Erfahrungsbericht Waffenkontrolle

  • Hallo Zusammen,
    bei uns stehen wohl demnächst die Waffenkontrollen an...
    Wurde von euch schon jemand kontrolliert? Wenn ja, wie lief das ab?

    Viele Grüße und Danke für Erfahrungsberichte :thumbup:

  • Hallo matze,

    woher weißt Du denn, dass bei euch demnächst Kontrollen anstehen? Wurde das vorher angekündigt?

    Erfahrungsberichte gibt es wohl schon in einigen Jägerforen und natürlich auch im Forum WO. Aber dort musst Du immer kräftig zwischen den Zeilen lesen, da dort neben wirklich fundierten Berichten auch ganz viel heiße Luft produziert wird, um es mal so zu nennen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo zusammen,

    fundierte Ratschläge zum Verhalten bei den Kontrollen findet IHR unter den Seiten des FWR (Forum Waffenrecht) und auch unter denen des DSB unter Infothek/Waffenrecht/Aktuelles zum..../ und zurückscrollen.

    Allgemein gilt: Alles gem. Vorschriften in Ordnung haben (Ehrensache im eigenen und unserem Intresse).
    Vor Einlaß umsichtig abklären ob es auch wirklich Kontrolleure sind (Ausweise kann man leicht anfertigen, ich würde bitten kurz zu warten,
    wenn man die Leute nicht kennt und einen Kontrollanruf bei der Behörde oder ersatzweise der Polizei zwischenschieben, dass darf nicht negativ ausgelegt werden.
    Ansonsten, freundlich sein, wenn man sich auskennt, darauf hinweisen, was man wirklich muß und was man in positiver Zusammenarbeit durchaus bereit ist. Möglichst einen Zeugen z.B. Freund oder Nachbarn hinzuziehen und Abschlußnotitz/Protokoll zum. Kopie erbitten mit
    Unterschrift. Die Leute tun ihren Job und sind i.d.R. keine Unmenschen.

    Major Tom

  • Ich wurde kürzlich vom Landratsamt angeschrieben und aufgefordert, einen Nachweis über die ordnungsgemäße Aufbewahrung meiner Waffen vorzulegen. Es reichte dabei die Kopie der Rechnung meines Waffenschranks. Ich hatte diesen vor gut vier Jahren günstig in einem Baumarkt gekauft und mir eine Rechnung mit Angabe meines Namens und meiner Anschrift ausstellen lassen.

    Ob es noch zu einer Kontrolle vor Ort kommt, weiß ich nicht. Dieser sehe ich aber gelassen entgegen, denn für uns Sportschützen ist es schließlich Ehrensache, dass wir unsere Waffen ordnungsgemäß aufbewahren.

    dago

  • Hallo Dago,

    in BW wo scheinbar z.zt. der höchste Druck bezüglich Kontrollen läuft, aber auch in anderen Bundesländern, tritt man in aller Regel zunächst einmal an alle LWB´s heran, die gem. Aktenlage nicht oder nicht ausreichend gegenüber der Behörde dokumentiert haben,wie konkret sie die Aufbewahrung durchführen. Zur Dokumentation kann eine vorgelegte persönliche Quittung, oder auch ein Bild des Klassifizierungsschildes und des Tresores Akzeptanz finden . Ausgeschnittene(s), ausgedruckte(s) Digitalbild möglichst ohne Preisgabe zu vieler unnötiger Randdetails, sollte reichen.

    Die, die auf eine solche Aufforderung zur Mitwirkung nicht oder ungenügend reagieren, trifft dann natürlich noch am ehesten der "Hausbesuch".

    Aber auch alle Anderen sollten darauf eingestellt sein jederzeit einen solchen ersteinmal "liebevollen" Behördenbesuch zu bekommen. Wie Du Dago das ja offensichtlich auch unverkrampft tust ists richtig.

    Es kann auch sinnvoll sein, sich menthal vorher mal mit dem möglichen Szenario zu beschäftigen. Man kann auch niemandem allgemeingültige Verhaltensweisen vorschlagen, was man bereitwillig preisgeben möchte und was nicht. So wie ein Kontrolleur nicht wie der andere denkt und auftritt, so ist es mit den Kontrollierten auch. M.E. nichtmal klar umrissen ist, was eigentlich genau diese Kontrollen alles beinhalten sollen/dürfen. Umstritten ist zum Beispiel, ob nur die Lagermöglichkeit besichtigt werden darf, oder ob bei der Gelegenheit auch ein Gesamtabgleich inkl. Nr. des gesamten Bestandes rechtlich gedeckt ist, inkl. Abgleich der Unterlagen.

    Eine Nachschau ist keine Hausdurchsuchung, aber im begründeten Einzelfall kann leicht eine daraus werden und deshalb sollte man meiner ganz persönlichen Meinung nach, unsererseits entgegenkommend sein und durchaus auch mehr als Kontrolle der reinen physikalischen Anwesenheit von Schränken zulassen. Klar muß natürlich auch den Amtmannen sein, dass das eine ganz intime Angelegenheit ist. Der Kontrolleur kann nicht einfach nur ein 1 Eurojobber mit zweitägigem Kompressionslehrgang sein. Am besten der eh bekannte Mitarbeiter/in der Behörde. Soviel Grips und Weitsicht sollte man aber nach anfänglichen Ungereimtheiten im " Ländle "den Behörden aber mittlerweile flächendeckend zutrauen.

    Weitere Leute, die nur mal gerade so dabei sein sollen, würde ich persönlich jedenfalls ablehnen und immer konsequent alle Namen der Teilnehmer festhalten.

    Ansonsten gelten die allgemein gültigen Gesellschaftsregeln, vom Wald aus dem es herausschallt und davon das jeder seines Glückes Schmied ist.

    D.h. man verhalte sich so, wie man es persönlich auch interlektuell sauber rüberbringen kann. So offen wie möglich, so zurückhaltend und verschlossen wie nötig . Unnötige Reiberreien und Rechthaberreien schaden oft nur und provozieren weiteres Bohren und Haarspalterreien. Deshalb sollte man den Kontrolleuren auch nicht unbedingt den "Doktor Allwissend" vorspielen.

    Viel Spaß dabei :)

    Major Tom

  • hallo zusammen,
    danke für die zahlreichen antworten :)
    ich stelle die frage deshalb weil es schwierig ist zwischen dem übertriebenen "stammtisch-geschwätz" wahre geschichten rauszuhören ...
    natürlich ist meine waffe ordnungsgemäß gelagert! ist ja schon voraussetzung überhaupt eine zu bekommen.
    viele Grüße

  • Hallo Matze,

    wichtig ist, dass Du in Bezug auf die gesetzlichen Bestimmungen auch wirklich sattelfest bist. Es ist durchaus möglich, dass da auch Kontrolleure kommen, die selbst auf dem Gebiet mit Defiziten behaftet sind, dass dann aber gerne auf die nassforsche Art zu überspielen versuchen. Da könnten dann schon mal fehlende Verankerungen beanstandet werden, obwohl die gesetzlich bei der gegebenen Konstellation gar nicht vorgeschrieben sind. Auch die Mun zusammen mit Kurzwaffe im B-Fach eines AB-Schranks führt immer wieder zu Diskussionen. Selbst manche der zur Zeit im Umlauf befindlichen Plakate und Flyer bezüglich der vorschriftsmäßigen Aufbewahrung sind fehlerhaft.

    Wie Major Tom schon schrieb: Vergewissere Dich auf jeden Fall, ob das auch wirklich Kontrolleure sind. Auch der Tipp mit dem Zeugen kann vorteilhaft sein. Ob Du zulässt, dass die "Jungs" auch dein Eigentum befingern, musst Du selber entscheiden.


    Ach ja, ich würde mich auch mal umschauen, was sonst noch so alles in das Blickfeld der Kontrolleure geraten könnte. Muss jetzt nichts mit Waffen zu tun haben. Wenn Du zum Beispiel ein Hobby betreibst, das wie eine gewerbliche Tätigkeit aussehen könnte oder wenn Du irgendwo ein Zimmerpflänzchen rumstehen hast, welches zufällig entfernte Ähnlichkeit mit einer bestimmten Pflanze hat, würde ich mir mal Gedanken machen. Nicht, dass Du kurz nach den Kontrolleuren noch weiteren unangemeldeten Besuch erhältst. Mein ja nur.

    Das ist nämlich eine weitere Krux dieser Art der "Hausbesuche". Aber wir haben ja alle nichts zu verbergen. Nicht wahr?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank


    PS: Das oben gesagte gilt natürlich nicht nur für den Matze.