Hallo zusammen,
beim Thema Laufschwingungen und Systembettung mit K2 Kunststoff geht ein wichtiges Thema wirklich unter, das Anziehen der Systemschrauben bei den verschiedenen Schafttypen (Holz - ALU) und die Beurteilung möglicher Fehlerquellen im Vorhinein.
Ich bin der Meinung es gibt eine Menge Unterschiede und auch in den verschiedenen Baujahren der Hersteller und der Schafttypen gibt es beachtenswerte Hinweise einen Lauf mit System richtig zusammen zu bringen, also zu verschrauben. Ich habe hier nur exemplarisch einige Hersteller herausgenommen. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Meine Erfahrungen beziehen sich auf Walther, Hämmerli und Anschütz Sportgewehre KK und auf GK Systeme von Keppeler.
a) Walther Gewehre Modelle UIT bis
GX1 (Mitte der 80er Jahre), Keppeler 506 (Walther UIT Systemhülse)
b) Walther KK500
c) Anschütz 54er Systeme bis heute (1813,1913,2013)
d) Keppeler eckiges Stahlsystem
Ich habe versucht dies in einer Tabelle dazustellen, in der oberen Spalten sind die Rahmenbedingungen und in den Reihen darunter die Aktionen bzw. betreffende Zustände mit Aktion dargestellt. Daraus ergibt sich dann, ob ein System (Lauf) auch richtig gut schießen kann, denn an dieser Behandlung / Vorgehensweise liegt es oft, ob ein Sportgewehr auch wirklich gut trifft. Stimmen diese Dinge nicht, also ergibt sich keine stringente Korrelation dann ist etwas falsch. Also kann man diese Tabelle als Ursachenforschung benutzen natürlich gerne ergänzen und hier wieder teilen.
Zu den Holzschäften und Aluschäften mit Widerlager die hier genannt sind oder auch nicht.
2 Schrauben Befestigung :
Zusammenbau sollte immer so sein, daß die Systemschrauben zuerst ganz leicht angezogen werden, sodaß das System fixiert ist und kein Anzugsmoment anliegt. Dann das Sportgerät mit dem Schaft vorne anheben, sodaß der Lauf nach oben zeigt .... etwa 45° . Das erleichtert das 'andocken' des Systems an das Widerlager. Schauen Sie dann auch ob der Lauf mittig im Schaft liegt. Es kann durchaus vorkommen das die Lauffräsung nicht richtig ist, also nicht den Lauf in die Mitte zwängen. Wenn Sie sich überzeugt haben, daß der Lauf mittig ist (meistens), den Zeigefinger zwischen Lauf und Vorderschaft legen und die Systemschrauben leicht anziehen. Bei der ersten Schraube kann es sein, daß der Lauf sich etwas bewegt, allerdings darf dann bei der 2ten Schraube der Lauf sich nur leicht und dann nicht mehr bewegen. Sollte diese der Fall sein ist die Bettung nicht mehr gut. Das System wird dann 'verbogen', der Verschluss wird kratzig und die Qualität des Schussbildes ist dann schlecht.
4 Schrauben oder mehr Befestigung :
Zusammenbau sollte immer so sein, daß die Systemschrauben zuerst ganz leicht angezogen werden, sodaß das System fixiert ist und kein Anzugsmoment anliegt. Dann das Sportgerät mit dem Schaft vorne anheben, sodaß der Lauf nach oben zeigt .... etwa 45° . Das erleichtert das 'andocken' des Systems an das Widerlager. Schauen Sie dann auch ob der Lauf mittig im Schaft liegt. Es kann durchaus vorkommen das die Lauffräsung nicht richtig ist, also nicht den Lauf in die Mitte zwängen. Wenn Sie sich überzeugt haben, daß der Lauf mittig ist (meistens), den Zeigefinger zwischen Lauf und Vorderschaft legen und die Systemschrauben über Kreuz leicht anziehen. Die 4 Schrauben leicht anziehen und prüfen ob sich am Lauf etwas bewegt, also Vorderschaft zu Lauf. Sollte sich hier bereits Bewegung bemerkbar machen den Bettungsbereich prüfen auf Verschmutzung oder Fremdkörper. Sollte diese frei sein, dann könnte die Bettung nicht mehr gut sein, oder bei Holz oder ALU die Stärke der vorhandenen Bettungsfläche nicht ausreichend dick sein. Hier könnte dann eine Bettung zusätzlich Stabilität bieten evtl. sogar mit einbringen einer festen ALU-Platte.
Zu den Holzschäften und Aluschäften ohne Widerlager die hier nicht genannt sind . Es ist zu beachten, das das System nicht an die Wandung des Schaftes anliegt. Ich meine die 4eckigen Systeme.
Wenn das System anliegt beeinflusst dies in einem gewissen Maß die Treffergenaugikeit, weil das System mit Lauf nicht frei 'schwingen' kann und es zusätzliche Resonanzen aus dem Schaft sich auch auf das Schussbild auswirken können. Mehr kann ich nicht dazu sagen, aber ich habe es erlebt, nachlässig zusammengebautes KK500 mit anliegender linken Seite an Schaft schoss grottenschlecht. Neu Ausrichten des Systems, alles wieder in Ordnung.
Auch Militärgewehre wie K98 oder M98 haben verschiedene Charakteristika, die ich hier nicht behandeln kann. Vielleicht macht das ja noch JAG, er hat glaube ich darin jede Mange Erfahrung.
Im Anschluss meine Tabelle mit allerhand Erklärungen und Maßnahmen. Wie gesagt einer alleine kann etwas vergessen, oder auch falsch ausdrücken oder die Angaben sind ungenau oder falsch. Jedenfalls ist es ein Versuch für uns Gewehrschützen eine Einschätzung zu möglichen Ursachen zu finden und diese evtl. abzuschaffen oder zu korrigieren. Viel Spass dabei.
VG Oldgunner