießen 2010" von MEC gekauft.

    Das ist Quasi meine neue Bibel ;D
    So ein geniales Buch über Luftgewehrschießenhabe ich noch nie gelesen.

    Hier steht drin, das die Profis den inneren Anschlag (vor jedem einzelnem Schuss) so machen, dass sie über das diopter zum Ziel blicken. Also folglich machen diese z.B. Abhinav Bindra,...usw. keinen Richtigen Blindanschlag wie es beim Übungsleiterschein gelehrt wird, sondern haben extra ein Flaches Diopter z.B. Mec free sight um Über dieses zum Ziel blicken können.

    Hier meine Frage: Wer von euch war schon mal bei nem Weltcup und hat das beobachtet?????
    Wann ist denn der nächste Weltcup und wo????

    Gruß Helmut

  • Der nächste Weltcup ist erst nächstes jahr.
    Aber du hast glück, am 24. Oktober startet das Weltcupfinale in München.

    Zum Inneren Anschlag, bzw was die Schützen da machen während sie so im voranschlag über den Diopter schauen. Sie prüfen die Muskelspannungen im Körper.
    Sind diese nicht zu 99% so wie immer setzen sie ab und starten den ganzen vorgang nochmal neu

  • Ob da auch wirklich 99% aller Muskeln erfasst werden? Achtet mal bei einigen Spitzenschützen darauf, was teilweise wirklich mit dem Gewehr passiert, wenn der Kopf nach dieser Phase abgesenkt wird. Da wird manchmal auch ganz schön gepfuscht, aber eben gekonnt. :thumbup:

    Schtarschütz

    Zumindest Videos von den Weltcups kannst Du dir auf der ISSF Seite anschauen. Sind zwar jetzt keine Lehrfilme und die Kameraführung ist für Details nicht immer optimal, aber man kann doch einiges erkennen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank


  • Sie prüfen die Muskelspannungen im Körper.

    Sind diese nicht zu 99% so wie immer setzen sie ab und starten den ganzen vorgang nochmal neu

    Um mich mal selber zu Zitieren, sie prüfen die Muskelspannungen in ihrem Körper, und zwar immer wieder die selben, wie sie es sich im Training erarbeitet haben. Sie horchen sozusagen in sich hinein.
    Wenn du dir diese Videos mal genauer anschaust wirst du Feststellen, das die Bewegungsabläuft zu 98% immer gleich sind, sogar fast Zeitlich immer gleich. Anders geht es nicht dauerhaft in die 10 zu kommen und da zu bleiben.

  • was verstehen die beim übungsleiterschein unter einem "blindanschlag?"
    das vorvisieren sollte eigentlich bei jedem schützen von format zum normalen ablauf gehören.

  • Zitat

    was verstehen die beim übungsleiterschein unter einem "blindanschlag?"
    das vorvisieren sollte eigentlich bei jedem schützen von format zum normalen ablauf gehören.

    Das Wort "Blindanschlag" ist wörtlich zu nehmen.
    Es bedeutet nichts anderes daß man mit geschlossenen Augen in den Anschlag geht, diesen dann Muskelmässig überprüft und sich fertig zum Schuss macht. Erst dann werden die Augen geöffnet und dann wird man sehen wohin die Mündung zeigt. Im Idealfall natürlich auf die Scheibe.

  • es sollte doch mittlerweile bekannt sein, dass es eine riesen dummheit ist die augen im anschlag zu schließen. ich bin echt schockiert, dass das sogar noch bei lehrgängen gelehrt wird.

  • Bei uns beim Übungsleiter schein sagt man, das man nicht vorvisieren darf, weil man dann gewisse Muskelpartien (Schulter=Höhe) schon im voraus verspannt und dadurch den inneren Anschlag bescheißt!
    Blindanschlag läuft bei uns so ab, das man in den stehendanschlag mit geschlossenen Augen geht und dann mit geschlossenen Augen seine Persönlichen Punkte wie eben Spannungskontrolle der Muskeln, Handstellung, Schaftbacke,....... Kontrolliert. Alles geschieht im Atemrythmus wie auch beim Normalen Schuss. Zum Schluss, wenn der Kopf an der Schaftbacke auflliegt, wird so lange (mit geschlossenen Augen) gezielt bis die richtige Banance besteht. Also alles ohne Ausrichtung zum Ziel.
    Das Problem ist, das man jedes mal wo anders ist! ich schieße im training auch ab und zu mal meine 395 Ringe und bekommen immer noch nicht diesen "Blindanschlag" so hin das ich jedes mal im Schwarzen steh! Einmal links oben auf dem Scheibenhalter, einmal rechts auf dem Scheibenhalter aber nicht mehr!
    Wie ist bei euch so der Normale ablauf, Patrick??
    Möchte schon gern bei der Weltspitze zuschaun, da mein Bruder in Wiesbaden an einem Jedermannlehrgang teilgenommen hat und teilweise andere Sachen gelehrt bekam, wie z.B. der Abhinav Bindra schießt, der war 1,5 Jahre in Wiesbaden und steht ganz anders da und hat nen ganz anderen Rhytmus als in Wiesbaden gelehrt wurde!
    Kann man bei dem Weltcupfinale einfach so zuschaun??

  • Hallo Erzwo,

    Um mich mal selber zu Zitieren, sie prüfen die Muskelspannungen in ihrem Körper, und zwar immer wieder die selben, wie sie es sich im Training erarbeitet haben. Sie horchen sozusagen in sich hinein.
    Wenn du dir diese Videos mal genauer anschaust wirst du Feststellen, das die Bewegungsabläuft zu 98% immer gleich sind, sogar fast Zeitlich immer gleich. Anders geht es nicht dauerhaft in die 10 zu kommen und da zu bleiben.

    geh mal ruhig davon aus, dass ich das nicht ganz unbedarft geschrieben habe. Ich halte nur nichts davon, wenn man Sachen künstlich überhöht. Es gibt Schützen, die praktizieren das sehr sauber. Aber nicht alle und nicht immer. Ein Detail, woran man ganz gut leichte Unsauberkeiten erkennen kann, habe ich auch beschrieben.

    Ein kleiner Tipp: Man muss und sollte die Augen nicht schließen. Es geht auch ganz gut, wenn man den Blick einfach nur absenkt.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ja beim Weltcup kann man ganz normal zuschauen. Ich glaube, dass es sogar nicht einmal Eintritt kostet. Einfach hin und die tolle Stimmung in München genießen!!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Schtarschütz,

    werden wir mal etwas konkreter und nähren uns der Praxis.


    Das Problem ist, das man jedes mal wo anders ist! ich schieße im training auch ab und zu mal meine 395 Ringe und bekommen immer noch nicht diesen "Blindanschlag" so hin das ich jedes mal im Schwarzen steh! Einmal links oben auf dem Scheibenhalter, einmal rechts auf dem Scheibenhalter aber nicht mehr!


    Der Aufbau des Anschlags und die "blinde" Überprüfung der Nullstellung ist ja erstmal richtig und auch nötig, wobei "blind" nicht unbedingt wörtlich zu nehmen ist. Das reine Absenken des Blicks und auf unscharf stellen geht auch. Eine Todsünde ist das Schließen der Augen aber auch nicht. Viel schlimmer ist es, wenn man zwischendurch in grelles direktes Licht schaut. Aber das sollte ja bekannt sein.

    Aber wie geht es jetzt bei Dir konkret weiter, wenn Du feststellst, das deine Ausrichtung auf die Scheibe noch nicht ganz stimmt? 395 Ringe sind ja schon ein Wort, aber wie würdest Du persönlich dein Haltevermögen einschätzen? Würdest Du dich eher als Halteschütze sehen, oder musst Du dich oft auf deine Reaktion verlassen? Hast Du schon mal mit Scatt trainiert?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Giasti Frank,

    jetzt hast voll ins Schwarze getroffen ;D denn genau da liegt das Problem begraben....

    Ich bin für meine Verhältnisse, ich sag mal vom Ergebnis her, 'n guter Schütze. Hab nämlich eigentlich niemand mehr der mir irgendwas beibringen kann, für höhere Kader (Schwabenkader) bin ich anscheinend nicht gutgenug...war im Bezirk durch ne verdammt schlechte Verfassung auch leider bloß 4. Platz, in Unserem Gau gibts leider keinen mehr der mich weiterbringen kann und deshalb versuch ich's jetzt mal selbst ;D

    Also jetzt zum Thema, scatt hab ich bisher leider noch nicht geschossen. Hab mir in den letzten tage schon gedacht mal einen auszuleihen. Mein Haltevermögen ist nicht wirklich gut. Ich versuche andauernd die Probleme (Verspannungen) zu ermitteln, was mir bisher noch nicht geglückt ist. Tja, momentan vermute ich das es am falschen Rythmus liegt,da ich besonders an Wettkämpfen extreme Schwankungen der Gewehrmündung habe.
    Im normalfall sollen, wie ich gelesen habe, sind die Schwankungen im Verhältnis Training : Wettkampf 1:3, also dreimal so stark. Also muss ich im Training besser werden. Ich weiß bloß noch nicht wie?!
    In letzer Zeit als ich meinen Rythmus und den Anschlagsaufbau geändert habe bin ich n quäntchen ruhiger geworden, aber das ist noch nicht genug.
    Also momentan bin ich noch eher ein Reaktionsschütze.

    Guß Helmut

  • Hallo Helmut,

    ich habe ja ganz konkret die Frage gestellt, wass Du machst, wenn Du nach der Nullpunktkontrolle feststellt, dass Du noch nicht ganz sauber auf der Scheibe ausgerichtet bist. Hier könnte nämlich schon die Antwort für deine Unruhe im Anschlag liegen.

    Wie sieht es denn aus, wenn Du nach sauberem Anschlagsaufbau mal nur auf eine weiße Scheibe hältst? Sind deine Schwankungen dann deutlich geringer? Wenn dem so ist, dann kannst Du dir auch denken, wo das Problem liegt. Du baust dann wieder mehr oder weniger bewusst Spannungen auf, um in die Mitte zu kommen. Durch die Spannungen und die nicht korrekte Nullstellung werden die Schwankungen heftiger.

    Es ist nämlich sehr wohl möglich, den Anschlag so wiederholgenau aufzubauen, dass man im Schwarzen steht. Mir hat das schon vor 30 Jahren mal ein zwar guter, aber nicht überragender Schütze recht eindrucksvoll demonstriert. Nach ein paar Voranschlägen ließ er sich die Augen verbinden und gab dann mehrere Schüsse hintereinander ab. Die lagen alle im Schwarzen. Ich kenne gute Liegendschützen, die mit dieser Nummer auch Zehnen schießen können. Also, es geht. Die Lösung ist auch recht banal. Sie lautet üben, üben und nochmals üben. Wobei natürlich gilt, je systematischer Du deinen Anschlag aufbaust, um so leichter wird Dir diese Wiederholgenauigkeit gelingen.

    Systematisch heißt von unten nach oben und jedem Punkt die nötige Beachtung schenken. Konkret, wo kommen meine Füsse hin, was mache ich mit der Hüfte, dem Oberkörper? Setze ich die Kappe immer auf die gleiche Stelle? Wie und wo unterstützt meine linke Hand den Schaft? Wo kommt der Ellenbogen hin? Wie greift meine rechte Hand zu? Wo platziere ich den Kopf? Hier brauchst du eine Art Checkliste.

    Noch ein Gedankenanstoß: Bekanntlich hängen die Scheiben ja nicht immer gleich hoch. Wie gehst Du dann vor? Hast Du für diesen Fall eine konkrete Strategie?

    Mal unter uns Betschwestern gesagt, aber nicht verraten, ich habe diese "multiplen Nullstellungen" Stehend auch. Aber ich weiß, dass das an meiner Schludrigkeit liegt.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Konstant blind ins Schwarze einzurichten ist wirklich nicht einfach, aber da hilft wohl wirklich nur üben üben üben.
    Was habt ihr für Mittel zur Korrektur wenns nicht ganz passt? Angenommen man steht etwas zu weit links, da find ich ist z.B. das Versetzen des Ellenbogens an der Hüfte schon ne sehr grobmaschige Sache und ich stand dann schon desöfteren halt auf einmal rechts vom Schwarzen.
    Bei Höhenproblemen bedingt durch unterschiedliche Scheibenhöhen korrigier ich das über die Füße, da steh ich dann einfach etwas enger bzw. breiter.

  • Hallo Frank,

    habe meinen Anschlag (äußerer und innerer) in den letzten Tagen ganz schön verändert, bin deutlich ruhiger geworden.
    Höhenprobleme habe ich schon seit längerem. Bei meinem Heimatverein ist der Stand eh 10 cm höher als in den meisten anderen, in diesem fall verstelle ich die Schaftkappe nach oben. Höhenprobleme löse ich meist rein durch die Schafkappe.
    Aufgrund der Höhenprobleme habe ich mir mal einen anderen Unterschaft gebastelt, aber das hat dann irgendwie vom ganzen Anschlag nicht mehr gepasst. Momentan ist das durch die Veränderung des Anschlages deutlich besser. Auch das Restliche Haltevermögen ist ruhiger.

    Was ich noch deutlich habe sind balance Schwierigkeiten, wie kann man so was den eingrenzen oder gar verbessern???

    Eine andere Frage habe ich noch, der Gewehrgriff darf bekanntlich ja den Oberkörper nicht berühren oder???
    Ähm den Oberkörper darf ich aber ja auch nicht wegdrehen.....wie geht das denn???
    Ich kämpfe gerade einen sauberen Anschlag hinzubekommen ohne dauernd den Griff am Brustkorb zu haben.....


    Patrick
    Also den Ellbogen wegen Links Rechts Tendenzen zu versetzen ist ein sogenanntes don't.
    Man versetzt hierbei die Füße:

    bei rechts:
    ein wenig nach hinten mit beiden füßen
    oder
    den linken etwas nach vorn
    oder
    den rechten nach hinten


    bei links:
    mit beiden Füßen nach vorn
    oder
    den linken etwas nach hinten
    oder
    den Rechten nach vorne

    Wichtig ist das es nicht zu viel ist und der linke Fuß immer knapp hinter der Senkrechten linie zum Ziel ist (hinter dem rechten).
    Wichtig auch das du die Hüfte nicht Verdrehst!

    Bei Hoch Tief niemals die Länge der Fußstellung ändern wenn es zu vermeiden geht, da du damit deine Balance änderst!!!!
    Wenn du zu Hoch bist, stelle entweder deine Schaftkappe herunter, oder stelle deine Schaftkappe schräg also den unteren Teil der Schaftkappe zum Gewehr hin!
    Oder natürlich das Diopter nach vorn oder die Schaftbacke nach unten, dadurch sinkt die Mündung!
    (was für 'n Gewehr hast du????)
    Bei Tief kannst du deine Schaftkappe nach oben verstellen oder deine Schaftbacke etwas nach oben stellen!

    ???????????????Stimmt doch oder??????????????


    Gruß Helmut

  • Hallo Helmut,

    was Du beschreibst, sind aber schon die Korrekturen für größere Abweichungen. Wenn man schon sauber auf der Scheibe steht, aber eben noch leicht versetzt zum Zentrum, genügen schon viel feinere Korrekturen. Bei seitlichen Abweichungen kann dann auch schon das minimale Verdrehen (und dann wieder konsequent Entspannen) der rechten Fußspitze (bei Rechtshändlern) zum Erfolg führen. Eine zu tiefe Position ist immer problematisch. Hier sollte der Vorgang konsequent abgebrochen werden und der Anschlag noch einmal neu aufgebaut werden. Wenn man dann nämlich anfängt, das Gewehr irgendwie hoch zu drücken, hat man im Prinzip schon verloren.

    Eine etwas zu hohe Position wird von den Schützen unterschiedlich gehandelt. Manche kommen ja bewusst von oben ins Ziel, da sich bei diesen Schützen die Mündung durch Entspannung noch etwas absenkt. Bei mir ist das aber nicht der Fall. Ich behelfe mich da, indem ich die Stützhand nochmal etwas anspanne und wieder entspanne. Das reicht dann normalerweise. Ich lege das Gewehr aber auch zwischen Daumen und dem Rest der Hand. Da geht das. Bei einem Faustanschlag wohl etwas weniger gut. Ein böser Fehler ist aber ein viel zu hoher Anschlag, den der Schütze dann korrigiert, indem er (teilweise unbewusst) seine Rücklage etwas aufgibt und sich dann wundert, dass er/sie auf einmal zu tief steht. Kommt in der Praxis gar nicht so selten vor.

    Auf jeden Fall sollte man vermeiden, durch zusätzliche Korrekturspannungen die Mündung ins Ziel zu bekommen. Die Schwankungen werden dann unweigerlich größer und die saubere Schussabgabe wird erschwert.


    10cm Abweichung sind bei der Scheibenhöhe für LG schon ziemlich grenzwertig. Aber es gibt leider noch diese älteren Stände, wo die Scheiben bei 1,5m hängen. Eigentlich sind diese Stände dann ja nicht mehr für reguläre Wettkämpfe zulässig. Aber wie das halt so ist.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Zitat

    Wichtig ist das es nicht zu viel ist und der linke Fuß immer knapp hinter der Senkrechten linie zum Ziel ist (hinter dem rechten).
    Wichtig auch das du die Hüfte nicht Verdrehst!


    Meines Wissens darf der rechte Fuß aber nicht vor dem linken stehen! Das hör ich hier jetzt zum ersten mal so. Sicher sind Anschläge generell verschieden aber deine Meinung ist hier sicher nicht Lehrbuchmeinung.
    Hüfte verdrehen ist momentan auch Stand der Dinge. dadurch verriegelt man den Rücken und die Hüfte. Anfangs zwar saumäsig gewöhnungsbedürftig und man brauch viel Training aber dann läufts.

    Zitat

    Wenn du zu Hoch bist, stelle entweder deine Schaftkappe herunter, oder stelle deine Schaftkappe schräg also den unteren Teil der Schaftkappe zum Gewehr hin!

    Oder natürlich das Diopter nach vorn oder die Schaftbacke nach unten, dadurch sinkt die Mündung!

    Wie meinst du hier das mit schräg stellen? Wenn du das so meinst wie in der ISSF-Regel 7.4.2.1 ist es verboten.
    Höhenkorrekturen mit der Schaftbacke bzw. Diopter würde ich gänzlich vermeiden da du hier nur Verspannungen in den Nacken bekommst. Das Gewehr soll ja zum Kopf und nicht umgekehrt. Ebenso ändert sich ja das ganze Zielverhalten.

    Zitat

    Eine andere Frage habe ich noch, der Gewehrgriff darf bekanntlich ja den Oberkörper nicht berühren oder???

    Ähm den Oberkörper darf ich aber ja auch nicht wegdrehen.....wie geht das denn???

    Ich kämpfe gerade einen sauberen Anschlag hinzubekommen ohne dauernd den Griff am Brustkorb zu haben.....

    Einfach Griff umbauen.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo wegi82,

    das mit der Fußstellung habe ich doch glatt überlesen. Villeicht meint der Helmut das ja genau anders herum. Oder er schlägt links an. Wenn man als Rechtshändler den linken Fuß auf Linie zum Ziel hinter den rechten Fuß stellt, wird der Anschlag normalerweise zu offen. Wenn das dann mit der Hüfte kompensiert wird, dann endet das schnell im Chaos. Aber andererseits habe ich auch schon gute Schützen so schießen sehen. War in grauer Vorzeit wohl verbreiteter. Da wurde dann aber auch der Stützarm mehr Richtung Bauch angesetzt.

    Die leichte Verschränkung, die Du ansprichst, kenne ich eher vom Oberkörper her, also oberhalb der Hüfte und dazu entgegengesetzt die minimale Fußstellung mit dem versetzten hinteren rechten Fuß. Also quasi eine leichte Verriegelung von unten nach oben mit der Hüfte in der Mitte. Denn durch die Hüfte wird ja auch immer die Position des Stützarms festgelegt und damit die Ausrichtung zu Ziel.


    Na ja, man kann aber generell sagen, dass es den Anschlag so nicht gibt. Wenn man mal bei einer internationalen Meisterschaft oder der DM in München an der Feuerlinie vorbei spaziert, dann kann man da teilweise sehr starke Abweichungen in den Anschlägen feststellen. Natürlich stellt sich dann auch die Frage, ob die Schützen da manchmal wirklich wegen ihrer Anschläge treffen, oder nicht eher trotz ihrer Anschläge. Jedenfalls sollte man alle Maßnahmen, die man so trifft, auch mal auf ihre Sinnhaftigkeit untersuchen (lassen).

    Ich vertrete ehr die Meinung, dass Anschläge, die mit möglichst wenig Verrenkungen und Verdrehungen auskommen, eigentlich die besseren Anschläge sind. Daher würde ich auch so einen extremen Anschlag, wie ihn Sonja Pfeilschifter praktiziert, als nicht unbedingt ideal ansehen. Nur gibt ihr der Erfolg natürlich recht.

    So ein Austausch, wie wir ihn hier betreiben, ist ja nicht schlecht. Aber generell sind die Tipps ja so teilweise nur bedingt hilfreich, weil einfach keine visuelle Rückmeldung vorhanden ist.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank