Schießbrille - preisgünstige Version

  • Hallo zusammen!

    Ich bin Pistolenschütze und brauche zwingend eine Brille zum Schießen.
    Wie ich schnell merkte, ist meine Gleitsichtbrille ungeeignet zum Schießen.
    Also machte ich mir Gedanken, wie ich an eine günstige Schießbrille kommen kann.
    Ich bin Rechtsschütze und ziele mit dem linken Auge, weil ich rechts durch eine Hornhautverkrümmung sehr schlecht sehe.

    Also habe ich eine ältere Brille mit relativ großen Gläsern aus meinem Alt-Bestand ausgesucht.
    Mit dieser bin ich zu einem Optiker und habe mein Zielauge auf 0,25 Dioptrien genau ausmessen lassen - natürlich mit meiner Pistole im Anschlag und absoluten Blick aufs Korn!
    Gleichzeitig haben wir den Durchblickpunkt an der Brille festgelegt, auf den das Glas mit seinem optischen Zentrum eingeschliffen wurde.
    Erste Schießergebnisse brachten gute Resultate, aber ich konnte mit dem neuen Glas die Scheibe zur Trefferüberprüfung nicht mehr beobachten (zu unscharf).
    Also wieder zum Optiker mit der Brille und ihn gebeten, mir ein ganz normales Fern-Glas auf mein Auge auszumessen, damit ich die Einschüsse auf der Scheibe wieder erkennen konnte.
    Nun wurde die linke Hälfte des "Ziel"-Glases entfernt und an diese Stelle wurde das Fern-Glas eingesetzt.
    Somit hatte ich eine Brille, die beides konnte - zielen und Treffer beobachten. Dazu brauche ich nur den Kopf minimal drehen und durch das andere Teilglas schauen.

    Iris-Ersatz: aus einem dünnen Kunststoffstreifen (Heftstreifen, die man in Aktenordnern verwendet, gibt´s in verschiedenen Farben) habe ich mir ein ca. 20-Cent-großes Teil zugeschnitten und mit einem 2mm-Loch versehen (gebohrt). Diesen mit Klebestreifen genau auf den Punkt kleben, durch den man beim Zielen blickt (sollte identisch mit dem optischen Zentrum des Glases sein!)
    Danach hatte ich "meine" Schießbrille, die mir jetzt schon über einem Jahr gute Dienste leistet.
    Wer Wert auf eine Helligkeitsanpassung legt, der stellt sich schnell Blenden mit unterschiedlichen Lochdurchmessern her. Ich habe zwar noch 1,5 und 3mm-Blenden, habe sie aber noch nie gebraucht - weder Indoor noch Outdoor bei der Freien Pistole.

    Das Ganze hat mich unterm Strich ca. 60 Euro gekostet für die beiden Gläser (vollentspiegelt!).

    Perfektionisten werden jetzt entgegnen, dass beim Zielen das Auge zwar das opt. Zentrum des Glases trifft, aber nicht ganz rechtwinklig zur Blickachse steht. Das mag zwar stimmen, aber ich halte das beim Pistolenschießen für mich für verkraftbar. Bei mir reicht es z. Zt. jedenfalls bei der LuPi zu 375 bis 380 Ringen.

    Ich wollte einfach das 2. zusätzliche und sperrige Glas bei einer "normalen" Schießbrille nicht so akzeptieren (hat jemand vielleicht eine andere Lösung?)

    Ich stelle mal ein Bild von "meiner" Brille ein. Es zeigt die Einfachheit der Sache.
    Natürlich lässt sich das auch auf einen Linksschützen oder auf ein anderes Zielauge übertragen.

    Vielleicht ist es eine Anregung für einige, um an eine günstige Schießbrille zu kommen und ein bisschen zu experimentieren oder zu basteln.
    Für die anderen gibt es ja immer noch die speziellen Schießbrillen, die sämtliche Einstellungen zulassen. :D


    Mit bestem Schützengruß
    netsurfer2002

  • Schön, dass schon fast 100 Besucher meinen Beitrag gelesen haben.
    Würde mich über eine Rückmedlung freuen, ob und wie mein Vorschlag ankommt.

    Auch würde mich interessieren, wie ihr das mit dem Fehlsichtigkeitsglas (Trefferbeobachtung) und dem Zielglas handhabt...


    Viele Grüße
    netsurfer2002

  • Meine Schießbrille sieht schon seit gut zwei Jahren ähnlich aus wie Deine, die Gläser noch etwas größer, ohne Iris.
    Ich habe mir zusätzlich unten herum noch einen Nahbereich einschleifen lassen. Ich bin von Haus aus weitsichtig, dazu kommt noch die Altersweitsicht. Der Nahbereichsschliff hilft mir beim Ladevorgang und beim allgemeinen Nahsehen.
    Ich schieße damit Gewehr und Pistole, verschiedene Anschläge. Liegend, stehend, einhändig, beidhändig.
    Ganz gut, wie ich und die Ergebnislisten meinen. :)

    Es muß nicht immer High-End-Equipment sein.

    Scheibenbeobachtung: Mit Spektiv.

    Gruß
    Michael

  • Hallo netsurfer2002,

    Ich versteh nicht ganz, was gegen eine richtige Schiessbrille einzuwenden ist :P . Von Knobloch gibts die auch im unteren Preissegment. Und damit kann man dann auch was mit einem Fernglas erkennen ;) .

    Aber prinzipiell, wenn deine Lösung funktioniert und du damit zufrieden bist, ist es doch in Ordnung!

    Nur mal so aus Neugier, redest du von 380 ganzen Ringen oder mit Zehntel?

    Viele Grüße!

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    (Albert Einstein)

  • Hallo Wuidschütz!

    Grundsätzlich ist nichts gegen eine "richtige" Schießbrille einzuwenden. Und vom Preis würde ich das auch nicht abhängig machen.

    Es geht mir um das verwendbare System als solches.
    Ich brauche ja, wie geschrieben, als Pistolenschütze nicht nur ein Glas, das auf ca. 80 cm eingestellt ist (Zielglas), sondern aufgrund meiner Fehlsichtigkeit zur Scheibenbeobachtung noch ein Fern-Glas, das auf 10 m scharf zeichnet vor dem gleichen Auge!!!
    Bei einer "richtigen" Schießbrille kannst du das meines Wissens nur mit einem 2. Glashalter vor dem Zielauge machen.
    Wenn Du dann noch evtl. den Farb-Filtervorsatz verwendest, dann sieht Deine Schießbrille schnell danach aus, als ob Du damit auch noch Satellitenfernsehen empfangen kannst - soll heißen, dass mir das dann zu viel "G´stellage" vor dem Auge ist :D

    Hat jemand noch eine andere Idee wie das zu lösen wäre?

    Zur Info: ich rede von 375-380 ganzen Ringen als Trainingsergebnisse (wir haben - noch - keine elektron. Anlage und schießen noch konventionell auf Papier! Im Wettkampf sind es ein paar weniger - aber das Thema kennen andere ja auch :rolleyes:


    Beste Grüße
    netsurfer2002

  • warum lässt du denn die Scheibe nicht einfach zurückfahren zum anschauen?
    Nach jedem Schuss nach vorne schauen strengt das Auge ziemlich an und die Muskeln ermüden schneller.
    Ich habs so gelernt das man während dem schießen nur in seinem "Aktionsradius" rumschauen soll..

    Ansonsten eine gute und günstige Lösung,
    selbst die günstigen Schießbrillen kosten ja mit Glas und Blenden 150€..