Diana 820 KK-Gewehre

  • Hallo Freunde,

    kann mir von euch jemand sagen, ob sich die Diana KK-Standardgewehre 820 S nur durch die Schäftung von den Freigewehren Diana 820 F unterscheiden, oder, ob auch die Systeme ähnlich den Anschütz Gewehren auch in Laufdurchmesser und Lauflänge unterschiedlich sind?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Das Modell 820 F ist die Supermatch-Ausführung analog zum Anschütz , z.B.1813, 1913. Auch Diana hat bei der 820 F einen um 30 mm längeren Lauf im Vergleich zu den Modellen 820 L und 820 S gewählt. Bem F ist die Lauflänge 690 mm, bei den anderen Ausführungen jeweils 660 mm.

    Zu unterschiedlichen Laufdurchmessern ist mir nichts bekannt, aber Diana und auch der Systemhersteller Krico geben hier bestimmt gern Auskunft.

    Die beiden Modelle L und S unterscheiden sich nur durch die Schäftung, allerdings ist mir die Bedeutung dieser beiden zeitgleich (?) produzierten, unterschiedlichen Varianten schleierhaft.

    Alle 820er von Diana zeichnen sich durch exzellende Schussgenauigkeit aus, sie sind munitionsunempfindlich, der Abzug ist knochentrocken einzustellen, verfügt zudem über alle zeitgemäßen Einstellparameter und der Verschluss arbeitet butterweich. Sehr schade, dass Diana bzw. Krico in grauer Vorzeit die Produktion eingestellt hat.

  • Hallo Kalle,

    vielen Dank für deine schnelle Auskunft.

    Ich vermute mal, dass sich der Durchmesser der Läufe zwischen der F und den L und S Modellen nicht ändert, da man im Gegensatz zu den Anschütz Modellen am System keinen Absatz erkennen kann. Ich setze mal voraus, dass die eigentlichen Systeme gleich sind.

    Kann es sein, dass die Bezeichnungen F, L und S für Freigewehr, Liegend und Standard stehen. Würde ja Sinn machen.

    Die Qualität der Diana Gewehre ist mir bekannt. Wirklich schade, dass Diana damals die Produktion eingestellt hat. Aber da haben damals wohl auch marktwirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt. Der Absatz war wohl trotz der Qualität zu gering. Insbesondere der Schaft der 820 F wurde von vielen Schützen gegenüber der Anschütz Super Match als weniger gut eingestuft. Anschütz war damals wohl auch zu dominant. Es gab ja Spitzenschützen, die Diana Systeme eingesetzt haben, aber eben oft verborgen im Anschützschaft. Ich meine, auch Silvia Sperber. Richtig beworben wurde das auch nicht. Wie gesagt, schade. Die Firma Diana stand auch immer für einen sehr guten Service.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Schützen, toll, dass diese erstklassige Sportwaffe hier noch Erwähnung findet! Ich schieße dieses System 820 S seit, lass mich nich lügen, ich glaube 25 Jahren, seit es damal raus kam. Hatte anfangs den originalen Holzschaft, war damit auf der DM und den habe ich nach ein paar Jahren etwas aufgepeppt und bin vor etwa 6 Jahren auf einen Stopper-Schaft umgestiegen, weil das der einzige Alu-Schaft war, der auf ein Diana gepasst hat bzw. darauf angepasst wurde. Ich glaube, das war keine so optimale Entscheidung. Die Ergebnisse aus den Holzschaftzeiten konnte ich ganz selten wiedeholen. Das Schussverhalten ändert sich doch ziemlich; das System passt zwar gut in den Schaft aber es geht nicht ohne Visierlienienerhöhung, viele Kleinigkeiten summieren sich zu einem insgesamt eher negativen Bild. Ich hatte ernsthaft die Rückrüstung in Erwägung gezogen. Aber nu mit 58 Jahren lasse ich es so langsam ausklingen; die Top-Ergebnisse der Vergangenheit sind passé. Das Gewehr schießt mit allen Mun-Sorten passable bis ausgezeichnete Ergebnisse. Dadurch werden Kosten minimiert. Der Schlossgang ist, wie oben schon erwähnt, butterweich und lässt sich im Anschlag mit einem Finger bewegen. Das habe ich bei keinem anderen System erfahren. Aber mittlerweile schleicht sich ein Manko ein: die Schlagbolzenfeder lässt im Druck nach und bei SK-Mun kommt es zu Aussetzern. Eine durch mein Waffengeschäft angepasste Fremdfeder brachte nicht das erwartete Ergebnis. Das Gewehr werde ich auf jeden Fall behalten. Ein besseres krieg ich nicht mehr.... :thumbup:
    HaJo

  • Ich habe auch lange Jahre ein Diana 820 System benutzt. Der Lauf war der beste den ich jemals hatte. Leider gab es dann irgendwann Probleme mit der zuverlässigen Zündung der Patronen. Allerdings trat ein seltsames "Phänomen" auf. Beim Mannschaftskollegen der auch ein Diana 820 verwendet funktioniert mein Schloss einwandfrei. Verwende ich sein Schloss in meinem System gibt es wieder Zündversager.
    Da es keine Ersatzteile mehr gibt und ich auf Experimente und herumgebastel keine Lust mehr habe bin ich dann letztes Jahr wieder auf Anschütz umgestiegen.
    Übrigens passt der Keppeler K05 Schaft bzw. wahrscheinlich auch der neue K09 Aluschaft auf das Dianasystem.

  • Hallo Freunde,

    ich besitze zwar kein Diana-System, aber vielleich kann ich trotzdem mit ein paar Tipps helfen.

    JockelMR

    Hat sich bei deiner Diana nach dem Umbau auf den Aluschaft die Schussleistung verschlechtert, oder kommst Du mit dem Schaft ansich nicht so gut zurecht? Hast Du wegen der Feder schon mal direkt bei Diana oder Krico angefragt? Wenn ja und erfolglos, dann frage doch mal in einem englischsprachigen Forum (z. Bsp. http://www.targettalk.org) nach einer Ersatzfeder. Büchsenmacher ist nicht gleich Büchsenmacher und nicht alle sind mit den Matchbüchsen bewandert. Es sollte aber möglich sein, jemanden zu finden, der das vernünftig hin kriegt. Frag mal bei Martin Menke an.


    Königstiger

    Bei deiner Diana könnte der Verschlussabstand zum Patronenlager nicht (mehr) stimmen. Zumindest bei Anschütz wird dieser Abstand immer individuell ab Werk eingestellt. Daher sind die Schlösser auch nicht immer beliebig tauschbar. Da das Diana-Schloss ja vom Prinzip her ähnlich aufgebaut ist, dürfte das auch dort zutreffen. In den englischsprachigen Foren findet man zumindest für Anschütz Hinweise, wonach der Verschlussabstand mit Zwischenplättchen (Shims) zwischen dem Kammerstengel und Schlossrumpf eingestellt werden kann. Wie sieht es denn mit unterschiedlichen Patronen aus? Geht der Verschluss immer locker zu? Wie sieht der Schlagbolzenabdruck denn aus? Welche Patronen waren denn hauptsächlich betroffen? Die Patronen der Hersteller weisen unterschiedliche Stärken bei den Hülsenböden auf. Bei CCI auch von Patrone zu Patrone. :wacko: Auch bei Dir wäre vielleicht ein spezialisierter Büchsenmacher ganz hilfreich.

    Wäre doch schade, wenn man die guten Diana Systeme nicht am Leben erhalten könnte. Wenn ihr allerdings eure Dianas loswerden wollt, könnt ihr mir ja mal ein faires Angebot machen. :)


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Königstiger,

    noch eine kurze Anmerkung: Möglich wäre natürlich auch bei Dir eine schlappe Feder, da sich der Schlossabstand ja nicht einfach so verstellt und durch reine Abnutzung dürfte sich der ja auch nicht so weit ändern.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Frank, danke für deine Tipps, aber als Sportschütze kennst du wahrscheinlich das Gefühl, wenn du dir was Neues anschaffst: "Geil, mit diesem tollen Teil hab ich jetzt was, was mir meinen Schnitt verbessert..." Die ersten Tests sind meistens Rückschläge "...muss mich erst dran gewöhnen..." Dann weiter trainieren, aber die Steigerung bleibt aus. Du gehst auf Fehlersuche und findest natürlich da eine Schraube, die nicht richtig passt, die Schulterstütze lässt sich nicht wie erwartet einstellen und sie drückt da und da und die Visierlinie ist zu tief und der Schaft beim Liegendschiessen drückt in die Hand und, und, und... Was habe ich gemacht: Da gedreht, da die Riemenhalterung verschoben, die Schulterstütze verschoben, die Schafthalteschrabe gekürzt, die Visierung erhöht, kurz: die gesamte Waffe verstellt und mein gewohntes Schießgefühl mit dem Holzschaft "genullt". Wieder alle Einstellungen neu suchen, Schritt für Schritt. Dazwischen fielen blöderweise Rundenkämpfe, die zwar auch mal gewonnen wurden, aber MEINE Ergebnisse waren wegen dem ganzen Rumgeteste nicht die erwarteten. Die Folge: allgemeine Unzufriedenheit. Der Schuldige: der neue Schaft und der, der ihn gekauft hat. Ein Teufelskreis.
    Um deinen 1. Tip zu beantworten: Der Schaft passt insgesamt nicht so richtig, die Leistung des Systems hat nicht nachgelassen; es liegt am Steuermann, der es in 5 Jahren nicht geschafft hat, wieder 100 % zu bringen. Und mir sind halt 90 % zu wenig.

    Das Thema Schlagbolzenfeder habe ich bei Diana nachgefragt: Keine Teile vom 820 mehr auf Lager. Bei Federfachgeschäften bzw. Herstellern selber nachgefragt. Ich hätte vielleicht auch eine kriegen können, aber vor den Formeln der geforderten Eingaben über Windungsanzahl, Drahtstärke, Federweg und was weiß ich noch alles für Fachangaben erforderlich waren, habe ich kapituliert. Das ist was für Fachleute, nicht für mich. Bei Krico hat glaube ich mein Waffenhändler direkt angefragt und eine Absage erhalten. Also hat er improvisiert und eine Feder mehr oder weniger selber "gebaut". Sie ist etwas besser, als die Originalfeder, aber halt nicht optimal. Ich kann ledigklich keine SK-Mun verschießen. Ich vermute, die Legierung der Hülse ist etwas härter und der Schlagbolzen schafft das letzte Quentchen nicht mehr bzw. erst beim 2. Abschlag. Bei 10 Schuss 8 x Peng und 2 x klick, das nervt. Im Liegendanschlag geht das noch aber bei Stehend ist das nix. Also schieße ich RWS oder Eley oder was gerade günstig ist. Weil in dem Lauf nahezu alles "läuft", muss ich mich nicht mit Tausenden von Schuss mit der gleichen Lot-No. eindecken. Damit kann ich leben. Von anderen Schützenkollegen mit Anschütz-Läufen kenne ich andere Probleme.

    Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich bin mit dem Gewehr (System) 100%ig zufrieden, mit der Stopper-Schäftung halt nur zu 80 % und mit der altersbedingten Schlagbolzenwäche kann ich leben. Ich werde eh in 5 Jahren das KK-Schießen eingestellt haben. Und so lange gehts noch... Ich muss mir nix mehr beweisen. An einem guten Tag packe ich die 380 auch noch mal. Aber der Tag muss sehr gut sein.

    An anderer Stelle in diesem Forum habe ich bereits meine grundsätzliche und persönliche Meinung über die negative Entwicklung und die öffentlichen Anfeindungen gegen den Schützensport kund getan. Daher ist meine persönliche Motivation mittlerweile auch eher "zurückhaltend", was einem guten Ergebnis halt auch nicht gerade zurtäglich ist.

    Hans-Joachim

  • Danke für den Thread, ich habe auch seit langem Probleme mit den Zündaussetzern beim meiner Diana 820. Auch eine neue Feder und ein neuer Zündstift von Kriko haben nichts gebracht. Aber das Gewehr will ich aufgrund meiner früheren Erfahrungen auf keinen Fall hergeben und schon gar nichts Teures neu kaufen. Ich hatte oft das Gefühl statt Sportgewehr Freie Waffe geschossen zu haben... Da ich auch hauptsächlich Lapua/SK verwendet habe, will ich nun nochmal Eley etc. testen. Wenn ich eine bastlerische Lösung finde, werd ich berichten.