Analysesysteme (Scatt, Rika...) - Schwächen auf kurze Distanzen?

  • Hallo,

    seit ein paar Tagen habe ich mein neues Analysesystem Scatt WS1 zu Hause in Gebrauch.
    Im Vergleich zu meinem alten Rika System ein paar Vorteile, aber auch Nachteile. Darüber aber vielleicht später mehr.

    Nun zu meiner Frage an die, die ebenfalls ein Analysesystem ihr Eigen nennen und mit der Lupi unterwegs sind:

    Nehmen wir an, ihr habt keine 10m zur Verfügung und schießt auf kürzere Distanz. Für Rika und Scatt kein Problem, man kann ja eine kleinere Scheibe über die Systeme problemlos ausdrucken. So. Aber nun: Verhältnis Entfernung zur Scheibe und Scheibengröße passt ja dann. Aber was ist bei der Lupi mit dem Verhältnis Kimme/Korn zu Scheibenspiegel???
    Da stimmt das Verhältnis eben nicht mehr - theoretisch müsste man dann ja Kimme/Korn ebenso verkleinern, damit das Verhältnis wieder stimmt.

    Stört Euch das nicht? Oder wie handhabt ihr das?

    Was ich auch extrem merkwürdig finde: ich schieße auf knapp über vier Meter und habe auf einmal Ergebnisse, von denen ich vorher nur träumen konnte. Ich spreche hier nicht von ein paar Ringchen, sondern im Lupi Bereich von vorher konstant um die 360 Ringe auf jetzt zwischen 385 und 390 Ringen mit Scatt. =O
    Und so gut bin ich über Nacht definitiv nicht geworden. 8|

    Gruß Asterix

    LP Steyr 10e

    in memoriam:
    LG Steyr 110 connect Version tuned by MEC/Centra/TEC HRO
    KK Anschütz 1913 tuned by s.o.

    Rekorde:
    LP: 367

    in memoriam:
    LG: 395/591
    ZF: 281
    100m: 292
    EM: 589
    3x40: 1141
    3x20: 563

  • Hallo Asterix,

    ich kann leider nicht auf ein solches System zurückgreifen, aber sollte durch den verkleinerten Ausdruck der Scheibe nicht auch das Größenverhältnis zwischen Kimme/Korn/Spiegel halbwegs korrekt abgebildet sein?

    In Bezug auf die erhöhten Ergebnisse habe ich mal folgende Idee:
    Möglicherweise wird die Pistolenbewegung nicht korrekt auf die 10m hochgerechnet, wodurch sich natürlich ein deutlich besseres Trefferbild ergibt.
    Bsp. eine Veränderung der Mündung um bspw. 1mm hat auf 4m Entfernung eine geringere Auswirkung als auf 10m. An dieser Stelle wäre natürlich der Hersteller/Programmierer gefragt, dieses korrekt "umzurechnen". Was natürlich auch noch eine Rolle spielt ist die Streuung der Munition beim scharfen Schuss, was beim Scatt natürlich gänzlich wegfällt. Wenn ich da an meinen kürzlich durchgeführten Munitionstest denke, dann war dort ein Durchmesser von ca. 8,5mm bei 10Schuss ein guter Wert. Dies wurde auf einer elektronischen Anlage ermittelt, also nicht so verfälscht wie auf Papierscheiben.

    Auf der anderen Seite muss man sich natürlich fragen, wie sinnvoll im Allgemeinen ein Schießen auf Ringergebnisse mit einem solchen System sind.
    Ausgelegt und angepriesen sind sie, zumindest das Scatt, als Ziel-Weg-Analyse-Systeme.

    Zugegeben, ich bin auch irgendwie heiß auf solch eine Technikspielerei, habe aber auch ernüchternde Erfahrungen im Verein mit einem RIKA gemacht.
    Es war nahezu unmöglich den elektronischen und den scharfen Schuss zu synchronisieren bzw. die Kalibrierung wie vorgestellt durchzuführen.

    Für die Darstellung der Annäherung ans Ziel und die Kontinuität dessen, sind die Systeme bestimmt hervorragend geeignet.
    Aber m.M. nicht geeignet um ein realistisches Abbild eines "scharfen" Wettkampfs darzustellen.

  • Stell mal im Scatt den F-Koeffizienten um. Ist bei den Schusseinstellungen zu finden.
    Die Munitionsstreuung kannst du auch dort einstellen.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Asterix,

    Aber was ist bei der Lupi mit dem Verhältnis Kimme/Korn zu Scheibenspiegel???
    Da stimmt das Verhältnis eben nicht mehr - theoretisch müsste man dann ja Kimme/Korn ebenso verkleinern, damit das Verhältnis wieder stimmt.


    nö, weder deine Visierung noch der Abstand deines Auges dazu ändern sich. Es ändert sich doch nur der Abstand zur Scheibe und diese Änderung gleichst Du dadurch aus, dass die Scheibe bzw. der Scheibenspiegel, also das Schwarze, maßstäblich verkleinert wird. Alleine durch diese maßstäbliche Anpassung der Scheibe an die geänderte Entfernung solltest Du wieder das ursprüngliche Visierbild wahrnehmen.

    Ein kleiner Tipp dazu. Das Programm druckt die Scheiben ja so aus, dass nur der Scheibenspiegel verkleinert wird, die Grundfläche der ursprünglichen Scheibe aber erhalten bleibt. Mich hat das bei den Scheiben, auf die ich zu Hause trocken trainiere, immer etwas irritiert, weil dann ja das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß nicht mehr stimmt. Ich habe mir deshalb selbst verkleinerte Scheiben kreiert, indem ich die ganze Scheibe maßstäblich verkleinert habe und den äußeren Rand dann mit einem Rahmen in sagen wir mal zartgrün versehen habe. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine. Bei Bedarf kann ich mal ein Foto oder eine Vorlage hier einstellen.

    Was ich auch extrem merkwürdig finde: ich schieße auf knapp über vier Meter und habe auf einmal Ergebnisse, von denen ich vorher nur träumen konnte. Ich spreche hier nicht von ein paar Ringchen, sondern im Lupi Bereich von vorher konstant um die 360 Ringe auf jetzt zwischen 385 und 390 Ringen mit Scatt. Und so gut bin ich über Nacht definitiv nicht geworden.


    wegi82 hat ja schon auf den F-Koeffizienten hingewiesen. Schau mal, welcher Wert da eingestellt ist?

    Möglicherweise stimmt aber auch der Scheibenmaßstab nicht mit der tatsächlichen Entfernung überein. Im Kalibriermodus wird die gemessene Entfernung ja angezeigt und entsprechend sollte dann auch der Maßstab der Scheibe gewählt werden.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank