Schießjacke

  • Hallo,

    habe eine Schützin bei der im Anschlag liegend die Jacke verrutscht. Die Jacke wandert von rechts (Schießenden Hand) nach links (Gewehr haltenden Hand).

    Obwohl sie bereits eine engere Jacke hat, ist das Problem noch vorhanden, zwar nicht mehr so extrem.

    Hat jemand eine Idee, wie das Problem behoben werden kann.

    Gruß

    uta

  • Hallo,

    wandert die Jacke auf dem Rücken oder auf dem Bauch ?

    Da ich mir nicht genau vorstellen kann wie genau das aussieht gebe ich nur einen generellen Ratschlag.

    Wenn man in den Anschlag geht (Gesetz dem das die Jacke 2 oder 3 Knöpfe zu hat) legt man die Jacke unter sich und rutscht dann nen Stück nach vorne.

    So tut sich zumindest bei mir nichts, wobei man dazu sagen muss, dass ich relativ flach liege.

    Oder Jacke komplett zu.

    Gruß Ritter

  • Hallo Uta,

    das Problem wird vermutlich in Verbindung mit einer Jacke, die in den Schultern (und an den Armen) nicht richtig passt, sprich dort noch zu weit ist, durch den Zug des Schießriemens verursacht. Der Schießriemen ist vermutlich an der Jacke recht hoch so fixiert, dass der Zug von außen kommt. Das ist eine weit verbreitete Lehrmeinung, mit der (unter anderem) erreicht werden soll, dass sich der Pulsschlag nicht auf das Gewehr überträgt. Leider führt das aber auch oft und besonders dann, wenn die Jacke nicht gut in den Schultern und an den Armen sitzt, dazu, dass es die Jacke nach und nach über die Schulter zieht und der Anschlag dadurch auch nach und nach immer tiefer sinkt.

    Man könnte das Problem sicher durch eine noch besser in den Schultern und an den Armen sitzende Jacke entschärfen, nur wenn man mit der Jacke auch Stehend schießt, dann kann diese auch immer nur ein Kompromiss sein. Passt die Jacke für Stehend, ist sie für Liegend in der Regel schon etwas zu weit und passt sie für Liegend, ist sie Stehend wiederum in der Regel etwas zu eng.

    Als weitere Lösung bietet sich an, den Riemen so zu befestigen, dass er eine neutrale Position einnehmen kann. Er wird dazu nicht mehr gegen das Drehen um den Arm fixiert, sondern nur noch gegen das Absinken durch z. Bspl. eine Schlaufe gehalten. Die Zug- und Haltekraft wird dann gleichmäßig auf beide Enden der Schlaufe um den Arm verteilt, während vorher der äußere Teil stärker und der innere weniger belastet wurde.

    Wenn man allerdings den Zug von außen gewohnt ist, kann das für den Schützen schon eine deutliche Veränderung bedeuten bis dahin, dass er damit erst mal nicht mehr klar kommt. Bringt man den Schießriemen in eine neutrale Position, so ist es auch nötig, den Schießriemen etwas kürzer einzustellen und zusätzlich ist es oft auch nötig, den Stützarm etwas weiter nach innen zu setzen, da der Zug jetzt ja nicht mehr von außen kommt und das Gewehr je nach Anschlag so die Tendenz enthält, etwas nach außen zur Abzugshand zu kippen.

    Problem dabei ist auch, dass man dadurch auch den Pulsschlag auf das Gewehr übertragen kann. Das muss aber nicht sein, so dass man die Maßnahme ruhig mal ausprobieren sollte. Und sollte sich der Pulsschlag doch übertragen, so sollte man auch mal schauen, ob nicht innen am Arm eine Schalle oder Kante des Riemens gerade genau auf die Stelle drückt, wo die Schlagader verläuft.


    Des weiteren kann auch der Schießriemen weiter unten am Arm befestigt werden. Das bringt zwar in der Regel nicht nur in Bezug auf die Jackenproblematik Vorteile, sondern kann die Schießleitung auch langfristig verbessern, stellt aber für die meisten Schützen, die ja in der Regel mit einer hohen Schießriemenposition anfangen, erst mal eine so große Veränderung dar, dass ich das auch nur empfehlen würde, wenn ich diese Umstellung auch vor Ort begleiten könnte und mit dem Schützen auch einen Dialog führen und ihn auch beobachten könnte.

    Aber, wie schon am Anfang vermutet, die Ursache dürfte in einer immer noch nicht optimal sitzenden Jacke in Verbindung mit dem hoch sitzenden und von außen ziehenden Schießriemen zu suchen sein. Versucht dort mal in kleinen Schritten zu optimieren. Schaut euch auch mal an, wo die Schießriemenaufhängung an der Jacke befestigt und welche Auswirkungen das in Bezug zur Krafteinleitung zur Jacke hin hat. Wenn diese Befestigung nämlich zu weit hinten angebracht ist, dann begünstigt das dieses 'Über die Schulter ziehen der Jacke'. Möglicherweise reicht es schon, wenn ihr die Befestigung (mit etwas handwerklichem Geschick) etwas weit nach vorne versetzt.

    Ein Satz aussagekräftiger Fotos, welcher neben der Schützin im Gesamtanschlag auch ein paar Details der Schießriemenaufhängung zeigt, könnte uns uns bei der Analyse womöglich auch noch etwas weiterbringen. Denn ohne den Anschlag und essen Details (am besten vor Ort) sehen zu können, sind das hier ja alles auch nur Vermutungen und immer auch nur ein bisschen wie stochern im Dunkeln.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank