Kollimator verstellt sich während des Wettkampfs

  • Hallo zusammen,

    ein Kollimator ist eigentlich ein optischer Baustein, eine Linse um Lichtstrahlen parallel zu leiten.

    Das Centra Duplex wird mit einem Lenshood (ähnlich einer Gegenlichtblende) am Diopter befestigt.
    Wenn man mit derselben Waffe 50 und 100m schießen will, und/oder wenn die Höhendifferenz Diopter : Ringkorn zu groß ist und die Differenz mit dem Duplex allein nicht ausgeglichen werden kann, dann kann ein Centra Collimator das Problem lösen.
    Dieser Collimator hat ein Kugelgelenk, der eingeschraubt in das Diopter den Lenshood aufnimmt und über das Kugelgelenk eine Ausrichtung zulässt.
    Ein Problem dabei ist, dass der Collimator so fest eingeschraubt werden muss, dass er „schussfest“ ist. Damit meine ich, sich bei Schüssen nicht verstellt.

    Bezirksmeisterschaften KK. Eigentlich hatte ich Großes vor.
    Als ich die Waffe entnehme stelle ich fest, das sich der Collimator offensichtlich verstellt hatte. Ich richtete das System durch etwas Druck auf den Lenshood neu aus und begann mit den Probeschüssen.
    Das Schussbild war indifferent.
    Die Ablagen waren oft gewaltig. 8 rechts, nächster Schuss, 9 tief, anschließend 8 hoch. Damit kann man nichts beginnen.
    Nach 25 Probeschüssen und diversen Nachjustierungen begann ich notgedrungen, auch wegen der Mannschaft, mit dem Wettkampf um nach nur 5-6 Schuss festzustellen, das liegt an der Waffe.
    Ich lieh mir eine Waffe bei der Aufsicht aus und setzte den Wettkampf fort.
    Natürlich war das Ergebnis schwach, aber es lag diesmal nicht nur am Schützen, sondern auch an der Waffe, dann ganz offensichtlich hatte der Collimator von Schuss zu Schuss nachgegeben und die Stellung verändert.

    Vielleicht hätte ich diesen Mangel durch eine sorgfältigere Prüfung am Tag vor dem Wettkampf verhindern können.
    Deshalb habe ich mein Erlebnis und meine Erfahrung hier geschildert.
    Gruß
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Danke für den Tipp!

    Benutze dies auch, denn habe Probleme damit, immer gleich durch den Diopter zu gucken.

    Kleine Nachfrage: Falls Du vor Beginn des WK auch den Collimator erneut fest angezogen hättest, wäre das nicht passiert? Oder hast Du es gemacht und er schlabberte danach trotzdem herum?

    Bislang habe ich die Duplex nur am LG ohne Collimator benutzt und niemals Probleme gehabt. Am KK habe ich noch sehr wenig Erfahrungswerte, dort ist auch der Collimator im Einsatz...


    MFG

    Wir suchen hier mit Müh und Fleiß, den Schützen, der keine Ausrede weiß.

  • Hallo Mitch,
    wenn ich den Sitz des Colimators geprüft hätte, dann hätte ich die zu geringe Befestigung wohl festgestellt.
    Vermutlich war auch der zurückliegenden Zeit der Colimator nicht fest, denn meine Ergebnisse waren schwach.
    Heute habe ich den Collimator neu angezogen und das Duplex ausgerichtet.
    Ich bin garade vom KK-Schießen zurück. Die 289 Ringe sind für mich ein gutes Ergebnis.
    Gruß
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Ich bin immer wieder überrascht, was man auf eine simple Kugelspritze alles so oben draufbauen kann.
    Kollimatoren kannte ich bislang nur in Laboren optischer Fachbetriebe.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Die Ablagen waren oft gewaltig. 8 rechts, nächster Schuss, 9 tief, anschließend 8 hoch. Damit kann man nichts beginnen.

    Munitionstest gemacht? *duckundweg*

    Nein im Ernst: Hattest du vorher irgendeinen gröberen Temperaturunterschied?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Wegi,
    ich war im Urlaub.
    Zu den Temperaturunterschieden, die waren durchgängig so im Bereich ca.20°, Waffe, Luft und Munition.
    Die Ablagen waren für mich eindeutig auf fehlerhafte Montage zurück zu führen.
    Zu dem Munitionstest.
    Es hat länger gedauert als ich dachte und fehlt mir auch immer etwas die Zeit. Ich habe jetzt aber 5 Lose der KK-Munition meines Vertrauens (auch das war nicht ganz einfach) aus den letzten ca. 4 Jahren, die ich möglichst bald unter "definierten" Testbedingungen verschießen will. Die Bedingungen stelle ich vorher noch einmal zur Diskussion.
    Gruß
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Zu den Temperaturunterschieden, die waren durchgängig so im Bereich ca.20°, Waffe, Luft und Munition.

    ich meine nicht während dem Schießen sondern davor. Warm, Kalt, Warm, Kalt da kann sich wegen unterschiedlicher Wärmeausdehnung vom Material schon mal was lösen. Einem gegnerischen Schützen ist dies mal während des Wettkampfes passiert. Der war auf dem Weg zu den 590 bis auf einmal gar nichts mehr ging. Er wusste nicht warum bis ihm der Korntunnel vom Gewehr gefallen ist.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo zusammen, könnte ein Collimator ggf. mein „Problem“ lösen? Mit montierter Lenshood und einem Duplex Vario an einem FWB 800 Diopter bin ich der Meinung, dass der Korntunnel nicht mehr zentral ist, wenn ich durch die Iris schaue. Es kommt mir so vor, als ob sich der Korntunel optisch näher an der unteren Rundung befindet.

  • Hallo zusammen, könnte ein Collimator ggf. mein „Problem“ lösen? Mit montierter Lenshood und einem Duplex Vario an einem FWB 800 Diopter bin ich der Meinung, dass der Korntunnel nicht mehr zentral ist, wenn ich durch die Iris schaue. Es kommt mir so vor, als ob sich der Korntunel optisch näher an der unteren Rundung befindet.

    Hallo und Grüße aus Thüringen

    Das Problem wurde hier schon sehr oft behandelt und auch schon öfters Lösungen dafür gefunden.

    Murmelchen kann dir das besser erklären .

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Hallo und Grüße aus Thüringen

    Das Problem wurde hier schon sehr oft behandelt und auch schon öfters Lösungen dafür gefunden.

    Murmelchen kann dir das besser erklären .

    Hallo und dankeschön nach Thüringen, dann werde ich einmal auf Murmelchen warten. Wahrscheinlich benutze ich einfach die falschen Suchbegriffe ;)

  • Hallo zusammen,

    ich hab das auch gehabt, das Duplex und FWB Diopter da an Grenzen kommen. Dieses Kugelgelenk kann das schon ausgleichen. Fürs KK würde ich das aber nicht verwenden, wegen dem Rückstoß. Eine hauchdünne Unterlegscheibe unter die Centra- Viisierlinienerhöhung sind da als Konstruktion wesentlich stabiler und erfüllen den gleichen Zweck!

    Gruß, Onkel Peter

  • Drehen, bzw. Schwenken löst das Problem nicht.

    Onkel Peter liegt da schon ganz richtig. Neigen heißt das Zauberwort, um eine axiale Ausrichtung des Diopters mit samt montiertem Gedöns zur Visierlinie zu erhalten. Alles andere zB. mit Kugelgelenk ist nachgebesserter Produktmurks.

  • Da mein FWB Alu über eine Visierlinienerhöhung verfügt, könnte ich eigentlich versuchen die Neigung so hinzubekommen, wenn ich die Rasterung einfach nicht verwende. Das wäre eine sehr kostengünstige Möglichkeit bevor ich Geld ausgebe.

  • Da mein FWB Alu über eine Visierlinienerhöhung verfügt, könnte ich eigentlich versuchen die Neigung so hinzubekommen, wenn ich die Rasterung einfach nicht verwende. Das wäre eine sehr kostengünstige Möglichkeit bevor ich Geld ausgebe.

    genau so sieht es aus - habe ich auch machen müssen und funktioniert

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Hallo DJChriz, hallo Freunde,

    wenn ich hier schon so nett empfohlen werde, dann erlaube ich mir auch noch kurz ein paar Anmerkungen zum Problem, auch wenn meine Vorschreiber ja die Antwort schon geliefert haben.

    Das Problem besteht, wie schon beschrieben, darin, dass der Diopter - und auch der Korntunnel - nicht ganz sauber fluchtend zur Visierlinie ausgerichtet sind. Diopter und Korntunnel werden so konstruiert, dass sie parallel zum Lauf bzw. zur Laufachse befestigt werden. Lauf und Visierlinie dürfen aber nicht parallel zu einander stehen, wenn die Geschosse auch im Ziel landen sollen. Die Visierlinie und der Lauf müssen also leicht schräg zueinander stehen, der Lauf muss also gegenüber der Visierlinie vorne etwas nach oben zeigen, oder anders ausgedrückt, der Abstand zwischen Lauf und Visierlinie muss hinten etwas größer sein als vorne an der Mündung. Der Diopter steht also hinten etwas höher als der Korntunnel. Da die beiden Teile aber weiterhin parallel zum Lauf ausgerichtet sind, fluchten sie nicht mehr richtig zueinander.

    Eigentlich müssten der Diopter und auch der Korntunnel leicht nach vorne geneigt werden, um diesen Fluchtungsfehler zu korrigieren. Da aber der Fehler nicht sehr groß ist, fällt er den meisten Schützen nicht groß auf oder stört nicht. Der Fehler wird allerdings größer und daher auch eher auffallend, je größer die Visierlinienerhöhung ausfällt und auch, je mehr längere Zubehörteile an den Diopter geschraubt werden und damit den optischen Weg vergrößern. Vereinfacht ausgedrückt, der Fluchtungsfehler fällt eher auf, wenn man statt durch eine flache Diopterscheibe durch lange Diopteroptik oder ein langes dünnes Röhrchen schaut.

    Man kann diesen Fluchtungsfehler ausgleichen, wie hier schon geschrieben wurde, indem man hinten unter den Diopter - und auch den Korntunnel - ein dünnes Plättchen unterlegt. Das ist nicht viel, in der Regel deutlich weniger als ein Millimeter, kann sich aber optisch doch auswirken.

    Oder aber, man nutzt des Spiel der von Feinwerkbau angeboten Visierlinienerhöhung Vario, um den Diopter und den Korntunnel leicht schräg, also hinten ein bisschen höher auf den Lauf zu klemmen. Einfach mal ausprobieren.


    Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt. Manchmal neige ich dazu, etwas weiter auszuholen. Man möge mir das nachsehen.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Tolle Erklärung, Murmelchen.

    Ich bin neu hier und lese schon seit Tagen im Forum.

    Mein LG ist ganz neu, ich habe vor 2 Tagen erstmals durch ein Diopter gesehen und genau diese "Schiefe" oder Ungenauigkeit entdeckt.

    Meine Standnachbarn haben mir erklärt, das läge an meinen Augen. Dank der Erläuterungen von Murmelchen bin ich beruhigt.

    Nicht ganz glauben kann ich, dass es hier um fast einen Millimeter gehen soll bei der Diopter-Visiererhöhung, also auf einer Länge von etwa 70mm.

    Glauben heißt nicht wissen. Ich werde Mal ein wenig rechnen.

    Gruß LG_Fuzzi

  • Es sind etwa 0,4mm auf die Länge einer 70mm Visiererhöhung, also tatsächlich etwas weniger als ein Millimeter. Murmelchen hat vollkommen Recht.

    Ein Blatt Papier reicht also nicht.

    Gruß LG_Fuzzi