Steyr LP10 Vorzugskraft - Auslösekraft - krieg's nicht hin!

  • Hallo Forum,


    schiesse seit einiger Zeit begeistert mit einer FWB 103 (Vorkomprimierer).
    Bei dieser Waffe habe ich alles nach meinen Bedürfnissen (80% Vorzugskraft und 20% Auslösekraft, beide zusammen ergeben ein Abzugsgewicht von 530g) eingestellt.
    Da mir das Zusammenspiel Mensch-Maschine viel Spass macht, möchte ich auf Pressluft umstellen und habe eine LP10, gebraucht, gekauft.

    Bei der LP10 ist der Abzug schön trocken und auch mit dem recht kurzen Vorzugsweg und Trigger komme ich klar.
    Mit dem Einstellen von Vorzugskraft unf Auslösekraft jedoch nicht: Ab Werk sollen diese ja 50% / 50% eingestellt sein, jedoch bin ich weit davon entfernt die 80% / 20% zu erreichen.
    Testweise würde mich auch mal 90% / 10% interessieren ( provoziert jedoch vielleicht verfrühte Schussabgabe).
    Habe an den Schrauben (ausser der Rotgelackten :D ) die ganze Bandbreite an Möglichkeiten probiert (bis in Bereiche hinein, bei denen ein Auslösen nicht mehr stattfindet).
    Alles jedoch ohne Erfolg.

    Hier mal die Anleitung:
    http://www.frankonia.de/images/multimedia/pdf/173042.pdf

    Mich würde interessieren, ob die Verstellmöglichkeiten der LP10 es überhaupt ermöglichen, 80/20 einzustellen?
    Oder müssen dazu eventuell Teile des Auslösemechanismus ausgetauscht werden? Federn anderer Härte?
    Auch würde mich interessieren, ob ein Verstellen der Auslösekraftschraube (Seite12) eine Auswirkung auf die Schraube für die Einstellung der Vorzugskraft (Seite10) hat?


    Dankeeee

  • Da mir das Zusammenspiel Mensch-Maschine viel Spass macht, möchte ich auf Pressluft umstellen

    Kapier ich nicht. Egal...

    Frage 1:

    Mich würde interessieren, ob die Verstellmöglichkeiten der LP10 es überhaupt ermöglichen, 80/20 einzustellen?

    Wie misst du die 80/20?

    Frage 2:

    Zitat: Ein zu knapp eingestellter Triggerstop kann zuSchwankungen des Abzugsgewichtes führen.

    Was macht dein Triggerstop?

  • Servus,

    bei der FWB habe ich das zuerst nach Gefühl eingestellt. Da der Vorzugsweg recht lang ist,
    konnte man mit einem 415g Gewicht anhand des Weges (bis zum Auslösepunkt) das einigermaßen annähern.
    Ein Schützenkollege meinte, er habe sich dafür eine Waage gebaut und bringt diese mal zum Training mit.

    Bei der LP10 ist der Vorzugsweg sehr kurz (ca.0.5mm), da muss ich mich derzeit auf's Gefühl verlassen.
    Aber ich Vergleich zur FWB ist das Auslösegewicht deutlich höher. Switche während des Trainings
    zwischen beiden Modellen momentan, um besser vergleichen zu können.

    Wann ist ein Triggerstop zu knapp eingestellt?

    Der Triggerstop ist auch sehr kurz (ca. 0.5mm). Drehe ich die Schraube des Triggerstops um 5 Umdrehungen
    heraus (im Gegenuhrzeigersinn), um einen etwas längeren Triggerstopweg zu testen, passiert gar nichts. Der
    Weg des Triggerstops bleibt bei 0.5mm. Vielleicht führten meine Einstellversuche an den anderen Schrauben
    dazu, dass die Triggerstopschraube momentan ohne Funktion ist?
    Daher auch die vorherige Frage, ob Manipulationen an einer Schraube eventuell Auswirkungen auf eine andere
    Schraube haben könnten?

    Gruss

  • Ich hab ne LP 10 und ohne viel probiererei einfach nach Anleitung ein Vorzugsgewicht von 460 g realisiert und ein Abzugsgewicht von ca 520 g.

    Nach Anleitung einstellen und messen und fertig. Wo ist das Problem. Da muss man nicht alle Schrauben durchtesten. Man dreht die Vorzugskraft hoch und die Abzugskraft dann wieder runter, weil sich beide addieren.

  • einfach nach Anleitung ein Vorzugsgewicht von 460 g realisiert und ein Abzugsgewicht von ca 520 g.

    Hallo, bin LEICHT neidisch... ;)
    Danke für die Info. Also sollten die Verstellmöglichkeiten der Waffe ab Werk gegeben sein um mein Ziel zu realisieren.

    Dann stellt sich die Frage, warum es bei meiner momentan nicht geht... (klar habe ich zuerst ausschliesslich die Schrauben für Vorzugskraft
    und Auslösekraft nach Anleitung verstellt, und erst als das nicht den gewünschten Erfolg brachte, auf Verdacht, die anderen mit einbezogen).

    Entweder habe ich's vermurkst oder in der Mechanik ist was nicht so, wie es sein soll....

  • Bei der LP10 ist der Vorzugsweg sehr kurz (ca.0.5mm), da muss ich mich derzeit auf's Gefühl verlassen.

    Den Vorzugsweg kannst du verändern.

    Wenn ich das nun richtig verstanden habe, war deine LP10 von Anfang an "komisch" eingestellt. Ich würde den Vorbesitzer mal nett fragen, wie die LP eingestellt wird.

    Du solltest zwei Punkte checken (auch wenn es banal erscheint):

    1. Wurde die Klinkenüberschneidung verändert? (ist der rote Lack gebrochen?)
    2. Bist du dir zu 100% sicher, dass der Inbus tatsächlich greift und die Schraube dreht?
    3. Wie sieht es mit Verschmutzungen aus?

    Hast du keinen erfahrenen Schützen, der dir helfen kann? Ferndiagnose ist immer etwas schwierig. Da ich mich mit der LP10 so gut wie gar nicht auskenne, müsste ich sie auch erst mal in die Hand nehmen, um mich hineinzudenken.


    Wann ist ein Triggerstop zu knapp eingestellt?

    Wenn der Schuss nicht mehr bricht.

    Man dreht die Vorzugskraft hoch und die Abzugskraft dann wieder runter, weil sich beide addieren.

    Bei seiner 103 hat er (oder sie?) es auch richtig gemacht.

  • Wenn ich das nun richtig verstanden habe, war deine LP10 von Anfang an "komisch" eingestellt. Ich würde den Vorbesitzer mal nett fragen, wie die LP eingestellt wird.

    Du solltest zwei Punkte checken (auch wenn es banal erscheint):

    1. Wurde die Klinkenüberschneidung verändert? (ist der rote Lack gebrochen?)
    2. Bist du dir zu 100% sicher, dass der Inbus tatsächlich greift und die Schraube dreht?

    Servus,
    ich denke Du hast Recht, die Waffe war "sehr individuell" eingestellt, der Vorbesitzer kann leider keine Auskunft geben.
    Daher habe ich alle Schrauben (bis auf die Rotgelackte, Lack ist intakt) in eine Position gebracht, die ungefähr der in der Anleitung entspricht, quasi
    eine Ausgangsposition.
    Von dort aus habe ich optimiert und siehe da, ich kann plötzlich einen längeren Vorzugweg einstellen! Ging vorher nicht! Daher gehe ich davon aus,
    dass ab einer gewissen Verstellung der Schrauben, dies Einfluss auf andere Schrauben haben kann. Wenn Steyr aus dem Urlaub ist, werde ich da mal
    nachfragen. Meine Steyr hat in diesem Bereich nur Schlitzschrauben, mit Lupenbrille habe ich kontrolliert, ob sich die Schrauben wirklich drehen.
    Diesbezüglich passt alles.
    Auch die Kraftverteilung (Vorzugskraft und Auslösekraft) ist nun besser einstellbar, aber noch nicht ausgereizt.... ^^

    Danke für Eure Anregungen!

  • hmm... grade 5 Karten gelocht, 40% gehen rechts ab zwischen 2 und 4 Uhr. Durch die (für meine Gewohnheiten)
    immer noch hohe Auslösekraft drücke ich die Waffe wohl nach rechts... :/:S Des passt noch ned....

  • siehe da, ich kann plötzlich einen längeren Vorzugweg einstellen! Ging vorher nicht! Daher gehe ich davon aus,
    dass ab einer gewissen Verstellung der Schrauben, dies Einfluss auf andere Schrauben haben kann.

    Richtig!
    Der Vorzugsweg und Triggerstop korrespondieren miteinander. Soll heißen, bevor der Vorzugsweg verstellt wird, wird erstmal der Triggerstop herausgedreht. Anschließend den Vorzugsweg einstellen und danach den Triggerstop wieder auf das gewünschte Maß bringen.
    Wenn der Vorzug, wie bei Dir, länger gemacht werden soll ist das aber nicht so kritisch. Nur beim verkürzen des Vorzugswegs kann es sein, das Du dir den Abzug blockierst wenn der Triggerstop nicht zuvor länger gemacht worden ist. Ist etwas schwer in Worte zu fassen...

    Zum Abzugsgewicht: Am besten Vorzugsgewicht erstmal möglichst weit runter; dann Abzugsgewicht auf gewünschten Wert bringen (ca. 100g bei 80/20); zum Schluss Vorzugsgewicht soweit hochdrehen dass das Prüfgewicht hält. Wenn es dann noch nicht gefällt kann man sich langsam am das eigene Wohlbefinden herantasten indem man Vorzug- und/oder Abzugsgewicht in viertel bis halben Schrubenumdrehungen verändert. Zum Schluss natürlich nochmal das Prüfgewicht anhängen.

    Und immer vorsichtig an den Schrauben drehen. Nach fest kommt AB!
    Wenn Du mehr als zwei Finger zum drehen brauchst stimmt was nicht.

  • Am besten Vorzugsgewicht erstmal möglichst weit runter; dann Abzugsgewicht auf gewünschten Wert bringen (ca. 100g bei 80/20)

    Ok, diese Abfolge probier' ich noch mal...
    Die Schraube für die Auslösekraft dreht bei mir, wenn man diese minimal einstellen möchte, durch und bei jeder Umdrehung 360° hört man ein
    Klicken (wohl, wenn die Feder die Schraube gegen das Innengewinde drückt). Daher kann man diese nicht abbrechen (aber wohl bei übermassigem Drehen
    Späne abreiben, die in der Waffe auch nicht unbedingt erwünscht sind).

  • Die Schraube für die Auslösekraft dreht bei mir, wenn man diese minimal einstellen möchte, durch und bei jeder Umdrehung 360° hört man ein
    Klicken (wohl, wenn die Feder die Schraube gegen das Innengewinde drückt). Daher kann man diese nicht abbrechen (aber wohl bei übermassigem Drehen
    Späne abreiben, die in der Waffe auch nicht unbedingt erwünscht sind).

    Das ist richtig. Die Schraube wird wohl nicht abbrechen. Aber die Schrauben ist aus Stahl und drehen in Gewinden aus Alu, und wenn Du da was überdrehst kannst Du gleich einen neuen Abzug bestellen!
    Deshalb immer langsam und vorsichtig bei der ganzen Geschichte! Wenn Du dir unsicher bist, langsam herantasten (halbe Umdrehung machen -> kontrollieren). Oder am besten Hilfe von jemandem mit erfahrung holen.
    Und ob da am Ende noch ein paar Gramm auf dem Vorzug sind ist nicht so entscheidend. Mann muss dann eh kontrollieren und probieren ob es dem eigenen empfinden zusagt, und gegebenenfalls noch etwas feintunen.

  • @Rakete
    die von Dir vorgeschlagene Abfolge war goldrichtig! Jetzt passt das für mich.


    An der Waffe waren links und rechts noch jeweils 4 eckige Laufgewichte dran, alle am Ende (Richtung Griff) angebracht.
    Klar muss jeder seine Einstellung finden, aber vielleicht gibt es einen Tip welche Grundeinstellung man erst mal ausprobieren sollte.
    Ganz ohne Gewicht schiessend, habe ich den Eindruck, dass die rechtsabgehenden Schüsse, daher rühren könnten, dass die gewohnte, kopflastige
    FWB 103 schwerer war... Also denke ich, dass mir Laufgewichte helfen könnten...

  • Bitte schön, gern geschehen.

    Zu den Gewichten
    Die Lehrmeinung dazu ist, dass der Schwerpunkt der Waffe kurz vor dem Abzug (ca. eine Fingerbreite richtung Mündung) liegen sollte.
    Da die LP10 eher Kopflastig ist werden die Gewichte gern, wie in deinem Fall, am Ende des Laufmantels angebracht um genau das zu erreichen. Wenn dir deine Waffe ohne Gewichte trotzdem vorn zu leicht ist bringst Du die Gewichte eben vorn an. Am besten Du nimmst dazu deine FWB und machst abwechselnd Anschläge mit der und der LP10, dann merkst Du schon wann es passt.

    Persönlich schieße ich meine LP10 ganz ohne die Gewichte und bin damit zufrieden.

  • die rechtslastigen schüsse rühren von der kraftverteilung Hand-Griff her. Die FWB Griff form leitet die Kräfte anders in die Hand ein. Die scheinen eine bessere Grundform zu haben.
    Du solltest jetzt 4 - 5 mal ca 100 Schuss mit dem Gerät machen, damit sich Deine Hand und Dein Kopf an den Griff gewöhnen. Dann das Schussbild betrachten und die passenden Änderungen am Griff vornehmen. Oft liegen die 2. Fingerknochen nicht 90 grad zum Lauf. Oder der 3. Fingerknochen hat zu viel Druck auf dem Griff und zieht die Waffe nach rechts.
    Das wird seine Zeit brauchen bis Du merkst wo was drauf muss und wo was weg muss.
    Wenn Du den Griff in die Hand nimmst und jeden Finger einzeln nacheinander anspannst wirst Du feststellen dass sich die Waffe in alle möglichen Richtungen bewegt. Also jedes einzelne Fingerglied und jeden Finger einzeln mal anspannen.
    Und die Rückseite nicht vergessen. Den Handballen anpassen und nicht zu viel oder zu wenig "Volumen" in der Handfläche haben.
    Auch da kann die Waffe "kippeln".
    Wenn Sich die Waffe hierbei kaum noch bewegt, dann herzlichen Glückwunsch. Du bist dann am Ziel.
    Ich habe 2 Jahre benötigt ohne fremde Hilfe herauszubekommen welche Auswirkungen was hat. Und unterschätze nicht die Stärke eines Blattes Papier. An einer Stelle in Papierstärke auftragen oder abtragen wirkt "Wunder".

    Viel Spass

    Matze

  • @matze
    ich merke, dass das ein längeres Unterfangen werden kann... :)
    Die tools (Dremel, Feilen, Raspeln und elektrische Feile) dafür habe ich alle da... darf nur nicht zuviel auf einmal wegnehmen.
    Und die schöne Punzierung ist auch erst mal hin...aber erst mal die Funktion optimieren. Dann das Aussehen.. :D

    Wegen Balance der kopflastigen Waffe.... Wäre es von Vorteil in den hinteren Teil der angeschraubten Handkantenauflage
    Zusatzgewichte einzubringen? Da könnte man mit einer Oberfräse ordentlich Holz entfernen und einen Bleiblock einlegen.
    Wenn ich richtig gerechnet habe, wären 150g problemlos möglich.

  • ich würde im griff zunächst mal keine Gewichte einbauen. Ich habe erst mal den Griff optimiert bis ich 94 Ring mit drei 8er geschossen hab. Da war ich mir sicher der ist OK,....und habe dann mit den Justierschrauben mein hängendes Korn ausgeglichen.