Reine Kopfsache

  • Bei mir besteht beim KK stehendschießen zwischen Training und Wettkampf eine doch erhebliche Differenz von gelegentlich bis zu 10 Ringen in einer 10er Serie. Ich merke wie ich im Wettkampf verkrampfe , bin aber nicht in der Lage dies bewußt zu beeinflussen.

    Dieser Zustand macht sich beim LG kaum bis gar nicht im Wettkampfs bemerkbar da sind die Wettkampf und Trainingsleistungen annähernd gleich.

    Gleiches gilt beim KK liegend- bzw. knieendschießen.

    Mein Trainingsumfang an sich lässt allerdings auch etwas zu wünschen übrig, ich sehe zu daß ich wenigstens ein mal die Woche trainiere. Mehr kann ich zeitlich selten bewältigen, zumal ja auch noch die Wettkämpfe zu bestreiten sind.

    Ich denke ich ich sollte zum einen mit System trainieren, zum anderen eine Methode finden mich positiv zu beeinflussen.

    Leider bin ich dahingehend etwas überfordert.

  • Hallo Königstiger ,

    ich hänge mich hier mit rein, da mein Problem auch bei KK Stehend auftaucht, aber ansonsten noch ein bisschen "verrückter" ist: Ich habe mit der Disziplin KK 50m (stehend Freihand 30 Schuss) ein mentales Problem, zumindest über 260 zu schaffen. Das entspricht auf 10 Schuss etwa 87 Ringen.

    Vergleiche ich dazu die 20 Schuss aus dem Dreistellungskampf, so sind 88 Ringe die untere Grenze.

    Und noch extremer: Bei KK 100m, was ich nur zu den Meisterschaften schieße, gehe ich mit > 285 Ringen (ja, ich weiß, die Scheibe ist relativ gesehen größer als bei 50 m) vom Stand. Hier habe aber ich den direkten Vergleich bei unseren Vereinsmeisterschaften, da wir die auf Meyton auf 50 m verkürzt mit einer verkleinerten Scheibe schießen. Das Schussbild war bei 100 m wesentlich besser als bei 50 m.:/:/:/

    Ich bin für jede Idee, die vielleicht hilft, dankbar.

    Königstiger : Meinst Du bei Dir oben Freihand oder Auflage? Bei Auflage würde ich sagen, liegt es auch daran, dass zwar die 10 auf 50 m relativ größer ist als auf 10 m, Du aber mit einer umgerechnet kleineren Patrone (5,6 mm zu 4,5 mm x 5 [Umrechnung 50 m zu 10 m] = 22,5 mm) schießt. Und dann machen sich kleinste Abweichungen aufgrund Nervosität stärker bemerkbar. Bei Freihand sehe ich diesen Einfluss der Nervosität auf die unterschiedlichen Dimensionen nicht so stark.

    Gruß

    Konrad

    Über 30 Jahre aktives Schiessen und immer noch was zum dazulernen!

  • Es geht ums freihändige schießen. Während es beim Wettkampf wenn es ganz dumm läuft durchaus nur 83+ Ringe (egal ob 3x10, 3x20 oder 3x40 3 Stellung) sein können sind es beim Training zwischen 92-95. Da bin ich in der Lage mich ganz auf die Technik zu konzentrieren.

    Beim letzen 3x10 Wettkampf zB. hatte ich gesamt 282 mit nur 87 stehend.

  • Guten Abend,

    ich denke mal wenn ich das richtig interpretiere, du nur einmal die Woche KK trainieren kannst und dann sicher ja alles trainierst,

    ist der Trainingsumfang pro Stellung nicht wirklich viel. ( auf die Woche gesehen) Ich weiß ja jetzt nicht wie viele stunden du dann an dem Tag pro Stellung zur Verfügung hast,

    aber ich denke einfach es ist zu wenig.

    Um eine Stellung an einem Trainingstag einigermaßen auszutrainieren, dies bedeutet sauberes einrichten 0 Punkt, Atmung, Abzugstraining, das Nachhalten, benötigst du für Liegend ca. 60 min, Kniend ca. 90 min und Stehend nicht weniger als ebenso ca. 90 min.

    Wenn du dann noch, dir am besten jeden Abend 20 min. gönnst und Mentales Training machst (Zielbild vorstellen, wie du sauber abziehst, und und und, dann wird es dir auf lange Sicht gesehen, sicher auch gelingen deine Verkrampfung zu lösen und deine Ergebnisse etwas zu steigern.

    Grüße Billy

    KK500 und LG400 für Auflage

  • Hallo Billy,

    mein Trainingsumfang mit dem KK beträgt etwa 2-2,5h pro Woche. Die 3 Stellungen trainiere ich nie an einem Tag, immer nur 2.

    Stehend eigentlich immer, kniend und liegend dazu abwechselnd.

    Ich werde nächste Woche 50, auf lange Sicht ist da wahrscheinlich nicht allzu viel..., aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

  • Bei mir besteht beim KK stehendschießen zwischen Training und Wettkampf eine doch erhebliche Differenz von gelegentlich bis zu 10 Ringen in einer 10er Serie. Ich merke wie ich im Wettkampf verkrampfe , bin aber nicht in der Lage dies bewußt zu beeinflussen.

    Das ist ganz normal. Aber abtrainierbar.

    Frag mal einen erfahrenen Mentaltrainer.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Unabhängig vom Trainingsumfang empfehle ich dir mal bewusst mit Scatt zu trainieren und deinen Ablauf zu überprüfen. Meine Erfahrung ist, dass im Training allgemein und zum Teil auch noch bei Luftgewehrwettkämpfen technisch unsauberes oder "Schießen mit Kraft" funktioniert und zu guten Ergebnissen führt. Spätestens bei KK ist damit unter Wettkampfanspannung vorbei.

    Meine Fragen:

    Wie ist die Gewichtsverteilung deiner Waffe bzw. wo ist deine Stützhand und wo ist der Schwerpunkt der Waffe?

    Wie ist die Handstellung der Stützhand?

    Wie genau ist deine Nullstellung?

    Von wo kommst du wie auf die Scheibe?

    Wie ziehst du ab?

    Wie lange zielst du?

    Wir lange hältst du nach?

    Ganz banale Frage: neigst du dazu im Training länger zu zielen als im Training?

  • Also,

    Der Schwerpunkt des Gewehres ist ca. 13 cm vor dem Abzug. Im Anschlag heißt das, etwa 2-3 cm vor der Stützhand.

    Das Gewehr liegt auf der Faust. Der Stützarm ist leicht nach vorne geneigt.

    Die Frage der Nullstellung ist nicht leicht zu beantworten. Im Training ok, im Wettkampf liegt diese oft deutlich über der Scheibe.

    Ich senke das Gewehr von oben auf die Scheibe ab

    Ich schieße mit Direktabzug, versuche den Druck bewußt so lange zu erhöhen bis der Schuß bricht. Oft etwas zu zaghaft. Im Wettkampf neige ich eher zum durchreißen.

    Der Zielvorgang dauert geschätzt max. 10 sekunden.

    Das Nachhalten dauert vielleicht 1-2 sekunden.

    Zu deiner Frage, die sollte bestimmt lauten "neige ich dazu im Wettkampf länger zu zielen als im Training ?"

    Ja, sehr oft.

  • Ok, das sind schonmal gute Informationen und es ist auch viel gutes schon dabei!

    Kurzfristige Tipps:

    Hakenkappe im Training mal ein klein wenig runterstellen uns probieren wie es sich ohne Stress anfühlt. Ist die Waffe dann wirklich unter der Scheibe? Oder wird ohne die Stress die Nullstellung als "passt schon" wahrgenommen und generell unsauber gearbeitet?

    An eine Scatt anschließen und mal schauen wie sich deine Halteruhe während des Zielvorgangs entwickelt. In der Regel ist direkt zu Beginn die ruhigste Phase, in der man sich nicht abziehen traut, weil es ao früh ist.

    Danach wird es wackeliger, aber man schießt dann, weil man ja jetzt länger gezielt hat. Probier einfach mal im Training eine längere Schusszahl folgendes: wie gewohnt Anschlag aufbauen, von oben (zwischen 12 und 1 uhr) auf die Scheibe, Atmung, 1 - 2 - Schuss. Egal wie es sich anfühlt und wo du zunächst stehst, probier das mal. Monitor dabei aus und mit leeren Hülsendas gefühlte Schussbild nachstellen und dann nächsten Schüssen mit dem Ist-Zustand vergleichen.

    Höre auf mit dem "bis der Schuss dann bricht". Das ist 80er Jahre und total überholt. Wenn du das Gefühl hast, dass du abdrücken möchtest, dann mach das bewusst! Beideiner Methode bist du passiv und hast keinen direkten Einfluss auf das Resultat. Trau dich was und geh in die Offensive! (Technik abziehen: Druck auf ein Plateau von ca 90 bis 95 Prozent des Abzugsgewichts erhöhen und von da aus mit minimalen Kraftaufwand bewusst auslösen)

    Wieso schießt du auf der wackeligsten Handstellung? Ordentliche Handstütze ran und auf der flachen Hand schießen, deutlich stabiler und bringt im Wettkampf Sicherheit.

  • So update, ... nachdem ich meinen Anschlag umgebaut habe bzw. immer noch ein wenig an kleinen Details arbeite funktioniert das jetzt wesentlich besser als vorher. Im Idealfall springt das Gewehr jetzt gerade hoch und landet wieder dort wo ich abgekommen bin so daß ich dann im Prinzip ein zweites mal abziehen könnte. Auf der flachen Hand zu schießen habe ich probiert, verursacht bei mir allerdings Schmerzen da das linke Handgelenk mal gebrochen war.

    Neben dem Effekt daß sich die Trainingsergebnisse erheblich verbessert haben nähern sich auch die Wettkampfergebnisse an diese an.