ARD-Doku über Waffenlobby: Deutschlands Pistoleros

  • Es ist ihnen nur deswegen egal, weil bisher keiner es gewagt hat, die Tatsachen auszusprechen, sondern von Anfang an auf die Sportschützen eingeprügelt haben, ohne nennenswerte Gegenwehr.

  • Ich denke die Rolle der Sportschützen bzw. des Sportschützen sollte man wirklich nicht kleinreden. Tim konnte nur deshalb an eine Waffe gelangen - legal oder illegal ist völlig egal - weil sich sein Vater bewusst über grundlegende eigentlich selbstverständliche Aufbewahrungsregeln hinwegsetzte.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Gero, es spricht keiner dem Vater die Mitschuld ab, aber man muss den Medien auch mal Paroli bieten und zu Gegendarstellungen/Richtigstellungen zwingen. Aber bisher haben die Verbände dies nicht getan und somit bleiben die negativen Berichte jedesmal ungestraft stehen und sie machen weiter, und weiter, und weiter, weil die Medien genau wissen, dass es keine Gegenwehr gibt.

  • Hallo Freunde,

    ein paar kleine Anmerkungen zum Legalstatus einer Waffe sein mir hier noch gegönnt.

    Eine Waffe ist erst mal weder legal noch illegal, es ist einfach ein Gegenstand.

    Aber eine Waffe kann schon illegal gefertigt werden, wenn der Hersteller dafür keine Genehmigung besitzt.

    Eine Waffe kann legal oder auch illegal in den Verkehr gebracht werden. z. Bsp. wenn sie schon illegal gefertigt wurde, wenn bei der Fertigung bei einem berechtigten Hersteller der normale Weg nicht eingehalten wird, oder wenn eine Waffe nicht auf rechtlich zulässige Art in den Geltungsbereich des Gesetztes gebracht wird.

    Weiter bedarf es für den Besitz bestimmter Waffen immer einer Berechtigung. Wer diese Berechtigung nicht hat, nimmt eine Waffe immer illegal in Besitz. Der waffenrechtliche Begriff Besitz unterscheidet sich zudem noch vom rechtlichen Begriff des Eigentums.

    Daher ist es schon wichtig, bei der Betrachtung, ob bestimmte Personengruppen wie Sportschützen auch weiterhin legal bestimmte Waffen besitzen dürfen, nach der tatsächlichen Berechtigung zu fragen und diese auch korrekt anzugeben. Wenn jemand eine Schusswaffe entwendet und damit Missbrauch betreibt, dann zählt dieser eben nicht zur Gruppe der Berechtigten. Es ist immer noch ein gewaltiger Unterschied, ob ein Berechtigter wie im bekannten Fall seiner Sorgfaltspflicht bei der Aufbewahrung nicht nachkommt, oder eben selbst zum Täter. wird.

    Dazu noch eine Anmerkung. Warum wird denn nie die Frage nach der Legalität gestellt bzw. davon ausgegangen, wenn eine Waffe aus Behördenbeständen entwendet wird und damit dann kriminelle Taten begangen werden? Selbst wirkliche Konsequenzen auch bei ganz offensichtlich mangelhafter Aufbewahrung gab und gibt es in diesem Bereich nicht wirklich.


    Tim konnte nur deshalb an eine Waffe gelangen - legal oder illegal ist völlig egal - weil sich sein Vater bewusst über grundlegende eigentlich selbstverständliche Aufbewahrungsregeln hinwegsetzte.


    Dieser Satz ist so zumindest formal nicht richtig und das ist hier keine Haarspalterei. Er konnte an diese Waffe kommen, aber zumindest theoretisch hätte er (bei der hohen Dichte der vermuteten illegalen Waffen) auch an andere Waffen kommen können. Also weder das 'nur' noch der Begriff 'eine' sind hier wirklich zulässig. Ja, das ist wichtig und deshalb auch keine Haarspalterei. Siehe dazu auch die Anmerkung mit den Behördenwaffen. Ist denn wirklich auszuschließen, dass er nicht auch bei korrekter Aufbewahrung mit einer Flex nebst 10er-Pack Trennscheiben aus dem Baumarkt und ein paar Stunden sturmfreier Bude an eine Waffe aus dem Besitz des Vaters hätte gelangen können?

    Man beachte, dieser Täter hat irgendwann (aus welchen Gründen auch immer) den fatalen Entschluss gefasst, andere Menschen (und wohl auch sich selbst) töten zu wollen. Erst danach hat er nach Möglichkeiten und Tatwerkzeugen gesucht, diesen Plan auch umzusetzen.

    So war das übrigens bei dem Täter im Rheinland in den Sechzigern auch. Der bastelte sich dann einen Flammenwerfer und ging damit in eine Schule. Das Resultat war dann auch fast genauso wie bei Tim, wurde nur damals (noch) anders aufgearbeitet, auch medial. Für diesen Täter und ehemaligen Soldaten wäre es noch deutlich leichter gewesen, sich dafür eine Schusswaffe (auf der Straße) zu holen, denn in den Sechzigern lag davon ganz sprichwörtlich noch überall genug rum. Aber wie gesagt, er benutzte einen selbst gefertigten Flammenwerfer. Warum nur?

    Es sind immer die Täter, welche irgendwann diese fatalen Entschlüsse treffen. Die Tatwerkzeuge sind dabei fast beliebig austauschbar. Wer das nicht berücksichtigt, entfernt sich schon sehr weit von der Realität und wird dadurch auch keine wirkliche Lösung für das Problem finden können.


    Es ist wichtig, sich mit diesen Sachverhalten (und Fakten) genau zu beschäftigen, weil die (mittlerweile fast schon zum Selbstläufer gewordene) These, wonach der vermeintlich einfache Zugang zu bestimmten Tatmitteln solche Taten erst ermögliche, so einfach nicht stimmt.

    Noch viel wichtiger ist aber, dass trotz der hohen Dichte legal besessener Schusswaffen eben überhaupt kein signifikanter Missbrauch stattfindet und dieses war auch schon zu Zeiten deutlich geringerer Anforderungen an die sichere Aufbewahrungspflicht so. Selbst die illegalen Schusswaffen spielen bei kriminellen Taten in unserem Land nur eine untergeordnete Rolle.

    Bliebe also nur noch die berechtigte Frage, worum geht es also wirklich?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Dieser Satz ist so zumindest formal nicht richtig und das ist hier keine Haarspalterei. Er konnte an diese Waffe kommen, aber zumindest theoretisch hätte er (bei der hohen Dichte der vermuteten illegalen Waffen) auch an andere Waffen kommen können. Also weder das 'nur' noch der Begriff 'eine' sind hier wirklich zulässig. Ja, das ist wichtig und deshalb auch keine Haarspalterei.

    Ob jemand die Tatwaffe bei Vater, Opa, Schwager oder Nachbar entwendet, das dürfte den Mordopfern und ggf. ihren Angehörigen doch egal sein. Es wurde eine unserer Sportwaffen entwendet, da kann man jetzt zwar drüber fachsimpeln ob „eine“ oder „diese“ oder ob's vielleicht ein anderes Tatwerkzeug auch getan hätte und ob die Waffe nun zum Zeitpunkt des Entwendens oder kurz danach nun legal oder illegal war, aber das muss für Betroffene doch wirklich wie Hohn wirken, oder?

    Ist denn wirklich auszuschließen, dass er nicht auch bei korrekter Aufbewahrung mit einer Flex nebst 10er-Pack Trennscheiben aus dem Baumarkt und ein paar Stunden sturmfreier Bude an eine Waffe aus dem Besitz des Vaters hätte gelangen können?

    Eine klare Steilvorlage für Befürworter zentraler Aufbewahrung, am besten unter Aufsicht der Polizei, dabei wissen wir doch alle, und ich glaube das muss ich hier wirklich nicht ausführen, dass sich daraus kein echter Sicherheitsgewinn ergibt.

    Aber wie gesagt, er benutzte einen selbst gefertigten Flammenwerfer. Warum nur? [...] Es sind immer die Täter, welche irgendwann diese fatalen Entschlüsse treffen. Die Tatwerkzeuge sind dabei fast beliebig austauschbar. Wer das nicht berücksichtigt, entfernt sich schon sehr weit von der Realität und wird dadurch auch keine wirkliche Lösung für das Problem finden können.

    Zu diesem Thema habe ich vor kurzem einen interessanten Kommentar gelesen, es wird wohl tendenziell das Tatwerkzeug gewählt, das maximale Aufmerksamkeit garantiert, damals war sicherlich ein Flammenwerfer spektakulär, heute sollte man schon „traditionsgemäß“ (so perfide das klingt) eine wuchtige Schusswaffe verwenden, möchte man großes Medienecho erzielen und darum geht's wohl. Das könnten die Medien ganz schnell abstellen. Feigling statt Titelheld.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Bund der Militär- und Polizeischützen e.V.

  • Was ist denn das Bild?

    - Das wir alle Vollhonks mit Waffen sind?
    - Das wir alle aus der Bewegung schießen?
    - Das wir alle 20 Waffen zu Hause im Waffenschrank haben?
    - Das die Bewilligung der Disziplinen gemauschelt sein könnte?
    - Das das FWR bei den Innenministern vorsprechen kann, wann sie wollen?

    Das ist, was ich aus dem Bericht mitgenommen habe und das ist nicht positiv!


    Ja genau! Das ist leider das Bild, das mit voller Absicht durch die Medien verbreitet wird. Was nutzt da die heute vertreitete gut gemeinte "Reaktion" des DSB durch Jürgen Kohlheim:

    "Weil wir verantwortungsvoll Sport treiben" - Eine Erwiderung - Deutscher Schützenbund e.V.

    Das, was erst mal geschrieben oder in diesem Fall gesendet ist, ist in den Köpfen und bleibt auch dort. Da können wir Schützen uns aufregen, wie wir wollen. Die öffentliche Meinung wird in den Medien gemacht. Leider haben das noch nicht alle begriffen, insbesondere die nicht, die sochen "journalistischen Glanzleistungen" noch die Plattform bieten. Was hinterher stehenbleibt, wenn in den Redaktionen der Bericht "sendefähig" oder auch "druckfähig" gemacht wurde, ist schon zig-fach bestätigt worden. Jedes Mal und immer wieder stellt man sich den Fragen der Journalisten und stellt sich bereitwillig vor die Kameras. Wer hat den von diesem Herrn Bauss oder wie der heisst, schon mal was gehört? Das ist entweder ein B-Journalist (dessen Name zufällig auch mit "B" beginnt) oder er kommt direkt von der Schule und hat den Auftrag bekommen: "Schreib mal was über die Schützen, was wir senden können". Und das hat er gemacht und er hat sich damit seine ersten Sporen auf unsere Kosten verdient. Die Redaktion der ARD oder den Herrn Bauss interessieren unsere Reaktionen einen feuchten Kehrricht. Eher noch im Gegenteil. Unsere breiten Gegenreaktionen bestätigen diese Macher noch in ihrem Tun. Es zeigt dem Sender, dass da viele zugesehen haben und die hinterher über den Bericht diskutieren. Somit ist der Zweck der Sendung erreicht. Ich habe es in einem früheren Posting schon mal gesagt: Wir Schützen haben das Kainsmal auf der Stirn und das bekommen wir nie mehr abgewaschen. Findet euch damit ab. Ich für meinen Teil habe es getan. Ich engagiere mich nicht mehr, ich habe mit dem Schützensport (so gut wie) abgeschlossen. Ihr mögt vielleicht anders denken, aber ihr bekehrt mich nicht mehr. Gegen diese meinungsbildende Medienmacht haben wir verloren. :thumbdown:

    Ich warte eigentlich nur noch auf das nächste "Erfurt" oder "Winnenden", das kommen wird. Vielleicht morgen, vielleicht erst in einigen Jahren, hoffentlich nie!! Aber ich befürchte, es wird kommen und dann geht das Licht endgültig aus.

    ein resignierter JockelMR

  • Hallo Gerhard,

    du hattest geschrieben, dass der Täter nur deshalb an eine Schusswaffe kommen konnte, weil der Vater die Aufbewahrungsvorschriften missachtete.

    Mit Verlaub, aber das ist pure Spekulation und daher so absolut nicht haltbar. Es wird aber leider trotzdem immer wieder so behauptet, aber dadurch trotzdem nicht richtig.


    Zum Thema sichere Aufbewahrung: Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, wird es auch nie geben, weder dezentral geschweige denn zentral oder bei der Polizei oder anderen Behörden. Daher kann das von mir Gesagte auch keine Steilvorlage sein. Wie war das noch mit dem Sohn eines Polizisten, der schnurstracks in die Wache ging, sich Papas Dienstwaffe holte und damit dann seine Freundin und ich glaube, auch sich selbst erschoss?

    Ja, mich stören diese realitätsfremden Denkweisen, welche sich in unserer Gesellschaft immer stärker breit machen. Es bedarf in der Tat schon ein gehöriges Maß an dämlicher Naivität, zu 'denken', man müsse nur bestimmte Tatwerkzeuge, welche zudem auch noch die geringste Missbrauchsrate aller Tatmittel aufweisen, abschaffen und schon könne es solche Taten nicht mehr geben. Ja klar, damit dann nicht mehr. Aber diese Taten gab es eben auch immer mit anderen Tatmitteln und wird es wohl auch weiterhin geben, weil es eben leider auch Menschen unter uns gibt, die irgendwann mal solche fatalen Entscheidungen für sich treffen. Und diese fest entschlossenen Täter finden dann auch immer einen Weg, ihre geplanten Taten durchzuführen. Wodurch jemand zu Tode kommt oder verletzt wird, ist nämlich im Prinzip völlig nebensächlich. Aber auch das wird ja scheinbar leider heutzutage so schon ignoriert oder sogar infrage gestellt. Was ist die Konsequenz? Bedrohungen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, selbst Opfer zu werden, um Potenzen höher ist, werden schlicht ignoriert und ausgeklammert. Dabei gibt es viele echte Gefahren und Bedrohungen im Gegensatz zu unserem Dauerbrenner, welche leicht mit einfachsten Mitteln entschärft werden könnten. Wird aber nicht gemacht. Lieber konzentriert man alle Macht auf den einen Bereich, von dem schon immer nur ein minimales Restrisiko ausging.

    Ich bin übrigens auch ziemlich davon überzeugt, hätte der Täter seine Schule damals gesprengt mit leicht möglich sogar noch mehr Toten und Verletzten, es wäre nie so ein Medienereignis geworden und wahrscheinlich auch schon fast vergessen im kollektiven Bewusstsein.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Zitat

    Es wurde eine unserer Sportwaffen entwendet, da kann man jetzt zwar drüber fachsimpeln ob „eine“ oder „diese“ oder ob's vielleicht ein anderes Tatwerkzeug auch getan hätte und ob die Waffe nun zum Zeitpunkt des Entwendens oder kurz danach nun legal oder illegal war, aber das muss für Betroffene doch wirklich wie Hohn wirken, oder?

    Geht es denn um die Betroffenen?
    Oder eher um auflagengeile Sensationsjounalisten und fanatische Waffengegner
    die diese Betroffenen instumentalisieren?

    Diese Tat war ein schreckliches Verbrechen und sollte entsprechend geahndet werden.
    Nur habe ich mal gehört daß es in den meisten Rechtsstaaten keine Sippenhaft mehr gibt.
    Ein betrunkener Autofahrer überfährt einen Menschen.
    Bin ich als Autofahrer deshalb per se mitverantwortlich?
    Sollten wir deshalb Autos verbieten, oder verantwortlichen Alkoholkonsum?
    Sind deshalb alle Rennfahrer potentielle Totschläger?

    Es stört mich gewaltig, daß das Leid der Opfer eines solchen Verbrechens
    von skrupellosen Medien und Politikern ausgenutz werden um damit vermeindliche Argumente
    für ihre Hetzkampangnen gegen uns Sportschützen zu sammeln.
    Ist es nötig Menschen die um ihre Angehörigen trauern vor die Kamera zu zerren,
    nur weil man Michael Moore für Arme spielen möchte?

    Abgesehen davon, wie peinlich ist es den, wenn ich in einem solchen Beitrag,
    mangels Vorkommsissen im eigenen Land, mit Verbrechen in anderen Ländern, mit
    völlig anderen Waffengesetzen, argumentieren muß.

    Und wenn wir schon über Gefahren reden, wieviele Menschen sind eigentlich schon
    durch verantwortungslosen Jounalismus, Hetzkampagnen und Demagogie zu Schaden gekommen.
    Was passiert wohl wenn solcher Sensationsjournalismus mal wieder eine Religionsgemeinschaft,
    eine soziale Schicht oder ein anderes Land zum Ziel seiner Hetze macht?

    Sollte man wegen diesen verantwortungslosen Sensationsreportern
    nun alle Medien verbieten?
    Natürlich nicht, nur sollten wir uns gegen diese Art der 'Berichterstattung' wehren und zwar
    mit allen legalen und rechtlich möglichen Mitteln.
    Deshalb freue ich mich auch über die Stellungnahme des DSB.
    Es ist schön zur Abwechslung auch mal stolz auf seinen Verband sein zu können. ;)

  • Diese Tat war ein schreckliches Verbrechen und sollte entsprechend geahndet werden. Nur habe ich mal gehört daß es in den meisten Rechtsstaaten keine Sippenhaft mehr gibt. Ein betrunkener Autofahrer überfährt einen Menschen. Bin ich als Autofahrer deshalb per se mitverantwortlich? Sollten wir deshalb Autos verbieten, oder verantwortlichen Alkoholkonsum? Sind deshalb alle Rennfahrer potentielle Totschläger?

    Und doch kontrolliert man alle Autofahrer. Ich finde solche Vergleiche nicht gerade hilfreich.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Zitat

    Und doch kontrolliert man alle Autofahrer. Ich finde solche Vergleiche nicht gerade hilfreich.

    Den Einwand verstehe ich jetzt nicht.

    Vorher festgelegtes Ziel dieses Machwerkes war es doch Werbung für ein
    Verbot von Großkaliberwaffen zu machen und Sportschützen zumindest als
    Sonderlinge, aber auch als potentielle Amokläufer darzustellen.
    (Letzteres ist dank der Beteiligten m.M.n. nur sehr unzureichend gelungen)
    Um Kontrolle von Schußwaffen ging es dabei nicht.

    Ich hoffe ich trete jetzt in kein Fettnäpfchen,
    aber daß der Umgang mit gefährlichen Gegenständen,
    seien es Autos, Gasetagenheizungen oder auch Schußwaffen einer
    gewissen Kontrolle bedürfen, steht für mich eigentlich außer Frage.
    Art und Umfang der Kontrollen dürfte wieder ein anderes Thema sein.

  • Keine Frage, Tom,

    nur sollte man dabei auch immer abwägen, wie groß das tatsächliche Risiko ist und ob bestimmte Maßnahmen auch wirklich angetan sind, dieses Risiko auch wirklich weiter zu minimieren.

    Ist es daher wirklich verhältnismäßig, in einem Bereich, wo das tatsächliche Risiko abgesehen von genau einer spektakulären Einzeltat bisher nie wirklich relevant war, sogar Maßnahmen, welche zumindest teilweise sogar elementare Grundrechte außer Kraft setzen, zu fordern und durchzusetzen. Mir scheint, mit dem immens wichtigen Begriff Verhältnismäßigkeit kann heutzutage kaum noch jemand wirklich etwas anfangen. Dabei ist gerade die Verhältnismäßigkeit immer ein zentrales Element rechtsstaatlicher Ordnung.

    Es ist schon sehr interessant, dass in Norwegen bei der Aufarbeitung dieser monströsen Tat dort das Waffenrecht und andere Bürgerfreiheiten nicht im Fokus stehen bzw. überhaupt kein Thema sind. Diese Fokussierung gibt es scheinbar nur hier bei uns und nur hier wird sogar die Tat in Norwegen als Argument für weitere Verschärfungen und Verbote bei uns benutzt. Schon etwas seltsam, oder?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich weiss gar nicht , warum Ihr euch noch aufregt.
    DIE FEDER IST MÄCHTIGER ALS DAS SCHWERT.
    Und da das Schwert durch den 'Spotschützen' ersetzt wurde, ist der jetzt dran.
    Der Clan der Medien ist gegen 'Waffen unterm Volk'. Laut Aussage dieses Berichtes sind 75% der
    Deutschen gegen die Sportschützen. So wird mit irgendeiner aus der Luft gegriffenen Zahl Stimmung
    gegen uns betrieben. Selbst unser 'Rasender Dorfreporter' bekommt nur seltenst überhaupt noch Platz
    in der Setzerei, wenn er positiv über einen Schützenverein schreibt.
    Ich fand den Bericht schon grenzwertig, neutral ist anders.

  • tom,

    die Kontrollen der Aufbewahrung waren auch schon vor 2009 möglich.
    Nur eben nicht verdachtsunabhängig und nciht ohne Ankündigung!

    Hinzu kommt, dass man uns LWB mit dem Gesetz quasi erpresst. Wenn wir die Kontrollen nicht zulassen, obwohl wir sie rechtlich ablehnen können, kann die Behörde die waffenrechtliche Zuverlässigkeit in Frage stellen und revidieren.
    Das nenne ich Erpressung!
    Nach dem Motto: Laß uns rein, oder wir nehmen sie Dir weg.

    Der Vergleich mit den Fahrzeugkontrollen hinkt.
    Mit einem PKW bewege ich mich im öffentlichen Raum. Entspricht mein Fahrzeug nicht den gesetzlichen Vorgaben der Fahrtüchtigkeit oder fahre ich unter Einfluß von Alkohol oder Drogen, gefährde ich die Allgemeinheit.
    Ein Waffenbesitzer, der seine Waffen ordnungsgemäß´aufbewahrt, gefährdet niemanden.
    Selbst die Oma Trude, die ein Erbstück im abgeschlossenen Koffer im Wohnzimmerschrank eingeschlossen hat, gefährdet niemanden. Wenn eine latente Gefahr (statistisch zwischen 0,5 und 3 Tote im Jahr durch legale Schusswaffen, laut den Zahlen von R. Grafe) bestehen würde, hätten wir Tote amlaufenden Band, was aber nicht der Fall ist, im gegensatz zu den statistischen ca. 100 Toten in 10 Tagen im Strassenverkehr.

  • Frank, Dan,

    Eure Argumente sind schon klar und sicher auch trefflich zu diskutieren.
    Mir erschließt sich nur immer noch nicht warum das 'Auto Beispiel'
    nach hinten losgehen könnte?

    Wie gesagt, in diesem Bericht ging es nicht um Kontrolle sondern darum
    für das kriminelle Verhalten Einzelner alle Sportschützen verantwortlich zu machen.
    Mit dem gleichen Recht könnte ich alle Hobbyköche für die zahlreichen Gewaltverbrechen
    mit Küchenwerkzeugen verantwortlich machen und ein Verbot von Privatbesitz von Chefmessern fordern.
    (Ich hoffe das ist ein besseres Beispiel und das niemand bizarr genug denkt um das wirklich machen zu wollen)

    Zitat


    ... statistisch zwischen 0,5 und 3 Tote im Jahr durch legale Schusswaffen, laut den Zahlen von R. Grafe...

    Na ja im Bericht war von über hundert die Rede, allerdings wußte man nicht genau ob
    die Waffen legal, illegal, oder sonstwie beschafft wurden.
    Ob Schußwaffengebrauch von Polizei und Jagdunfälle mitgerechnet wurden.
    Ob überhaupt alle Waffen Schußwaffen im Sinne der Waffengesetzes waren, usw.

    Aber warum soll man denn als Jounalist/Autor auch Recherche betreiben,
    daß ist doch schweißtreibend und uncool.
    Auflagensteigerung und Aufmerksamkeit kann man doch mit Vorurteilen
    und systematischer Hetze gegen eine Bevölkerungsgruppen viel leichter erreichen.

    Wie auch immer, daß es auch unzulässig ist legalen Waffenbesitz mit Sportschützen
    gleichzusetzten sollte klar sein.
    Jäger, Waffensammler, Wachschutz, Händler, Sachverständige, Polizei, Waffenscheininhaber
    und viele mehr sind legale Waffenbesitzer.
    Und -ohne pietätlos erscheinen zu wollen- wir reden von Toten nicht von Opfern eines Verbrechens.
    Menschen die durch Unfälle mit Waffen zu schaden kommen oder im Rahmen einer gerechtfertigten
    Notwehr/Nothilfe dürften auch in dieser 'Statistik' enthalten sein.
    Abgesehen davon, daß man von Zahlenangaben eines fanatischen Waffengegners in der Regel getrost
    noch einiges abziehen kann und die Wahrheit dann wohl eher bei 50% seiner Angaben liegt.

    Wenn man nun speziell gegen Großkaliberkurzwaffen hetzen will, müsste man auch noch nach
    Waffenart und Kaliber differenzieren.
    Wieviele dieser Vorkommnisse wären dann wohl noch Sportschützen mit für den Sport
    angeschaften Sportgeräten zuzuordnen?

    Aber sich für eine Dokumentation vorher darüber Gedanken zu machen wäre ja
    sauberes journalistisches Handwerk und wer will das schon im öffentlich rechtlichen Fernsehn?


  • Und doch kontrolliert man alle Autofahrer. Ich finde solche Vergleiche nicht gerade hilfreich.

    WIE kontrolliert man Autofahrer?
    - Führerschein, damit Berechtigte mit Sachkunde fahren dürfen (=Sachkundeprüfung analog WaffR)
    - TÜV, damit Autos im öffentlichen Straßenland nicht als "Zeitbomben" durch die Gegend fahren (Beschusspflicht analog WaffR)

    WAS passiert, wenn ein betrunkener Autofahrer mit einem schrottreifen Auto einen Unfall macht?

    5 Jahre Fahrverbot (Unzuverlässigkeitsvermutung analog WaffR)?
    10 Jahre Fahrverbot? (Unzuverlässigkeit analaog WaffR)?
    Lebenslanges Fahrverbot (Waffenverbot)?

    Nach 1 Jahr hat der Autofahrer seine Pappe wieder.


    Und WAS passiert dem LWB?

    Da wird ein Urteil von 1993 (längst verjährt), in dem jemand der gemeinschaftlichen Körperverletzung für schuldig befunden wurde und zu vier Monaten auf Bewährung verurteil wurde, im Jahr 2011 die WBK verwehrt, weil sein Adresse in einer DNA-Datenbank gespeichert ist.
    (Zum Glück hatte der Mann so viel Mumm, dass er dieser Ablehnung widersprochen hatte und Recht bekam.)

    Da wird einem Sammler unterstellt, er hätte illegale Waffen, weil er statt einer VA eine umgebaute HA aus seinem Sammelgebiet erworben hat. Ihm droht Entzug aller Waffen.

    Da verstößt ein Angestellter gegen das Gesetz und der Geschäftsführer, der seine Sorgfaltspflicht mangels Wissen oder Nichtkontrolle verletzt hat, wird zu 60 Tagessätzen verurteilt. Fazit: Waffen für 5 Jahre weg.

    HIER wird kein RECHT gesprochen, sondern Waffen dem Volk entzogen - und zwar mit allen Mitteln, die ein holophober Staatsdiener nutzen kann/will.

  • 145 Schusswaffenopfer im Jahr, das ist richtig. Verschwiegen wurde aber, ob legal oder illegal. Laut der offiziellen Zahl, die Herr Roman Grafe höchstpersönlich ausgewertet hat, waren es seit 1991 ca. 120 Tote durch Sportwaffen und das entspricht etwa 0,5 bis 3 Tote im Jahr durch Sportwaffen.


    Aber warum soll man denn als Jounalist/Autor auch Recherche betreiben,
    daß ist doch schweißtreibend und uncool.
    Auflagensteigerung und Aufmerksamkeit kann man doch mit Vorurteilen
    und systematischer Hetze gegen eine Bevölkerungsgruppen viel leichter erreichen.

    weil es ihr Job und ihre Pflicht ist. Nennt sich Journalisten Kodex!

    Von mir aus. Nur nennen sich die Angehörigen der Toten selber Opfer Eltern!


    Wenn man nun speziell gegen Großkaliberkurzwaffen hetzen will, müsste man auch noch nach
    Waffenart und Kaliber differenzieren.
    Wieviele dieser Vorkommnisse wären dann wohl noch Sportschützen mit für den Sport
    angeschaften Sportgeräten zuzuordnen?

    nochmal, das sind die 0,5 bis 3 Tote, statistisch.



    Aber sich für eine Dokumentation vorher darüber Gedanken zu machen wäre ja
    sauberes journalistisches Handwerk und wer will das schon im öffentlich rechtlichen Fernsehn?

    Von den machern keiner!