Liegensanschlag KK - Rechtsverkanten?!

  • Hallo zusammen

    Seit längerer Zeit beklage ich mich in der KK-Liegenstellung über ein (vielleicht seltenes) Problem: Normalerweise verkantet der Liegendschütze (ich bin Rechtsschütze) sein Gewehr im Anschlag ein bisschen nach links oder hält es zumindest gerade, ich jedoch bringe das Gewehr einfach nicht in diese "normale" Lage. Stets verkante ich das Gewehr nach rechts, was im Verlauf des Trainings/Wettkampfs stets extremer wird und ich mich nicht wohlfühle, obwohl die Stabilität eigentlich gegeben ist!

    Hat jemand das gleiche Problem oder kennt ihr betroffene Schützen? Was denkt ihr, woran könnte es liegen und wie bringe ich wieder eine normale, bequeme Stellung hin?

    - Schaftlänge verändern?
    - Hackenkappe verändern?
    - rechtes Bein mehr/weniger anwinkeln?
    - etc.?

    Habe schon einige Sachen ausprobiert, bisher hat jedoch noch nichts genützt...

    Vielen Dank für eure Hilfe und eine tolle Schiesssaison :)

    wintersried

  • Das einfachste wäre, Du würdest ein paar Fotos von Deinem Anschlag mit Gewehr und dem Gewehr selber hier einstellen. Sonst tappt man schnell im dunkel.
    Je mehr Fotos, desto genauer ist die Chance, dass jemand aus der Ferne evtl. Fehler sieht. Lass doch mal folgende Fotos von Dir machen, im Anschlag mit Gewehr von allen Seiten, auch von vorne und oben, dann vlt. noch mal genau die Schulterpartie, wie die Kappe dort eingesetzt ist, linke Hand mit Schaft/Handstopp, rechte Hand am Griff.
    Das Gewehr überhaupt erstmal, um was für eins handelt es sich. Hakenkappe am Gewehr von oben, von hinten, von rechts, wenn der Griff einstellbar ist, auch dort die genaue Position.

    Vlt. kriegst Du deinen Anschlag ja nur mit Muskelkraft in die "gerade" Stellung und kippst mit der Zeit dann einfach rechts rüber, weil die Muskelanspannung nachlästt.
    Auf was für ner Unterlage liegst Du denn? Oftmals liegen schöne weiche Auflagen auf Holzpritschen, die lassen jeden wehleidigen Schützen erfreuen, rutschen aber auf der blanken Holzoberfläche wie nen Puck beim Eishockey. Da wandern oft Teile vom Oberkörper oder die Ellenbogen, da kommt man garnicht hinter :)
    Besteht die Möglichkeit von ner längeren Schussfolge, 70-80 Schuss, nen Video aufnehmen zu lassen? So kannst Du mal schauen ob Du da selber mit der Zeit rumrührst :)

  • Hi,

    ich bin mit Sicherheit kein Experte, aber trotzdem hilfsbereit und kann von meinen Erfahrungen berichten.
    Ich hatte auch schon das Problem, dass mir beim Liegendanschlag das Gewehr nach rechts wegkippt/zieht.
    Letztendlich behoben wurde das Problem durch den linken Stützarm (Rechtsschütze), welchen ich weiter Richtung Gewehr/unter das Gewehr gebracht habe.
    Dadurch lag das Gewehr auch besser in der Hand und das Gewehr bleibt automatisch gerade bzw. kann ohne Probleme und Anstrengungen zu mir verkantet werden.


    Wie Scherge schon gesagt hat, wären ein paar Fotos wohl das Beste :D

    "Das Leben ist schön und wenn es grad' mal nicht schön ist, dann mach ich's mir schön. Und wenn es dann immer noch nicht schön ist, dann red' ich's mir schön."
    -Jan Ulrich Max Vetter (aka Farin Urlaub)

  • Hallo wintersried,

    das Problem könnte durch die Position deiner Stützhand unter dem Schaft, durch den Aufsetzpunkt deines Stützarms und vom Zug des Schießriemens bewirkt werden, oder von allen genannten Punkten im Zusammenspiel.

    Beschreibe mal, wie weit deine Hand unter den Schaft 'greift' und wo genau der Schaft aufliegt. Bleibt die Hand dabei weitestgehend gerade oder knickt sie ab?

    Wo und wie weit neben dem Schaft setzt Du mit deinem Stützarm auf?

    Wie ist der Schießriemen befestigt? Kommt der Zug eher von außen oder ist der Schießriemen so befestigt, dass die Kräfte sich eher gleichmäßig auf die beiden Enden der Armschlaufe verteilen? Letzteres ergibt sich, wenn der Schießriemen zwar in der Höhe an der Jacke befestigt ist, sich aber trotzdem mehr oder weniger frei um den Arm drehen kann. Dann stellt sich automatisch ein neutraleres Kräfteverhältnis ein und der oft empfohlene Zug von außen, welcher eben auch dazu führen kann, dass auf das Gewehr eine Rotationskraft wirkt, welche eben dieses Drehen nach Rechts bewirkt, wird dadurch minimiert.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich schliesse mich der Meinung von Frank an und ergänze die Kontrolle des Handstop.
    Liegt dieser nicht im tiefsten Punkt zwischen Daumen und Zeigfinger führt das Gewehr nicht über die Daumenballe und nickt bzw leert nach rechts aus.
    Über dem Daumenballen entstehen beim wenig Geübten die bekannten Drückschmerzen, wenn das Gewehr über den Daumenballen läuft. Die verschwinden aber bald durch regelmässiges Training.

    Immer schauen ob die Mündung gerade springt und auch gleich zurückfällt.

    Viel Spaß beim 10er schiessen

  • Ich hatte das "Problem" auch ne zeitlang. Bin eigentlich gut damit klargekommen, nur die anderen Schützen haben sich über meinen komischen Anschlag gewundert.
    Bei einem Anschlagswechsel hat sich das dann von selbst gelöst.

    Ich habe für den neuen Anschlag den Handstop ein wenig nach vorne geschoben (+Riemen verlängert) , dadurch wahrscheinlich auch den Riemen entlastet. Dadurch konnte ich mein rechten Arm ganz an den Körper ziehen. Seit dem neige ich eher nach links.

    Vielleicht hilfts dir ja


  • Hat jemand das gleiche Problem oder kennt ihr betroffene Schützen? Was denkt ihr, woran könnte es liegen und wie bringe ich wieder eine normale, bequeme Stellung hin?

    Hallo,
    a.) Hakenkappe nach rechts setzen, und die Schaftbacke ein wenig gegen den Uhrzeigersinn verdrehen und befestigen.
    b.) zudem muss der Blickwinkel zur Visierung neu eingestellt werden ( Links/Rechts Verschiebung der Schaftbacke)
    c.) Handstopp ein bisschen weiter nach vorne setzen, Riemenlänge demnach verstellen

  • Moin,

    so pauschal würde ich mich, ohne den Anschlag und dessen Details zu kennen und den auch mal mal gesehen zu haben, nicht zu solchen Aussagen hinreißen lassen, auch wenn die sicher gut gemeint sind und zumindest Punkt c auch eine gewisse Allgemeingültigkeit hat, aber in der Regel auch weitere Konsequenzen für den Anschlag mit sich bringt.

    Punkt a hingegen ist aber zumindest in dieser Pauschalität vermutlich eher problematisch denn wirklich helfend.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank