Schützenhilfe

  • Hallo zusammen.

    Hin und wieder, insbesondere vor großen Events bekomm ich bezüglich Munitionsbegutachtung vermehrt Anfragen.

    Demnächst sind die World Benchrest Championships 2023 in Pilsen (Tschechien).

    Bei einigen Benchrestschützen sind Eley Match oder Eley Tenex sehr beliebte Munitionssorten.

    Naja bezüglich Verschmutzung ist es nicht gerade meine Lieblingssorte, aber sie kommt gegenüber manchem Mitbewerber halt etwas weicher.

    Gerade in der Freien erreicht sie niedrige angenehme Vo Werte. Aber auf Laufhülse oder Kompensator hinterlässt sie doch deutlich mehr Schmodder.

    Mit einem ausgesuchten Los findet sie bei manchem (Anschütz) BR-Gewehr einen recht zuverlässigen Partner.

    Eley verwendet wie auch manch Mitbewerber im Premiumsegment fertig gepresste Geschosse. Das heißt der Führungsring ist vor dem Setzen schon fertig

    kalibriert und wird nicht auf Kalibermaß nachgewalzt. Dies verhindert ein Überwalzen bzw. einen axialen Versatz zwischen Geschoßkopf und Führungsring.

    Bei Eley wird nur der letzte Ring vor der Hülse (ca. 1mm breit) wird beim Krimpen überwalzt.

    Dies hat den Vorteil dass zwischen Kopf (Ogive) und Führungsring keine echte Exzentrizität also Masseversatz entsteht. Bei nachträglich kalibrierter Munition kann man oft eine Überwalzung an der taumelnden Führungsringkante erkennen. Ich bezeichne es als echte Exzentrizität (Masseversatz) zwischen Führungsring und Kopf. Der Kopf sitzt versetzt zur Laufachse.

    Je nach Los lässt leider die Gleichmäßigkeit der Fettung zu wünschen übrig. Dass eine übermäßige Fettung an der Spitze manch beschädigte Kante kaschiert, kann Zufall oder gewollt sein. Bitte weg hören. Ich hab schon bei mancher Schachtel die Geschosse mit einem Fön erwärmt und das Wachs am Führungsring zwischen den Fingern gleichmäßig verteilt.

    Meine Devise: Also wenn Aquaplaning, ähm ich meine natürlich Schmierung, dann gleichmäßig und nicht einseitig.

    Standbild

    Hatte leider keine andere Charge aber als gute Referenz und zum visuellen Eingautschen reichen diese drei Beispiele.


    Kopf exzentrisch

    Kopf exzentrisch

    Bei fertig gepressten/kalbrierten Geschossen (wie Eley) spielt die Exzentrizität bis zu einem gewissen Maß keine so große Rolle.

    Das Geschoss ist eigentlich nicht exzentrisch, sondern schräg gesetzt und wird (wenn nicht zu stark) im Patronenlager am Übergangskegel annähernd ausgerichtet.

    Schräger Hülsenabschluß, taumelnder Krimpungsring, Kante der Spitze vermutlich beschädigt.

    Nicht für den Wettkampf.

    Leicht taumelnder Krimpungsring und wenn man genau hinschaut (obere Kante)

    zur Hülse exzentrischer Führungsring. Spitze vermutlich auch beschädigt.

    Nicht für den Wettkampf.

    Bei genauerem Hinsehen, leider viel zu oft, eine beschädigte Kopfkante.

    Oft überfettet und nicht sofort erkennbar.


    Ich hoffe ich kann etwas helfen.

    Viel Erfolg an euch V.B. / T.H. / H.H. bei der WM in Pilsen.

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    Auch wenn man nicht 100% weiß welche Faktoren Munition gut macht,

    so gibt es doch Dinge die macht sie sicherlich nicht besser.

    Für einige andere:

    Wer nichts sieht, der öffne die Augen.

    Wer nicht glaubt, soll weiter hoffen.

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    Gruß HdR

  • @HdR

    Wieder ein Toller Bericht

    Ist mir bei der Tenex nicht neu mit dem Fett als ich die noch hatte habe ich auch aber nur vor wichtigen Wettkämpfen jede im Finge gedreht einen Tag vor dem Wettkampf obs was gebracht hat?

    Als ich dann auf Lapua gewechselt bin hatte ich immer ein Tuch für die Finger dabei um das Öl zu entfernen war aber schon vor zig Jahren als ich noch sehr aktiv liegend geschossen habe Bei Auflage habe ich das nicht mehr die sind aber nicht mehr so ölig wie früher

    Gruß Jürgen

  • Vielen Dank für den super Bericht. 🤗

    Grüße Jakob

    Wackeln gibt selten Zehner. 😁😜. darum bin ich Linksschütze 😉

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    Walther KK 300^^