Freie Pistole Vorderschaft

  • Liebe Schützengemeinde,

    Manche freie Pistolen sind serienmäßig mit einem Vorderschaft ausgestattet. Soll dieser nur die Ausgewogenheit beeinflussen, oder hat er etwa auch einen weiteren Nutzen?

    Ein Modell mit serienmäßigem Vorderschaft ist die Hämmerli 150. Da die Waffe für meinen Geschmack eher vorderlastig ist, habe ich an meiner den 60g schweren Vorderschaft abgebaut, um das Gewicht eher zum Griff hin zu verlagern. Damit sinkt das Gewicht auf ungefähr 1200 Gramm und bringt die Hämmerli sowohl in Sachen Gesamtgewicht als auch die Gewichtsbalance in den Bereich der Morini CM84.

    Diese Änderung funktioniert im Training bislang sehr gut, aber ich habe noch keinen Wettkampf damit geschossen. Vielleicht gibt es jedoch einen Grund, den Schaft dranzulassen. Es ist mir nämlich bewusst, dass die Waffenkonstrukteure bei Hämmerli die Waffe ganz bewusst mit einem Vorderschaft konzipiert haben, den abzunehmen eigentlich nicht vorgesehen war. Nichtsdestotrotz finde ich die Waffe so angenehmer zu schießen.

    Besten Gruß,

    Dimitar

  • Hallo dini_dinev


    Ein Vorderschaft kann 3 Gründe haben.

    Zur Verkleidung einer Mechanik oder Elektronik. Wie bei der Hämmerli 152, Pardini PG75, Toz und einige mehr

    Als Frontgewicht.

    Oder zur Optik.
    Können auch kombinierte Gründe sein.
    Wenn es die Sicherheit oder Funktion nicht beeinträchtigt kannst Du verändern wie Du möchtest. Spanabnehmende Arbeiten ausgenommen.

    No.limts

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  • Bei der Hämmerli 160 war es nur ein Windsegel und zur Befestigung zusätzlicher Gewichte. Später gab es eine Umbauvariante wo man die Gewichte anders befestigen konnte und das Teil entfernen konnte.

    Insofern würde ich sagen: es ist eine freie Waffe. Wenn es der Sicherheit nicht schadet, aber dir besser liegt, dann ist ja alles gut!

  • Ich frage mich, warum es bei den genannten älteren Modellen gar nicht vorgesehen und nur durch einen Umbau möglich ist, den Vorderschaft zu entfernen. Gehörte der Vorderschaft früher sozusagen zur Serienausstattung? Kann es sein, dass Pistolen früher vielleicht eher vorderlastig konstruiert wurden? Ich habe da nicht gerade den historischen Überblick.

  • Ich frage mich, warum es bei den genannten älteren Modellen gar nicht vorgesehen und nur durch einen Umbau möglich ist, den Vorderschaft zu entfernen.

    Nein, die Entwicklung ging Step by Step nur sehr langsam voran. Das war ja nicht nur beim Vorderschaft der FP. Wenn Du die Griffe aus den vergangenen Jahrzenten anschaust wie sich die Entwickelt haben, oder in der breite verstellbare Kimmen, auswechselbare, bewegliche Abzugszügel und diverses mehr.
    All die Dinge hat mal einer angeschoben, der nächste hat das noch verbessert usw….

    Als Alfons Messerschmidt als erster auf einer Landesmeisterschaft mit einem selbstentwickelten Kompensator angetreten ist hat man ihn Disqualifiziert. Es war ein riesen Bohei niemand kannte so etwas und eingestuft hat man das Teil als Schalldämfer obwohl es gar keine Dämpfung gab. Ich hab vieles miterlebt und am einen oder anderen auch mit entwickelt oder versucht.
    Es war eine geile Zeit.
    Aber alles brauchte seine Zeit.
    No. Limits

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  • Hier die Story mit den ersten Wechselkimmen.
    An allen Sportpistolen der ersten Generationen waren fixe Kimmenblöcke drin. Manche Firmen hatten zum austauschen 1-2 oder 3 verschiedene Breiten. Aber um die auszuwechseln musste der ganze Kimmenblock zerlegt werden. Anschließend musste die Waffe neu eingeschossen werden.
    Also war so ein Test teuer und aufwendig. Wenn das Ergebnis nicht gut war, dann alles zurück bauen. Man konnte die Kimmen auch auffeilen aber oft waren die dann krumm wie Sau. Man hat dann versucht mit feilen das Ding wieder gerade zu bekommen, war dann aber letztlich doch breiter als gewünscht. Neues kaufen und alles von vorne.
    In den 80igern kam dann Walter mit der bahnbrechenden Neuerung und hat Wechselblättchen auf den Markt gebracht an der GSP.
    Das brauchte ich überall, so haben wir, Adolf Scheinegger Büchsenmachermeister (Pistole) und ich alle die Pistolen von mir und meiner Frau umgebaut. Bei Walter Kimmen gekauft die Mimik abgefräst und das ,,Blättchen,, mit den Haltestiften dann auf die entsprechende andere Waffe/Kimme drauf gelötet. War so bei meiner Sako, Hämmerli 215 und der Unique meiner Frau. Später dann auch bei allen LP‘s und FP‘s.
    Das war eine befreiende Lösung, viele haben das dann abgeschaut und nachgebaut.
    Das war lange Zeit eine brauchbare Lösung.
    Bis die erste Stufenlos Verstellbare Kimme kam.
    Scheinecker war da schon nicht mehr im Dienst da hab ich den ganzen Kram wieder umgebaut mit viel Aufwand und bei allen den Block von der Morini angebaut. Der ist klein und Kompakt und war bestens geeignet für solche Umbauten. Dann waren alle sogar Stufenlos.
    Ist heut Gott sei Dank nimmer notwendig solche Aktionen, aber bis hier her gab es nix anderes.

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  • Ich kann es Dir nicht mehr genau sagen, zum Teil hab auch die von Pardini benutzt das war eine ganz kompakte. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe trägt die nur ca.3 mm auf. Bei den Sportpistolen war das schwieriger weil die Visierlänge nicht einhalten kannst. Ist bei Luft und Freie kein Problem.
    Bezüglich der Pardini Kimme kannst mal bei Schlegelmilch anfragen ob die noch im Programm ist.
    Morini Kimmen hab ich noch, Pardini sind alle weg. Die Pardini Kimme war sehr beliebt für die Toz, da passten sogar die Schraubenlöcher.

    No.limits

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  • Beitrag von Hansaxel (13. Juni 2024 um 18:11)

    Dieser Beitrag wurde von Geronimo aus folgendem Grund gelöscht: Auf Wunsch des Benutzers gelöscht. (15. Juni 2024 um 20:42).
  • Ich hab die Pardini Kimme im Web gefunden. Ist technisch ein echter Leckerbissen da die sehr filigran und trotzdem stabil und funktionell gebaut ist. Das Teil ist nur 3-4 mm dick.
    Die beiden sichtbaren Löcher passen direkt für die Toz. Da man bei der ja auch die Wechselplättchen schrauben konnte.
    Grüsse aus Le Mans, (24Std) No.Limits

  • Ich hab die Pardini Kimme im Web gefunden. Ist technisch ein echter Leckerbissen da die sehr filigran und trotzdem stabil und funktionell gebaut ist. Das Teil ist nur 3-4 mm dick.
    Die beiden sichtbaren Löcher passen direkt für die Toz. Da man bei der ja auch die Wechselplättchen schrauben konnte.
    Grüsse aus Le Mans, (24Std) No.Limits

    Guten Morgen no.limits,


    ich hab hier das Thema mit dem Vorderschaft verfolgt und gerne deine Erfahrungen von der Entwicklung der Waffen gelesen.

    Selber schieße ich eine freie Pistole von Pfuff und bin mit der Kimme auf "Kriegsfuß". Mir ist der Ausschnitt der Kimme zu klein und bin von meiner Lupi (P8X) verwöhnt was die Visierungseinstellungen angeht.

    Gerne würde ich auch meine Pfuff mit einer verstellebaren Kimme ausstatten.

    Deshalb meine Fragen, wo hast du die Pardini Kimme gefunden? Und hast nicht zufällig noch die Abmessungen der Kimme?

    Grüße aus dem Rheinland

  • Deshalb meine Fragen, wo hast du die Pardini Kimme gefunden? Und hast nicht zufällig noch die Abmessungen der Kimme?

    Hallo Mr. Streukreis,

    Ja sorry ich hab oben nur Schlegelmilch geschrieben, kann nicht jeder wissen das Er der Geschäftsführer von Pardini Deutschland ist. Sitz in Dresden.

    Grüße No. Limits

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  • Sorry Suhl und Dresden kann man schon mal vertauschen. Zum Glück gibt’s Leute die in Geographie aufgepasst haben

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  • Als das dran war, war das ja auch noch unerreichbar weit weg.

    Jau, ich musste damals in Erdkunde auch erst nachfragen, was mit dem Brocken gemeint sei. :whistling:

    Wobei ja niemand die Absicht hatte eine Mauer zu errichten.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen