Trigger-Kurve messen?

  • Liebe Community

    Ich bin neu hier und möchte gerne eure Meinung. Als Sportschütze mit Elektronik-Erfahrung habe ich mir ein Gerät gebaut, um die Trigger-Kurven bei meinen Waffen zu messen, protokollieren und optimieren. War ein spannendes Projekt und nun habe ich eine Lösung, mit der ich recht zufrieden bin. Das Gerät ist mit einem Akku betrieben, ist einfach zu bedienen mit nur drei Tasten und hat ein Display, welches direkt die Kurve und das ermittelte Abzugsgewicht ausgibt. Über USB können die Kurven direkt mit einem PC protokolliert und z.B. mit Excel ausgewertet werden. Das Gerät hat auch das Interesse meiner Vereinskollegen geweckt und daher überlege ich mir, wie's damit weitergehen könnte. Meine Fragen an dich:

    • Gibt es bestehende (erschwingliche) Lösungen?
    • Würde eine detaillierte Bauanleitung mit Teileliste, 3d-Druck-Dateien und Arduino Source Code für dich hilfreich sein, resp. könntest und würdest du das nachbauen (Teilekosten unter 200 EUR)?
    • Wäre ein Bausatz mit vorprogrammiertem Controller für dich eine interessantere Lösung?
    • Kann mir jemand Auskunft geben, ob diese Methode der Messung von Trigger-Kurven bei uns in Europe durch ein Patent geschützt ist? Falls dem so ist, werde ich das Projekt gleich wieder begraben müssen...

    Wenn kein Patent im Weg steht - und bei genügend Interesse - könnte ich das Unterfangen weiterverfolgen. Das Ziel ist nicht ein geeichtes Präzisionsgerät zu entwickeln, sondern mit einfachen Mittel ein Werkzeug zu bauen, was uns in unserem Hobby unterstützt. Vielen Dank für jeden Feedback!

  • Das hört sich interessant an, kann man gezielt den Vorzugsweg sowie das entsprechende Gewicht ermittelt?

    Das wäre dann hilfreich um den Vorzugsweg inkl. Gewicht gezielt einzustellen.

  • @FritHer, ja Gerät zieht den Abzug in einer linearen Bewegung nach hinten und misst dabei die Kraft auf dem Trigger. Somit hat man den ganzen Abzugsweg abgebildet und kann diesen auslesen. Also Vorzugsweg und Gewicht ist kein Problem abzuleiten:

  • Vorzugsweg und Vorzugskraft sind individuelle (gefühlte) Parameter des Schützen und daher eher langweilige Informationen die ein solches Messgerät darstellen kann.

    Interessant und viel wichtiger sind Weg und Kräfteverlauf (Kriechen, Schmieren und Durchfallen) also die eigentliche Abzugscharakteristik am Druckpunkt bis zum Brechen des Schusses und darüber hinaus.

    Bezüglich Patente schau am besten mal bei TriggerScan vorbei.

    DontWait , vielleicht bei LP eine etwas gespreiztere Kraftachse. Ansonsten sehr gute Arbeit. Klasse !

  • Interessantes Projekt.

    Zur Patentfrage:

    Wie hier schon angemerkt wurde, gibt es das Produkt 'TriggerScan'.

    Auf der amerikanischen Seite mit dem osteuropäischen Namen findet sich auch ein Hinweis auf 'patented technology'. Auf der Seite von Herrn Manthei habe ich diesen Hinweis bisher aber nicht gefunden.

    Aber wer ist da überhaupt der Hersteller, der oder die Amis? Herr Manthei schreibt auf seiner Seite etwas vom 'Europavertrieb für TriggerScan'.

    triggerscan.com

    manthei-mess-systeme.com/d_triggerscan_einleitung.htm

    dvorakinstruments.com/Products/TriggerScan-System.asp


    Mit besten Grüßen

    Murmelchen

  • Ich denke nicht, dass das patentfähig ist. Was soll daran das Neue sein? Du zeichnest ein Weg-Kraft-Diagramm auf. Das ist so alt wie der Bart des Methusalem.

    Es ist aber trotzdem ein interessantes Projekt und hat sicher Spaß gemacht. Die Ausführung ist praxisnah und ansprechend. :)

    Der Fuchs

    Es reicht nicht nur ein Fuchs zu sein, man muss sich auch um Wald auskennen.

  • Nicht patentiert. Die von ihm angegebene Patentnummer ist dem DPMA nicht bekannt.

    Christian hat 2013 etwas funktionell ähnliches patentieren lassen. 10 2013 114 532.9

    Soweit ich die Patentschrift einsehen kann, kollidiert sie jedoch nur in geringem Ansatz mit der o.a Entwicklung.

  • Vorrichtung und Verfahren zur Messung und/-oder Auswertung der Betätigungskräfte an Schusswaffen (storage.googleapis.com)

    ...

    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Sensor (3) außerhalb der Schusswaffe (1) an deren Auflagebereich der Abzugsvorrichtung (2) angebracht ist.

    4. Vorrichtung nach Anspruch 3 wobei der Sensor (3) über eine lösbare Verbindung (6) mit der Abzugsvorrichtung (2) der Schusswaffe (1) in Kontakt gebracht ist.

    ...

    Hat mit der Entwicklung vom TS nichts zu tun.

  • Ein Patent hat eine maximale Laufzeit von 20 Jahren. Das TriggerScan System von Axel Manthei ist mir aber schon über 20 Jahr bekannt. Wenn es ein Patent gab, dann wäre es wohl schon ausgelaufen.
    Letztlich wird das Scan System wohl so teuer gewesen sein, dass sich m.M.n. nur Jagd- und Sportwaffen-Hersteller solche Geräte zur Entwicklungszwecken und zur Qualitätskontrolle in der Produktion leisten. Die Zeitschrift Visier hat es auch bei ihren Waffentests eingesetzt. Der Markt dürfte dennoch sehr überschaubar sein.

  • Wenn bei den Motorsportlern jemand mit so einer praktischen Erfindung kommt, erklärt er wenigstens noch die Vorteile des Produkts damit die auch von einfacheren künftigen Kunden erkannt werden können.

  • Wenn bei den Motorsportlern jemand mit so einer praktischen Erfindung kommt, erklärt er wenigstens noch die Vorteile des Produkts damit die auch von einfacheren künftigen Kunden erkannt werden können.

    Stimmt. Das muss auch so sein, weil der gemeine Motorsportler eher einfach gestrickt ist.