Olympiade

  • Ich bin eh dafür Schießen bei den Spielen zu entfernen. Aber das schafft die ISSF schon selber. Auch wenn du den Schützen mit der kompletten Sensorik verkabelst, versteht das der gemeine Kommentator und Zuschauer eh nicht. Auch weil es niemanden außerhalb der Schützenbubble interessiert.

  • Bei den ESC-Europameisterschaften wurden den Kommentatoren der Finals Experten - Trainer oder Spitzenschützen - zur Seite gestellt. Insbesondere die Kommentare der einbezogenen Trainer waren meistens sehr interessant. Die Trainer können die technischen Besonderheiten der enzelnen Schützen und die psychische Belastung im Wettkampf sehr gut einschätzen. Das ist eine Bereicherung für die Zuschauer. Die Kommentare der Spitzensportler waren dagegen nicht immer eine Bereicherung. Das lag aber vorwiegend an deren geringen englichsen Sprachkenntnissen.

    Bei den ISSF-World Cups werden seit geraumer Zeit immer dieselben Kommentatoren eingesetzt. Sie haben zwar selbst keine Erfahrung im Schießsport. Mit der Zeit haben sie aber die Regularien der Wettkämpfe kennengelernt. Sie wiederholen dauernd einzelne Bestimmungen der Sportordnung, was auf die Dauer auch nicht wirklich eine Bereicherung darstellt.

  • Die vom Fernsehen wissen schon ganz genau bei welcher Sportart ein Fachmann von Mehrwert ist.

    die vom Fernsehen wissen genau garnichts, wie es die aktuelle Berichterstattung ja zeigt.
    Selbst beim Fußball moderiert schon wieder Frau Neumann, die wurde schon bei der EM von 99% der Zuschauer als unfähig und Gehörzerstörend angesehen und die einzige Rückmeldung vom ZDF war das man Frau Neumann für kompetent hällt. Daher stand der Einsatz bei Olympia sicher nie zur Debatte.
    Hauptsache es werden ständig irgendwelche auf Zuruf losgrölenden Fans in irgendwelchen saudoofen Kostümen eingeblendet, der Sport ist doch mittlerweile komplett unwichtig - es zählt nur noch Party und Kohle. Karten werden im Losverfahren verkauft, super Sache!! Ich würde gerne Deutschalnd gegen XYZ schauen gehen, bekomme aber per Los Karten für irgend ein Scheißspiel zugelost, vielen Dank IOC! (oder UEFA oder FIFA, alles der gleiche Sumpf)

    Der Moderator heute beim LG Finale "da holt sich die Chinesin mit dem Letzten Schuß Gold", OK; kann passieren -zwei Zahlen vergleichen ist auch nicht Jedermanns Sache.

    Das man als Außenstehender manche Sportarten nicht versteht ist doch klar, wer kann z.B. die Notengebung beim Turmspringen oder Skateboarden nachvollziehen? Ist für Außenstehende ist das genauso Langweilig wie es Sportschießen für einen Turmspringer oder Skater ist. Schießen ist extrem Spannend, grade auf dem Niveau.
    Wer z.B. mal Bundesliga LG gesehen hat kann das nachvollziehen, Bundesliga LP hingegen ist total langweilig für einen LG Schützen, weil die Abstände viel zu groß sind. Bei LG schießen fast alle über 390, bei LP zwischen 355 und 385 und da kommt dann auch keine Spannung auf.

    Das wir Schützen komplett aus der Öffentlichen Berichterstattung komplett rausgenommen werden sollen merkt man doch immer mehr, außer es gibt mal wieder irgendwo einen der Durchdreht. Es wird weder über WM noch EM noch Bundesliga berichtet, einzig Olympia ist uns verblieben. Und selbst dort gibt es sogar Schützen die das noch abschaffen wollen, das kannst du dir nicht ausdenken.

  • Der ESC = European Shooting Confederation hat auf seinen Seiten u.a. die Videos der vergangenen Wettkämpfe.

    https://esc-shooting.org/video

    Die ISSF hat die Links zu YT inzwischen nicht mehr durchgängig auf seinen Seiten eingestellt. Der Interessierte muß sich bei der Suche selbst behelfen.

    Leider sind die Kameraleute und die Regisseure durchweg unorganisiert. Es wird beispielsweise das Makeup bzw. die Pickel im Gesicht in Großbild oder die Hand am Pistolengriff mit den lackeierten Fingernägeln dargestellt. Die Stellung des Schützen im Anschlag und der Bewegungsablauf interessiert nicht. Nervig ist der häufige und unmotivierte Bildsprung beim Schnellfeuerschießen. Auf die Idee, jemanden zu holen, der ihnen erklärt, wie ein Wettkampf am besten mit der Kamera eingefangen werden sollte, kommen sie nicht.

    Die Übertragungen der Schießwettbewerbe aus Paris 2024 waren ein Tiefpunkt des Sportfernsehens.

  • "Und selbst dort gibt es sogar Schützen die das noch abschaffen wollen, das kannst du dir nicht ausdenken."

    Doch kann man.

    Issf = interessiert nicht

    DSB = interessiert nicht

    Sämtliche Disziplinen finde ich uninteressant. Um es höflich auszudrücken.

    Also darf man sowas tröges auch ablehnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Raecher (29. Juli 2024 um 15:16)

  • Also darf man sowas tröges auch ablehnen.

    du darfst sowas dröges natürlich ablehnen, aber nur weil du lieber bei wem auch immer rumballerst muss das nicht die Meinung der Anderen sein.
    Der BDMP hat ~34.000 Mitglieder, die DSU ~17.000, der DSB 1,3 Millionen, wer hier uninteressant ist zeigen die Zahlen recht deutlich.
    Und wenn man dann noch sieht das die Mehrheit der DSU und BDMP Vereine sich auf DSB Anlagen einmieten, dann spricht auch das für sich.
    Also Erstmal das Aufbauen was der DSB und seine Vereine über Jahrzehnte aufgebaut haben und dann sehen wir weiter.

    Spätestens wenn das ganze "ISSF Zeug" aus den Medien verschwindet, werden auch alle anderen "Sportschützen" ein Problem bekommen.
    Die Allgemeinheit will uns nicht, egal ob ISSF, DSB, DSU BDMP oder Sonstwen, für die sind wir alle nur Waffennarren.
    Solange aber bei Olympia im TV noch junge Menschen zu sehen sind die den ISSF konformen Schießsport betrieben, so lange können auch die anderen in Ruhe weiter rumballern.
    Wenn bei der ISSF das Licht ausgeht, dann auch bei den anderen ach so tollen Ballerverbänden, dann schießen wir Alle wenn überhaupt noch nur mit Licht.

    IPSC könnte ich mir persönlich jedoch als Olympische Disziplin gut vorstellen, da passiert wenigstens was und der Zuschauer kann das auch gut mitverfolgen.

  • Die Olympischen Spiele können sicherlich kritisch betrachtet werden. Auch die olympischen schießsportlichen Disziplinen und deren Darbietung in den Medien sind kritikwürdig. Einen Gesichtspunkt darf man bei aller Kritik nicht vernachlässigen: durch die olympischen Disziplinen gewinnt der Schießsport an Ansehen und Akzeptanz. Es gibt politische Gruppen in vielen Ländern der Welt, die den privaten Besitz von Waffen weiter einschränken möchten. Die internationale Verbreitung und Anerkennung des Schießsports ist ein Gegenargument für derartigen Bestrebungen. Dabei nehmen die großen Verbände - IOC, ISSF und DSB in Deutschland - traditionell eine wichtige Funktion wahr. Dem IPSC und den kleineren nationalen Verbänden würde ich in der politischen Diskussion nicht die gleiche Bedeutung beimessen.

  • Der Final Luftgewehr war sehr gut präsentiert!

    Naja...ich sehe da noch viel Luft nach oben. Der Zuschauer sieht gleichzeitig immer nur zwei Schützen (damit kann ich als Schießsportinteressierter gut leben), aber eben auch nur die Ergebnisse dieser zwei Schützen in Realzeit. Das Ergebnis des letzten Schusses der anderen Teilnehmer sehe ich nicht und kann sie nur erahnen, wenn ich dann wieder den kumulierten Zwischenstand aller Schützen sehe. Es sollte doch wohl möglich sein, die virtuelle Ringscheibe jedes verbliebenen Schützen mit dem Schussergebnis in Realzeit gleichzeitig einzublenden. Beim Ligawettkampf sehe ich auch zehn Ringscheiben gleichzeitig und bin ständig auf dem Laufenden, das vermisse ich bei der Darstellung der Olympiade schon...beim Teamwettkampf mit nur vier Schützen war das besonders offensichtlich....

  • Der Final Luftgewehr war sehr gut präsentiert. Dazu stehe ich. Ab dem elften Schuss wurden beim ersten Schuss jeder Zweier-Serie die beiden Besten gezeigt, beim zweiten Schuss live die Entscheidung, wer rausfällt. Das ist doch perfekt! Aber verbessern lässt sich immer etwas, sonst gäbe es ja nichts mehr zu meckern! ;)

  • Es gibt politische Gruppen in vielen Ländern der Welt, die den privaten Besitz von Waffen weiter einschränken möchten.

    Einen Gesichtspunkt darf man bei aller Kritik nicht vernachlässigen: durch die olympischen Disziplinen gewinnt der Schießsport an Ansehen und Akzeptanz.

    Olympischer Schießsport funktioniert auch ohne bürgerlichen-Legalwaffenbesitz. Da müssen wir uns nichts vormachen.


    Naja...ich sehe da noch viel Luft nach oben.

    Das sehe ich auch so. Da waren einige ISSF bzw. ESC Bewerbe in der Darstellung bei vergangenen Bewerben besser dargestellt.


    Interessant wäre es, wenn man die Schützen z.B. mit Biosensoren (Puls, Sauerstoffsättigung, Atmung, Triggerscan ...) und Zielwegvisualisierung (vergleichbar SCATT) ausrüsten würde und entsprechend passend einblenden würde. Dann könnte auch ein Laie sehen wie die Schützen unterschiedlich "arbeiten", in der Lage sind ihre Körper zu kontrollieren (oder nicht) etc...

    1. weil es den Schützen einschränkt

    2. weil dadurch die Spanne zwischen Spitzensport und Breitensport zu groß wird

    3. wenn man heute es anscheinend schon nicht schafft den unbedarften Fernsehteilnehmern die Ergebnisfindung zu erklären wie soll man es dann in Zukunft mit irgendwelchen Körperwerten schaffen? Höre sowas schon: "Jetzt hat der mit dem blauen Gewehr den höheren Puls als der mit dem roten Gewehr und schießt eine 10,7 und der andere eine 10,3. Wie kann das sein? Die Sauerstoffsättigung ist da auch schlechter."

    4. Man bringt die Daten nicht im Bild unter

    5. Reizüberflutung für den Zuseher

    6. Warum kompliziert machen wenn es einfacher auch geht?


    Generell würde ich Scatt eher noch sehen als die anderen Dinge. Muss aber dann immer im Fernsehbild dabei sein und mit der Sius-Anlage verknüpft sein. Ansonsten hat es wieder keinen Sinn.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • 1. weil es den Schützen einschränkt

    Jo, wie alle Regeln. Wie alle Schützen dann.

    2. weil dadurch die Spanne zwischen Spitzensport und Breitensport zu groß wird

    Du meinst von der Präsentation her? Am Leistungsniveau ändert das ja in erster Näherung nichts. Also lieber alles "langweilig" lassen weil im Breitensport nicht umsetzbar?

    4. Man bringt die Daten nicht im Bild unter

    Sehe ich nicht. Sollte machbar sein.

    5. Reizüberflutung für den Zuseher

    Aktuell mangelt es dem unbedarften Zuschauer quasi an sämtlichen Reizen.

    6. Warum kompliziert machen wenn es einfacher auch geht?

    Wie lautet der konstruktive Vorschlag?

  • Hab mir den Final auf dem Schweozer Sender SRF angeschaut - normalerweise ist der Sender bei mir ein Tabuthema.

    Ein Kommentator war vom Sender, einer ein Kader- Schütze. Das war wirklich eine tolle Arbeit was die da abgeliefert haben, auch wen der Schnitt und die Bild-zusammenstellung knapp mittelmäßig waren.

    Dank der Bronzemedaille ist Schiesssport nun wider Tagesthema in der Schweiz und es bleibt zu hoffen, daß wir auf diesem Hype etwas reiten können und es uns zu nutze machen können was Gesetzgebung, Nachwuchsarbeit etc. Angeht.

    Es kann aber noch sehr viel Arbeit in die TV Übertragungen, auch beim ISSF und DSB (das sind die mit der Bundesliga oder?) gesteckt werden um Schiesssport anschaulich zu übertragen.

    Es würde sich auf jeden Fall lohnen!

    Schiessen lernen - Freunde treffen 🤪

    300m - 2-Stellung mit SIG Sauer 550PE

    50m - Anschütz Vereinsholz

    10m - Feinwerkbau 900 Alu frei

    "Wer den Schiesssport richtig betreibt - hat kein Geld mehr für Drogen..."

  • Der Schiesssport hat sich massivst verbogen, um "Attrakivität" zu gewinnen. Wir werden immer eine Nischensportart bleiben. Freuen wir uns an dem, was tatsächlich übertragen wird. SRF hat das super gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Hugo165 (30. Juli 2024 um 09:22)