Länge des Vorzugsweg es bei der Luftpistole

  • Hallo zusammen,

    wie lang ist bei eurer Luftpistole der Vorzugsweg eingestellt? Eher 1-2 mm oder dann doch deutlich länger?

    Viele Grüße

    Hunter-LuPi

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Bei mir nur so viel, wie ich brauche, also ca. 1 mm.

    Ein längerer Vorzugsweg ist m.E. ungünstig, weil die Position des ziehenden Fingers zum Abzugszüngel zu Beginn eine andere wäre als am tatsächlichen Druckpunkt.

    (Komplizierter Satz, ich habe mich hoffentlich verständlich ausgedrückt)

  • Deshalb messe ich meinen Abzugsfinger immer in der Druckpunktstellung ein und nicht in der Ausgangsstellung des Züngels.......

    Ja klar Matze,

    aber wenn der Vorzugsweg zu lang ist, hat man ein Problem damit, die richtige Stelle des Ziehfingers an das Züngel zu bringen!
    So gesehen ist es doch günstiger, wenig Vorzugsweg zu nehmen.

  • Öhm,.....warum soll man nicht die richtige Stelle finden ????????? Meine Fingers sind lang genug,... beweglich genug,.....mein Griff hat genug Luft für meine Finger,......ich nehme das schräge Züngel vom HdR......Ich hab Spielraum ohne ende die richtige Stelle oder Stellung zu finden......

    Ich würde mich geometrisch auch nie so eingrenzen, dass ich bestimmte Dinge nicht mehr korrigieren kann ohne die Standaufsicht zu bitten mein Züngel zu halten,.....

  • ich muss Ultrahorst hier schon zustimmen: beim Vorzug geht das Züngel gerade nach hinten, aber der Abzugsfinger "will" eigentlich eher eine Art Kreisbewegung machen. Deshalb ist die Position des Züngels an der Fingerkuppe in der Ausgangsposition eben anders als am Druckpunkt. Wie groß der (ggf. auch "gefühlte") Unterschied ist, hängt aber meines Erachtens sowohl von der Form des Züngels ab als auch vom Vorzugsweg im Verhältnis zur Fingerlänge(!), denn diese bestimmt den "Kreisradius". Und man kann sich natürlich auch angewöhnen, den Finger bewusst anders anzulegen, als er dann im Druckpunkt liegt.

    Aber Matze1965 Du brauchst Dich nicht angegriffen fühlen, du hast ja zwei Argumente genannt, warum das für dich nicht entscheidend ist: Deine langen Finger und das schräge HdR-Züngel.

    An meiner Sportpistole habe ich zum Beispiel ein klassisches "gerades" Züngel. Weil noch dazu meine Hand ziemlich klein ist (kurze Finger!), habe ich da auch wenig Spielraum. Wenn ich im Druckpunkt die Position passend eingestellt habe, komme ich wenn der Vorzugsweg zu lang ist in der Ausgangsposition kaum ans Züngel. Hier habe ich den Vorzugsweg "so kurz wie möglich" eingestellt - und experimentiere daran auch noch herum, weil der Abzug nicht so flexibel einstellbar ist (derzeit sind es wohl so ca. 3mm).

    Bei der Luftpistole ist die Geometrie etwas anders und dort habe ich außerdem ein schräges HdR-Züngel: da empfinde ich das als deutlich weniger problematisch. Dennoch habe ich auch dort deutlich weniger als 5 mm Vorzugsweg eingestellt, vielleicht eher 2-3 mm. Und habe auch schon überlegt, mal noch weniger zu testen (technisch ginge es da problemlos).

  • das liest sich so einfach für mich ist das momentan das schwerste im Training und so vielfältig.

    Für mich spielen da soviel mehr Faktoren eine Rolle wie zum Beispiel der Weg und die Zeit bei der Arbeitsphase . Für mich ist der Vorzug momentan so lang wie ich weg und Zeit brauche bis zum schwarzen der Scheibe. Der Winkel alla 90° am Druckpunkt ist für mich auch nur die Grobeinstellung da kann man im Training oder auf dem Sofa Druckpunktübungen machen und die Lichthöfe beobachten ob oder in wie weit sich das drücken oder ziehen auswirken. Oh man mir wird ganz schwindelig zum Glück wackel ich wie verrückt somit können auch Fehler passieren und der Wackler haut mir ab und zu eine 10 rein hihi.

  • Danke für die ganzen Antworten. Ich habe jetzt mal den Vorzug deutlich verlängert,dürften jetzt 2-3mm sein. Es war zwar noch einiges an Feintuning erforderlich, aber zum Schluss raus hat es sich richtig gut angefühlt. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie extrem sich die Einstellung des Abzuges bei mir auswirkt.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Diese Geschichte mit dem Züngel, bzw mit dem ganzen Abzugsvorgang ist oder kann sehr individuell sein.

    Es gibt unumstößliche wichtige Faktoren, aber es gibt auch sehr viel Spielraum, persönliches und Disziplin oder sogar Waffen spezifisches.

    Es gibt auch vieles was man einem anderen Schützen ab einem bestimmten Leistungsstadium nicht mehr vorgeben sollte.

    Das fängt an der Art, Form und Beschaffenheit des Züngels an.

    Ob jemand ein gerades, geknicktes gebogenes, breites, schmales, geriffeltes, glattes, und was weis ich was noch alles, Zügel mag ist doch weitgehend Empfindungssache.

    Auch in einem funktionierenden Rahmen der ganze Abzugscharakter, das betrifft die Wege und Gewichtsverteilung.

    Ich kann doch von niemanden verlangen, das er mit einem absolut trockenen Abzug wie an einem Revolver schießen soll mit seiner LP.

    Aber so Typen gibt es, die das tun, und gute Ergebnisse erzielen, das ist ja letztlich entscheidend

    Am Anfang eines Schützenlebens ist innerhalb bestimmter Parameter Hilfe geboten. Ab einem bestimmten Punkt sollte aber ein Selbstverständnis wachsen.

    Das beginnt dann wenn, man langsam bestimmte Abläufe erkennt und formt zu seinem eigenen Schießstiel.

    Die Waffe verlangt manchmal Ihr übriges, hauptsächlich in Verbindung mit Griffneigung und, oder kurzen Fingern.

    Wenn Gefühl und Wünsche nach Veränderung wachsen, ist am Anfang und nicht nur da, nicht immer alles Zielführend, was man probiert.

    Es ist aber Wichtig das man probiert für das Entwickeln und bilden des persönlichen Stils und der Erfahrung!

    Als Basis Fakts, für die schnellen Disziplinen sind eher kurze Wege am Abzug anzustreben. ( muss aber nicht sein )

    Bei den eher statischen Disziplinen können es längere Wege sein.

    Wenn man jetzt aber breit aufgestellt ist und unterschiedliche Disziplinen schießt, ist es von Vorteil soweit es einer Disziplin nicht schadet, die Charaktere der Abzüge aller seiner Waffen an zu passen, in Richtung dem selben Charakter!

    Es erleichtert das Training und das Verständnis innerhalbs dieses erheblich.

    Geht bei Revolver und FP eher nicht, und verlagt ein weiteres Verständnis und Aufwand im Ablauf und im Gefühl.

    Schwierigkeiten die die Sache nicht einfacher gestalten, sind in Ihren extremen die FP und die Revolver.

    Fakt ist man kann an der SP und LP sehr schöne Verläufe erstellen, so wie diese auch vom Schützen gut wahrgenommen werden und zum Stil passen.

    So ist zum Beispil mit einem längeren Vorzugsweg auch viel Gewicht sauberer zu verarbeiten für den Finger und die Nerven.

    Aber wie gesagt es muss harmoniern und das ist das A&O, Empfehlungen sind was Stiel und Empfindung anbelangt hier eher fehl am Platz.

    Je mehr der Einzelne hier selbst erkennt und SELBST gestalten kann, je besser ist es für sein weiteres gelingen.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Ich habe den Griff extrem steil stehen und dazu eher kurze Finger. Von daher ist mein Abzug eher weiter hinten. Und ja, ich habe dieses Jahr extrem viel ausprobiert. Angefangen von der Waffe hin zur P8X, über den Griff (danke Matze) bis hin zum Abzug.

    Sagen wir es mal so, ich habe mich zwischenzeitlich fast einmal im Kreis gedreht. Nachdem ich im Mai/Juni eher regelmäßig die 355 bis 360 im Training geschossen habe, lag ich im Oktober/November zum Teil bei unter 330. Sicher hat der Kopf auch eine gewisse Rolle gespielt. Ich habe in der Zeit extrem viel versucht und auch einiges gelernt hoffe ich.

    Zwei meiner Ziele für diese Saison scheine ich jedoch auf alle Fälle zu erreichen.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Hunter,

    das ist natürlich krass, diese Einbuse.

    Ist etwas verwegen, aus der Ferne, aber zwischen den Zeilen meine ich auch etwas Zwang/ Verbissenheit zu erkennen.

    Lasse den Spass wieder einkehren, und ändere nicht zu oft, zu viel !

    Schau mal das Du erstmal wieder auf eine gesunde Basis kommst.

    Es ist auch ein gewisser Lernprozess, Änderungen erstmal bewerten zu lernen. Nicht nur etwas tun, das was geändert ist. Vorstellungen etwickeln, erspühren, weniger aber schon auch von anderen abkupfern. ( mit Strategie )

    Es ist oft nicht einfach eine notwendige Veränderung zu erkennen, dann zu planen, umzusetzen und dann auch noch zu analysieren auf Wertigkeit.

    Das sind 4 Stufen, die Notwendigkeit, die Planung, die Durchführung, die Analyse,

    Bei vielen Schützen klemmts schon an Stufe eins............nicht nur für Abzug oder Züngelform.

    Wann ist was Notwendig und wann ist etwas Endgültig ? schwierig !

    Helfen tut bestimmt andere Waffen von Kollegen testen. So lässt sich gleich eine andere Voraussetzung erkennen, ohne das ich mir diese erst vorstelle und plane, bei einem Test erwischt mich die ja kalt, und die Wirkung dazu auch.

    Das hat mir anfangs sehr viel geholfen, Dinge zu erleben über die andere nur reden oder lesen.

    So lässt sich vieles abhaken oder direkt mit einer erlebten Vorstelllung verfolgen. So bildet man Erfahrung.

    Für große AHA Erlebnisse war dann auch in Lehrgängen gesorgt, wenn jeder mal einen Stand weiter rückte, bis die Runde durch war und alle mit 9 fremden Waffen geschossen haben.

    Da kann dann schon mal passieren das der eine bei Waffe 5 eine tolle Visier Konstellation erlebt hat, die sein Auge besonders gut mochte, oder die Griffneigung von Waffe 7, oder, oder, oder......

    Wichtig ist doch das man die Erkenntniss erlangt, wie ist erstmal egal.......

    no.limits

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  • Zwang bzw. Verbissenheit bis hin zu Versessenheit trifft es ganz gut würde ich sagen. Wenn man bedenkt, das ich vor gut einem Jahr noch regelmäßig um die 280 geschossen habe, ist die Steigerung bei mir schon nicht so schlecht. Aber da geht definitiv noch mehr, zumal ich mich da komplett alleine durchschlage, sprich ohne Trainer oder großartige Anleitung. Ich nutze auch jede Gelegenheit um auf anderen Ständen zu schießen. Spannend ist dabei zu beobachten, dass ich unter Wettkampfdruck auf elektronische Stände echt gut zurecht komme. Liegt vielleicht daran, dass ich auf der Scheibe keine Treffer sehen kann.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Verbissenheit bis hin zu Versessenheit

    ist allemal eine gute Voraussetzung, und richtig gut wird es dann wenn Ruhe einkehrt und daraus mal souverenität entsteht .............

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  • Zwang bzw. Verbissenheit bis hin zu Versessenheit trifft es ganz gut würde ich sagen.

    Spontan fällt mir da eine Aussage von Gerald Hönig, ehemaliger Bundestrainer unserer Biathlondamen, ein: „Schießen und Singen kann man nicht erzwingen.“ Recht hat er! Es ist aber wie bei allem: Leichter gesagt als getan. Bleib‘ dran und hab‘ Spaß dabei, der Knoten platzt dann früher oder später!