Warum ist das Trefferbild immer links unten?

  • Hallo zusammen,

    ich bin vom Gewehr auf die Pistole umgestiegen und schiesse seit gut 1 Jahr KK-Sportpistole, LP, GK (9mm) Pistole und Revolver (.357)

    Meine Herausforderung: Bei LP und KK ist das Trefferbild OK; bei Ausreissern weiss ich wo die Problematik liegt (..bei mir!)

    Bei GK Pistole und GK Revolver liegt das Problem sicher bei mir - die Treffer landen unten links, was nicht an der Waffe liegt.

    Aber sollte eigentlich auch nicht am Abziehen liegen, da ich darauf achte, wie mein Zeigefinder liegt.

    Wir reden von 25 m Präzision...

    Habe auch verschiedene Waffen durchprobiert...immer die gleich Misere.

    Warum habe ich dieses Problem? Hat jemand eine Idee? Ist der unerschiedliche Anschlag, im Vergleich zu LP und kKK, vielleicht der Grund?

    Bin dankbar für jeden Tipp oder auch Kommentar, da ich mich dringend verbessern möchte und auch, wie ich glaube, lernfähig. bin.

    Danke im Voraus und Gut Schuß!

    Pandemius

    Feinwerkbau LG X800 Auflage

    Walther SSP

    SIG SAUER X-Six Supermatch

    Schwedenmauser M38

    LuxDefTec LDT15 L5

    UHR Rossi

  • Bei GK Pistole und GK Revolver liegt das Problem sicher bei mir - die Treffer landen unten links, was nicht an der Waffe liegt.

    Verabschiede dich vom Wort "Abziehen" und verwende dafür "Auslösen".

    Treffer unten links sind in 95% aller Fälle, wenn die Waffe nicht dran schuld und der Schütze ein Rechtsschütze ist, Abzugsfehler.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Verabschiede dich vom Wort "Abziehen" und verwende dafür "Auslösen".

    Treffer unten links sind in 95% aller Fälle, wenn die Waffe nicht dran schuld und der Schütze ein Rechtsschütze ist, Abzugsfehler.

    Danke für den Tipp..oder sollte ich sagen für die 2 Tipps ;)

    Du hast was bei mir "ausgelöst"

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  • Versuche die Waffe trocken sauber auszulösen. So, dass sich dein Finger - bis auf das unvermeidbare durchfallen des Abzuges - nicht bewegt.

    Ab Druckpunkt Druck verstärken, bis die Waffe von selber auslöst. NUR Druck verstärken, nicht den Finger bewegen!

    Solange, bis das von ganz alleine ohne Nachdenken in dein Muskelgedächtnis eingebrannt ist.

    Erst ganz langsam auslösen, dann, wenn funktioniert, schneller.

    Analysegeräte wie MANTIS X oder SCATT (geht trocken auch für GK!) helfen dir, den Triggerfinger zu schulen, auch ohne Trainer.

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  • Versuche die Waffe trocken sauber auszulösen. So, dass sich dein Finger - bis auf das unvermeidbare durchfallen des Abzuges - nicht bewegt.

    Ab Druckpunkt Druck verstärken, bis die Waffe von selber auslöst. NUR Druck verstärken, nicht den Finger bewegen!

    Solange, bis das von ganz alleine ohne Nachdenken in dein Muskelgedächtnis eingebrannt ist.

    Erst ganz langsam auslösen, dann, wenn funktioniert, schneller.

    Analysegeräte wie MANTIS X oder SCATT (geht trocken auch für GK!) helfen dir, den Triggerfinger zu schulen, auch ohne Trainer.

    Danke dir; aber sag mal, wie ist die Erklärung dafür, dass ich bei LP und KK keine Probleme habe? Das ist das, was mich wirklich irritiert...

    Cheers

    Pandemius

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  • Weniger Abzugsgewicht. Und grüne Männchen im Kopf.

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  • GK Pistole/Revolver DSB 2.5x hat genauso 1000g Mindestabzugswiderstand wie auch 2.40... wenn die Waffe entsprechend eingestellt ist, sollte es daran nicht liegen.

    Vielleicht unbewußte Schußangst die zum unsauberen Auslösen führt?

  • Danke für den Tipp..oder sollte ich sagen für die 2 Tipps ;)

    Du hast was bei mir "ausgelöst"

    Wie hast du denn beim LG abgezogen? Beim Gewehr musst du ja auch den Druckpunkt verstärken bis der Schuss bricht und nicht den Finger bewegen. Ich denke dass ein Gewehr Dank der höheren Masse und höheren Stabilisierung am Schützen wahrscheinlich Abzugsfehler etwas stärker kompensiert. Also ist meine Theorie.

  • Wie hast du denn beim LG abgezogen? Beim Gewehr musst du ja auch den Druckpunkt verstärken bis der Schuss bricht und nicht den Finger bewegen. Ich denke dass ein Gewehr Dank der höheren Masse und höheren Stabilisierung am Schützen wahrscheinlich Abzugsfehler etwas stärker kompensiert. Also ist meine Theorie.

    Hi Ivo,

    mache ich ja bei LP und KK-Sportpistole so..und treffe auch was ;)

    Bei GK hab ich halt das Problem.

    Ich muss wohl noch mehr in mich reinhören, ob das Schussangst ist (..wie Parallax meint) oder es am Abzugsgewicht liegt.

    Weniger Abzugsgewicht. Und grüne Männchen im Kopf.

    Grüne Männchen, hahaha :)

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  • Sind alle Schüsse bei Großkaliber links unten? Oder nur Ausreisser?

    Falls alle, würde ich mal an der Visierung schrauben.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Sind alle Schüsse bei Großkaliber links unten? Oder nur Ausreisser?

    Falls alle, würde ich mal an der Visierung schrauben.

    Hi Backtotheroot,

    es sind so 80-90% unten links. Habe auch schon daran gedacht, am Visier zu drehen. Was mich eben wundert ist, dass auch wenn ich mit Pistolen von Kollegen schiesse (CZ 75, GSP Elite) die Scheibe unten links gelocht ist. Im Gegensatz zu LuPi und KK. Da denke ich eben an einen Fehler meinerseits...

    Was meinst du?

    Cheers

    Reiner

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  • Unten links sind wie bereits ausgeführt häufig Fehler durch zu hartes Auslösen (bei Rechtshändern). Der Unterschied zwischen KK und GK ist dabei nicht zu unterschätzen. Ich kenne einige Schützen, die beim Auslösen beim KK tendenziell keine Probleme haben, bei GK aber erhebliche. Der viel stärkere Rückstoß und der lautere Knall als bei KK machen den Unterschied im Kopf aus. Obwohl der Wille zum sauberen Auslösen durchaus vorhanden ist, werden die Schüsse beim Auslösen deutlich nach unten gedrückt und gehen mitunter sogar deutlich unter die Scheibe. Das passiert durchaus auch versierten KK-Schützen trotz des gleich hohen Abzugsgewichts. Den Effekt sieht man aber als Trainer oder selbst als Schütze nicht gut, weil das Nachuntendrücken im Rückstoß gerne untergeht. Schön is es zu sehen, wenn der Schützen einen scharfen Schuss erwartet, aber keiner kommt. Das kann man simulieren, indem eine Pufferpatrone mitgeladen wird oder der Schütze nicht genau weiß, wieviele Schüsse noch in der Waffe sind. Auslösen ohne Mucken muss trainiert werden. Wenn es trocken nicht klappt, macht der scharfe Schuss keinen Sinn. Und dann mit einer schönen methodischen Reihe an das Thema ranarbeiten. Ein guter eingestellter Abzug, der schön trocken bei nicht allzuviel über 1000g auslöst, ist dabei sehr hilfreich. Einen Spannabzug mit 2500g sauber auszulösen, ist um einiges schwieriger.

    Wenn die Schüsse in einer gleichmässigen Gruppe nicht allzuweit auseinander liegen, ist ein Abzugsfehler eher unwahrscheinlicher. Kann dann noch ein Zielfehler ausgeschlossen werden, muss das Visier verstellt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Lanfear (2. September 2019 um 16:05)

  • Unten links sind wie bereits ausgeführt häufig Fehler durch zu hartes Auslösen (bei Rechtshändern). Der Unterschied zwischen KK und GK ist dabei nicht zu unterschätzen. Ich kenne einige Schützen, die beim Auslösen beim KK tendenziell keine Probleme haben, bei GK aber erhebliche. Der viel stärkere Rückstoß und der lautere Knall als bei KK machen den Unterschied im Kopf aus. Obwohl der Wille zum sauberen Auslösen durchaus vorhanden ist, werden die Schüsse beim Auslösen deutlich nach unten gedrückt und gehen mitunter sogar deutlich unter die Scheibe. Das passiert durchaus auch versierten KK-Schützen trotz des gleich hohen Abzugsgewichts. Den Effekt sieht man aber als Trainer oder selbst als Schütze nicht gut, weil das Nachuntendrücken im Rückstoß gerne untergeht. Schön is es zu sehen, wenn der Schützen einen scharfen Schuss erwartet, aber keiner kommt. Das kann man simulieren, indem eine Pufferpatrone mitgeladen wird oder der Schütze nicht genau weiß, wieviele Schüsse noch in der Waffe sind. Auslösen ohne Mucken muss trainiert werden. Wenn es trocken nicht klappt, macht der scharfe Schuss keinen Sinn. Und dann mit einer schönen methodischen Reihe an das Thema ranarbeiten. Ein guter eingestellter Abzug, der schön trocken bei nicht allzuviel über 1000g auslöst, ist dabei sehr hilfreich. Einen Spannabzug mit 2500g sauber auszulösen, ist um einiges schwieriger.

    Wenn die Schüsse in einer gleichmässigen Gruppe nicht allzuweit auseinander liegen, ist ein Abzugsfehler eher unwahrscheinlicher. Kann dann noch ein Zielfehler ausgeschlossen werden, muss das Visier verstellt werden.

    Hallo Lanfear,

    danke für deine Zeit für das ausführliche Feedback. Auslösetraining mit Pufferpatronen - würde das was bringen? Die P.-Patronen hab ich nämlich ;)

    Beste Grüße und gut Schuß

    Pandemius

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  • Gerne.

    Auslösetraining mit Pufferpatronen bringt was. Ich würde zunächst nur auf weiße Scheibe trainieren, um das Auslösen weitestgehend ohne Zielen trainieren zu können.

    1. Zu Anfang nur mit Pufferpatronen. Bei Pistole brauchst Du nur eine. Da kannst Du zum neu Auslösen immer nur den Hahn spannen. Das reicht.
    2. Wenn Du dabei nicht mehr muckst, dann lässt Du Dir von jemand anderem ein Magazin mit 3 Schuss laden. Dabei lädt Dir derjenige immer eine Pufferpatrone auf Position 2-3. Du sollst dabei nicht wissen, wann die Pufferpatrone kommt. Damit kannst Du Deine Fortschritte kontrollieren. Da Du nicht weißt, wann die Pufferpatrone kommt, sieht man bei der Pufferpatrone die Bewegung des Korns sofort, wenn Du nicht sauber auslöst.
    3. Du erhöhst die Zahl auf 5 Schuss und die Pufferpatrone ist auf 2-5 platziert. Ist nur die Verlängerung von 2 und damit mit etwas erhöhtem Schwierigkeitsgrad.

    Lass die Waffe mitsamt Korn dabei ruhig mal leicht seitlich von hinten von jemanden filmen, damit Du einen Eindruck von Deinen Bewegungen beim Auslösen ohne scharfen Schuss bekommst.

    Hier und da ließt man, dass man sich zum Trockentraining noch eine Hülse auf die Waffe stellen soll, die dann bei Auslösen nicht runterfallen darf. Kann man machen, muss man aber nicht.

    Teil 1 kann man übrigens wunderbar zu Hause machen.

  • Zu Anfang nur mit Pufferpatronen. Bei Pistole brauchst Du nur eine.

    Bzw. bei GK (Zentralfeuer) auch einfach ohne, laut eines erfahrenen IPSC-Schützen. Dem Schlagbolzen etc. tut das angeblich nicht weh "ins Leere" abgeschlagen zu werden (Kontext war da konkret eine P226 X-Six). Nur bei Randfeuer seie zur Materialschonung eine Pufferpatrone angesagt.

    Falsch?

  • Bzw. bei GK (Zentralfeuer) auch einfach ohne, laut eines erfahrenen IPSC-Schützen. Dem Schlagbolzen etc. tut das angeblich nicht weh "ins Leere" abgeschlagen zu werden (Kontext war da konkret eine P226 X-Six). Nur bei Randfeuer seie zur Materialschonung eine Pufferpatrone angesagt.

    Falsch?

    Hab ich auch so gelernt, deshalb bei meiner kk-SP Trockenübung mit Pufferpatrone(n) - die im übrigen verglichen mit 9mm oder .357 "lustig" aussehen...

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  • Ich kenne einige Schützen, die beim Auslösen beim KK tendenziell keine Probleme haben, bei GK aber erhebliche. Der viel stärkere Rückstoß und der lautere Knall als bei KK machen den Unterschied im Kopf aus. Obwohl der Wille zum sauberen Auslösen durchaus vorhanden ist, werden die Schüsse beim Auslösen deutlich nach unten gedrückt und gehen mitunter sogar deutlich unter die Scheibe.

    Das meinte ich mit "kleinen grünen Männchen im Kopf"

    Schießen ist ein Kopfsport.

    Ansonsten hat Lanfear das ausgezeichnet erklärt!

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

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  • Bzw. bei GK (Zentralfeuer) auch einfach ohne, laut eines erfahrenen IPSC-Schützen. Dem Schlagbolzen etc. tut das angeblich nicht weh "ins Leere" abgeschlagen zu werden (Kontext war da konkret eine P226 X-Six). Nur bei Randfeuer seie zur Materialschonung eine Pufferpatrone angesagt.

    Falsch?

    Grds. hätte ich da auch keine Bedenken. Da es hier aber um die Frage des Trainings für Auslösen ging, ist die Pufferpatrone besser geeignet. Ansonsten bleibt bei vielen Waffen der Verschluss nach der letzen Patrone leer. Das merkt der Schütze. Damit ist der Effekt des Auslösens mit Pufferpatrone ohne zu wissen, dass es sich um selbige handelt, nicht mehr gegeben.