Meinung zu Leistungssport bei anderen Sportarten!

  • Sehe ich genau so wie Michael Greis.

    In einer saturierten Gesellschaft, in der Work-Live-Balance wichtiger ist als als Seelenheil, sprich: selbstbestimmt leben und trotzdem der Gesellschaft etwas zurückgeben finden sich immer weniger Talente, die den steinigen und entbehrungsreichen Weg zum Topathleten wirklich gehen wollen. Wofür auch?

    In der DDR war das eine Möglichkeit, "Reisekader" zu werden. Also fremde Länder außerhalb der RGW besuchen zu können. Das zog! Heute will die Jugend doch einfach nur in Ruhe gelassen werden, Hauptsache man hat WLAN oder noch genug Mobildaten.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • In der DDR war das eine Möglichkeit, "Reisekader" zu werden. Also fremde Länder außerhalb der RGW besuchen zu können. Das zog! Heute will die Jugend doch einfach nur in Ruhe gelassen werden, Hauptsache man hat WLAN oder noch genug Mobildaten.

    Früher war halt alles besser, wenn es auch manchmal nur die Zukunft war.

    Hier musste man sich den Leistungssport leisten können, die Amateurregeln waren doch recht streng.

    Einige (bevölkerungsreiche) Staaten kamen noch als Konkurenz hinzu.

    So wirklich gesund ist Leistungssport ja auch nicht immer, muss man das wollen, soll das Ziel der Gesellschaft sein?

  • In der DDR war das eine Möglichkeit, "Reisekader" zu werden. Also fremde Länder außerhalb der RGW besuchen zu können. Das zog!

    Und wenn frau ganz ganz gaaaaaanz toll war, bildschön, und es zum "Weltstar" langte, bekam sie einen Kuss von Honni, einen VW Golf und wurde Volkskammerabgeordnete - Lametta inbegriffen. Horch & Guck schrieb natürlich weiterhin Berichte.

    Carcano

  • Früher war halt alles besser, wenn es auch manchmal nur die Zukunft war.

    Bis auf dieses "Bonmot" volle Zustimmung. BESSER war es damals nicht - nur wenn man rein auf die Medaillen schaut, erfolgreicher.
    Einen Teil der Gründe habe ich genannt, einen anderen Carcano.

    Erstrebenswert ist Sozialismus absolut nicht, ebenso wenig wie das Verklären der GST. auch, wenn einige damals viel Spiel und Spaß hatten.

    Die Frage ist: Wofür BRAUCHEN wir (oder jemand anders) Leistungssport? Nur um das eigene Land auf eine fragwürdige Art und Weise im In- und Ausland besser (weil erfolgreicher) aussehen zu lassen?

    Leider ist Deutschland diesbezüglich heute besonders "deutsch". Deutschland kann keine Digitalisierung und Deutschland kann auch keinen Sport (mehr). Es wird stets das Augenmerk auf den schönen Schein gelenkt, aber die Grundlagen werden sträflich vernachlässigt. Typischer Pfusch am Bau!

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Die Frage ist: Wofür BRAUCHEN wir (oder jemand anders) Leistungssport?

    Wofür wir Leistungssport brauchen?

    Ich finde es gut zu sehen, zu welchen Leistungen ein Mensch fähig ist, wenn er für seinen Sport lebt und alles gibt.

    Die ISSF Videos LG oder KK auf YouTube schaue ich mir sehr gern an. Erfolg und Versagen stehen das genau so eng beieinander, wie bei unseren kleineren Wettkämpfen.

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Ich finde es gut zu sehen, zu welchen Leistungen ein Mensch fähig ist, wenn er für seinen Sport lebt und alles gibt.

    Ja da hast Du Recht, das kann schön und interessant sein. Jeder hier weiss das ich selbst verfechter bin von höher, schneller, weiter. Aber um realistisch zu sein, kann man das glaub schon auch anders sehen, hauptsächlich wenn man Kunstturnen, Eiskunstlauf und ähnliches genauer anschaut. Wie die Kinder in solchen Sportarten hergezüchtet und zum Teil kaputt gemacht werden. Das ist weit ab von einem gesunden sportlichen tun und Gedanken.
    No.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Nur um das eigene Land auf eine fragwürdige Art und Weise im In- und Ausland besser (weil erfolgreicher) aussehen zu lassen?

    Da sollte man doch einfach Nein sagen dürfen?

    .........und Deutschland kann auch keinen Sport (mehr).

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sieger_de…pischen_Spielen

    Da kann sich dann jeder die passenden Zahlen aussuchen.

    Aber um realistisch zu sein, kann man das glaub schon auch anders sehen, hauptsächlich wenn man Kunstturnen, Eiskunstlauf und ähnliches genauer anschaut. Wie die Kinder in solchen Sportarten hergezüchtet und zum Teil kaputt gemacht werden. Das ist weit ab von einem gesunden sportlichen tun und Gedanken.

    Da sollten wir populäre Sportarten wie Fußball oder Ski nicht vergessen, wobei sich da wie bei den Schützen auch in den letzten Jahren viel gebessert hat.

  • ... bildschön,

    Ja, war sie und ist sie auch heute noch. :saint:

    Nur wenn sie anfängt zu sprechen und sie spricht ja recht viel ... :(


    Wahrscheinlich bin ich da aber auch durch so ein 'Nummerngirl auf Sächsisch', ihr wisst schon, "Fünnef, Neuen, Nulle ...", für mein Leben geschädigt. 8o


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Da sollte man doch einfach Nein sagen dürfen?

    Und das sagen heute immer mehr.

    Wofür wir Leistungssport brauchen?

    Ich finde es gut zu sehen, zu welchen Leistungen ein Mensch fähig ist, wenn er für seinen Sport lebt und alles gibt.

    Da bin ich bei dir. Durch den Sport - d.h. Arbeit, Schweiß und (leider auch) Tränen - lernen junge Menschen fürs Leben - das, was man früher "Sekundärtugenden" und heute "Soft skills" nennt.

    Aber um das auf einem derart hohen Level auszuüben wie die Spitzensportler, braucht man schon eine extrem hohe Motivation. Und woher soll die im Normalfall kommen?

    Der Reiz, unter den wenigen zu sein, die zur Deutschen Meisterschaft nach München überhaupt dürfen und dann ggf. eine Drittelmedaille oder gar eine richtige Medaille zu holen, reicht für viele meiner Sportler aus, sich ein klein wenig zu schinden. Aber um wirklich ganz nach vorne zu kommen, dafür reicht die Motivation und der Ehrgeiz bei den meisten nicht. Ich habe gerade 10 junge Landeskader für 2024 in meinem Verein, vielleicht schaffen noch 1 bis 2 es bis März, sich noch zu qualifizieren. Aber dann muss man auch mal auf den Urlaub oder das Wochenende mit der Oma verzichten und zum Wettkampf fahren.

    Wie die Kinder in solchen Sportarten hergezüchtet und zum Teil kaputt gemacht werden. Das ist weit ab von einem gesunden sportlichen tun und Gedanken.

    So sehe ich das auch. Und nur, weil viele Erwachsene es gerne ...

    ... sehen, zu welchen Leistungen ein Mensch fähig ist, wenn er für seinen Sport lebt und alles gibt.

    müssen wir das Wohl der Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund rücken. Was "das Wohl" ist, hängt natürlich auch von den eigenen Erfahrungen und Überzeugungen ab.

    Als Vater einer Tochter, die den Leistungssport (C-Kader) zugunsten eines Medizinstudiums an den Nagel gehängt hat sehe ich das auch manchmal recht persönlich. Ich bin sehr froh, dass sie nicht in der Sportleistungsgruppe der Bundeswehr ist und sich heute noch mit einem bewiesenermaßen gefährlichen experimentellen Stoff spritzen lassen müßte, nur weil der Dienstherr immer noch nicht den Schuss gehört hat. Nein, lieber frei als Sklave sein!

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Da bin ich bei dir. Durch den Sport - d.h. Arbeit, Schweiß und (leider auch) Tränen - lernen junge Menschen fürs Leben - das, was man früher "Sekundärtugenden" und heute "Soft skills" nennt.

    Braucht es dazu unbedingt Leistungssport, kann man das nicht auch auf niedrigerem Level lernen, sind da nicht Mannschaftssportarten geeigneter?

    Aber um das auf einem derart hohen Level auszuüben wie die Spitzensportler, braucht man schon eine extrem hohe Motivation. Und woher soll die im Normalfall kommen?

    Wenn beim Nachwuchs einer wiederholt versagt, stehen für dessen Platz genügend in der Wartereihe, meinte mal ein österr. Skitrainer. Dort kann man anscheinend noch Sportler motivieren.

    Aber dann muss man auch mal auf den Urlaub oder das Wochenende mit der Oma verzichten und zum Wettkampf fahren.

    Vor derartige Entscheidungen kann man auch nur Schützen stellen.

  • a) Braucht es dazu unbedingt Leistungssport,

    b) kann man das nicht auch auf niedrigerem Level lernen,

    c) sind da nicht Mannschaftssportarten geeigneter?

    a) Nein.

    b) Ja, schrieb ich weiter oben.

    c) Genau darum starten wir ja auch in Mannschaften zu je 3 Schützen.

    Wenn beim Nachwuchs einer wiederholt versagt, stehen für dessen Platz genügend in der Wartereihe, meinte mal ein österr. Skitrainer. Dort kann man anscheinend noch Sportler motivieren.

    Solange es nicht richtig weh tut, wird sich nichts ändern. Und ja, es scheint immer noch ausreichend Kandidaten zu geben. Die Frage ist: Sind das die mit der größten Leistungsfähigkeit oder nur die mit der größten Leistungsbereitschaft?

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  • Vor derartige Entscheidungen kann man auch nur Schützen stellen.

    Ta, da sind wir Trainer auch immer wieder sprachlos.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Solange es nicht richtig weh tut, wird sich nichts ändern.

    Da will ich @poolbauscenter zustimmen wenn er Schießen unter die weniger schmerzhaften Sportarten einreiht.

    Nachdem ich den Werdegang von Schifahrern und einem Radprofi beobachten konnte würde ich das auch nicht dem eigenen Nachwuchs nicht wollen. Für die Schützen in meinem Umfeld gilt der Spruch: "Die Jagd darf nicht unter anderen Hobbys leiden." womit sich die Frage nach Leistungssport kaum noch stellt.

    Die Frage ist: Sind das die mit der größten Leistungsfähigkeit oder nur die mit der größten Leistungsbereitschaft?

    Da ist ja auch die Frage nach der Eignung oder Talent beinhaltet, die wurde von mit schon öfters gestellt und nie beantwortet.

    Mit zunehmendem Alter spielt natürlich die Leistungsbereitschaft eine zunehmende Rolle, die Leistungsfähigkeit sollte ja spätestens im Jugendalter vorausgesetzt werden.

  • aber gebt doch bitte euren Schützlingen etwas mit auf den Weg.

    der finnische Skispringer Nykänen hat es mal ganz gut getroffen.

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst - ist nicht viel wert.

    Aber ein Wettkampf wo du dein bestes gibst und verlierst - war ein guter Wettkampf"


    und da ist es egal ob München, Dortmund oder Bulardingen - für mich ist Wettkampf gleich Wettkampf.

  • Für die Schützen in meinem Umfeld gilt der Spruch: "Die Jagd darf nicht unter anderen Hobbys leiden." womit sich die Frage nach Leistungssport kaum noch stellt.

    Hochleistungssport wird immer eine Nische bleiben. Zum Glück ticken die Menschen nicht immer nur 100%ig rational.

    Ich hätte gerne mehr Schützen, die verrückt genug sind, "sich das auch anzutun", weil eben Olympiagold etwas extrem Geiles ist.
    Mit Geldverdienen kann man da nicht kommen - es gibt auch nur ganz wenige Sportarten, in denen die manche Athleten reich werden. Dazu gehört nicht mal Frauenfußball.

    Freuen wir uns über jeden und jede Verrückte, die das macht. Erst letztens die Kinder von Fam. Karsch auf der DM in München kennengelernt - und die Oma dazu, stolz wie Bolle. Vorbilder sind schon sehr wichtig.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Erst letztens die Kinder von Fam. Karsch auf der DM in München kennengelernt - und die Oma dazu, stolz wie Bolle. Vorbilder sind schon sehr wichtig.

    Die Monika ist schon Oma? Habe mal neben ihr bei den DM geschossen, in München (Standardpistole).

  • Nein, Monis Mutter oder Schwiegermutter stand bei den Kleinen dahinter, bis Monika selber Zeit hatte.

    Die Karsch-Kinder waren 2016 bei Monis Silbermedaille in Rio 5 und 3 Jahre alt.

    Und schießen jetzt LP.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)