Hallo liebe Meisterschützen,
in letzter Zeit sind so ein paar Dinge passiert, die mich zu ganz trüben Gedanken veranlasst haben...
Berichterstattung in den Medien, Verfassungsklage gewisser Grupierungen, denen das Waffengesetz immer noch nicht streng genug ist, Äusserungen - wenn auch nicht ernstgemeint - aus meinem Umfeld (so nach dem Motto: "Achtung, da kommt unser Spitzenschütze, sei lieb zu dem sonst...")...
Ich bin seit über zwanzig Jahren begeistertet Sportschütze und liebe meinen Sport, auch wenn ich weiß, dass es Wichtigeres gibt (für mich z.B. die Familie). Irgendwie bin ich kurz vor dem Punkt, "den Bettel hinzuschmeißen" wie man bei uns im Badischen so sagt. Nicht, weil mir der Sport keinen Spaß mehr macht (habe mich gerade wieder für die Deutschen qualifiziert), sondern weil mir das "drumrum" wie oben beschrieben auf den Zeiger geht.
Hinzu kommt - zumindest ab spätestens Landesebe - die ein oder andere sehr engstirnige Haltung gewisser Personen (auch Schützen) und Institutionen, die - meiner bescheidenen Meinung nach - den Schießsport langsam aber sicher an die Wand fahren - übrigens ist das auch der Grund, warum ich mit dem Luftgewehr nicht mehr in der Verbandsliga antreten werde, sondern "nur" noch in der Bezirksliga.
Ihr versteht mich? Der Sport an sich macht mir großen Spaß - er hat mir in den letzten zwei Jahrzenten auch viel Erfolg, oft auch Mißerfolg (der durchaus förderlich sein kann), viele Freundschaften und viele schöne Dinge gegeben. Aber das "Drumrum" in unserem Sport verleidet mir die ganze Sache zusehens.
Nein, ich fühle mich nicht "schuldig" Sportschütze zu sein, aber manchmal denke ich, es wäre einfacher gewesen, wenn ich in jungen Jahren meine Tischtenniskarriere (habe eine zeitlang zweite Liga in England gespielt) weiter verfolgt hätte...
Hinzu kommt noch die "Vereinsmeierei". Ich war eine zeitlang Mitglied in sechs (!) Schützenvereinen gleichzeitig. Nun sind es "nur" noch drei.
In den letzten Jahren habe ich da enorm viel erlebt, was auch nicht gerade erfreulich war. (Der eine kann mit dem anderen nicht, Streit innerhalb des Vereins etc. pp). In früheren Jahren habe ich mich enorm in den Vereinen angagiert. Mehrere hundert (!) Arbeitsstunden pro Jahr waren keine Seltenheit. Das habe ich aus familiären Gründen zum Glück längst hinter mir gelassen. Trotzdem bin ich momentan gedanklich nicht weit von einem Totalausstieg weg...
Danke, dass ihr ein "Ohr" (hier vielmehr Auge) für mich hattet.
Ein sehr nachdenklicher Asterix