Schießsport, ein Mittel gegen Stress und Burnout?

  • Hallo zusammen,

    in einem Seminar im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) habe ich mir mal erlaubt auf die positiven Nebenwirkungen des Sportschießens hinzuweisen. Neben Unglauben, dass Schießen überhaupt etwas sinnvolles sein kann, gab es doch einige sehr interessante Gespräche und Rückfragen dazu.

    Bei zunehmender zeitlicher und beruflicher Belastung empfinde ich das Training und Wettkämpfe als Entspannung und Ausgleich/Gegenmittel zu den Gesundheitskillern Stress und Burnout.

    Seht Ihr das auch so?

  • Zitat

    Seht Ihr das auch so?

    Unbedingt.
    War für mich übrigens der Hauptgrund mit dem Sportschießen anzufangen.

    Mal eine Stunde keine Anrufe, sich mal auf eine Sache konzentrieren dürfen,
    niemand quatsch einen an, für mich war/ist das immer wie Kurzurlaub.
    Und zumindest Präzisionsschießen ist ja auch irgendwie eine Form der Meditation,
    nur eben interessanter als stundenlang auf eine weiße Wand zu schauen. ;)

    Neu ist das auch nicht, Kyudo-Bogenschützen z.B. verstehen ihr Tun ja auch eher als
    Meditation und weniger als Sport. (jedenfalls soweit ich es verstanden habe)

  • Würde ich auf jeden Fall bejahen! Während meines Studiums bin ich in den heißen Klausurfasen fast täglich schießen gegangen um zwischendurch einfach mal abzuschalten...

  • :) Das sehe ich auch so! Als Berufskraftfahrer bin ich viel Unterwegs und kann kaum abschalten. Aber beim Schießen ist das absolut möglich. auch der innere Frieden wird deutlich gestärkt, mal ganz abgesehen von den schönen Gesprächen im Aufenthaltsraum mit netten Leuten. Dies alles stärkt mich für meine Arbeit, aber auch für meine kleine Familie den Streß des alltages ab zu bauen. :thumbup:

    Schieße LG Freihand mit dem
    Anschütz 8002 S2 ALU

    Habe den Sachkunde Kurs gemacht, darf also Standaufsicht machen.
    Zur Zeit leider kein Verein mehr zugehörig

  • Im Prinzip ja, aber...

    Ich sehe das nach nun fast dreißig Jahren aktiven Schießssports etwas differenziert.
    Wie sooft gilt auch hier: es kommt immer darauf an, wie man es betreibt.

    Ich hatte Phasen, da haben ich 6 Disziplinen (LG, KK100m, KK 3x20, KK3x40, EM, KK mit Zielfernrohr) gleichzeitig wettkampfmäßig geschossen.
    D.h. pro Jahr 6xVMS, 6x KMS, 6xBMS, 6x LMS und 1-2 DM + diverse RWK`s, Lehrgänge, Freundschaftswettkämpfe, 24h-Schießen etc - irgendwo über den Daumen gepeilt locker 40 Wettkämpfe pro Jahr - plus selbstverständlich Training, Training, Training...

    Ganz ehrlich, das war mir irgendwann zu viel und hatte für mich auch nichts mehr mit Entspannen zu tun, sondern war nichts anderes als (Termin-) Streß.
    Deshalb habe ich vor zwei Jahren die Notbremse gezogen. Seither nur noch 2 Disziplinen an Meisterschaften (KK100m, KK mit Zielfernrohr) und LG RWK - wobei ich diese Saison auch den LG RWK zu den Akten gelegt habe (Mannschaft hat sich aufgelöst).

    Seither ist (nicht zuletzt) auch das Familienleben wieder entspannter, weil Papa/Mann auch mal wieder daheim ist :D

    Deshalb würde ich sagen: in Maßen genossen auf jeden Fall gut gegen Streß - wieviel allerdings, muss jeder selbst wissen. :thumbup:

    Achja, positiver Nebeneffekt der Reduzierung: es macht mir wieder deutlich mehr Spaß zu schießen und die Ergebnisse sind auch besser (unter den Besten 20 bei der letzten DM), weil ich einfach gezielter meine 2-3 Disziplinen trainieren kann.

    Gruß Asterix

    LP Steyr 10e

    in memoriam:
    LG Steyr 110 connect Version tuned by MEC/Centra/TEC HRO
    KK Anschütz 1913 tuned by s.o.

    Rekorde:
    LP: 367

    in memoriam:
    LG: 395/591
    ZF: 281
    100m: 292
    EM: 589
    3x40: 1141
    3x20: 563

  • Es ist absolut ein Mittel gegen Stress, wenn mans nicht übertreibt.

    Ich für meinen Part liebe es am Abend noch zum Schießen zu fahren... 2 Stunden einfach nur auf das eine zu konzentrieren und Abzuschalten... das hat teilweise schon was meditatives. Und der Schlaf danach ist mindestens doppelt so gut, wie der an anderen Tagen.

    Mittlerweile geh ich aber auch zum Klettern um die Gedanken frei zu bringen... die Kombination Klettern/Schießen finde ich für mich als Ideal. Das Eine körperlich konzentriert, mit ein bisschen Nervenkitzel... und das Andere eher meditativ.