Große Probleme mit Kniendanschlag.

  • Hallo,

    ich weiß im Moment nicht mehr so wirklich weiter. Und heute, nach einer katastrophalen Luftgewehr-3-stlg. Gaumeisterschaft, deren Ergebnis ich gar nicht nennen will :D , reicht es mir endgültig.

    Also wenn ich im Anschlag bin, kippt mir das Gewehr immer nach rechts raus, egal wie ich es verkante, egal wir meinen Ellbogen/meine Stützhand auf dem Knie platziere.
    Daraus resultiert dann, das ich meinen Handstop sehr weit nach hinten (zum Schützen hin) mache und meinen Schießriemen so dermaßen eng/fest mache, dass das Gewehr einen so großen Druck in die Schulter ausübt, damit es leidlich funktioniert bzw. Stabilität hat.
    Dann muss ich aber immernoch überall irgendwelche Muskeln anspannen, damit ich halbwegs ruhig auf der Scheibe stehe, so geht das aber nicht, so komme ich auch nicht über 90 oder zumindest nicht immer.

    Außerdem habe ich mein linkes Bein/meinen linken Fuß sehr sehr nah am Körper dran und sehr weit hinten (fast wie mit einem Bein in der Hocke).Das nimmt natürlich auch wieder Stabilität.
    Aber wenn ich den Anschlag so versuche , wie es in "Lehrbüchern" steht, geht gar nichts und es zieht und drückt überall.

    Was kann ich da machen/verbessern ???

    Ich muss aber noch dazu sagen, das ich dieses Problem in diesem Ausmaß nur mit meinem Luftgewehr (Walther LG 300 XT Alutec) habe.
    Beim KK Gewehr (Match 54, 1407er Standardschaft mit MEC Free Position) habe ich zwar auch das Problem mit dem linken Bein, aber mit fällt das Gewehr nicht ständig rechts-tief raus.

    Bitte um Hilfe, Danke schonmal im Vorraus :)

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Wow, das hört sich ja nicht sehr gut an.

    Da ich viel mit Änfängern im LG-Dreistellungskampf zu tun habe werde ich mal die 10 Meist gemachten Fehler welche selten in den Lehrbüchern beschrieben werden auflisten und dir in den nächsten 2 Tagen zukommen lassen. Das ist das leidige an den Büchern, man sieht wie es sein sollte aber warum/wieso fehlt dann meistens. Ein paar Worte bei der Korrektur oder aus der Erfahrung raus ein ganz anderer Anschlag wirken Wunder. Meine Tochter hat letztes Jahr 584 geschossen und mein Schülerschütze dieses Jahr auf der KM 290. Die Mannschaft Schüler 846
    Also wart mal bitte 2 Tage und probier dann einfach mal aus. Aber bitte nicht alleine sondern mit einem zweiten Schützen der dir hilft.

    Vielleicht ist sogar noch der eine oder andere im Forum der dir weiterhelfen kann. Aber einzelne hau-ruck Tipps dürften dir Erfahrungsgemäss nicht weiterhelfen. Aber vielleicht das eine oder andere und dann aufschreiben und ZUSAMMEN mal auf dem Stand ausprobieren dürfte auf jeden Fall helfen. Nur aufpassen, dass du nachher vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr siehst.
    Grüßle

    Dieter Hofer
    Bezirksschatzmeister
    Schützenbezirk Schwarzwald-Hohenzollern
    Gewehrtrainer Bezirkskader West und Sommerbiathlon

  • Danke schonmal dafür.
    Ja , also wenn dann probiere ich das mit meinem Trainer/Jugendwart aus.
    Ich will in dieser Disziplin ja auch nicht absolut top werden, aber zumindest wieder soweit den Knieedanschlag hinbekommen,
    dass ich (wieder !) über 280 komme. Denn ich war eigentlich schonmal soweit.
    Problem ist auch, dass ich vor kurzem halt mit dem KK-Schießen angefangen habe und dann auch gleich alle Disziplinen - da ist das LG-Schießen etwas zu kurz gekommen, außerdem habe ich dadurch (KK-LG, Holzschaft-Aluschaft,10m-50m) einen ganz anderen Anschlag.
    Die Anschläge in den anderen Disziplinen (LG,KK-Sportgewehr,KK-Liegend...) passen oder haben zumindest für den Kreismeister gereicht.

    MfG Christopher.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

    Einmal editiert, zuletzt von ChrissySV1919 (19. März 2011 um 20:51)

  • Hallo ChrissySV1919,

    im Grunde ist es reine Spekulation, hier jetzt anhand der Beschreibung auf mögliche Ursachen zu tippen. Fotos von deinem Anschlag bzw. von deinen Anschlägen (KK und LG) könnten etwas helfen, aber eine optimale Analyse ist eigentlich nur dann möglich, wenn man Dich über einen längeren Zeitraum direkt auf dem Stand beobachten könnte.

    Aber keinen kleinen Hinweis möchte ich Dir trotzdem nicht vorenthalten. Seitliche Schwankungen und das Wegkippen treten oft dann auf, wenn der Schütze nicht genügend frontal zur Scheibe ausgerichtet ist. Oft geht das noch einher mit einem sehr weit gewinkeltem und abgespreiztem rechtem Bein mit großem Winkel zwischen den Beinen. Dadurch wird dann auch das linke Bein (bei Rechtshändlern) etwas zu weit nach rechts positioniert und der ganze Anschlag tendiert dann nach rechts.

    Noch eine Frage: Warum winkelst Du das linke Bein nach hinten ab? Senkrecht kommt hier dem Ideal doch wohl am nächsten. Weil Du sonst zu hoch stehst? Dann musst Du weiter vorne greifen. Die Idee mit dem Handstopp nach hinten ist dagegen eher fraglich.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • also mein erster gedanke
    is stüzdreieck (beine ) weiter auseinander machen! : )
    also ich sitz fast im 90° winkel da...
    und ja versuch auch mal deinen linken fuß (rechtsschütze)
    so hin zustellen das er mit der kniendrolle auf einer höhe ist!
    so is das weg kippen nach rechts bei mir weg gegangen!

  • also mein erster gedanke
    is stüzdreieck (beine ) weiter auseinander machen! : )
    also ich sitz fast im 90° winkel da...


    Genau das ist aber ein Rat, den man nur bedingt verallgemeinern sollte. Wenn Du so gut klar kommt, dann ist es sicher auch so in Ordnung. Aber vielleicht kennt ja der eine oder andere von euch den Anschlag von Heike Götte (Frey), wie er in "Wege des Gewehrs" abgebildet ist. Heike winkelt höchsten 45 Grad ab und sitzt sehr frontal zur Scheibe. Zumindest lehrbuchmäßig finde ich so einen Anschlag besser. Außerdem war es bei mir bisher fast immer so, dass diejenigen mit den großen Winkeln eher häufiger Probleme hatten. Jedenfalls ist der Gedanke, dass ein weiter gespreizter Anschlag mehr Halt und Festigkeit gibt, zumindest allgemein eher ein Trugschluss.

    Aber wie gesagt, ohne den Anschlag jetzt gesehen zu haben, ist das alles nur Spekulation.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich habe das Problem, dass ich, wenn ich mein linkes Bein weiter nach vorne mache, ich mit dem Ellbogen nicht mehr in diese kleine "Kuhle/Mulde" kurz vor dem Knie komme, sondern mich auf dem Oberschenkel abstütze, was ja glaub' ich auch nicht zugelassen ist ?
    Das mit dem "sehr weit gewinkeltem und abgespreiztem rechtem Bein mit großem Winkel zwischen den Beinen", kommt schon meinem Problem sehr nahe, jedoch ist der Winkel nicht wirklich groß, aber der linke Fuß steht ziemlich verdreht da, ist mir gerade aufgefallen. (Trockenübungen im Zimmer ^^).
    Und meinen linken Fuß so zu positionieren, dass er mit der Kniendrolle auf einer Höhe ist, muss ich nochmal probieren, das könnte helfen, auch wenn ich das eigentlich schon recht ähnlich mache.

    Was mir auffällt ist, dass wenn ich mit dem Gewehr im Anschlag bin und mal "versuche" (klappt in meinem Fall nicht wirklich) mich in das Gewehr/ das Gewehr in den Schießriemen "reinzulegen", ich mich regelrecht nach rechts drehe.Da bewegt sich alles, selbst der rechte Fuß dreht sich nach rechts auf der Knieendrolle.
    Und das scheine ich beim schießen damit zu verhindern, dass ich alle Muskeln anspanne und dann wirds 'nichts'.
    (So habe ich auch den Reißverschluss meiner neuen Gehmann-Schießhose kaputt bekommen)

    Danke schonmal für die guten Ratschläge, MfG Christopher.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Hallo Christopher,

    bei Dir bzw. deinem Anschlag scheint so einiges nicht zu stimmen. Aber ich tue mich schwer damit, wie ich mir deinen Anschlag nur so anhand deiner Angaben vorstellen muss. Daher sind auch weitere Tipps nur sehr bedingt sinnvoll.

    Zu deiner Frage bezüglich des Stützarms kann ich Dir aber sagen, dass Du sogar nach SpO bis zu 150mm hinter dem Knie aufsetzen kannst. Ob das auch sinnvoll ist, ist aber eine andere Frage.

    Versuche doch mal, etwas Systematik in den Anschlag zu bekommen. Wie auch beim Stehend-Anschlag baut sich der Anschlag von unten nach oben auf. Gehe am besten erstmal von einer Linie von 45 Grad gegenüber der Schussrichtung aus. Zeichne auch die Senkrechte zum Ziel ein. Lege jetzt die Kniendrolle (senkrecht zur 45 Grad Linie) genau auf den Schnittpunkt dieser Linien. Positioniere jetzt deinen rechten Fuß auf die Kniendrolle, so dass die Fußspitze etwas neben (hinter) der Rolle aufsetzt. Platziere dann das Knie auf der 45 Grad Linie. Setze dich jetzt auf deinen Fuß und platziere deinen linken Fuß möglichst senkrecht so, dass er auf der Linie zum Ziel steht. Der Fuß nimmt dabei auch einen 45 Grad Winkel ein. Beachte deine Gewichtsverteilung. Vom Gefühl her sollte es sich so anfühlen, dass das Gewicht zu jeweils gut einem Drittel auf Fußspitze, Ferse und Knie verteilt ist. Bei Abweichungen muss der Durchmesser der Rolle angepasst werden. Achte darauf, das der Sitzfuß nicht zu flach steht. Der Oberkörper wird jetzt etwas nach vorne gebeugt und der Ellenbogen möglichst auf dem Knie abgestützt. Sollte das mit dem Knie nicht passen, ist es besser, den Unterschenkel eher etwas schräg nach vorne statt nach hinten zu stellen. Achte darauf, dass dein Rücken dabei möglichst ein T ohne Verdrehungen bildet. Lass das von jemandem hinter Dir kontrollieren. Auch, dass dein Fuß auf der Rolle möglichst gerade steht. Baue Dir jetzt dein Gewehr in den Anschlag ein, am besten erstmal ohne Schießriemen und Handstopp. Merke Dir die Position deiner Stützhand am Vorderschaft und positioniere den Handstop dann so ca. 2 - 3cm vor der Markierung. Überprüfe, wie sich der Anschlag mit Schießriemen anfühlt.

    Du kannst diese Anleitung ja mal zu Hause, vielleicht sogar vor einem Spiegel ausprobieren und vergleiche das mal mit deinem bisherigen Anschlag. So haben wir dann wenigstens eine gemeinsame Ausgangsbasis für eine weitere Diskussion. Ist dann zwar immer noch nicht optimal, weil ich ja deinen Anschlag nicht sehen kann, aber auf jeden Fall besser als komplett im Dunkeln zu stochern.

    Ach ja, dass ist jetzt nur eine mögliche Anleitung. Die muss nicht für jeden optimal funktionieren und es gibt auch davon deutlich abweichende Anleitungen, die auch gut zum Erfolg führen können. Nur darf man auch (erstmal) nicht zu viel mixen, denn sonst passt leicht gar nichts mehr. Ist halt wie mit den vielen Köchen. 8)


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich werde das gleich mal ausprobieren und dann Rückmeldung geben.
    Mittwoch bin ich jedoch erst wieder auf dem Stand, dann kann ich auch nochmal schreiben, wie es unter realen Bedingungen klappt.
    Ein weiteres kleines Problem, das ich immer habe, ist, das wir in unserem Verein Knieend auf so einer Art Podest schießen, das man drehen kann. Auf einigen (meistens die elektronischen) Ständen schießt man ja auch LG-3 Stlg. auf der Pritsche Knieend, nur z.B. auf der LM habe ich dann immer das Problem, dass ich auf dem Boden schießen muss und mir nicht einfach im Anschlag die Pritsche verschieben lassen kann.
    Da versuche ich mich jetzt erstmal umzugewöhnen.
    Danke, dass ihr euch so eine Mühe macht.

    MfG Christopher.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

    2 Mal editiert, zuletzt von ChrissySV1919 (20. März 2011 um 15:58)

  • Was mir auffällt ist, dass wenn ich mit dem Gewehr im Anschlag bin und mal "versuche" (klappt in meinem Fall nicht wirklich) mich in das Gewehr/ das Gewehr in den Schießriemen "reinzulegen", ich mich regelrecht nach rechts drehe

    eig sollte man sich links ''anlehnen'' können!
    wie wenn da ne wand wäre!

  • Ja, ich muss das ausprobieren und zwar auf dem Stand , dann gebe ich hier Rückmeldung.
    Ohne Scheibe und richtigen Schießstand kann ich das irgendwie nicht beurteilen, ob sich was verändert hat.

    MfG.^^

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Ich habe einen Schützling im Bezirkskader KK und da habe ich mir mal komplett den Kniendanschlag erklärt. Da sagte der Trainer folgendes:
    Früher war das Ziel, den Ellbogen in diese Mulde beim Knie einzusetzen und den Oberkörper nach vorne Richtung Knie zu schieben. Doch das ist heutzutage komplett überholt, denn international machen es die erfolgreichsten Schützen anders: Es wird versucht, dass der Oberkörper möglichst gerade ist und der Ellbogen wird dabei bewusst auf dem Oberschenkel aufgesetzt. Wichtig ist dabei aber Training und vor allem die Wiederholgenauigkeit. Also immer am gleichen Punkt am Oberschenkel aufsetzen.

    Kannst ja mal probieren, wenn du magst.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Also unser Trainer hat es mir auf die "altmodische" Art und Weise" beigebracht, von der ich aber liebend gerne abweiche, weil ich damit eh nicht klar komme.
    Ich werde ihm das auch mal sagen, dass es mittlerweile überholt ist.
    Wie gesagt, ich probiere die gesammelten Ratschläge spätestens am Mittwoch aus und gebe dann nochmal Rückmeldung.

    MfG^^

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Naja, das musst halt etwas schöner formulieren, denn ein Trainer hört nicht gern, dass sein Wissen schon etwas älter ist.

    Falls du eine Referenz brauchst: Der Trainer, von dem ich das habe, ist der Bezirkskadertrainer Niederbayern, selbst ein Topschütze der an den Nationalkadern dran war. (z.B. schoss er letztes Jahr bei der Bezirksmeisterschaft KK liegend einen Durchgan vor mir und hatte dort 596 Ringe. So viele schlechte hatte ich schon auf den ersten 8 Schuss ;))

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • So, ich wollte mich ja nochmal melden.
    Also ich habe jetzt mal meinen Anschlag nach den Ratschlägen verändert.
    Ich knie jetzt frontaler zu Scheibe und das Gewehr fällt nicht mehr rechts raus.

    Das einzige große Problem, was ich noch habe ist, dass mein rechtes Knie den Boden nicht richtig berührt.
    Also das tut es schon, nur bei der kleinsten Bewegung rutscht es hin und her, weil irgendwie durch den neuen Anschlag zu wenig Last auf dem Knie ist, und mir mein ganzen Bein nach 5 Schuss wehtut, weil das komplette Gewicht auf dem Bein, bzw. der Knieendrolle liegt und vorne am Knie gar nichts ist.
    Wenn ich einen 25 kg Sandsack auf's Knie lege, klappt das schon recht gut, nur ist immernoch zu viel Gewicht hinten auf dem rechten Bein ???

    Würde es was bringen, wenn ich die Knieendrolle proppevoll mit Granulat mache ?
    Oder gibt es sonst noch Möglichkeiten, dass mehr Gewicht auf's Knie kommt bzw. ich hinten höher auf dem Fuß sitze, das würde ja auch Abhilfe schaffen ??

    Das Schussbild passt schon sehr gut ( 5 Schuss - Durchmesser an der breitesten Stelle 0,9 cm ).
    Jedoch musste ich nach 5 Schuss immer aufstehenm, weil es wirklich so wehgetan hat, dass kein konzentriertes Schießen mehr möglich war.

    MfG Christopher.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Hallo Christopher,

    ist doch schön, wenn wir Dir hier zumindest ansatzweise etwas helfen konnten. Die Ausrichtung mehr hinter das Gewehr hat schon eindeutige Vorteile. Das trifft sogar noch stärker für KK (oder GK) zu, weil so auch das Springen der Waffe sauberer definiert wird. Auch das weite Ausdrehen des rechten Beins (bei Rechtshändlern) ist zwar etwas verführerisch, aber nicht unbedingt immer die beste Lösung, weil dadurch die Nullstellung leicht etwas undefiniert wird. Das, was ich oben schrieb, ist aber auch erstmal nur als Grundgerüst bzw. als eine Ausgangsbasis zu sehen. Die Feinheiten auch in Bezug auf die Nullstellung musst Du dir natürlich noch selbst erarbeiten. Die Sache mit dem Drehteller ist gar nicht schlecht, aber Du brauchst auch ein Konzept, um auf fremden Ständen deinen Anschlag und deine Nullstellung zu finden. Eine Schablone kann da hilfreich sein.

    Zu deinem Problem mit dem fehlenden Druck au dem Knie. Der wird natürlich etwas erhöht, wenn der Fuß hinten höher kommt. Dafür muss dieser etwas senkrechter gestellt werden, so dass der Druck mehr auf die Spitze ausgeübt wird. Viele Schützen spreizen nämlich den Fuß zu weit ab. Das führt zu einer zu tiefen Lage und dürfte auch zu erhöhten Druckschmerzen auf dem Spann führen. Ich habe übrigens weiter oben einmal von Ferse geschrieben, obwohl ich den Spann, also den Fußrücken meinte. :wacko:

    Wie hoch Du mit dem Fuß hinten kommst, ist auch von deiner Fußgröße (Schuhgröße) abhängig. Ich habe Größe 47. :D Die Kniendrolle soll so angepasst sein, dass sie einen Teil des Gewichts trägt, im Idealfall so ein Drittel, aber eben nicht die ganze Last. Das tut dann nur weh und wird auch noch kippelig. Damit der Fuß hoch kommt, darf die Spitze auch nicht zu weit neben (hinter) die Rolle gestellt werden.

    Ach ja, zur Linderung der Druckschmerzen kann es hilfreich sein, den Schuh nicht zu fest zu schnüren. Das kann bis zum völligen Verzicht der Schnürung gehen. Keine Angst, das wird trotzdem nicht wackeliger.

    Mangelnder Druck auf dem Knie kann auch davon kommen, dass die Hose zu stramm sitzt und damit quasi das Knie hochzieht. Daher vor dem hinknien das Hosenbein etwas hochziehen und natürlich den Reißverschluss öffnen.


    Noch eine Anmerkung zur Position der Stützhand auf dem Knie, wie es dingo schon ansprach. Es war noch nie zwingend nötig, den Arm genau auf der Kniespitze zu platzieren. Das ist ja auch immer von den Proportionen von Unter- und Oberarm abhängig. Daher kann man natürlich auch den Arm etwas weiter hinten auf dem Oberschenkel platzieren. Wichtig ist nur, dass man dort auch guten Halt findet. Die Sache mit dem mehr geraden Oberkörper würde ich aber nur bis zu einem gewissen Grad als gültig ansehen, egal wer das jetzt gesagt haben soll. Ein gewisser Druck auf das Gewehr ist schon sinnvoll. Dieser Druck wird auch dadurch erzeugt, indem man den Oberkörper etwas in Richtung Gewehr beugt oder neigt. Eine zu aufrechte Position des Oberkörpers seht dem aber entgegen.


    Zum Schluss, immer dran denken, Kniendschießen kann auch Spaß machen.


    Ach ja, mich würde noch interessieren, wie sobigrufti meine Ausführungen bisher so bewertet und ob sich das auch mit seinen Erfahrungen deckt, zumindest so halbwegs.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Frank

    in der jetztigen (ausführlichen) Variante kann ich dir zu 99 % zustimmen. Aus der Reaktion des Schützen habe ich jedoch aus den ersten bruchstückhaften Stücken entnehmen können, einmal links, einmal rechts -was soll ich jetzt probieren- und das wollte ich vermeiden. Dein jetztiger Beitrag am Anfang hätte sicher viel geholfen. Ich glaube wenn er das mal ausprobiert müsste der Anschlag wesentlich besser klappen. Was mir SEHR GUT gefällt, du schreibst WARUM er das tun soll. Das ist -ohne andere zu kritisieren- viel viel besser für den Schützen als -gut gemeinte- Tipps welche nur einen Teil betreffen. Wie du jetzt richtig schreibst ist der Anschlag von vielen Faktoren abhängig und wenn ich vorne was verändere, hat das eine Auswirkung auf "hinten". -Bildlich gesprochen- Davon sollten wir abkommen. Ein Spitzenschütze welcher "seinen individuellen" Anschlag beherrscht korrigiert "automatisch" den Rest -zumindest in der Regel- aber ein Anfänger ist damit -und hier verweise ich auf die Ausführungen des Schützen- hoffnungslos überfordert. Plötzlich hängt das Knie in der Luft. Wobei hier deine Ausführungen Frank -meiner Ansicht nach- sehr sehr gut sind.

    Eine Bitte hätte ich noch. Auch ich habe den Schießsport nicht erfunden und dies ist nur MEINE Meinung zu diesem Thema. Es gibt bestimmt noch hunderte gute Trainer in Deutschland welchen ich nichts in ihrer Kompetenz absprechen möchte.

    Grüßle

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    danke für die Blumen. Wenn wir uns hier (fern)austauschen, dann macht das ja auch nur Sinn, wenn man die Sachen möglichst anschaulich präzise beschreibt und auch begründet. Das können selbst gemachte Erfahrungen sein, aber auch physikalische Gesetzmäßigkeiten. Das birgt zwar immer auch etwas die Gefahr der Langatmigkeit, aber ich glaube, auf Dauer hilft es den Schützen nur dann, wenn sie auch nachvollziehen können, warum etwas so und nicht so funktioniert. Natürlich, es gibt auch Schützen, die machen fast alles intuitiv richtig, aber das sind die wenigsten.

    Gerade Kniend finde ich sehr interessant, weil es kompliziert ist, aber in der Literatur am wenigsten besprochen wird. Wenn man mal die internationalen Ergebnisse betrachtet, dann sieht man da regelmäßig Schützen, die wirklich Ringe im letzten Anschlag drin lassen. Da sieht man dann Schützen mit weit über 380 Stehend, aber "nur" 370 Kniend. Wenn die Kniend etwas mehr Beachtung schenken würden, könnten sie deutlich weiter vorne landen.

    Ach ja, ich bin übrigens noch nicht mal ein richtiger Trainer. Ich spreche deshalb auch lieber vom Betreuer. Nur selbst werde ich immer nur selten betreut. Wer wechselt mir denn heute mal die Scheiben? Großes Schweigen, außerdem hat der Goldhamster ja auch noch Geburtstag. Das ist natürlich viel wichtiger. ;( Aber na ja, sonst kann ich nicht klagen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (25. März 2011 um 11:27)

  • Wie sobigrufti auch schon gesagt hat , danke nochmal für die Auführlichen Tipps (Das gilt aber auch für die anderen Beiträge).
    Ich werde das heute Abend gleich ausprobieren, wenn ich dazu komme nach dem Training auch nochmal mit dem Luftgewehr.
    Sage dann nochmal bescheid. Ich bin aber guten Mutes , dass ich es bis zu den Gaumeisterschaften hinbekomme, mit dem erlangten Wissen jetzt meinen Anschlag so zu verändern, dass ich da eine gute Chance habe, vorne mit dabei zu sein. (KM bin ich ja, GM würde das ja jetzt natürlich noch abrunden ^^. ).

    MfG Christopher.

    LG: Walther LG300 XT Alutec mit Centra Block Club, JPK Kunst-Griff, TEC-HRO Touch
    KK: Anschütz Mod. 54 Match im Schaft 1813 "Super Match" tuned by MEC, Centra, ahg-Anschütz

  • Hallo Christopher,

    vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, Dir das von mir schon erwähnte Buch "Wege des Gewehrs" von Heinz Reinkemeier, Gaby Bühlmann und Maik Eckhardt zu besorgen oder auszuleihen. Dieses Buch stellt für nicht wenige so etwas wie die Bibel der Gewehrschützen dar. In dem Buch wird (neben vielen anderen Aspekten des Gewehrschießens) auch sehr ausführlich und mit vielen Bildern und Skizzen anschaulich auf den Kniend-Anschlag eingegangen. Das Buch ist zwar nicht ganz billig, aber sehr hochwertig gemacht. Es lohnst sich bestimmt, gerade für einen zukünftigen Dreistellungskämpfer.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank Dalchow